Ever – Wann immer du mich berührst

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Ever – Wann immer du mich berührst Page 37

by Hotel, Nikola


  «Ich finde es toll. Und es riecht gut.»

  «Duftkerzen. Da steht sie voll drauf.» Ich zucke mit den Schultern und lotse sie weiter. «Das war das Zimmer meiner Mom.» Diesmal gehe ich vor. Alles ist in den warmen Farben gehalten, die Mom mochte. Braun und Rosa. Mom hat überall Bilder aufgehängt und sogar eine Lichterkette. Die Fotos sind fast alle von Jane und mir. Aber es gibt auch ein paar, auf denen sie ohne uns zu sehen ist. Jünger und mit einem Lachen. «Meine Mutter hatte angefangen, Jura zu studieren», sage ich, als sie vor einem Foto stehen bleibt, auf dem Mom auf dem Campus der UNH abgebildet ist. «Aber sie hat nach zwei Semestern abgebrochen.» Vielleicht hat sie Hayden damals schon kennengelernt.

  «Ich kann verstehen, dass Dad sich in sie verliebt hat. Sie sieht ganz anders aus als meine Mutter. Fröhlicher. Warmherziger.» Ihre Stimme klingt gepresst, als sie das sagt. Schwer stützt sie sich auf ihren Krücken ab, und das ruft mir in Erinnerung, dass Abbi einen echt harten Tag hatte. Ich lotse sie in mein Zimmer weiter. Ich kann nachher in Moms schlafen, damit sie ihre Ruhe hat.

  «Leider keine Urwald-Tapete», sage ich, als wir durch die Tür treten. Gott sei Dank war ich heute Morgen gründlich, habe sogar mein Bett frisch bezogen und den Schreibtisch aufgeräumt. An meinen Wänden hängen nur zwei Plakate über menschliche Anatomie. Und in der Ecke stehen Parallettes, zwei Mini-Barren aus Holz und Metall, mit denen ich oft trainiere. Abbi nimmt einen Papierwürfel in die Hand, den ich irgendwann mal aus mehreren alten Buchseiten gefaltet habe, und lässt ihn über die Tischplatte kullern.

  «Mir gefällt eure Wohnung», sagt sie plötzlich und dreht sich zu mir um. Sie lächelt, und das so süß, dass ich ihr glauben möchte. «Sehr sogar. Man sieht überall, dass du hier zu Hause bist. Es ist freundlich, warm. Und total gemütlich.»

  Okay, jetzt laufe ich wahrscheinlich rot an. «Noch gemütlicher ist es, wenn es nach Essen riecht, würde ich meinen. Hast du Hunger?»

  «Ich dachte, du fragst nie.» Sie geht mit ihren Krücken zurück in die Küche, wo ich sie überrede, sich auf einen der Stühle zu setzen, bevor sie mir noch umkippt. Ich schalte das Küchenradio ein und ziehe die Kühlschranktür auf. Wir haben noch Reis vom Vortag übrig. «Ist Reis mit Gemüse okay für dich?»

  «Sehr okay, ja.»

  «Gut. Das wird der beste Bratreis, den du je gegessen hast», prophezeie ich ihr, weil ich das schon eine Million Mal gemacht habe und da nichts schiefgehen kann.

  Oder doch.

  Denn als ich die Möhren gewaschen habe und anfange, sie in kleine Stücke zu schneiden, bleibt Abbi nicht sitzen, sondern will mir helfen. Und das macht sie, indem sie ein Stück Möhre klaut und mir dann, als ich mich beschwere, auch etwas davon in den Mund schiebt. Auf einmal sind ihre Finger in meinem Mund, und sie steht genau zwischen mir und der Arbeitsplatte. Ich kann nicht anders, als an ihren Fingern zu saugen und meine Hand in ihren Nacken zu schieben. Im Radio läuft etwas von Bastille.

  When I watch the world burn, all I think about is you.

  Verdammt, ich liebe diesen Song. Und Abbi. Ich halte sie fest, lasse meinen Mund über ihren Kiefer wandern und küsse sie, bis wir beide total außer Atem sind, und dann – werden wir unterbrochen, weil die Haustür auf einmal zuknallt.

  «Scheiße, Jane.»

  Wahrscheinlich sehen wir beide ziemlich ertappt aus, als Jane in die Küche kommt. Wie in Trance widme ich mich den grünen Bohnen, und Abbi greift verlegen nach der leeren Bratpfanne.

