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Collected Works of Martin Luther

Page 223

by Martin Luther


  23 Ein Armer redet mit flehen / Ein Reicher antwortet stoltz.

  24 Ein trewer Freund liebet mehr / Vnd stehet fester bey / denn ein Bruder.

  Capitel 19

  1 EJN ARMER der in seiner frömkeit wandet / Jst besser denn ein Verkereter mit seinen lippen / der doch ein Narr ist.

  2 Wo man nicht mit vernunfft handelt / Da gehets nicht wol zu / Vnd wer schnell ist mit füssen / Der thut schaden. Jnfr. 28.

  3 Die torheit eines Menschen verleitet seinen weg / Das sein hertz wider den HERRN tobet.

  4 Gut macht viel Freunde / Aber der Arme wird von seinen Freunden verlassen.

  5 Ein falscher Zeuge bleibt nicht vngestrafft / Vnd wer Lügen frech redet / wird nicht entrinnen. Deut. 19.; Jnfr. 21.; Jnfr. 24.; Jnfr. 25.

  6 Viel warten auff die person des Fürsten / Vnd sind alle Freunde des / der geschencke gibt.

  7 Den Armen hassen alle seine brüder / Ja auch seine Freunde fernen sich von jm / Vnd wer sich auff wort verlesset / dem wird nichts.

