Collected Works of Martin Luther

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Collected Works of Martin Luther Page 104

by Martin Luther


  19 Vnd nach jnen / sahe ich andere sieben dürre / seer hesliche vnd magere Kühe her aus steigen / Jch hab in gantz Egyptenland nicht so hesliche gesehen.

  20 Vnd die sieben magere vnd hesliche Küe / frassen auff die sieben ersten fette Küe.

  21 Vnd da sie die hinein gefressen hatten / mercket mans nicht an jnen / das sie die gefressen hatten / vnd waren heslich gleich wie vorhin / Da wachet ich auff.

  22 VND sahe aber mal in meinem Traum / sieben Ehern auff einem Halm wachsen / vol vnd dicke.

  23 Darnach giengen auff sieben dürre Ehern / dünne vnd versenget/

  24 Vnd die sieben dünne Ehern verschlungen die sieben dicke Ehren / Vnd ich habs den Warsagern gesagt / Aber die könnens mir nicht deuten.

  25 JOseph antwortet Pharao / Beide treume Pharao sind einerley / Denn Gott verkündiget Pharao / was er fur hat.

  26 Die sieben schöne Küe / sind sieben jar / Vnd die sieben gute Ehern / sind auch die sieben jar / Es ist einerley Traum.

  27 Die sieben magere vnd hesliche Küe / die nach jenen auffgestigen sind / das sind sieben jar / Vnd die sieben magere vnd versengete Ehren / sind sieben jar Thewre zeit.

  28 Das ist nu / das ich gesagt habe zu Pharao / Das Gott Pharao zeiget / was er fur hat.

  29 SJhe / sieben reiche jar werden komen in gantz Egyptenlande.

  30 Vnd nach den selben werden sieben jar Thewrezeit komen / das man vergessen wird aller solcher fülle in Egyptenlande / Vnd die Thewrezeit wird das Land verzehren/

  31 das man nichts wissen wird von der fülle im Lande / fur der Thewrenzeit / die her nach kompt / denn sie wird fast schweer sein.

  32 Das aber dem Pharao zum andern mal getreumet hat / bedeut / Das solchs Gott gewislich vnd eilend thun wird.

  33 NV sehe Pharao nach einem verstendigen vnd weisen Man / den er vber Egyptenland setze/

  34 vnd schaffe / das er Amptleute verordne im Lande / vnd neme den Fünfften in Egyptenlande / in den sieben reichen jaren/

  35 vnd samle alle Speise der guten Jare / die komen werden / Das sie Getreide auffschütten in Pharao kornheuser zum Vorrat in den Stedten / vnd verwarens/

  36 Auff das man Speise verordnet finde dem Lande in den sieben thewren Jaren / die vber Egyptenland komen werden / das nicht das Land fur Hunger verderbe.

  37 DJE rede gefiel pharao vnd allen seinen Knechten wol.

  38 Vnd Pharao sprach zu seinen knechten / Wie kündten wir einen solchen Man finden / in dem der geist Gottes sey?

  39 Vnd sprach zu Joseph / Weil dir Gott solches alles hat kund gethan / ist keiner so verstendig vnd weise als du.

  40 Du solt vber mein Haus sein / vnd deinem wort sol alle mein Volck gehorsam sein / Alleine des königlichen Stuels wil ich höher sein denn du.

  41 VND weiter sprach Pharao zu Joseph / Sihe / Jch habe dich vber gantz Egyptenland gesetzt.

  42 Vnd that seinen Ring von seiner Hand / vnd gab jn Joseph an seine Hand / vnd kleidet jn mit weisser Seiden / vnd hieng jm ein gülden Keten an seinen Hals.

  43 Vnd lies jn auff seinem andern Wagen fahren / vnd lies vor jm her ausruffen / Der ist des Landesuater. Vnd setzt jn vber gantz Egyptenland.

  44 Vnd Pharao sprach zu Joseph / Jch bin Pharao / on dein willen sol niemand seine Hand oder seinen Fus regen in gantz Egyptenland.

  45 Vnd nennet jn / den heimlichen Rat / Vnd gab jm ein weib Asnath die tochter Potiphera des Priesters zu On. Also zog Joseph aus / das land Egypten zu besehen/

  46 Vnd er war dreissig jar alt / da er fur Pharao stund / dem könige in Egypten / Vnd fuhr aus von Pharao / vnd zoch durch gantz Egyptenland.