  Jane betrachtet uns einen Moment, dann plappert sie wild drauflos. «Ich hoffe, das dauert nicht mehr lang. Ich sterbe, wenn ich nicht gleich was zu essen bekomme.»

  «Hi, Jane», sagt Abbi. «Hast du was dagegen, wenn ich zum Essen … wenn ich hier bin?»

  «Ist schon okay», sagt sie knapp. «Ich bin übrigens schon wieder mit Alex aneinandergeraten. Heute ist er ausgeflippt, als ich die blöde Kerze an seinem Tisch anzünden wollte. Ich schwöre dir, Dave, ich mixe ihm irgendwann etwas in sein Essen, von dem er mindestens drei Tage Durchfall kriegt. Sorry», schickt sie dann in Abbis Richtung und verstummt plötzlich.

  Abbi stellt die Pfanne ab und bleibt unschlüssig stehen. «Wenn ich doch lieber gehen soll …»

  «Nein, alles gut.»

  Die beiden starren sich an. Abbi lächelt unsicher, und Jane zieht eine Grimasse.

  «Ich habe nicht gewusst …», fängt Abbi im selben Moment an, in dem Jane «Was für eine Scheiße» sagt. Und dann lege ich das Messer weg, weil meine Schwester auf sie zugeht und sie umarmt, und ich deshalb einen verdammten Kloß im Hals habe und verschwinden muss. Hölle, ich kann nicht schon wieder heulen. Ich renne über den Flur, ziehe die Badezimmertür hinter mir zu und lasse den Wasserhahn ohne Grund laufen. Nach einigen Minuten schaffe ich es, das runterzuschlucken, was mir in der Kehle brennt. Ich gehe erst zurück in die Küche, als ich die beiden wieder reden höre, setze mich an den Tisch und schaue zu, wie Abbi das Gemüse anbrät und Jane nach und nach Gewürze drüberstreut. Jane würzt nach Farbe, wahrscheinlich wird es superscharf. Aber das kann ich gut gebrauchen, nachdem wir gerade so was wie eine Scheißfamilienzusammenführung hatten. Verdammt, dabei zuzusehen, wie sie miteinander umgehen, irgendwo zwischen Neugier und Unsicherheit, macht mich fertig.

  Wir vermeiden es, über Hayden zu reden. Und irgendwann wird es besser. Abbi probiert direkt aus der Pfanne und kriegt einen Hustenanfall. Jane prustet deshalb vor Lachen auf den Stapel leerer Teller, die sie in der Hand hält, nur um dann zu verkünden, dass der obere jetzt wohl ihrer ist.

  Als Jane uns nach dem Essen allein lässt, habe ich das erste Mal seit Moms Tod das Gefühl, dass wieder etwas richtig läuft. Dass es egal ist, was noch kommt. Dass wir zusammen alles irgendwie hinkriegen. Und dass Abbi und ich eine Zukunft haben, weil ich sie liebe. Was wahrscheinlich das Mutigste ist, was ich je getan habe. Denn lieben bedeutet, zuzulassen, dass man jemanden braucht, und jetzt brauche ich sie. Und das sage ich ihr tausendmal, immer und immer wieder, mit jeder einzelnen Berührung.

  Epilog

  Abbi

  Der Mann vom Sicherheitsdienst starrt Davids Auto an, als erwarte er, dass wir Drogen schmuggeln würden. Er ist neu und will deshalb anscheinend alles nach Vorschrift machen. Er geht einmal um das komplette Auto herum, öffnet den Kofferraum, dann nimmt er Davids Personalien auf und kontrolliert auch meinen Führerschein, bevor er endlich das Tor auffahren lässt. Oh Gott, ich war schon seit Wochen nicht zu Hause, und ich vibriere beinahe vor Anspannung. Ich habe Lorraine so sehr vermisst. Und meinen Dad. Sogar Mom, auch wenn sie mich in den letzten Tagen mit ihren Kontrollanrufen unendlich genervt hat.

  David wirkt äußerlich gelassen. Aber ich weiß, dass es in ihm völlig anders aussieht, weil es das erste Mal ist, dass er meinen Eltern wiederbegegnet. Vor ein paar Wochen hat er einen Kredit für sein letztes Studienjahr genehmigt bekommen, obwohl er den nach meinem Termin bei Dads Anwälten nicht mehr hätte beantragen müssen. Ich habe die Hälfte meiner Erbschaft auf Jane überschrieben, weil es das ist, was Gramps getan hätte, wenn er damals von ihr gewusst hätte.