  8 Wer Klug ist / liebet sein Leben / Vnd der Verstendige findet gutes.

  9 Ein falscher Zeuge bleibt nicht vngestrafft / Vnd wer frech lügen redet / wird vmbkomen.

  10 Dem Narren stehet nicht wol an / gute tage haben / Viel weniger eim Knecht zu herrschen vber Fürsten.

  11 Wer gedültig ist / der ist ein kluger Mensch / Vnd ist jm ehrlich / das er vntugent vberhören kan. Jnfr. 28.

  12 Die Vngnade des Königes ist wie das brüllen eins jungen Lewen / Aber seine gnade ist wie taw auff dem grase.

  13 Ein herrischer Son ist seines Vaters hertzenleid / Vnd ein zenckisch Weib ein stetigs trieffen. Su.; Jnfr. 27.

  14 Haus vnd güter erben die Eltern / Aber ein vernünfftig Weib kompt vom HERRN. Su.

  15 Faulheit bringt schlaffen / Vnd ein lessige Seele wird hunger leiden.

  16 Wer das Gebot bewaret / der bewaret sein Leben / Wer aber seinen wege verachtet / wird sterben.

  17 Wer sich des Armen erbarmet / der leihet dem HERRN / Der wird jm wider Guts vergelten.

  18 Züchtige deinen Son weil hoffnung da ist / Aber las deine Seele nicht bewegt werden jn zu tödten.

  19 Denn grosser Grim bringt schaden / Darumb las jn los / so kanstu jn mehr züchtigen.

  20 Gehorche dem Rat / vnd nim zucht an / Das du er nach Weise seiest.

  21 Es sind viel anschlege in eins Mans hertzen / Aber der Rat des HERRN bleibet stehen. Su.

  22 Ein Menschen lustet seine wolthat / Vnd ein Armer ist besser denn ein Lügener.

  23 Die furcht des HERRN fordert zum Leben / Vnd wird sat bleiben / das kein vbel sie heimsuchen wird.

  24 Der Faule verbirget seine hand im töpffe / Vnd bringt sie nicht wider zum munde.

  25 Schlehet man den Spötter / so wird der Alber witzig / Strafft man einen Verstendigen / so wird er vernünfftig.

  26 Wer Vater verstöret / vnd Mutter veriaget / Der ist ein schendlich vnd verflucht Kind.

  27 Las abe mein Son zu hören die zucht / Die da abfüret von vernünfftiger Lere.

  28 Ein loser Zeuge spottet des Rechts / Vnd der Gottlosen mund verschlinget das vnrecht.

  29 Den Spöttern sind straffe bereitet / Vnd schlege auff der Narren rücken.

  Capitel 20

  1 DER WEIN macht lose Leute / vnd starck Getrencke macht wilde / Wer da zu lust hat / wird nimer weise.

  2 Das schrecken des Königes ist wie das brüllen eins jungen Lewen / Wer jn erzürnet / der sündigt wider sein Leben.

  3 Es ist dem Man eine ehre vom hadder bleiben / Aber die gerne haddern / sind allzumal Narren.

  4 Vmb der kelte willen wil der Faule nicht pflügen / So mus er in der Erndten betteln / vnd nichts kriegen.

  5 Der Rat im hertzen eins Mans ist wie tieffe wasser / Aber ein Verstendiger kans mercken / was er meinet.

  6 Viel Menschen werden From gerhümbt / Aber wer wil finden einen der rechtschaffen From sey?

  7 Ein Gerechter der in seiner fromkeit wandelt / Des Kinder wirds wol gehen nach jm.

  8 Ein König der auff dem Stuel sitzt zu richten / Zustrewet alles arge mit seinen augen.

  9 Wer kan sagen / Jch bin rein in meim hertzen? Vnd lauter von meiner sünde?

  10 Mancherley Gewicht vnd Mas / Jst beides grewel dem HERRN.

  11 Auch kennet man einen Knaben an seinem wesen / Ob er From vnd Redlich werden wil. Jnfr. 22.

  12 Ein hörend Ohr / vnd sehend Auge / Die macht beides der HERR.

  13 Liebe den Schlaff nicht / Das du nicht arm werdest / Las deine augen wacker sein / So wirstu brots gnug haben.

  14 Böse / böse / spricht man / wenn mans hat / Aber wens weg ist / so rhümet man es denn.

  15 Es ist gold vnd viel perlen / Aber ein vernünfftiger Mund ist ein edel Kleinod.

  16 Nim dem sein Kleid / der fur einen andern Bürge wird / Vnd pfende jn vmb des vnbekandten willen. Jnfr. 27.

  17 Das gestolen Brot schmeckt jederman wol / Aber hernach wird jm der mund vol kiseling werden.

  18 Anschlege bestehen wenn man sie mit Rat füret / Vnd Krieg sol man mit vernunfft füren.

  19 Sey vnuerworren mit dem der heimligkeit offenbart / Vnd mit dem Verleumbder / vnd mit dem falschen Maul.

  20 Wer seinem vater vnd seiner Mutter flucht / Des Leuchte wird verlesschen mitten im finsternis. Exo. 21.; Leui. 20.; Leui. 21.; Deut. 27.

  21 Das Erbe darnach man zu erst seer eilet / Wird zu letzt nicht gesegenet sein.

  22 Sprich nicht / Jch wil böses vergelten / Harre des HERRN / der wird dir helffen.

  23 Mancherley Gewicht ist ein grewel dem HERRN / Vnd ein falsche Wage ist nicht gut.

  24 Jedermans genge komen vom HERRN / Welcher mensch verstehet seinen weg?

  25 Es ist dem Menschen ein strick / das Heilige lestern / Vnd darnach Gelübde suchen.

  26 Ein weiser König zustrewet die Gottlosen / Vnd bringt das Rat vber sie.

  27 Die Leuchte des HERRN ist des Menschen odem / Die gehet durchs gantze hertz.

  28 From vnd warhafftig sein / behüten den König / Vnd sein thron bestehet durch Frömigkeit.

  29 Der Jüngling stercke ist jr preis / Vnd graw har ist der Alten schmuck.

  30 Man mus dem Bösen wehren mit harter straffe / Vnd mit ernsten schlegen die man fület.

  Capitel 21

  1 DES KÖNIGS hertz ist in der Hand des HERRN / wie wasserbeche / Vnd er neigets wo hin er wil.

  2 Einen jglichen dünckt sein weg recht sein / Aber allein der HERR macht die hertzen gewis.

  3 Wol vnd recht thun / Jst dem HERRN lieber / denn Opffer.

  4 Hoffertige Augen vnd stoltzer Mut / Vnd die leuchte der Gottlosen / ist sünde.

  5 Die anschlege eins Endelichen bringen vberflus / Wer aber all zu jach ist / wird mangeln.

  6 Wer Schatz samlet mit Lügen / Der wird feilen / vnd fallen vnter die seinen Tod suchen.

  7 Der Gottlosen rauben wird sie schrecken / Denn sie wolten nicht thun was recht war.

  8 Wer einen andern weg gehet / Der ist verkeret / Wer aber in seinem Befelh gehet / des werck ist recht.

  9 Es ist besser wonen im winckel auff dem Dach / Denn bey eim zenckischen Weibe in einem Hause beysamen.

  10 Die seele des Gottlosen wündschet arges / Vnd gönnet seinem Nehesten nichts.

  11 Wenn der Spötter gestrafft wird / so werden die Albern weise / Vnd wenn man einen Weisen vnterricht / so wird er vernünfftig.

