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Collected Works of Martin Luther

Page 296

by Martin Luther


  19 Sie sind vertilget vnd in die Helle gefaren / vnd andere sind an jre stad komen.

  20 Die Nachkomen sehen zwar wol das Liecht / vnd wonen auff dem Erdboden / Vnd treffen doch den weg nicht / da man die Weisheit findet /

  21 Denn sie verachten sie / Da zu jre Kinder sind auch jrre gangen.

  22 JN Canaan höret man nichts von jr. Zu Theman sihet man sie nicht.

  23 Die kinder Hagar forschen der jrrdischen Weisheit zwar wol nach. Desgleichen die Kauffleut von Meran / vnd die zu Theman / die sich klug düncken / Aber sie treffen doch den weg nicht / da man die Weisheit findet.

  24 O Jsrael wie herrlich ist das Haus des HERRN / wie weit vnd gros ist die Stet seiner Wonung?

  25 Sie hat kein ende / vnd ist vnmeslich hoch.

  26 Es waren vorzeiten Risen / grosse berümbte Leute / vnd gute Krieger /

  27 Die selbigen hat der HERR nicht erwelet / noch jnen den weg des Erkentnis offenbart /

  28 Vnd weil sie die weisheit nicht hatten / sind sie vntergangen in jr Torheit.

  29 WEr ist gen Himel gefaren / vnd hat sie geholet / vnd aus den Wolcken herab bracht?

  30 Wer ist vber Meer geschiffet / vnd hat sie funden / vnd vmb köstlich Gold her gebracht?

  31 Summa / Es ist niemand der den weg wisse / da man die Weisheit findet.

  32 DEr aber alle ding weis / kennet sie / vnd hat sie durch seinen verstand funden. Der den Erdboden bereitet hat auff ewige zeit / vnd jn erfüllet mit allerley Thieren.

  33 Der das Liecht lesst auffgehen / vnd wenn er jm widerrüfft / mus es jm gehorchen.

  34 Die Sterne leuchten in jrer Ordenung mit freuden / vnd wenn er sie erfur rüffet / antworten sie

  35 Hie sind wir / vnd leuchten mit freuden / vmb des willen der sie geschaffen hat.

  36 Das ist vnser Gott / vnd keiner ist jm zuvergleichen /

  37 Der hat die Weisheit funden / vnd hat sie gegeben Jacob seinem Diener / vnd Jsrael seinem Geliebten.

  38 Darnach ist sie erschienen auff Erden / vnd hat bey den Leuten gewonet.

  Capitel 4

  DJESE WEISHEIT IST das Buch von den geboten Gottes / vnd von dem Gesetz das ewig ist. Alle die es halten / werden leben / Die es aber vbertretten / werden sterben.

  2 Kere dich wider da zu Jsrael / vnd nim es an / wandel solchem Liecht nach / das dir furleuchtet.

  3 Vbergib nicht deine Ehre einem andern / vnd deinen Schatz einem frembden Volck.

  4 O selig sind wir Jsrael / Denn Gott hat vns seinen willen offenbart.

  5 SEy getrost mein Volck / du preis Jsrael /

  6 Jr seid verkaufft den Heiden nicht zum verderben / Darumb aber / das jr Gott erzürnet habt / seid jr ewren Feinden vbergeben.

  7 Denn jr habt den / der euch geschaffen hat / entrüstet / in dem / das jr nicht Gott / sondern den Teufeln geopffert habt.

  8 JR habt vergessen des ewigen Gottes / der euch geschaffen hat / vnd Jerusalem / die euch hat aufferzogen / habt jr betrübet.

  9 Denn sie hat gesehen den zorn Gottes / der vber euch komen würde / vnd gesagt / Höret zu jr einwoner Sion / Gott hat mir grosses leid zugeschickt /

  10 Denn ich hab gesehen das Gefengnis meiner Söne vnd Töchter / welches der Ewige vber sie gebracht hat.

  11 Jch hab sie mit freuden aufferzogen / Mit weinen aber vnd hertzleid / habe ich sie sehen wegfüren.

  12 NJemand frewe sich vber mich / das ich eine Widwe / vnd von vielen verlassen bin / Jch bin zur wüsten gemacht / vmb der Sünde willen meiner Kinder.

  13 Denn sie sind vom gesetze Gottes abgewichen / vnd haben nicht erkand seine Rechte / Sie haben nicht gelebt nach Gottes befelh / vnd haben seine Gebot nicht gehalten.

