Collected Works of Martin Luther

Home > Other > Collected Works of Martin Luther > Page 224
Collected Works of Martin Luther Page 224

by Martin Luther

29 Sprich nicht / Wie man mir thut / so wil ich wider thun / Vnd eim jglichen sein werck vergelten. Su.

  30 JCh gieng fur dem acker des Faulen / Vnd fur dem Weinberg des Narren.

  31 Vnd sihe / da waren eitel Nessel drauff vnd stund vol Disteln / Vnd die maur war eingefallen.

  32 Da ich das sahe / nam ichs zu hertzen / Vnd schawet vnd lernete dran.

  33 Du wilt ein wenig schlaffen vnd ein wenig schlummern / vnd ein wenig die hende zu samen thun / das du rugest. Su.

  34 Aber es wird dir dein armut komen wie ein Wanderer / vnd dein mangel / wie ein gewapneter Man.

  Capitel 25

  1 DJS SIND auch Sprüche Salomo / Die hin zu gesetzt haben die menner Hiskia / des königes Juda.

  2 Es ist Gottes ehre / eine sache verbergen / Aber der Könige ehre ist ein sache erforschen.

  3 DER Himel ist hoch vnd die Erden tieff / Aber der Könige hertz ist vnerforschlich.

  4 Man thu den Schawm vom silber / So wird ein rein Gefess draus.

  5 Man thu Gottlos wesen vom Könige / So wird sein thron mit Gerechtigkeit bestetiget.

  6 PRange nicht fur dem Könige / Vnd trit nicht an den ort der Grossen.

  7 Denn es ist dir besser das man zu dir sage / Trit hie er auff / Denn das du fur dem Fürsten genidrigt wirst / das deine augen sehen müssen. Luc. 14.

  8 FAre nicht bald er aus zu zancken / Denn was wiltu hernach machen / wenn du deinen Nehesten geschendet hast?

  9 Handel deine Sache mit deim Nehesten / Vnd offenbar nicht eins andern heimligkeit/

  10 Auff das dirs nicht vbel spreche / der es höret / vnd dein böse Gerücht nimer ablasse.

  11 EJn wort geredt zu seiner zeit / Jst wie gülden Epffel in silbern Schalen.

  12 WEr einen Weisen strafft der jm gehorcht / Das ist wie ein gülden Stirnband vnd gülden Halsband.

  13 WJe die külde des schnees zur zeit der Erndte / So ist ein getrewer Bote dem der jn gesand hat / vnd erquickt seines Herrn seele.