  Dad hat mir keine Vorwürfe gemacht, na ja, er hat gar nicht mit mir darüber gesprochen. Ich hoffe, dass er es für richtig hält, auch wenn er selbst diesen Schritt nicht gehen konnte. Doch vielleicht ist das auch nur Wunschdenken von mir. So wie Mom sich gewünscht hat, dass ich zu den Aufnahmen komme, die heute stattfinden. Zweimal habe ich abgelehnt, zweimal hat sie den Drehtermin meinetwegen verschoben. Wenn alles nach Plan verlaufen ist, dann ist das Filmteam jetzt schon seit Stunden da, hat das Haus ausgeleuchtet, Dad interviewt und die beiden bei der Gartenarbeit gefilmt, die sie normalerweise nie selbst tun. Ich komme nur für ein paar Fotos dazu.

  Beim letzten Mal, als ich mit Dad gesprochen habe, habe ich darauf bestanden, dass er Jane kennenlernt, aber er wollte sich nicht darauf einlassen. Tage später hat er mich angerufen und dann doch eingewilligt, wenn ich dafür heute komme. Wahrscheinlich hat meine Mutter den Ausschlag gegeben, weil sie auf meiner Seite steht. Das ist so ungewohnt, dass ich mir das auch jetzt wieder in Erinnerung rufen muss. Zwischen Dad und mir wird es nie wieder so sein wie vorher, aber ich habe die Hoffnung, da
ss wir eines Tages wieder Vertrauen zueinander aufbauen können.

  Wann er Jane treffen wird, haben wir noch nicht vereinbart, aber er hat ja gesagt, und ich versuche, mich daran festzuhalten und optimistisch zu sein. Und vor allem hoffe ich, dass Jane dazu bereit ist.

  Als wir jetzt aussteigen, merke ich David deutlich an, dass es ihn nicht kaltlässt, wieder hier zu sein. Sein Blick geht unruhig zur Haustür und dann am Gebäude vorbei in den Garten. Ich drücke seine Hand, und als er mich ansieht, versuche ich ganz viel Zuversicht in meinen Blick zu legen. Lorraine ist völlig aus dem Häuschen, als sie sieht, dass ich keine Krücken mehr brauche. Sie führt uns durchs Haus und schimpft mit rotem Gesicht über das Filmteam, das mit Coffee-to-go-Bechern hier ankam.

  Ich bin so froh, dass David mir beisteht und mich das hier nicht alleine durchmachen lässt. Und das flüstere ich ihm auch zu, während wir hinter Lorraine herlaufen. «Danke, dass du mitgekommen bist.»

  Er umfasst meine Hand fester. Ich weiß genau, was er damit sagt. Ich liebe dich. Wir schaffen das. Es gibt nichts, was uns auseinanderbringen kann. Dann holen wir beide tief Luft, bevor wir auf die Terrasse treten, wo meine Mutter uns als Erste begrüßt. Dad lässt sich seine Gefühle nicht anmerken, er ist perfekt gekleidet und souverän wie immer und gibt mir einen Kuss auf die Wange. «Hallo, Abbi.»

  Er wendet sich an David, und für einen Moment scheint seine Sicherheit zu schwanken. «David.»

  David schluckt, bevor er sich strafft. «Mr. Hayden.»

  «Kommt bitte hier entlang.» Dad streckt den Arm aus, berührt David an der Schulter, zieht die Hand aber weg, als der ihn daraufhin ansieht.

  Während wir uns im Garten aufstellen, sucht sich David etwas abseits einen Platz unter den Eichen. Mom, Dad und ich lächeln für das Kamerateam. Sie schießen Dutzende Fotos, während einer der Fotografen dämliche Witze macht und mich fragt, ob ich denn auch Demokratin wäre. Und dann, ob ich mich eigentlich von meinem Autounfall schon vollständig erholt hätte. Mein Blick schießt zu Dad. Was um Himmels willen hat er im Interview zu ihnen gesagt?

  «Sie waren mehrere Monate im Krankenhaus. War es hart, in dieser Zeit auf Ihre Eltern zu verzichten, die so stark im Wahlkampf eingebunden sind?»

  «Ja», krächze ich. «Aber ich hatte die beste Unterstützung, die ich mir wünschen konnte.» Meine Augen suchen David, der mit verschränkten Armen im Schatten steht. Ich bin mir sicher, dass er selbst auf die Entfernung jedes Wort versteht.

  «Meine Tochter wurde die ganze Zeit bestens betreut», höre ich meinen Dad sagen. «Sie hatte einen professionellen Therapeuten an ihrer Seite. Wir konnten uns voll und ganz auf ihn verlassen.»