  14 KOmpt her jr einwoner Sion / vnd verkündiget das Gefengnis meiner Söne vnd Töchter / das der Ewige vber sie gebracht hat.

  15 Denn er hat vber sie gebracht ein Volck von fernen / ein grewlich Volck / vnd einer vnbekandten Sprache /

  16 Die sich nicht schewen fur den Alten / noch sich der Kinder erbarmen. Die selben haben weggefurt die lieben (Söne) der Widwen vnd die Einsame jrer Töchter / beraubet.

  17 Aber wie kan ich euch helffen?

  18 Denn der vber euch gebracht hat dis vnglück / wird euch von ewer Feinde hand erretten.

  19 Ziehet hin jr lieben Kinder / ziehet hin / Jch aber bin verlassen Einsam.

  20 Jch habe mein Freudekleid ausgezogen / vnd das Trawrkleid angezogen / Jch wil schreien zu dem Ewigen fur vnd fur.

  21 SEid getrost Kinder / schreiet zu Gott / so wird er euch erlösen von der gewalt vnd hand der Feinde /

  22 Denn ich hoffe schon / das der Ewige euch helffen wird. Vnd ich werde freude haben von dem Heiligen / vmb der Barmhertzigkeit willen / die euch schnel widerfaren wird / von vnserm ewigen Heiland.

  23 Jch habe euch ziehen lassen mit trawren vnd weinen / Gott aber wird euch mir widergeben mit wonne vnd freude ewiglich /

  24 Vnd gleich wie die einwoner Sion nu gesehen haben ewr Gefengnis / Also werden sie auch bald sehen / die Hülffe von ewrem Gott / die vber euch komen wird mit grosser Herrligkeit vnd ewigem Trost.

  25 JR Kinder / leidet gedültiglich / den zorn der von Gott vber euch komet. Denn dein Feind hat dich verfolget / Vnd du wirst sehen in kurtz sein verderben vnd auff jre Helse wirstu tretten.

  26 Meine zarte (Kinder) musten gehen auff rauhem wege / Sie sind weggefurt / wie ein Herd / von den Feinden geraubet.

  27 SEid getrost jr Kinder / vnd schreiet zu Gott / Denn der euch hat wegfüren lassen / wird ewr nicht vergessen.

  28 Denn wie jr euch geulissen habt / von Gott abzuweichen / Also bekeret euch nu / vnd vleissiget euch zehen mal mehr / den HERRN zu suchen.

  29 Denn der vber euch diese straffe hat lassen gehen / der wird euch helffen / vnd ewiglich erfrewen.

  30 JErusalem sey getrost / Denn der wird dich trösten / nach dem du genennet bist.

  31 Vnselig müsse sein die dir leid gethan / vnd vber deinem Falle sich gefrewet haben.

  32 Vnselig müssen sein die Stedte / welchen deine Kinder gedienet haben / Vnd vnselig müsse sein / die deine Kinder gefangen helt.

  33 Denn wie sie vber deinem Falle geiauchtzet / vnd vber deinem verderben sich gefrewet hat / Also sol sie betrübet sein / wenn sie verwüstet wird.

  34 Vnd ich wil wegnemen jre macht / dar auff sie trotzet / vnd jren rhum in klage verwandeln.

  35 Denn ein Fewr wird vber sie komen / von dem Ewigen viel tage lang / vnd Teufel werden jre Wonung in jr haben lange zeit.

  36 SJhe vmb her Jerusalem gegen morgen / vnd schawe den trost der dir von Gott kompt.

  37 Sihe / deine Kinder die weggefurt sind / komen / Ja sie komen / versamlet beide vom Morgen vnd vom Abend / durch das wort des Heiligen / vnd rhümen Gottes ehre.

  Capitel 5

  ZEUCH AUS JERUSALEM dein Trawrkleid / vnd zeuch an den herrlichen Schmuck von Gott ewiglich.

  2 Zeuch an den Rock der gerechtigkeit Gottes / vnd setze die Kron der herrligkeit des Ewigen auff dein Heubt /

  3 Gott wird deine herrligkeit vnter allem Himel offenbaren /

  4 Denn dein name wird von Gott genennet werden ewiglich / fried / gerechtigkeit / preis vnd gottseligkeit.

  5 MAche dich auff Jerusalem / vnd trit auff die Höhe / vnd sihe vmb her gegen Morgen / vnd schawe deine Kinder / die beide vom Abend vnd vom Morgen versamlet sind / durch das wort des Heiligen / vnd frewen sich / das Gott wider jr gedacht hat.

