Collected Works of Martin Luther

Home > Other > Collected Works of Martin Luther > Page 286
Collected Works of Martin Luther Page 286

by Martin Luther


  6 Nineue wird bald zu bodem gehen / Denn das wort des HERRN wird nicht feilen / Aber in Meden wirds als denn noch ein zeitlang Friede sein.

  7 Vnd vnsere Brüder / welche aus dem lande Jsrael zerstrewet sind / werden wider komen. Vnd vnser Land / das jtzt wüste ist / wird wider allenthalben bewonet werden. Vnd das Gottes haus / das da verbrennet ist / sol wider gebawet werden / vnd werden wider hin komen / alle die Gott fürchten.

  8 Vnd auch die Heiden werden jre Götzen verlassen / vnd werden gen Jerusalem komen / vnd da wonen /

  9 Vnd alle Heiden vnd Könige werden sich in jr frewen / vnd anbeten den Gott Jsrael.

  10 SO höret nu meine Söne ewern Vater / Dienet dem HERRN in der warheit / vnd halt euch zu jm rechtschafften.

  11 Thut was er geboten hat / vnd leret solchs ewre Kinder / Das sie auch Almosen geben / das sie Gott allzeit fürchten / vnd trawen von gantzem hertzen.

  12 Vnd liebe Kinder höret mich / vnd bleibet nicht hie zu Nineue / Sondern wenn jr ewer Mutter auch begraben habt / neben mich in meinem Grabe / Als denn macht euch auff / das jr von hinnen ziehet /

  13 Denn ich sehe / das die Sünde Nineue wirds mit jr ein ende machen.

  14 VND als bald nach seiner Mutter tod / zoch Tobias von Nineue / mit seinem Weib / Kindern vnd Kindskindern / vnd zoch in Meden zu seinem Schweher / vnd seines Weibes Freunden /

  15 vnd fand sie frisch vnd gesund in einem guten rüglichen Alter / Vnd er pflegt jr. Vnd als sie sturben / drücket er jnen auch jr Augen zu / Vnd kriegt also das gantze Erbe vnd güter Raguelis. Vnd lebet bis in das fünffte Geschlecht / vnd sahe seine Kinder vnd Kindskinder.

  16 Vnd als er neun vnd neunzig jar alt war / welche er in Gottes furcht frölich zugebracht hatte / begruben jn seine Freunde.

  17 Vnd alle sein Geschlecht / bleib in heiligem wandel vnd leben / Also / das sie angenem waren / fur Gott vnd den Leuten / vnd allen die im Lande woneten. - Ende des Buchs Tobie.