  14 Wer viel geredt vnd helt nicht / Der ist wie wolcken vnd wind on regen. Su.

  15 DVrch gedult wird ein Fürst versünet / Vnd eine linde Zunge bricht die hertigkeit.

  16 Finstu Honig / so iss sein gnug / Das du nicht zu sat werdest / vnd speiest es aus.

  17 Entzeuch deinen fus vom hause deines Nehesten / Er möcht dein vberdrüssig vnd dir gram werden.

  18 Wer wider seinen Nehesten falsch Zeugnis redet / Der ist ein Spies / Schwert vnd scharffe Pfeil. Su.

  19 Die hoffnung des Verachters zur zeit der not / Jst wie ein fauler Zan vnd gleitender fus.

  20 Wer eim bösen hertzen Lieder singet / Das ist wie ein zurissen Kleid im winter / vnd Essig auff der kreiten.

  21 HVngert deinen Feind / so speise jn mit Brot / Dürstet jn / so trencke jn mit wasser. Rom. 12.

  22 Denn du wirst kolen auff sein Heubt heuffen / Vnd der HERR wird dirs vergelten.

  23 Der Nordwind vertreibt Regen / Vnd sawer sehen heimliche Zungen.

  24 Es ist besser im Winckel auff dem dache sitzen / Denn bey eim zenckischen Weibe in einem hause beysamen.

  25 EJn gut Gerücht aus fernen Landen / Jst wie kalt wasser einer dürstigen Seele.

  26 Ein Gerechter der fur eim Gottlosen fellt / Jst wie ein betrübt brun vnd verderbete quell.

  27 Wer zu viel Honig isset / Das ist nicht gut / Vnd wer schweer ding forschet / dem wirds zu schweer.

  28 Ein Man der seinen geist nicht haiten kan / Jst wie eine offene Stad on mauren.

  Capitel 26

  1 WJE DER schnee im Sommer / vnd regen in der Erndte / Also reimet sich dem Narren ehre nicht.

  2 Wie ein Vogel da hin feret vnd eine Schwalbe fleuget / Also ein vnuerdienet Fluch trifft nicht.

  3 Dem Ross ein geissel / vnd dem Esel ein zaum / Vnd dem Narren eine Ruten auff den rücken.

  4 Antworte dem Narren nicht nach seiner narrheit / Das du jm nicht auch gleich werdest.

  5 Antworte aber dem Narren nach seiner narrheit / Das er sich nicht weise lasse düncken.

  6 Wer eine Sache durch einen törichten Boten ausrichtet / Der ist wie ein Lamer an füssen / vnd nimpt schaden.

  7 Wie einem Kröpel das tantzen / Also stehet den Narren an von Weisheit reden.

  8 Wer einem Narren ehre anlegt / Das ist als wenn einer einen Edlenstein auff den Rabenstein würffe.

  9 Ein Spruch in eins Narren mund / Jst wie ein Dornzweig der in eins Truncken hand sticht.

  10 Ein guter Meister macht ein ding recht / Aber wer einen Hümpler dinget / dem wirds verderbet.

  11 wie ein hund sein gespeiets wider frisst / Also ist der Narr der seine narrheit wider treibt. 2. Pet. 2.

  12 Wenn du einen sihest / der sich Weise düncket / Da ist an eim Narren mehr hoffnung denn an jm.

  13 DEr Faule spricht / Es ist ein junger Lew auff dem wege / Vnd ein Lew auff den gassen.

  14 Ein Fauler wendet sich im bette / Wie die thür in der angel.

  15 Der Faule verbirgt seine hand in dem töpffen / Vnd wird jm saur / das er sie zum munde bringe. Su.

  16 Ein Fauler dunckt sich weiser / Denn sieben die da Sitten leren.

  17 WEr furgehet vnd sich menget in frembden hadder / Der ist wie einer der den Hund bey den ohren zwecket.

  18 Wie einer heimlich mit geschos vnd pfeilen scheust vnd tödtet. /

  19 Also thut ein falscher Mensch mit seinem Nehesten / vnd spricht darnach / Jch hab geschertzt.

  20 WEnn nimer holtz da ist / so verlescht das fewr / Vnd wenn der Verleumbder weg ist / so höret der hadder auff.

  21 Wie die kolen ein glut vnd holtz ein fewr / Also richt ein zenckischer Man hadder an.

  22 Die wort des Verleumbders sind wie schlege / Vnd sie gehen durchs hertz. Su.

  23 Gifftiger mund vnd böses hertz / Jst wie ein Scherben mit silberschaum vberzogen.

  24 Der Feind wird erkand bey seiner rede / Wiewol er im hertzen falsch ist.

  25 Wenn er seine stimme holdselig macht / so gleube jm nicht / Denn es sind sieben Grewel in seinem hertzen.

  26 Wer den Hass heimlich helt schaden zu thun / Des bosheit wird fur der Gemeine offenbar werden.

  27 Wer eine Gruben macht / der wird drein fallen / Vnd wer einen stein waltzet / auff den wird er komen. Psal. 7.

  28 Ein falsche Zunge hasset der jn straffet / Vnd ein Heuchelmaul richtet verderben an.

  Capitel 27

  1 RHÜME DICH nicht des morgendes tages / Denn du weissest nicht was heute sich begeben mag. Jaco. 4.

  2 Las dich einen andern loben / vnd nicht deinen Mund / Einen frembden / vnd nicht deine eigen lippen.

  3 Stein ist schweer / vnd sand ist last / Aber des Narren zorn ist schwerer denn die beide.

  4 Zorn ist ein wütig ding / vnd Grim ist vngestüm / Vnd wer kan fur dem Neid bestehen?

  5 Offentliche straffe ist besser / Denn heimliche liebe.

  6 Die schlege des Liebhabers meinens recht gut / Aber das küssen des Hassers ist ein gewessch. Hiob. 6.

  7 Ein volle Seele zutrittet wol honigseim / Aber einer hungerigen Seel ist alles bitter süsse.

  8 Wie ein Vogel ist der aus seinem nest weicht / Also ist der von seiner Stete weicht.

  9 DAS hertz frewet sich der Salben vnd Reuchwerg / Aber ein Freund ist lieblich / vmb rats willen der Seelen.

  10 Deinen Freund vnd deines Vaters freund verlas nicht / Vnd gehe nicht ins haus deines Bruders / wenn dirs vbel gehet / Denn ein Nachbar ist besser in der nehe / weder ein Bruder in der ferne.