  47 Vnd das Land thet also die sieben reichen Jar/

  48 vnd samleten alle Speise der sieben jar / so im lande Egypten waren / vnd theten sie in die Stedte. Was fur Speise auff dem felde einer jglichen Stad vmbher wuchs / das theten sie hinein/

  49 Also schüttet Joseph das Getreide auff / vber die mas viel / wie sand am meer / also / das er auffhöret zu zelen / denn man kunds nicht zelen.

  50 VND Joseph wurden zween Söne geboren / ehe denn die Thewrezeit kam / welche gebar jm Asnath / Potiphera des Priesters zu On tochter.

  51 Vnd hies den ersten Manasse / Denn Gott (sprach er) hat mich lassen vergessen alles meines vnglücks / vnd alle meines Vaters hauses.

  52 Den andern hies er / Ephraim / Denn Gott (sprach er) hat mich lassen wachsen in dem lande meines elends.

  53 DA nu die sieben reiche Jar vmb waren im lande Egypten/

  54 Da fiengen an die sieben thewre Jar zu komen / da Joseph von gesagt hatte. Vnd es ward eine Thewrung in allen Landen / Aber in gantz Egyptenland war Brot.

  55 Da nu das gantze Egyptenland auch hunger leid / schrey das volck zu Pharao vmb brot. Aber Pharao sprach zu allen Egyptern / Gehet hin zu Joseph / Was euch der saget / das thut.

  56 Als nu im gantzen lande Thewrung war / thet Joseph allenthalben Kornheuser auff / vnd verkauffte den Egyptern / Denn die Thewrung ward je lenger je grösser im Lande.

  57 Vnd alle Land kamen in Egypten zu keuffen bey Joseph / Denn die Thewrung war gros in allen Landen.

  Capitel 42

  1 DA ABER Jacob sahe / das Getreide in Egypten veil war / sprach er zu seinen Sönen / Was sehet jr euch lang vmb?

  2 Sihe / Jch höre / es sey in Egypten getreide veil / Zihet hinab / vnd keufft vns getreid / das wir leben vnd nicht sterben.

  3 Also zogen hinab zehen Brüder Joseph / das sie in Egypten getreide keufften.

  4 Aber BenJamin Josephs bruder lies Jacob nicht mit seinen Brüdern ziehen / Denn er sprach / Es möchte jm ein vnfal begegnen.

  5 Also kamen die kinder Jsrael getreide zu keuffen / sampt andern / die mit jnen zogen / Denn es war im lande Canaan auch thewr.

  6 Aber joseph war der regent im lande / vnd verkeufft getreide allem Volck im Lande. Da nu seine Brüder zu jm kamen / fielen sie fur jm nider zur Erden auff jr andlitz.

  7 Vnd er sahe sie an / vnd kandte sie / vnd stellet sich frembd gegen sie / vnd redet hart mit jnen / vnd sprach zu jnen / Woher kompt jr? Sie sprachen / Aus dem lande Canaan / speise zu keuffen.

  8 Aber wiewol er sie kennet / kandten sie jn doch nicht.

  9 VND Joseph gedacht an die Treume / die jm von jnen getreumet hatten / vnd sprach zu jnen / Jr seid Kundschaffer / vnd seid komen zu sehen / wo das Land offen ist.

  10 Sie antworten jm / Nein / mein Herr / Deine knechte sind komen Speise zu keuffen.

  11 Wir sind alle eins Mans söne / wir sind redlich / vnd deine knechte sind nie Kundschaffer gewesen.

  12 Er sprach zu jnen / Nein / Sondern jr seid komen zu besehen / wo das Land offen ist.

  13 Sie antworten jm / Wir deine knechte sind zwelff Brüder eins mans Söne im lande Canaan / vnd der Jüngste ist noch bey vnserm Vater / Aber der eine ist nicht mehr furhanden. Gen. 37.

  14 JOseph sprach zu jnen / Das ists / das ich euch gesagt habe / Kundschaffer seid jr.

  15 Daran wil ich euch prüfen / bey dem leben Pharaonis / Jr solt nicht von dannen komen / es kome denn her ewer jüngster Bruder.

  16 Sendet einen vnter euch hin / der ewrn Bruder hole / Jr aber solt gefangen sein. Also wil ich prüfen ewer rede / ob jr mit warheit vmbgehet oder nicht / Denn wo nicht / so seid jr / bey dem leben Pharaonis / Kundschaffer.