  12 Der Gerechte helt sich weislich gegen des Gottlosen haus / Aber die Gottlosen dencken nur schaden zu thun.

  13 Wer seine Ohren verstopfft fur dem schreien des Armen / Der wird auch ruffen / vnd nicht erhöret werden.

  14 Ein heimliche Gabe stillet den zorn / Vnd ein Geschenck im schos den hefftigen Grim.

  15 Es ist dem Gerechten eine freude zu thun was recht ist / Aber eine furcht den Vbelthettern.

  16 Ein Mensch der vom wege der klugheit jrret / der wird bleiben in der Todten gemeine.

  17 Wer gern in wollust lebt / wird mangeln / Vnd wer Wein vnd Ole liebet / wird nicht Reich.

  18 Der Gottlose mus fur den Gerechten gegeben werden / Vnd der Verechte
r fur die Fromen.

  19 Es ist besser wonen im wüsten Lande / Denn bey eim zenckischen vnd zornigen Weibe.

  20 Jm hause des Weisen ist ein lieblicher schatz vnd öle / Aber ein Narr verschlemmets.

  21 Wer der Barmhertzigkeit vnd Güte nachiagt / Der findet das Leben / Barmhertzigkeit vnd Ehre. Matth. 5.

  22 Ein Weiser gewinnet die Stad der starcken / Vnd störtzet jre Macht durch jre Sicherheit.

  23 Wer seinen Mund vnd Zungen bewaret / Der bewaret seine Seele fur angst.

  24 Der stoltz vnd vermessen ist / heisst ein loser Mensch / Der im zorn stoltz beweiset.

  25 Der Faule stirbt vber seinem wündschen / Denn seine hende wöllen nichts thun.

  26 Er wündscht teglich / Aber der Gerecht gibt vnd versagt nicht.

  27 Der Gottlosen opffer ist ein grewel / Denn sie werden in sünden geopffert.

  28 Ein lügenhafftiger Zeuge wird vmbkomen / Aber wer gehorchet / den lesst man auch alle zeit widerumb reden.

  29 Der Gottlose feret mit dem kopff hin durch / Aber wer From ist / des weg wird bestehen.

  30 Es hilfft keine Weisheit / kein Verstand / kein Rat / wider den HERRN.

  31 Ross werden zum streittage bereitet / Aber der Sieg kompt vom HERRN.

  Capitel 22

  1 DAS GERÜCHT ist köstlicher denn gros Reichthum / Vnd gonst besser / denn silber vnd gold.

  2 Reiche vnd Arme müssen vnternander sein / Der HERR hat sie alle gemacht.

  3 Der witzige sihet das vnglück / vnd verbirgt sich / Die Albern gehen durch hin vnd werden beschedigt.

  4 Wo man leidet in des HERRN furcht / Da ist reichthum / ehre vnd leben.

  5 Stachel vnd strick sind auff dem wege des Verkereten / Wer aber sich dauon fernet / bewaret sein Leben.

  6 Wie man einen knaben gewehnet / So lesst er nicht dauon / wenn er alt wird. Su.

  7 Der Reiche herrschet vber die Armen / Vnd wer borget / ist des Leheners knecht.

  8 Wer vnrecht seet / Der wird mühe erndten / Vnd wird durch die Rute seiner bosheit vmbkomen.

  9 Ein gut Auge wird gesegenet / Denn er gibt seines brots den Armen.

  10 Treibe den Spötter aus / so gehet der zanck weg / So höret auff hadder vnd schmach.

  11 Wer ein trew hertz vnd liebliche rede hat / Des Freund ist der König.

  12 Die augen des HERRN behüten guten Rat / Aber die wort des Verechters verkeret er.

  13 Der Faule spricht / Es ist ein Lewe draussen / Jch möcht erwürget werden auff der gassen.

  14 Der Huren mund ist ein tieffe gruben / Wenn der HERR vngnedig ist / Der fellet drein.

  15 Torheit steckt dem Knaben im hertzen / Aber die Rute der zucht wird sie ferne von jm treiben.

  16 Wer dem Armen vnrecht thut / das seines Guts viel werde / Der wird auch eim Reichen geben vnd mangeln.

  17 NEige deine ohren vnd höre die wort der Weisen / Vnd nim zu hertzen meine Lere.

  18 Denn es wird dir sanfft thun / wo du sie wirst bey dir behalten / Vnd werden mit einander durch deinen mund wolgeraten.