  6 Sie sind zu fussen von dir / durch die Feinde weggefürt / Gott aber bringet sie zu dir / erhöhet mit ehren / als Kinder des Reichs.

  7 DEnn Gott wil alle hohe Berge nidrigen / vnd die langen Vfer vnd Tal dem Lande gleich füllen / Auff das Jsrael sicher wandere vnd Gott preise.

  8 Die Welde aber vnd alle wolriechende Bewme / werden Jsrael / aus Gottes befelh schatten geben.

  9 Denn Gott wird Jsrael erwider bringen mit freuden / durch seinen herrlichen Trost / mit barmhertzigkeit vnd seiner gerechtigkeit.

  Capitel 6

  DJS IST DIE abschrifft der Epistel / die Jeremias gesand hat / An die so gefangen weggefüret solten werden gen Babel / von dem könig zu Babel /
Darin er jnen solches verkündiget / wie jm Gott befolhen hatte.

  2 VMb ewr Sünde willen / die jr gethan habt wider Gott / werdet jr gen Babel gefangen weggefüret werden / von NebucadNezar dem könige zu Babel.

  3 Vnd jr werdet zu Babel bleiben müssen eine lange zeit / nemlich / siebenzig jar / Darnach wil ich euch von dannen wider er aus füren mit friede.

  4 VNter des aber werdet jr sehen zu Babel / Das man auff den achseln tragen wird / die silbern / gülden vnd hültzen Götzen / Fur welchen sich die Heiden fürchten.

  5 Darumb sehet euch fur / das jr jnen solchs nicht nachthut / vnd den Heiden nicht gleich werdet.

  6 Vnd wenn jr sehet das Volck / das vor vnd nach gehet / die Götzen anbeten / So sprecht in ewrem hertzen / HERR / Dich sol man anbeten /

  7 Denn mein Engel sol bey euch sein / Vnd ich wil ewer Seelen rechen.

  8 JRe Zunge ist vom Werckmeister fein gemacht / vnd sie sind mit gold vnd silber gezieret / vnd haben geschnitzte Zungen / Aber es sind nicht rechte zungen / vnd können nicht reden.

  9 Sie schmücken sie mit gold / wie eine Metze zum tantz / vnd setzen jnen kronen auff.

  10 Vnd die Pfaffen stelen das gold vnd silber von den Götzen / vnd bringens vmb mit den Huren im Hurhaus.

  11 Vnd schmücken die silbern / gülden vnd hültzern Götzen mit Kleidern / als werens Menschen.

  12 Sie können sich aber nicht verwaren fur dem Rost vnd Motten /

  13 Vnd wenn man jnen ein Purpurkleid anzeucht / so mus man jnen den staub abwischen / der auff jnen ligt.

  14 VND er tregt ein Scepter in der hand / wie ein König / Vnd kan doch niemand straffen / der jm leid thut.

  15 Er hat auch ein Schwert vnd ein Axte in der hand / Er kan sich aber der Diebe vnd Reuber nicht erwelen. Daran sihet man wol / das sie nicht Götter sind / Darumb fürchtet sie nicht.

  16 GLeich wie ein Gefess / das ein Mensch brauchet / wenn es zubrochen wird / vnnütze ist / Eben so sind jre Götzen.

  17 Wenn man sie in jre Heuslin setzt / werden sie vol staubs / von den füssen dere / die hin ein gehen.

  18 Die Priester verwaren der Götzen tempel mit thüren / schlossen vnd rigeln / das sie von den Reubern nicht gestolen werden. Eben als wenn man einen gefangen legt vnd verwaret / der sich am König vergriffen hat / vnd zum tode verurteilt ist.

  19 Sie zünden jnen Lampen an / vnd der viel mehr / denn sie fur sich selbs anzünden / Vnd sehen doch nichts.

  20 Sie sind wie die Balcken im hause / Vnd die würm so auff der Erden kriechen / fressen jr Hertz vnd jre Kleider / vnd sie fülens doch nicht.

  21 VNter jrem angesicht sind sie schwartz vom rauch im Hause /

  22 vnd die Nachteulen / Schwalben vnd ander Vogel / setzen sich auff jre Köpffe / des gleichen auch die Katzen.