  «Und, Ms. Hayden? Werden Sie im November dann auch Ihren Vater wählen?», witzelt der Fotograf.

  Wahrscheinlich bin ich nicht die Einzige, die für einen Moment die Luft anhält. Dads Gesicht wird zu einer Maske.

  Und ich überlege, wie ich diese Frage beantworten soll. Sage ich einfach ja? Oder das, was mir wirklich auf dem Herzen liegt? Als ich anfange zu sprechen, sehe ich Dad direkt an. «Ich liebe meinen Vater. Und ich glaube an ihn.» Im Augenwinkel nehme ich wahr, dass meine Mutter mir erleichtert zunickt, doch mir pocht das Blut immer noch bis in den Hals, weil ich Angst davor habe, wie Dad reagieren wird, bei dem, was ich als Nächstes sagen werde. «Mein Vater ist ein Mensch wie jeder andere auch. Und Menschen machen Fehler. Ich glaube aber, wir definieren uns nicht über diese Fehler, sondern darüber, wie wir mit ihnen umgehen. Und ich bin überzeugt davon, dass mein Vater den richtigen Weg dafür findet.»

  Die Reporter sehen sich fragend an, weil keiner weiß, wovon ich rede, und ich beiße mir auf die Lippe.

  «In der Tat.» Dad hat in der ganzen Zeit nicht einmal den Blick von mir abgewandt. Ich kann den Ausdruck in seinem Gesicht nicht deuten und hoffe nur, ich habe mit meinen Worten gerade nicht jeden Fortschritt zunichtegemacht. Aber ich werde nicht für ihn lügen und so tun, als wäre alles in bester Ordnung. Das wussten er und Mom, bevor ich heute hierhergekommen bin.

  Er dreht sich wieder zu den Journalisten um. «Ich habe meine Tochter in letzter Zeit nicht so unterstützt, wie es richtig gewesen wäre. Aber ich werde alles tun, um diesen Fehler wiedergutzumachen.»

  Die Kehle wird mir eng. Oh Dad.

  Ich bin gerade dabei, erleichtert auszuatmen, als mein Vater weiterspricht. «David, möchten Sie vielleicht für ein paar Fotos mit aufs Bild kommen?» Mit der Hand winkt er ihn zu uns.

  David sieht genauso schockiert aus, wie ich mich fühle. Für einen Moment starren wir uns an, bis er sich wie in Zeitlupe vom Baum abstößt und in Bewegung setzt. Er kommt auf uns zu, doch ich erwache erst aus meiner Erstarrung, als ich das warme, beruhigende Gefühl seiner Hand auf meinem Rücken spüre.

  «Ist das Ihr Freund, Ms. Hayden?», fragt einer der Reporter.

  Ich nicke und räuspere mich, aber bevor ich eine Antwort formulieren und David richtig vorstellen kann, übernimmt mein Vater.

  «Ja, das ist er. David hat Abbi geholfen, als wir es nicht konnten, und wir sind sehr dankbar, dass er für sie da war. Und auch, dass er … ein Teil unseres Lebens geworden ist.»

  Als mein Vater lächelt, ist es nicht sein Politikerlächeln, sondern ein echtes, eines, das ein bisschen traurig und doch sehr zärtlich ist. Ein vertrautes Gefühl breitet sich in mir aus und sorgt dafür, dass ich kaum mitbekomme, wie der Fotograf die letzten Bilder knipst.

  Mom und Dad begleiten die Reporter hinaus. Ich lasse die Stirn an Davids Brust sinken und spüre, wie er tief durchatmet. Dann flüstert er an meiner Schläfe: «Kann ich dich irgendwo hinfahren?»

  Ich sehe zu ihm auf. Genau das hat er mich gefragt, als wir uns das erste Mal begegnet sind. Im Krankenhaus, als ich mit meinem Rollstuhl gekämpft habe. Nur dass ich jetzt auf zwei Beinen stehe und bei seinem Lächeln trotzdem sofort wieder weiche Knie bekomme.

  «Zu den Glen Ellis Falls zum Beispiel?», frage ich. «Ich habe gehört, die Wasserfälle dort sollen wirklich schön sein. Denkst du, das schaffe ich schon?»

  «Klar. Aber wir können auch ganz kleine Schritte machen.» Er überlegt, dann nickt er in Richtung Garten. «Und zuerst einfach hier schwimmen gehen.»