  11 SEy weise mein Son / so frewet sich mein hertz / So wil ich antworten dem der mich schmehet.

  12 Ein Witziger sihet das vnglück / vnd verbirget sich / Aber die Albern gehen durch / vnd leiden schaden. Su.; Su.

  13 Nim dem sein Kleid / der fur ein andern Bürge wird / vnd pfende jn vmb der Frembden willen.

  14 Wer seinen Nehesten mit lauter stim segenet vnd früe auffstehet / Das wird jm fur ein Fluch gerechnet.

  15 EJn zenckisch weib vnd stetigs trieffen wens seer regent / Werden wol mit einander vergleicht.

  16 Wer sie auff helt / der helt den Wind / Vnd wil das Ole mit der hand fassen.r />
  17 Ein Messer wetzt das ander / Vnd ein Man den andern.

  18 Wer seinen Feigenbawm bewaret / der isset Früchte dauon / Vnd wer seinen Herrn bewaret / wird geehret.

  19 Wie der Scheme im wasser ist gegen das Angesicht / Also ist eins Menschen hertz gegen dem andern.

  20 Helle vnd Verderbnis werden nimer vol / Vnd der Menschen augen sind auch vnsettig. Jnfr. 30.

  21 Ein Man wird durch den mund des Lobers bewert / Wie das Silber im tigel / vnd das Gold im ofen. Eccl. 14.

  22 Wenn du den Narren im Mörser zu stiessest mit dem stempffel wie grütze / So liesse doch seine Narrheit nicht von jm.

  23 AVff deine Schafe hab acht / Vnd nim dich deiner Herde an.

  24 Denn Gut weret nicht ewiglich / Vnd die Krone weret nicht fur vnd fur.

  25 Das hew ist auffgangen / vnd ist da das gras / Vnd wird kraut auff den bergen gesamlet.

  26 Die Lemmer kleiden dich / Vnd die Böck geben dir das ackergelt.

  27 Du hast Ziegen milch gnug zur speise deins hauses / Vnd zur narung deiner Dirnen.

  Capitel 28

  1 DER GOTTLOSE fleucht / vnd niemand jaget jn / Der Gerecht aber ist getrost wie ein junger Lew. Leui. 26.

  2 Vmb des Lands sunde willen / werden viel enderunge der Fürstenthüme / Aber vmb der Leute willen die verstendig vnd vernünfftig sind bleiben sie lang.

  3 Ein armer Man der die Geringen beleidigt / Jst wie ein Melthaw der die Frucht verderbt.

  4 Die das Gesetz verlassen / loben den Gottlosen / Die es aber bewaren sind vnwillig auff sie.

  5 Böse Leute mercken nicht auffs Recht / Die aber nach dem HERRN fragen / mercken auff alles.

  6 Es ist besser ein Armer der in seiner frömkeit gehet / Denn ein Reicher der in verkereten wegen gehet. Su.

  7 Wer das Gesetz bewart / ist ein verstendig Kind / Wer aber Schlemmer neeret / schendet seinen Vater.

  8 Wer sein Gut mehret mit wucher vnd vbersatz / Der samlet es zu nutz der Armen.

  9 Wer sein Ohre abwendet zu hören das Gesetz / Des gebet ist ein grewel.

  10 Wer die Fromen verfüret auff bösem wege / Der wird in seine Gruben fallen / Aber die Fromen werden guts ererben.

  11 Ein Reicher dünckt sich weise sein / Aber ein armer verstendiger merckt jn.

  12 Wenn die Gerechten vberhand haben / so gehets seer fein zu / Wenn aber Gottlosen auffkomen / wendet sichs vnter den Leuten. Jnfr. 29.

  13 Wer seine Missethat leugnet / dem wird nicht gelingen / Wer sie aber bekennet vnd lesst / der wird Barmhertzigkeit erlangen.