  23 Daran jr ja mercken könnet / das es nicht Götter sind / Darumb fürchtet sie nicht.

  24 DAs Gold das man vmb sie henget / sie da mit zu schmücken / gleisset nicht / wenn man den rost nicht abwüschet. Da man sie gegossen hat / fületen sie es nicht /

  25 Aus allerley köstlicher materien hat man sie gezeuget / Vnd ist doch kein Leben darin.

  26 Weil sie nicht gehen können / mus man sie auff den achseln tragen. Daran die Leute sehen können / das es schendliche Götter seien.

  27 ES müssen sich auch jrer schemen / die sie ehren / Darumb / das sie weder von jnen selber können auffstehen / so sie auff die erden fallen / Noch sich regen / so man sie auffgericht hinsetzet / Noch sich auffrichten / so man sie lehnet. Vnd wie man den Todten opffer fursetzet / Also setzet mans jnen auch fur.

  28 Jre Priester aber bringen das vmb / das jnen gegeben wird / Desgleichen auch jre Weiber brassen dauon / vnd geben weder dem Armen noch dem Krancken etwas dauon.

  29 Vnreine Weiber vnd Sechswöchnerin rüren jre Opffer an. Daran jr ja mercken könnet / das es nicht Götter sind / Darumb fürchtet sie nicht.

  30 VND woher sollen sie Götter heissen? Denn die Weiber pflegen der silbern / gülden vnd hültzern Götzen.

  31 Vnd die Priester sitzen in jren Tempeln / mit weiten Chorröcken / scheren den Bart ab / vnd tragen Platten / sitzen da mit blossen Köpffen /

  32 heulen vnd schreien fur jren Götzen / wie man pflegt in der todten Begengnissen /

  33 Die Pfaffen stelen jnen jre Kleider / vnd kleiden jre Weiber vnd kinder dauon.

  34 MAn thu jnen böses vnd gutes / so können sie es doch nicht vergelten. Sie vermügen weder einen König einzusetzen / noch abzusetzen.

  35 Sie können weder gelt noch gut geben. Gelobet jnen jemand etwas / vnd helt es nicht / So foddern sie es nicht.

  36 Sie können einen Menschen vom tod nicht erretten / noch einem Schwechern helffen wider den Starcken.

  37 Sie können keinen Blinden nicht sehend machen. Sie können einem Menschen in der not nicht helffen.

  38 Sie erbarmen sich der Widwen nicht / vnd helffen den Waisen nicht.

  39 Denn sie sind hültzern / mit gold vnd silber gezieret / den Steinen gleich / die man aus dem Berg bawet / Darumb die sie ehren / müssen zu schanden werden.

  40 WJe sol man sie denn fur Götter halten / oder so heissen? weil auch die Chaldeer nicht gros von jnen halten.

  41 Denn wenn sie einen Stummen sehen / der nicht reden kan / bringen sie den Bel / vnd sagen / der Stumme sol jn anruffen / gleich als verstünde ers /

  42 Vnd wiewol sie wissen / das kein Leben in jnen ist / noch lauffen sie jnen nach.

  43 Die Weiber aber sitzen fur der Kirchen mit stricken vmbgürtet / vnd bringen Obs zum opffer.

  44 Vnd wenn jemand fur vbergehet / vnd eine von jnen hin weg nimpt / vnd bey jr schlefft / Rhümet sie sich wider die andern / das jene nicht sey werd gewest / wie sie / das jr der Gurt auffgelöset würde.

  45 Alles was durch sie geschicht / ist eitel triegerey / Wie sol man sie denn fur Götter halten / oder so heissen?

  46 VOn Werckmeistern vnd Goldschmiden sind sie gemacht / vnd was die Werckmeister wollen / mus draus werden / vnd nichts anders.

  47 Vnd die so sie gemacht haben / können nicht lange leben / Wie solten denn das Götter sein / so von jnen gemacht sind?

  48 Darumb geben sie den Nachkomen nur ergernis vnd ursache zur schendlichen Abgötterey.

  49 Denn wenn Krieg oder sonst ein vnglück vber sie komet / ratschlahen die Pfaffen vnternander / Wo sie sich zu gleich mit den Götzen verbergen wollen.