  19 Das deine hoffnung sey auff den HERRN / Jch mus dich solchs teglich erinnern / dir zu gut.

  20 Hab ich dirs nicht manchfeltiglich furgeschrieben / Mit raten vnd leren?

  21 Das ich dir zeiget ein gewissen grund der warheit / Das du recht antworten kündest denen / die dich senden.

  22 BEraube den Armen nicht / ob er wol arm ist / Vnd vnterdrücke den Elenden nicht im Thor.

  23 Denn der HERR wird jre sache handeln / Vnd wird jre Vntertretter vntertretten.

  24 GEselle dich nicht zum zornigen Man / Vnd halt dich nicht zu eim grimmigen Man.

  25 Du möchst seinen weg lernen / Vnd deiner Seelen ergernis empfahen.

  26 SEy nicht bey denen / die jre hand verhefften / Vnd fur schuld Bürge werden. Su.; Su.

  27 Denn wo du es nicht hast zu bezalen / So wird man dir dein Bette vnter dir wegnemen.

  28 Treibe nicht zu rück die vorigen grentzen / Die deine Veter gemacht haben. Deut. 27.; Jnfr. 23.

  29 Sihestu einen Man endelich in seinem geschefft / der wird fur den Königen stehen / Vnd wird nicht fur den Vnedlen stehen.

  Capitel 23

  1 WENN DU sitzest vnd issest mit einem Herrn / So mercke / wen du fur dir hast.

  2 Vnd setze ein Messer an deine Kele / Wiltu das leben behalten.

  3 Wündsche dir nicht seiner Speise / Denn es ist falsch Brot.

  4 BEmühe dich nicht Reich zu werden / Vnd las ab von deinen Fündlin.

  5 Las deine Augen nicht fliegen dahin / das du nicht haben kanst / Denn das selb macht jm flügel wie ein Adeler / vnd fleucht gen Himel.