  Vorrede auff das Buch Syrach

  DJS BUCH IST bisher genant im Latin Ecclesiasticus / welchs sie haben verdeudscht / Die geistliche zucht. Vnd ist fast wol getrieben vnd gebraucht in der Kirchen / mit lesen / singen vnd predigen / Aber mit wenigem verstand vnd nutz / On das es hat müssen / der Geistlichen stand vnd Kirchen geprenge rhümen. Sonst heisst sein rechter Name / Jesus Syrach / nach seinem Meister / wie seine eigen Vorrede / vnd das Griechische gibt. Wie auch Mose / Josua / Esaie / vnd aller Propheten Bücher / nach jren Meistern heissen. Vnd ist von den alten Vetern nicht in der zal der heiligen Schrifft / sondern als sonst ein gut / fein Buch eins weisen Mans / gehalten / Da bey wirs auch lassen bleiben. ES dünckt vns aber / weil er selbs in der Vorrede bekennet / Er sey zu des königes Euergetis zeiten in Egypten komen / vnd daselbs dis Buch volendet / (welchs sein Grosvater hatte zuuor angefangen) Das er habe aus vielen Büchern zusamen gelesen das beste / so er funden hat. Sonderlich weil in Egypten ein köstliche Librarey war / durch Euergetis Vater / den könig Philadelphum zugericht. Das zu der zeit / beide / Bücher vnd gelerte Leute in grossen ehren waren / vnd aus allen Landen / als eine grosse Hoheschule zuschlugen / sonderlich aus Griechenland / Dazu auch die Jüden einen Tempel daselbs baweten / vnd Gottesdienst auffrichten. SOlchs zeigt auch an / das in diesem Buch / nicht ordenlich ein stück auff das ander gefasset ist / als eines Meisters werck / sondern aus mancherley Meistern vnd Büchern gezogen / vnd durch einander gemenget. Wie eine Biene aus mancherley Blumen / jr sefftlin seuget / vnd in einander menget. Vnd scheinet / das dieser Jesus Syrach / sey gewest aus dem königlichen stam Dauids / vnd ein Neff oder Enckel Amos Syrach / welcher der öberst Fürst gewesen ist im hause Juda / Wie man aus Philone mag nemen / vmb die zwey hundert jar vor Christi geburt / on gefehr bey der Maccabeer zeit. ES ist ein nützlich Buch / fur den gemeinen Man / Denn auch alle sein vleis ist / das er einen Bürger oder Hausuater gottfürchtig / from vnd klug mache / wie er sich gegen Gott / Gottes wort / Priestern / Eltern / Weib / Kindern / eigen Leib / Knechten / Güter / Nachbarn / Freunden / Feinden / Oberkeit vnd jederman / halten sol. Das mans wol möcht nennen ein Buch von der Hauszucht / oder von den Tugenden eines fromen Hausherrn / welchs auch die rechte geistliche Zucht ist / vnd heissen solt. WAs vns aber fur erbeit gestanden hat / dis Buch zu verdeudschen / Wer das zu wissen begert / der mag vnser Deudsch gegen alle ander Exemplar halten / beide / Griechischer / Latinischer vnd Deudscher sprachen / sie sind alt oder newe / So sol das werck den Meistern wol zeugnis geben. Es sind so viel Klügling in allen Sprachen vber dis Buch komen / das nicht wunder were / weil on das alle ding drinnen von seinem anfang / nicht in der ordnung gefasset gewest sind / das es gantz vnd gar / vnkendlich / vnuerstendlich / vnd aller ding vntüchtig worden were. Wir habens aber / wie einen zurissen zetretten vnd zerstreweten Brieff / wider zusamen gelesen vnd den Kot abgewisscht / vnd so fern bracht / als ein jglicher wol sehen wird / Gott sey lob vnd danck / Amen. Christen werden vns hierin nicht schelten / Die Welt aber wird / wie sie bisher gethan / jrer Tugent nach / vns wol wissen da fur zu dancken.

  Vorrede Jesu Syrach auff sein Buch.

  ES HABEN VNS viel vnd grosse Leute die Weisheit / aus dem Gesetz / Propheten / vnd andern / so den selbigen nachgefolget / dargethan / Daher man mus Jsrael billich loben / vmb jre Weisheit vnd Lere.

  2 Darumb sollen nicht allein die / so es haben vnd lesen / weise daraus werden / Sondern auch den andern / dienen / mit leren vnd schreiben.

  3 MEin Grosvater Jesus / nach dem er sich sonderlich beuleissiget / zu lesen das Gesetz / die Propheten / vnd andere mehr Bücher / so vns von vnsern Vetern gelassen sind / vnd sich wol drinnen geübt hatte / Nam er fur auch etwas zu schreiben / von weisheit vnd guten Sitten

  4 Auff das die / so gerne lernen vnd klug werden wolten / deste verstendiger vnd geschickter würden / ein gut Leben zu füren.

  5 DARumb bitte ich / jr wöllet es freundlich annemen / vnd mit vleis lesen / Vnd vns zu gut halten / ob wir nicht so wol reden können / als die berhümbten Redener.

  6 Denn was in Ebreischer Sprache geschrieben ist / das lautet nicht so wol / wenn mans bringet in ein andere Sprache /

  7 Nicht allein dieses mein Buch / sondern auch des Gesetzes / der Propheten vnd anderer Bücher / lauten gar viel anders / wenn sie vnter jrer Sprache geredt werden.

  8 ALS ich nu in Egypten kam / im acht vnd dreissigsten jar / zur zeit des Köges Ptolemei Euergetis / vnd sein lebenlang drinnen bleib / gewan ich raum viel guts zu lesen vnd zu schreiben.

  9 Darumb sahe ichs fur gut vnd not an / das ich den vleis vnd die mühe drauff legete / vnd dis Buch verdolmetschte.

  10 Vnd dieweil ich zeit hatte / erbeitet ich vnd keret vleis an / das ich dis Buch ausmachte vnd an tag brechte / Auff das auch die Frembden / so lernen wöllen / sich zu guten Sitten gewehnen / Auff das sie nach dem Gesetze des HERRN leben mögen.

  Capitel 1

  ALLE WEISHEIT IST von Gott dem HERRN / vnd ist bey jm ewiglich.