  50 Darumb kan man wol mercken / das es keine Götter sind / weil sie sich selber weder fur Krieg noch anderm vnglück schützen können /

  51 Denn es sind doch nur hültzern / vergüldet vnd vbersilberte Götzen. DArumb kan man nu fort wol erkennen / das es triegerey ist / allen Heiden vnd Königen offenbar / vnd nicht Götter / sondern von Menschen henden gemacht / vnd ist keine Gottheit in jnen.

  52 Darumb kan jederman wol mercken / das es nicht Götter sind.

  53 Denn sie erwecken keinen König im Lande / Sie geben den Menschen nicht regen /

  54 vnd nemen sich keins regierens noch straffens an / So wenig als die Vogel / so in der Lufft hin vnd wider fliegen.

  55 WEnn das Haus der hültzern / vergüldeten vnd vbersilberten Götzen vom fewr angehet / So lauffen die Pfaffen dauon / vnd verwaren sich fur schaden / Sie aber verbrennen / wie ander Balcken.

  56 Sie können weder Königen noch keinem Kriegsuolck nicht widerstehen / Wie sol man sie denn fur Götter halten oder nennen?

  57 DJe hültzern / vbersilberte vnd vergüldete Götzen können sich nicht schützen fur Dieben vnd Reubern /

  58 Denn sie sind jnen zu starck / das sie sie berauben vnd ausziehen / nemen jnen gold / silber vnd kleider weg / vnd komen dauon / So können sie jnen selber nicht helffen.

  59 Darumb ist viel besser ein König sein / der seine macht beweisen kan / Oder ein nützlich Hausrat sein / das im Hause nütze ist / Oder eine Thür / die das Haus verwaret / oder eine Hültzerne Seule in einem königlichen Saal / denn ein solcher onmechtiger Götze.

  60 SOnn / Mond vnd Sterne scheinen / vnd sind gehorsam / wie sie Gott heisst /

  61 Desgleichen der Blitz leuchtet / das man jn sihet / Der Wind wehe
t in allen Landen /

  62 Vnd die Wolcken faren durch die gantze welt / vnd thun was sie Gott heisst.

  63 Also auch das Fewr von oben her / schlegt berge vnd welde / vnd thut was jm geboten ist.

  64 Die Götzen aber können sich weder regen noch etwas thun. Darumb sol man sie nicht fur Götter halten / oder so heissen / Denn sie können weder straffen noch helffen.

  65 WEil jr denn wisset / das es nicht Götter sind / So fürchtet euch nicht fur jnen /

  66 Denn sie können die Könige weder verfluchen noch segenen.

  67 Sie können auch kein Zeichen am Himel den Heiden anzeigen. Sie können es nicht liecht machen / wie die Sonne / noch einen schein geben / wie der Monde.

  68 Die vnuernünfftigen Thier sind besser denn sie / die können doch in eine Hüle fliehen / vnd sich verwaren.

  69 DARumb ist aller ding offenbar / das sie keine Götter sind.

  70 Denn wie ein Schewsal im Garten nichts verwaren kan / Also sind auch jre hültzern / vergüldete vnd vbersilberte Götzen kein nütz.

  71 Vnd wie eine Hecken im Garten ist / darauff allerley Vogel nisten / oder / wie ein Todter der im Grabe ligt / Also sind jre hültzern / vergüldete vnd vbersilberte Götzen.

  72 AVch kan man es daran mercken / das sie nicht Götter sind / Denn der Scharlacken / den sie vmbhaben / wird von den Motten zufressen / vnd sie selbs endlich auch dazu / das jr jederman spottet.