  17 Vnd lies sie bey samen verwaren drey tage lang.

  18 AM dritten tage aber sprach er zu jnen / Wolt jr leben / so thut also / denn ich fürchte Gott.

  19 Seid jr redlich / so lasst ewer Brüder einen gebunden liegen in ewrem Gefengnis / Jr aber ziehet hin / vnd bringet heim was jr gekaufft habt fur den Hunger/

  20 Vnd bringet ewren jüngsten Bruder zu mir / So wil ich ewren worten gleuben / das jr nicht sterben müsset / Vnd sie theten also.

  21 SJE aber sprachen vnternander / Das haben wir an vnserm Bruder verschuldet / das wir sahen die angst seiner Seelen / da er vns flehet / vnd wir wolten jn nicht erhören / Darumb kompt nu diese trübsal vber vns.

  22 Ruben antwortet jnen / vnd sprach / Sagt ich euchs nicht / da ich sprach / Versündiget euch nicht an dem Knaben / vnd jr woltet nicht hören? Nu wird sein Blut gef
oddert.

  23 Sie wusten aber nicht das Joseph verstund / Denn er redet mit jnen durch einen Dolmetscher/

  24 Vnd er wand sich von jnen / vnd weinet. Da er nu sich wider zu jnen wand / vnd mit jnen redet / Nam er aus jnen Simeon / vnd band jn fur jren augen.

  25 VND Joseph thet befelh / das man jre Secke mit getreide füllet / vnd jr Geld widergebe / einem jglichen in seinen sack / Dazu auch Zerung auff den weg / Vnd man thet jnen also.

  26 Vnd sie luden jre Wahr auff jre Esel / vnd zogen von dannen.

  27 Da aber einer seinen Sack auffthet / das er seinem Esel futter gebe in der Herberge / ward er gewar seines Gelds / das oben im sack lag/

  28 vnd sprach zu seinen Brüdern / Mein geld ist mir wider worden / sihe / in meinem sack ist es. Da entfiel jnen jr hertz / vnd erschrocken vnternander / vnd sprachen / Warumb hat vns Gott das gethan? Gen. 37.

  29 DA sie nu heim kamen zu jrem vater jacob ins land Canaan / sagten sie jm alles / was jnen begegnet war / vnd sprachen/

  30 Der Man / der im lande Herr ist / redet hart mit vns / vnd hielt vns fur Kundschaffer des Lands.

  31 Vnd da wir jm antworten / Wir sind redlich / vnd nie Kundschaffer gewesen/

  32 sondern zwelff Brüder vnsers Vaters söne / Einer ist nicht mehr fur handen / vnd der Jüngst ist noch bey vnserm Vater im lande Canaan/

  33 Sprach der Herr im Lande zu vns / Daran wil ich mercken ob jr redlich seid / Einen ewer Brüder lasset bey mir / vnd nemet die Notdurfft fur ewer Haus / vnd ziehet hin/

  34 vnd bringet ewern jüngsten Bruder zu mir / So mercke ich / das jr nicht Kundschaffer / sondern redlich seid / So wil ich euch auch ewren Bruder geben / vnd mügt im Lande werben.

  35 VND da sie die Secke ausschutten / fand ein jglicher sein Bündlin gelds in seinem sack. Vnd da sie sahen / das es Bündlin jres gelds waren / sampt jrem Vater erschracken sie.

  36 DA sprach Jacob jr Vater zu jnen / Jr beraubt mich meiner Kinder. Joseph ist nicht mehr fur handen / Simeon ist nicht mehr fur handen / BenJamin wolt jr hin nemen / Es gehet alles vber mich.

  37 Ruben antwortet seinem Vater / vnd sprach / Wenn ich dir jn nicht wider bringe / so erwürge meine zween Söne / Gib jn nur in meine Hand / ich wil jn dir wider bringen. Er sprach/

  38 Mein Son sol nicht mit euch hinabziehen / denn sein Bruder ist tod / vnd er ist allein vberblieben / Wenn jm ein vnfal auff dem wege begegnete / da jr auff reiset / würdet jr meine grawe Har mit hertzeleide in die Gruben bringen.

  Capitel 43

  1 DJE THEWRUNG aber drückte das Land.

  2 Vnd da es verzeret war / was sie fur Getreide aus Egypten gebracht hatten / sprach jr Vater zu jnen / Ziehet wider hin / vnd keufft vns ein wenig speise.

  3 Da antwortet jm Juda / vnd sprach / Der Man band vns das hart ein / vnd sprach / Jr solt mein angesicht nicht sehen / es sey denn ewr Bruder mit euch.