  2 Wer hat zuuor gedacht / wie viel sand im Meer / wie viel tropffen im Regen / vnd wie viel tage der Welt werden solten?

  3 Wer hat zuuor gemessen / wie hohe der Himel / wie breit die Erden / wie tieff das Meer sein solte? Wer hat Gott je geleret / was er machen solt?

  4 Denn seine Weisheit ist vor allen dingen.

  5 DAs wort Gottes des Allerhöhesten / ist der brun der Weisheit / vnd das ewige Gebot ist jre quelle.

  6 Wer kündte sonst wissen / wie man die Weisheit vnd Klugheit erlangen solt?

  7 Einer ists / der Allerhöhest / der Schepffer aller dinge / allmechtig / ein gewaltiger König / vnd seer erschrecklich /

  8 der auff seinem Thron sitzet / ein herrschender Gott.

  9 Der hat sie durch seinen heiligen Geist verkündiget / der hat alles zuuor gedacht / gewust vnd gemessen.

  10 Vnd hat die Weisheit ausgeschütt / vber alle seine Werck / vnd vber alles Fleisch / nach seiner gnade / Vnd gibt sie denen / so jn lieben.

  11 DJE furcht des HERRN / ist ehre vnd rhum / freude vnd ein schöne krone.

  12 Die furcht des HERRN / macht das hertz frölich / vnd gibt freud vnd wonne ewiglich.

  13 Wer den HERR
N fürchtet / dem wirds wolgehen in der letzten Not / Vnd wird endlich den Segen behalten.

  14 Gott lieben / das ist die allerschöneste Weisheit /

  15 vnd wer sie ersihet / der liebet sie / Denn er sihet / welch grosse Wunder sie thut.

  16 DJe furcht des HERRN ist der Weisheit anfang / Vnd ist im hertzen grund allein bey den Gleubigen / vnd wonet allein bey den auserweleten Weibern / Vnd man findet sie allein bey den Gerechten vnd Gleubigen. Psal. 111; Prouer. 1.