  14 Wol dem der sich allwege fürcht / Wer aber Halstarrig ist / wird in vnglück fallen.

  15 Ein Gottloser der vber ein arm Volck regiert / Das ist ein brüllender Lew vnd giriger Beer.

  16 Wenn ein Fürst on verstand ist / so geschicht viel vnrechts / Wer aber den Geitz hasset / der wird lange leben.

  17 Ein Mensch der am blut einer Seelen vnrecht thut / Der wird nicht erhalten / ob er auch in die Helle füre.

  18 Wer from einher gehet / wird genesen / Wer aber verkerets weges ist / wird auff ein mal zufallen.

  19 Wer seinen Acker bawet / wird brots gnug haben / Wer aber müssiggang nachgehet / wird Armuts gnug haben. Su.

  20 Ein trewer Man wird viel gesegenet / Wer aber eilet Reich zu werden / wird nicht vnschüldig bleiben. 1. Timot. 6.

  21 Person ansehen ist nicht gut / Denn er thet vbel auch wol vmb ein stück Brots.

  22 Wer eilet zum Reichthum vnd ist neidisch / Der weis nicht das jm vnfal begegenen wird.

  23 Wer einen Menschen strafft / wird her nach gunst finden / Mehr denn der da heuchelt.

  24 Wer seinem Vater oder Mutter nimpt vnd spricht / es sey nicht sünde / Der ist des verderbers Geselle. Matth. 15.

  25 Ein Stoltzer erweckt zanck / Wer aber auff den HERRN sich verlesst / wird fett.

  26 Wer sich auff sein hertz verlesst / ist ein Narr / Wer aber mit Weisheit gehet / wird entrinnen.

  27 Wer dem Armen gibt / dem wird nicht mangeln / Wer aber seine augen ab wendet / Der wird seer verderben. Deut. 15.; 2. Cor. 9.