  «Was?» Ich lache verwirrt auf, als er mich zielstrebig durch den Garten zum Tor in der Hecke zieht. Das blöde Kleid behindert mich beim Laufen, deshalb halte ich es mit meiner freien Hand bis zu den Knien hoch, um mit David Schritt halten zu können. Er drückt das Tor auf und hält vorsorglich die herabhängenden Rosenzweige für mich hoch.

  «Ist das dein Ernst? Du willst jetzt wirklich schwimmen gehen?»

  «Gott, ja, ich hab das hier echt vermisst.» Er zeigt auf den Pool und die Statue in der Mitte, die uns blind anschaut. «Außerdem trägst du doch sicher Unterwäsche, oder?» Mit einem breiten Grinsen fängt er an, Schuhe, Jackett und Hemd auszuziehen. Seine Hose landet auf der Steinbank.

  «Das Wasser ist bestimmt eiskalt.»

  David zuckt mit den Schultern. Er hält mir seine Hand hin, und jetzt habe ich es auch eilig, mein Kleid abzustreifen. Ich lasse es auf die Wiese fallen und nehme Davids Hand.

  «Auf drei?»

  Ich nicke ihm zu, und einen Moment später laufen wir zusammen los. Wie schnell, darauf kommt es nicht an. Nur die Richtung, die ist wichtig.

  Danke

  Dieses Buch habe ich zu großen Teilen im Auto geschrieben. Durch den Corona-Lockdown war mein Arbeitsplatz von meinen drei Jungs mit Homeschooling und Online-Uni-Vorlesungen belegt. Das Auto, irgendwo abgestellt auf einem einsamen Waldweg oder Parkplatz, war zeitweise mein einziger Zufluchtsort.

  An erster Stelle danke ich deshalb meinen liebsten Schreibkolleginnen, ohne die ich in dieser Isolation garantiert durchgedreht wäre: Liebe Katharina Herzog und liebe Marah Woolf, ich drücke, umarme und vermisse euch! Danke und Bussis auch an Anne Sanders und Anya Omah dafür, dass ihr mir, wann immer es nötig war, Memes vom Duke of Hastings geschickt habt. (If only I was that spoon …)

  Danke an meine Lieblingscousine Carina Strüver für ihre Hilfe bei meinen Fragen zur Physiotherapie. Danke für das lustige und unendlich lange Telefonat, für deine Vorschläge, welch
e Übungen womöglich (und natürlich absolut ungewollt!) sexy sind, und dafür, dass du mir diesen Satz geschenkt hast: «Der Therapeut geht nicht mit ins Wasser!» Ich liebe ihn.

  Danke an die beste Lektorin Anne Rudolph für ihre harte Arbeit. Du bringst mich an meine Grenzen und hilfst mir dann immer wieder darüber hinaus. Ich wüsste gar nicht, was ich ohne dich tun würde, und bin dankbar dafür, eine Lektorin zu haben, der ich so vertrauen kann. Danke an den Rowohlt Verlag und das wunderbare KYSS-Team, ohne die das alles nicht möglich wäre.

  Das erste Mal habe ich ein Buch einem fiktiven Charakter gewidmet. Das reicht aber nicht aus. Und während ich das hier schreibe, muss ich leider wieder heulen, weil der Gedanke daran, dass du eigentlich gar nicht real … Halt, nein, stopp! Ich danke dir, David, dafür, dass du in mein Leben getreten bist. Danke für deine Motivation, deine unendliche Geduld, deine Sanftheit, deine Stärke, deine Liebe, deine Hilfsbereitschaft, deine Ermutigung. Ich durfte dich in einer Zeit kennenlernen, in der es mir gar nicht gut ging, und du hast mich gerettet. Ich habe nicht gewusst, wie sehr ich dich gebraucht habe, bis du auf einmal da warst. Du hast mir beigebracht, dass Menschen, die eine schwere Zeit durchmachen, besonders viel Empathie für andere aufbringen können. Von dir habe ich auch gelernt, dass es nicht auf Schnelligkeit ankommt, sondern nur auf die Richtung, in die man geht. Und dass man vielleicht überschätzt, was man in einem Monat schafft, aber auch deutlich unterschätzt, was man in einem Jahr erreichen kann. Du hast mich auf so unterschiedliche Arten berührt und beeinflusst, dafür werde ich dir ewig dankbar sein. Und ich weiß genau, was du durchgemacht hast. Ganz viel Liebe für dich.

  Ein unendlich großes Dankeschön für seine Unterstützung geht an meinen Mann Arndt, der genau wie David in einem helfenden Beruf arbeitet und ein Herz für seine Patienten hat. Und auch ein taubes Ohr.

 

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