  17 DJe furcht des HERRN / ist der rechte Gottesdienst /

  18 Der behüt vnd macht das hertz from / Vnd gibt freude vnd wonne.

  19 WEr den HERRN fürchtet / dem wirds wolgehen / Vnd wenn er Trosts bedarff / wird er gesegnet sein.

  20 GOtt fürchten / ist die Weisheit / die reich machet / vnd bringet alles gut mit sich.

  21 Sie erfüllet das gantze Haus mit jrer gaben / vnd alle gemach / mit jrem schatz.

  22 DJe furcht des HERRN / ist ein kron der Weisheit /

  23 Vnd gibt reichen Frieden vnd Heil.

  24 DJese Weisheit macht recht kluge Leute / Vnd wer an jr fest helt / dem hilfft sie aus mit Ehren.

  25 DEn HERRN fürchten ist die wurtzel der Weisheit / vnd jre Zweige grunen ewiglich.

  26 DJe furcht des HERRN / wehret die Sünde /

  27 Denn wer on furcht feret / der gefelt Gott nicht / vnd seine Frecheit wird jn stürtzen.

  28 Aber ein Demütiger erharret der zeit / die jn trösten wird /

  29 Denn wiewol seine Sache eine zeitlang vnterdrückt wird /

  30 So werden doch die Fromen seine Weisheit rhümen.

  31 DEm Gottlosen ist Gottes wort ein Grewel / Denn es ist ein schatz derWeisheit / der jm verborgen ist

  32 MEin Son / wiltu weise werden / so lerne die Gebot / so wird dir Gott die Weisheit geben.

  33 Denn die furcht des HERRN / ist die rechte Weisheit vnd zucht / Vnd der glaube vnd gedult / gefallen Gott wol.

  34 SJhe zu / das deine Gottes furcht nicht Heucheley sey / vnd diene jm nicht mit falschem hertzen.

  35 Suche nicht Rhum bey den Leuten / durch heucheley / Vnd sihe zu / was du redest / gleubest oder furhast.

  36 Vnd wirff dich selbs nicht auff / das du nicht fallest / vnd zu schanden werdest /

  37 Vnd der HERR deine tücke offenbare / vnd stürtze dich öffentlich fur den Leuten /

  38 Darumb / das du nicht in rechter furcht Gott gedienet hast / vnd dein hertz falsch gewest ist.

  Capitel 2

  MEIN KIND / wiltu Gottes diener sein / so schicke dich zur Anfechtunge

  2 Halt feste / vnd leide dich / vnd wancke nicht / wenn man dich dauon locket.

  3 Halt dich an Gott / vnd weiche nicht / auff das du jmer stercker werdest.

  4 Alles was dir widerferet / das leide / vnd sey gedültig in allerley trübsal /

  5 Denn gleich wie das Gold durchs fewr / Also werden die / so Gott gefallen / durchs fewr der trübsal bewert.

  6 Vertrawe Gott / so wird er dir aushelffen / Richte deine wege / vnd hoffe auff jn.

  7 DJe / so jr den HERRN fürchtet / vertrawet jm / Denn es wird euch nicht feilen.

  8 Die / so jr den HERRN fürchtet / hoffet des besten von jm / So wird euch gnade von trost allzeit widerfaren.

  9 Die / so jr den HERRN fürchtet / harret seiner gnade / vnd weichet nicht / Auff das jr nicht zu grund gehet.

  10 SEhet an die Exempel der alten / vnd mercket sie /

  11 Wer ist jemals zu schanden worden / er auff jn gehoffet hat?

  12 Wer ist jemals verlassen / der in der furcht Gottes blieben ist? Oder wer ist jemals von jm verschmehet / der jn angeruffen hat?

  13 Denn der HERR ist gnedig vnd barmhertzig / vnd vergibt sünde / vnd hilfft in der Not.

  14 WEh denen / so an Gott verzagen / vnd nicht fest halten / Vnd dem Gottlosen / der hin vnd wider wancket.

  15 Weh den verzagten / Denn sie gleuben nicht / Darumb werden sie auch nicht beschirmet.

  16 Weh denen / So nicht beharren /

  17 Wie wil es jnen gehen / wenn sie der HERR heimsuchen wird?

  18 DJe den HERRN fürchten / gleuben seinem Wort / Vnd die jn lieb haben / halten seine Gebot.

  19 Die den HERRN fürchten / thun was jm wolgefelt /

  20 Vnd die jn lieb haben / halten das Gesetz recht.

  21 Die den HERRN fürchten / schicken jr hertz / vnd demütigen sich für jm / vnd sprechen /

  22 Wir wöllen lieber in die Hende des HERRN fallen / weder in die hende der Menschen /

  23 Denn sein Barmhertzigkeit ist ja so gros / als er selber ist. 2. Reg. 24.

  Capitel 3

  LJEBEN KINDER / gehorchet mir ewrem Vater /

  2 vnd lebet also / auff das euch wolgehe

  3 DEnn der HERR wil den Vater von den Kindern geehret haben / Vnd was eine Mutter die kinder heisset / wil er gehalten haben. Exo. 20; Matt. 15; Ephe. 6; Jnfr. 7.

  4 WEr seinen Vater ehret / des Sünde wird Gott nicht straffen /

  5 Vnd wer seine Mutter ehret / der samlet einen guten schatz.

  6 Wer seinen Vater ehret / der wird auch freude an seinen Kindern haben / Vnd wenn er betet / so wird er erhöret.

  7 Wer seinen Vater ehret / der wird deste lenger leben / Vnd wer vmb des HERRN willen gehorsam ist / an dem hat die Mutter einen trost.

  8 Wer den HERRN fürchtet / der ehret auch den Vater / vnd dienet seinen Eltern / vnd helt sie fur seine Herrn.

  9 EHre Vater vnd Mutter / mit that / mit worten vnd gedult /

  10 auff das jr Segen vber dich kome.

  11 Denn des Vaters segen bawet den Kindern heuser / Aber der Mutter fluch reisset sie nider.

  12 Spotte deines Vaters gebrechen nicht / Denn es ist dir keine ehre.

  13 Denn den Vater ehren / ist dein eigen Ehre / Vnd dein Mutter verachten / ist deine eigen schande.

  14 LJebes Kind / pflege deines Vaters im alter / vnd betrübe jn ja nicht / so lange er lebet /

  15 Vnd halt jm zu gute / ob er Kindisch würde / vnd veracht jn ja nicht / darumb das du geschickter bist /

  16 Denn der wolthat dem Vater erzeigt / wird nimer mehr vergessen werden. Vnd wird dir guts geschehen / ob du auch wol ein Sünder bist /