  73 Wol dem Menschen der Gerecht ist / vnd keine Götzen hat / Der wird nicht zu spot. - Ende des Buchs Baruch.

  Das erste Buch Maccabeorum

  Vorrede auff das erste Buch Maccabeorum

  DJS BUCH IST auch der eins / die man nicht in die Ebreischen Biblien zelet. Wie wol es fast eine gleiche weise helt / mit reden vnd worten / wie andere der heiligen Schrifft Bücher / Vnd nicht vnwirdig gewest were / hin ein zu rechen / weil es seer ein nötig vnd nützlich Buch ist / zuuerstehen den Propheten Daniel im. xj. Cap. Denn das jenige / so Daniel weissaget im genanten Cap. von dem Grewel vnd vnglück des volcks Jsrael / so zukünfftig sein solt. Desselben erfüllung / beschreibt dis Buch / nemlich / Antiochum den Edlen / vnd / wie Daniel spricht / die kleine Hülffe vnd grosse Verfolgung von den Heiden vnd falschen Jüden / die zur zeit der Maccabeer geschehen ist. Derhalben es vns Christen auch nützlich ist zulesen vnd zu wissen. ERstlich / Die weil derselbe Antiochus eine Figur oder Bilde des Endechrists gehalten wird / der solche Grewel vnd zerstörung Gottesdiensts zu Jerusalem vnd im Jüdischenlande / nicht fern vor Christus geburt / vnd erster zukunfft / angerichtet hat / Lernen wir draus den rechten Endechrist erkennen / Der vor der andern vnd letzten zukunfft Christi / die Christenheit auch verwüsten / vnd den Gottesdienst zustören solt. Auff das wir nicht erschrecken sollen / wenn wir es also erfaren / vnd fur vnsern augen sehen. Sondern den Trost empfahen vnd feste halten / Das wir sampt der Christenheit dennoch erhalten / vnd endlich errettet werden müssen / es sey das wüten wie gros es wölle / vnd der Teufel so zornig / als er jmer kan. DEnn wir sehen ja auch dieselbe Hülffe / wiewol klein vnd gering / die vns Gott der allmechtig angefangen hat zu erzeigen. Vnd das liebe heilige Euangelium ist das Schwert / damit die seinen den jtzigen Endechrist dennoch gantz redlich angreiffen / vnd etwas schaffen / Wiewol es viel Blut vergiessen vnd leidens kostet. Gleich wie er durch das Schwert der Maccabeer auch seinem Volck zu der zeit halff / Wiewol es nicht on verfolgung vnd grosses hertzleid zugieng. Dennoch reinigeten sie den Tempel / vnd richten den Gottesdienst wider an / vnd brachten das Völcklin widerumb zu hauff in das vorige Regiment. Gleich wie jtzt das Euangelium / die Abgötterey ausfeget / vnd wie Christus spricht / Das seine Engel werden alle Ergernis auffreumen aus seinem Reich / Vnd samlet die rechten Christen wider umb zusamen in den alten rechten Christlichen glauben / vnd zu rechtschaffenen guten Wercken vnd Gottesdienst. ZVM andern / Das wir vns auch des trösten / Das er jnen hilfft / nicht allein wider den Antiochum vnd die Heiden / Sondern auch wider die Verrheter vnd abtrünnigen Jüden / die sich zun Heiden schlugen / vnd hulffen jr eigen Volck / jre Brüder / verfolgen / tödten / vnd alles hertzleid anlegen. Das wirs gewis sollen sein / vnd vnerschrocken bleiben / Ob die falschen Christen vnd Rottengeister / die nu auch vnser Verrheter worden sind / wider vns sich legen / vnd wol so seer / wo nicht mehr / vns plagen / vnd schaden thun / als vnser Antiochus oder Endechrist. Denn es hat Daniel also gesagt / vnd vns zum trost verkündiget / Es müste also gehen vnd geschehen / das die Kinder vnsers Volcks verrheterlich an vns handeln würden / vnd getrost verfolgen helffen. Darumb werden wir es nicht viel besser haben / denn es jene frome kinder Jsrael / gehabt haben / vnter jrem Antiocho oder Endechrist / bey jren falschen Brüdern. ZV letzt aber werden gleichwol die selben Feinde vnd Verrheter / durch Gott gar weidlich gestrafft / vnd bleibt jr Tiranney vnd Verrheterey nicht vngerochen. Das wir mit frölichen augen vnd gutem mut auch vnsere Endechristen / Tyrannen vnd Rottengeister / mögen ansehen / vnd jren Trotz ausstehen / Als die wir gewis sind / sie sollen es nicht lange treiben / Viel weniger dahin bringen / da sie hin gedencken / Sondern (wie der Antiochus vnd jene Verrheter) jren verdieneten Lohn gar balde empfahen / Wie denn bereit an solcher straffe ein gut teil angangen ist / vnd teglich sich mehret. Wiewol sie verstockt vnd verblendet / sich daran nicht keren / Da ligt vns auch nicht macht an / Sie wollen es erfaren / wie jene gethan haben. Das gebe Gott der allmechtige / weil sie ja nicht anders wollen / das es eilend vnd balde geschehe / Zu heiligen seinen Namen / vnd zu fördern sein Reich / vnd zu trösten alle betrübten vnd gefangene Hertzen in des Teufels vnd Endechrists Reich / Amen.

 

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