  28 Wenn die Gottlosen auffkomen / so verbergen sich die Leute / Wenn sie aber vmbkomen / wird der Gerechten viel.

  Capitel 29

  1 WER WIDER die straffe hals starrig ist / Der wird plötzlich verderben on alle Hülffe.

  2 Wenn der Gerechten viel ist / frewet sich das Volck / Wenn aber der Gottlose herrschet / seufftzet das volck.

  3 Wer Weisheit liebt / erfrewet seinen Vater / Wer aber mit Huren sich neeret / kompt vmb sein Gut. Luc. 15.

  4 EJn König richt das Land auff durchs Recht / Ein Geitziger aber verderbet es.

  5 Wer mit seinem Nehesten heuchelt / Der breit ein Netz zu seinen fustappen.

  6 Wenn ein Böser sündiget / verstrickt er sich selbs / Aber ein Gerechter frewet sich vnd hat wonne.

  7 Der Gerechte erkennet die sache der Armen / Der Gottlos achtet kein Vernunfft.

  8 Die Spötter bringen frechlich eine Stad in vnglück / Aber die Weisen stillen den zorn.

  9 Wenn ein Weiser mit eim Narren zu handeln kompt / Er zürne oder lache / So hat er nicht ruge.

  10 Die Blutgirigen hassen den Fromen / Aber die Gerechten süchen seine Seele.

  11 Ein Narr schütt seinen Geist gar aus / Aber ein Weiser helt an sich.

  12 Ein Herr der zu lügen lust hat / Des Diener sind alle gottlos.

  13 Arme vnd Reichen begegen einander / Aber beider augen erleuchtet der HERR.

  14 Ein König der die Armen trewlich richtet / Des thron wird ewiglich bestehen.

  15 Rute vnd straffe gibt Weisheit / Aber ein Knabe jm selbs gelassen schendet seine Mutter.

  16 Wo viel Gottlosen sind / da sind viel sünde / Aber die Gerechten werden jren fal erleben.

  17 Züchtige deinen son / so wird er dich ergetzen / Vnd wird deiner Seelen sanfft thun.

  18 Wenn die Weissagung aus ist / wird das Volck wild vnd wüst / Wol aber dem der das Gesetze handhabet.

  19 Ein Knecht lesst sich mit worten nicht züchtigen / Denn ob ers gleich verstehet / nimpt er sichs doch nicht an.

  20 Sihestu einen schnell zu reden / Da ist am Narren mehr hoffnung / denn an jm.

  21 Wenn ein Knecht von jugent auff zertlich gehalten wird / So wil er darnach ein jungkherr sein.

  22 Ein zornig Man richtet hadder an / Vnd ein Grimmiger thut viel sünde.

  23 Die hoffart des Menschen wird jn stürtzen / Aber den Demütigen wird Ehre empfahen. Hiob. 22.

  24 Wer mit Dieben teil hat / höret fluchen / vnd sagets nicht an / Der hasset sein Leben.

  25 Fur Menschen sich schewen bringet zu fall / Wer sich aber auff den HERRN verlesset / wird beschützt.

  26 Viel suchen das angesicht eins Fürsten / Aber eins jglichen Gericht kompt vom HERRN.

  27 Ein vngerechter Man ist dem Gerechten ein grewel / Vnd wer rechts wegs ist / der ist des Gottlosen grewel.

  Capitel 30

  1 DJS SIND die wort Agur des sons Jake / Lere vnd rede des mans Leithiel / Leithiel vnd Vchal.

  2 DEnn ich bin der aller nerrischt / vnd Menschen verstand ist nicht bey mir.

  3 Jch hab Weisheit nicht gelernet / vnd was Heilig sey / weis ich nicht.

  4 Wer feret hin auff gen Himel vnd er ab? Wer fasset den Wind in seine hende? Wer bindet die Wasser in ein Kleid? Wer hat alle Ende der welt gestellet? Wie heisst er? vnd wie heisst sein Son? Weistu das?

  5 ALle wort Gottes sind durchleutert / vnd sind ein Schild denen / die auff jn trawen. Psal. 18.

  6 Thu nichts zu seinen worten / Das er dich nicht straffe / vnd werdest Lügenhafftig erfunden. Deut. 4.; Deut. 12.

  7 Zweierley bitte ich von dir / die woltestu mir nicht wegern / ehe denn ich sterbe.

  8 Abgötterey vnd Lügen las ferne von mir sein / Armut vnd Reichthum gib mir nicht / Las mich aber mein bescheiden Teil speise da hin nemen.

  9 Jch möcht sonst / wo ich sat würde / verleugnen vnd sagen / Wer ist der HERR? Oder wo ich zu Arm würde / möcht ich stelen / vnd mich an dem Namen meines Gottes vergreiffen.

  10 Verrate den Knecht nicht gegen seinem Herr
n / Er möcht dir fluchen / vnd du die schuld tragen müssest.

  11 ES ist eine Art / die jrem Vater fluchet / Vnd jre Mutter nicht segenet.

  12 Eine Art / die sich rein dünckt / Vnd ist doch von jrem Kot nicht gewasschen.

  13 Eine Art / die jre augen hoch tregt / Vnd jr augenlied empor helt.

  14 Eine Art die Schwerter fur zeene hat / Die mit jren Backenzeenen frisset / vnd verzehret die elenden im Lande / vnd die armen vnter den Leuten.

  15 Die Eigel hat zwo töchter / Bring her / bring her. Drey ding sind nicht zu settigen / vnd das vierde spricht nicht / Es ist gnug.

  16 Die Hell / Der frawen verschlossen Mutter / Die Erde wird nicht wassers sat / Vnd das Fewr spricht nicht / Es ist gnug. Su.

  17 EJn auge das den Vater verspottet / vnd veracht der Mutter zugehorchen / Das müssen die Raben am bach aushacken / vnd die jungen Adeler fressen.

  18 DRey sind mir zu wünderlich / vnd das Vierde weis ich nicht/

  19 des Adelers weg im Himel / Der Schlangen weg auff eim Felsen / Des Schiffes weg mitten im meer / Vnd eins Mans weg an einer Magd.

  20 Also ist auch der weg der Ehebrecherin / die verschlinge? vnd wisschet jr maul / vnd spricht / Jch hab kein vbels gethan.

  21 EJn Land wird durch dreierley vnrügig / vnd das vierde mag es nicht ertragen.

  22 Ein Knecht wenn er König wird / Ein Narr wenn er zu sat ist/

  23 Eine Feindselige / wenn sie geehelicht wird / Vnd eine Magd / wenn sie jrer Frawen Erbe wird.

  24 VJer sind klein auff Erden / vnd klüger denn die Weisen.

  25 Die Eimmeisen ein schwach volck / Dennoch schaffen sie im Sommer jre speise/

  26 Caninichen ein schwach volck / Dennoch legts sein haus in den felsen / Hewschrecken haben keinen König/

  27 Dennoch ziehen sie aus gantz mit hauffen/

  28 Die Spinne wirckt mit jren henden / vnd ist in der Könige schlösser.

  29 DReierley haben einen feinen gang / vnd das vierde gehet wol.

  30 Der Lew mechtig vnter den Thieren vnd keret nicht vmb fur jemand/

  31 Ein Wind von guten lenden. Vnd ein Widder / Vnd der König / wider den sich niemand thar legen.

 

‹ Prev