  17 Vnd dein wird gedacht werden in der not / Vnd deine Sünde werden vergehen / wie das eiss von der Sonne.

  18 Wer seinen Vater verlesst / Der wird geschendet / Vnd wer seine Mutter betrübet / der ist verflucht vom HERRN.

  19 LJebes Kind / Bleib gern im nidrigen Stande / das ist besser / denn alles da die Welt nach trachtet.

  20 Je höher du bist / je mehr dich demütige / so wird dir der HERR hold sein /

  21 Denn der HERR ist der allerhöhest / vnd thut doch grosse ding durch die Demütigen.

  22 STehe nicht nach hoherm Stande / vnd dencke nicht vber dein vermögen /

  23 Sondern was Gott dir befolhen hat / des nim dich stets an. Denn es fromet dir nichts / das du gaffest nach dem / das dir nicht befolhen ist

  24 Vnd was deines Ampts nicht ist / da las deinen furwitz /

  25 Denn dir ist vor mehr befolhen / weder du kanst ausrichten.

  26 Solcher dünckel hat viel mehr betrogen / vnd jre vermessenheit hat sie gestürtzt.

  27 Denn wer sich gern in Fahr gibt / der verdirbt drinne /

  28 Vnd einem vermessen Menschen / gehets endlich vbel aus.

  29 Ein vermessen Mensch macht jm selbs viel vnglücks / vnd richtet einen jamer nach dem andern an.

  30 Denn Hohmut thut nimer gut / vnd kan nichts denn arges draus erwachsen. Jnfr. 7.

  31 EJn vernünfftig Mensch lernet Gottes wort gern /

  32 Vnd wer die Weisheit lieb hat / der höret gerne zu.

  33 WJe das Wasser ein brennend fewr lesscht / Also tilget das Almosen die Sünde /

  34 Vnd der oberst Vergelter / wirds hernachmals gedencken / vnd wird jn im vnfal erhalten. Deut. 4.

  Capitel 4

  LJEBES KIND / Las den Armen nicht not leiden / Vnd sey nicht hart gegen dem Dürfftigen.

  2 Verachte den Hungerigen nicht / vnd betrübe den Dürfftigen nicht in seiner armut.

  3 Ein
em betrübten Hertzen mache nicht mehr leides / Vnd verzeug die gabe dem Dürfftigen nicht.

  4 Die bitte des Elenden schlahe nicht ab / Vnd wende dein angesichte nicht von dem Armen.

  5 Wende deine augen nicht von dem Dürfftigen / Auff das er nicht vber dich klage /

  6 Denn der jn gemacht hat / erhöret sein Gebet / wenn er mit trawrigem hertzen vber dich klaget. Tobie 4.

  7 SEy nicht zenckisch fur Gericht / vnd halte den Richter in ehren.

  8 Höre den Armen gerne / vnd antworte jm freundlich vnd sanfft.

  9 Errette den / dem gewalt geschicht / von dem / der jm vnrecht thut / Vnd sey vnerschrocken / wenn du vrteilen solt.

  10 Halt dich gegen die Waisen wie ein Vater / vnd gegen jre Mutter wie ein Hausherr /

  11 So wirstu sein / wie ein Son des allerhöhesten / vnd er wird dich lieber haben / denn dich deine Mutter hat.

  12 Dje weisheit erhöhet jre kinder / vnd nimpt die auff / die sie suchen.

  13 Wer sie lieb hat / der hat das Leben lieb / Vnd wer sie vleissig suchet / wird grosse Freude haben.

  14 Wer fest an jr helt / der wird grosse Ehre erlangen / Vnd was er furnimpt / da wird der HERR glücke zu geben.

  15 Wer Gottes wort ehret / der thut den rechten Gottesdienst / Vnd wer es lieb hat / den hat der HERR auch lieb.

  16 Wer der Weisheit gehorchet / der kan ander Leute leren / Vnd wer sich zu jr helt / der wird sicher wonen.

  17 Wer on falsch ist / der wird sie erlangen / Vnd seine Nachkomen werden gedeien.

  18 Vnd ob sie zum ersten sich anders gegen jm stellet /

  19 vnd macht jm angst vnd bange / vnd prüfet jn mit jrer Ruten / vnd versucht jn mit jrer Züchtigung / bis sie befindet / das er on falsch sey /

  20 So wird sie denn wider zu jm komen auff dem rechten wege / vnd jn erfrewen /

  21 vnd wird jm offenbaren jr geheimnis.

  22 Wo er aber falsch befunden wird / wird sie jn verlassen das er verderben mus.

 

‹ Prev