  4 Jsts nu / das du vnsern Bruder mit vns sendest / So wöllen wir hinab ziehen / vnd dir zu essen keuffen.

  5 Jsts aber / das du jn nicht sendest / So ziehen wir nicht hinab / Denn der Man hat gesagt zu vns / Jr solt mein angesicht nicht sehen / ewer Bruder sey denn mit euch.

  6 JSrael sprach / Warumb habt jr so vbel an mir gethan / das jr dem Man ansaget / wie jr noch einen Bruder habt?

  7 Sie antworten / Der Man forschet so genaw nach vns vnd vnser Freundschafft / vnd sprach / Lebt ewr Vater noch? Habt jr auch noch einen Bruder? Da sagten wir jm / wie er vns fraget. Wie kundten wir so eben wissen / das er sagen würde / Bringet ewren Bruder mit hernider?

  8 DA sprach Juda zu Jsrael seinem Vater / Las den Knaben mit mir ziehen / das wir vns auffmachen vnd reisen / vnd leben / vnd nicht sterben / beide wir vnd du vnd vnser Kindlin/

  9 Jch wil Bürge für jn sein / von meinen henden soltu jn foddern. Wenn ich dir jn nicht wider bringe vnd fur deine augen stelle / So wil ich mein leben lang die schuld tragen/

  10 Denn wo wir nicht hetten verzogen / weren wir schon wol zwey mal wider komen.

  11 DA sprach Jsrael jr Vater zu jnen / Mus es denn ja also sein / so thuts. Vnd nemet von des Landes besten Früchten in ewer secke / vnd bringet dem Manne geschencke hinab / ein wenig Balsam / vnd Honig / vnd Würtz / vnd Myrrhen / vnd Datteln / vnd Mandeln.

  12 Nemet auch andere Geld mit euch / Vnd das geld / das euch oben in ewern secken wider worden ist / bringet auch wider mit euch / Vieleicht ist ein jrthum da geschehen.

  13 Da zu nemet ewren Bruder / macht euch auff / vnd komet wider zu dem Manne.

  14 Aber der allmechtige Gott / gebe euch barmhertzigkeit fur dem Manne / das er euch lasse ewern andern Bruder vnd BenJamin / Jch aber mus sein / wie einer / der seiner Kinder gar beraubt ist.

  15 DA namen sie diese geschenke / vnd das geld zwifeltig mit sich / vnd BenJamin / machten sich auff / zogen in Egypten / vnd traten fur Joseph.

  16 Da sahe sie Joseph mit BenJamin / vnd sprach zu seinem Haushalter / Füre diese Menner zu hause / vnd schlachte vnd richte zu / Denn sie sollen zu mittag mit mir essen.

  17 Vnd der Man thet / wie jm Joseph gesaget hatte / Vnd füret die Menner in Josephs haus.

  18 SJe furchten sich aber / das sie in Josephs haus gefurt wurden / vnd sprachen / Wir sind her ein gefurt vmb des Gelds willen / das wir in vnsern secken vor hin wider funden haben / das ers auff vns bringe / vnd felle ein Vrteil vber vns / da mit er vns neme zu eigen Knechten / sampt vnsern eseln.

  19 Darumb tratten sie zu Josephs haushalter / vnd redten mit jm fur der Hausthür/

  20 vnd sprachen / Mein Herr / Wir sind vorhin herab gezogen speise zukeuffen/

  21 Vnd da wir in die Herberge kamen / vnd vnsere Secke aufftheten / sihe / da war eines jglichen Geld oben in seinem sack mit volligem gewicht / Darumb haben wirs wider mit vns bracht.

  22 Haben auch ander Geld mir vns herab bracht / speise zu keuffen / Wir wissen aber nicht, wer vns vnser Geld in vnser secke gesteckt hat. Gen. 42.

  23 ER aber sprach / Gehabt euch wol / fürcht euch nicht / ewer Gott vnd ewers vaters Gott hat euch einen Schatz gegeben in ewer secke / Ewer geld ist mir worden. Vnd er füret Simeon zu jnen heraus/

  24 vnd füret sie in Josephs haus / gab jnen wasser / das sie jre Füsse wusschen / vnd gab jren eseln futter.

  25 Sie aber bereiten das Geschencke zu / bis das Joseph kam auff den mittag / Denn sie hatten gehöret / das sie daselbs das Brot essen solten.

  26 DA nu Joseph zum Hause eingieng / brachten sie jm zu hause das Geschencke in jren henden / vnd fielen fur jm nider zur Erden.

  27 Er aber grüsset sie freundlich / vnd sprach / Gehet es ewrem Vater dem alten wol / von dem jr mir sagetet? Lebet er noch?