  6 JSs nicht Brot bey eim Neidischen / Vnd wündsche dir seiner Speise nicht.

  7 Denn wie ein Gespenst ist er inwendig / Er spricht / Jss vnd trinck / Vnd sein hertz ist doch nicht an dir.

  8 Deine Bissen die du gessen hattest / mustu ausspeien / Vnd must deine freundliche wort verloren haben.

  9 REde nicht fur des Narren ohren / Denn er veracht die Klugheit deiner rede.

  10 TReibe nicht zu rück die vorigen grentzen / Vnd gehe nicht auff der Waisen acker.

  11 Denn jr Erlöser ist mechtig / Der wird jre sach wider dich ausfüren. Su.

  12 Gib dein Hertz zur zucht / Vnd deine Ohren zu vernünfftiger rede.

  13 Las nicht an den Knaben zu züchtigen / Denn / wo du jn mit den Ruten hewest / So darff man jn nicht tödten. Su.

  14 Du hewest jn mit der Ruten / Aber du errettest seine Seele von der Hellen.

  15 Mein son so du weise bist / So frewet sich auch mein hertz.

  16 Vnd meine nieren sind fro / Wenn deine lippen reden was Recht ist.

  17 Dein hertz folge nicht den Sündern / Sondern sey teglich in der furcht des HERRN.

  18 Denn es wird her nach gut sein / Vnd dein warten wird nicht feilen.

  19 Höre mein Son vnd sey weise / Vnd richte dein hertz in den weg.

  20 Sey nicht vnter den Seuffern / vnd Schlemmern.

  21 Denn die seuffer vnd schlemmer verarmen / Vnd ein Schleffer mus zurissen Kleider tragen. Su.

  22 Gehorche deinem Vater der dich gezeugt hat / Vnd verachte deine Mutter nicht / wenn sie alt wird.

  23 Keuffe Warheit / vnd verkeuffe sie nicht / Weisheit / zucht vnd verstand.

  24 EJn Vater des gerechten frewet sich / Vnd wer einen Weisen gezeugt hat / ist frölich drüber.

  25 Las sich deinen Vater vnd deine Mutter frewen / Vnd frölich sein die dich gezeuget hat.

  26 Gib mir / mein Son / dein hertz / Vnd las deinen augen meine wege wol gefallen.

  27 Denn eine Hure ist ein tieffe grube / Vnd die Ehebrecherin ist ein enge grube. Su.

  28 Auch lauret sie wie ein Rauber / Vnd die Vrechen vnter den Menschen samlet sie zu sich.

  29 WO ist weh? wo ist leid? wo ist zanck? Wo ist klagen? wo sind wunden on vrsach? wo sind rote Augen?

  30 Nemlich wo man beim Wein ligt / Vnd kompt auszusauffen was ein geschenckt ist.

  31 Sihe den Wein nicht an / das er so Rot ist / vnd im glase so schön stehet / Er gehet glat ein.

  32 Aber dar nach beist er wie eine Schlange / Vnd sticht wie eine Ottern.

  33 So werden deine augen nach andern Weibern sehen / Vnd dein hertz wird verkerete ding reden.

  34 Vnd wirst sein wie einer der mitten im Meer schlefft / Vnd wie einer schlefft oben auff dem Mastbaum.

  35 Sie schlahen mich / Aber es thut mir nicht weh / Sie kloppen mich / Aber ich füle es nicht. (236) Wenn wil ich auffwachen? Das ichs mehr treibe.

  Capitel 24

  1 FOLGE NICHT bösen Leuten / Vnd wündsche nicht bey jnen zu sein.

  2 Denn jr hertz trachtet nach schaden / Vnd jre lippen raten zu vnglück.

  3 DVrch Weisheit wird ein Haus gebawet / Vnd durch verstand erhalten.

  4 Durch ördentlich haushalten werden die Kamer vol / Aller köstlicher lieblicher Reichthum.

  5 Ein weiser Man ist starck / Vnd ein vernünfftiger Man / ist mechtig von krefften.

  6 Denn mit Rat mus man krieg füren / Vnd wo viel Rat geben sind / da ist der Sieg.

  7 Weishei
t ist dem Narren zu hoch / Er thar seinen mund im Thor nicht auffthun.

  8 Wer jm selbs schaden thut / Den heisst man billich einen Ertzbösewicht.

  9 Des Narren tücke ist sünde / Vnd der Spötter ist ein grewel fur den Leuten.

  10 Der ist nicht starck / Der in der not nicht fest ist.

  11 ERrette die so man tödten wil / Vnd entzeuch dich nicht von denen / die man würgen wil.

  12 Sprichstu / sihe / Wir verstehens nicht / Meinstu nicht der die hertzen weiset / merckets? vnd der auff die seelen acht hat / kennets? Vnd vergilt dem Menschen nach seinem werck.

  13 JSs mein Son / honig / denn es ist gut / Vnd honig seim ist süss in deinem halse.

  14 Also lerne die Weisheit / Fur deine Seelen. Wenn du sie findest / So wirds hernach wolgehen / Vnd deine hoffnung wird nicht vmb sonst sein.

  15 Laure nicht als ein Gottloser auff das haus des Gerechten / Verstöre seine ruge nicht.

  16 Denn ein Gerechter felt sieben mal vnd stehet wider auff / Aber die Gottlosen versincken in vnglück.

  17 FRewe dich des falles deines Feindes nicht / Vnd dein hertz sey nicht fro vber seinem Vnglück.

  18 Es möcht der HERR sehen vnd jm vbel gefallen / Vnd seinen zorn von jm wenden.

  19 ERzürne dich nicht vber den Bösen / Vnd eiuer nicht vber die Gottlosen.

  20 Denn der Böse hat nichts zu hoffen / Vnd die Leuchte der Gottlosen wird verlesschen.

  21 MEin kind / fürchte den HERRN vnd den König / Vnd menge dich nicht vnter die Auffrürischen.

  22 Denn jr Vnfal wird plötzlich entstehen / Vnd wer weis wenn beider vnglück kompt?

  23 DJs kompt auch von den Weisen / Der person ansehen im Gericht ist nicht gut.

  24 Wer zum Gottlosen spricht / du bist From / Dem fluchen die Leute / vnd hasset das Volck.

  25 Welche aber straffen / die gefallen wol / Vnd kompt ein reicher Segen auff sie.

  26 Ein richtiges antwort / Jst wie ein lieblicher Kuss.

  27 Richte draussen dein geschefft aus / Vnd erbeite deinen acker / Darnach bawe dein haus.

  28 Sey nicht Zeuge on vrsach wider deinen Nehesten / Vnd betreug nicht mit deinem munde. Su.

 

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