  28 Sie antworten / Es gehet deinem Knechte vnserm Vater wol / vnd lebet noch / vnd neigeten sich / vnd fielen fur jm nider.

  29 VND er hub seine augen auff / vnd sahe seinen bruder BenJamin seiner mutter Son / vnd sprach / Jst das ewer jüngster Bruder / da jr mir von sagetet? Vnd sprach weiter / Gott sey dir gnedig mein Son.

  30 Vnd Joseph eilete / denn sein hertz entbrand jm gegen seinem Bruder / vnd sucht / wo er weinete / vnd gieng in seine Kammer / vnd weinete daselbs.

  31 Vnd da er sein angesicht gewasschen hatte / gieng er heraus / vnd hielt sich fest / vnd sprach / Legt brot auff.

  32 VND man trug jm besonders auff / vnd jenen auch besonders / vnd den Egyptern die mit jm assen / auch besonders / Denn die Egypter thüren nicht brot essen mit den Ebreern / Denn es ist ein grewel fur jnen.

  33 Vnd man satzt sie gegen jm / den Erstgebornen nach seiner Erstengeburt / vnd den Jüngsten nach seiner jugent / Des verwunderten sie sich vnternander.

  34 Vnd man trug jnen essen fur / von seinem tisch / Aber dem BenJamin ward fünff mal mehr denn den andern / Vnd sie truncken / vnd wurden truncken mit jm.

  Capitel 44

  1 VND JOSEPH befalh seinem Haushalter / vnd sprach / Fülle den Mennern jre secke mit speise / so viel sie füren mügen / vnd lege jglichem sein Geld oben in seinen sack.

  2 Vnd meinen silbern Becher lege oben in des Jüngsten sack / mit dem gelde fur das getreide / Der thet / wie jm Joseph hatte gesagt.

  3 DES morgens /
da es liecht ward / liessen sie die Menner ziehen mit jren eseln.

  4 Da sie aber zur Stad hin aus waren / vnd nicht ferne komen / sprach Joseph zu seinem Haushalter / Auff / vnd jage den Mennern nach / Vnd wenn du sie ergreiffest / so sprich zu jnen / Warumb habt jr gutes mit bösem vergolten?

  5 Jsts nicht das / da mein Herr aus trincket / vnd da mit er weissaget? Jr habt vbel gethan.

  6 Vnd als er sie ergreiff / redet er mit jnen solche wort.

  7 SJE antworten jm / Warumb redet mein Herr solche wort? Es sey ferne von deinen Knechten ein solchs zu thun.

  8 Sihe / Das geld / das wir funden oben in vnsern secken / haben wir widerbracht zu dir aus dem lande Canaan / Vnd wie solten wir denn aus deines Herrn hause gestolen haben silber oder gold?

  9 Bey welchem er funden wird vnter deinen Knechten / der sey des tods / Dazu wöllen auch wir meines Herrn Knechte sein.

  10 Er sprach / Ja / es sey / wie jr geredt habt / Bey welchem er funden wird / der sey mein Knecht / Jr aber solt ledig sein.

  11 VND sie eileten / vnd legt ein jglicher seinen Sack abe / auff die erden / vnd ein jglicher thet seinen sack auff.

  12 Vnd er suchte / vnd hub am Grössesten an bis auff den Jüngsten / da fand sich der Becher in BenJamins sack.

  13 Da zu rissen sie jre Kleider / vnd lud ein jglicher auff seinen Esel / vnd zogen wider in die Stad.

  14 VND Juda gieng mit seinen Brüdern in Josephs haus / denn er war noch daselbs / Vnd sie fielen fur jm nider auff die erden.

  15 Joseph aber sprach zu jnen / Wie habt jr das thun dürffen? Wisset jr nicht das ein solcher Man / wie ich bin / erraten künde?

  16 Juda sprach / Was sollen wir sagen meinem Herrn / oder wie sollen wir reden? Vnd was können wir vns rechtfertigen? Gott hat die missethat deiner Knechte funden. Sihe da / Wir vnd der / bey dem der Becher funden ist / sind meines Herrn knechte.

  17 Er aber sprach / Das sey ferne von mir solchs zu thun / Der Man bey dem der Becher funden ist / sol mein Knecht sein / Jr aber ziehet hinauff mit frieden zu ewrem Vater.

  18 DA trat Juda zu jm / vnd sprach / Mein Herr / las deinen Knecht ein wort reden fur deinen ohren / mein Herr / vnd dein zorn ergrimme nicht vber deinen knecht / denn du bist wie Pharao.

 

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