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Collected Works of Martin Luther

Page 315

by Martin Luther


  34 SOlchs alles redet Jhesus durch Gleichnis zu dem Volck / vnd on gleichnisse redet er nicht zu jnen.

  35 Auff das erfüllet würde / das gesagt ist durch den Propheten / der da spricht / Jch wil meinen mund auffthun in Gleichnissen / Vnd wil aussprechen die Heimligkeit von anfang der Welt. Psal. 78.

  36 DA lies Jhesus das Volck von sich / vnd kam heim. Vnd seine Jungere tratten zu jm / vnd sprachen / Deute vns die Gleichnisse vom Vnkraut auff dem acker.

  37 Er antwort / vnd sprach zu jnen / Des menschen Son ists / der da guten Samen seet.

  38 Der Acker ist die Welt. Der gute Same / sind die kinder des Reichs. Das Vnkraut / sind die kinder der bosheit.

  39 Der Feind der sie seet / ist der Teufel. Die Erndte / ist das ende der Welt. Die Schnitter / sind die Engel.

  40 Gleich wie man nu das Vnkraut ausgettet vnd mit fewr verbrennet / So wirds auch am ende dieser Welt gehen.

  41 Des menschen Son wird seine Engel senden / Vnd sie werden samlen aus seinem Reich alle Ergernisse / vnd die da vnrecht thun/

  42 Vnd werden sie in den Fewr ofen werffen / Da wird sein heulen vnd zeenklappen.

  43 Denn werden die Gerechten leuchten / wie die Sonne in jres Vaters reich. Wer ohren hat zu hören / der höre.

  44 ABermal ist gleich das Himelreich einem verborgen Schatz im Acker / welchen ein Mensch fand / vnd verbarg jn / Vnd gieng hin fur freuden vber dem selbigen / vnd verkaufft alles was er hatte / vnd kauffte den Acker.

  45 ABermal ist gleich das Himelreich einem Kauffman / der gute Perlen suchte.

  46 Vnd da er eine köstliche Perlen fand / gieng er hin / vnd verkauffte alles was er hatte / vnd kauffte die selbigen.

  47 Aber mal ist gleich das Himelreich einem Netze / das ins Meer geworffen ist / da mit man allerley Gattung fehet.

  48 Wenn es aber vol ist / so ziehen sie es eraus an das Vfer / sitzen vnd lesen die guten in ein Gefes zusamen / Aber die faulen werffen sie weg.

  49 Also wird es auch am ende der Welt gehen / Die Engel werden ausgehen / Vnd die Bösen von den Gerechten scheiden/

  50 vnd werden sie in den Fewr ofen werffen / Da wird heulen vnd zeenklappen sein.

  51 VND Jhesus sprach zu jnen / Habt jr das alles verstanden? Sie sprachen / Ja HErr.

  52 Da sprach er / Darumb ein jglicher Schrifftgelerter zum Himelreich gelert / ist gleich einem Hausuater / der aus seinem schatz / Newes vnd Altes erfür tregt.

  53 VNd es begab sich / da Jhesus diese Gleichnisse volendet hatte / Gieng er von dannen/

  54 vnd kam in sein Vaterland / vnd leret sie in jren Schulen / also auch / das sie sich entsatzten / vnd sprachen / Wo her kompt diesem solche Weisheit vnd Thatten?

  55 Jst er nicht eines Zimmermans son? Heisst nicht seine mutter Maria? Vnd seine brüdere / Jacob vnd Joses / vnd Simon / vnd Judas/

  56 vnd seine Schwestern sind sie nicht alle bey vns? Wo her kompt jm denn das alles?

  57 Vnd ergerten sich an jm. Jhesus aber sprach zu jnen / Ein Prophet gilt nirgend weniger / denn in seinem Vaterland vnd in seinem Hause.

  58 Vnd er that daselbs nicht viel Zeichen / Vmb jres vnglaubens willen. Marc. 6; Luc. 4; Joh. 4.

  Capitel 14

  1 ZV DER zeit kam das gerüchte von Jhesu fur den vierfürsten Herodes/

  2 Vnd er sprach zu seinen Knechten / Dieser ist Johannes der Teuffer. Er ist von den todten aufferstanden / darumb thut er solche Thatten.

  3 Denn Herodes hatte Johannem gegriffen / gebunden vnd in das Gefengnis gelegt / von wegen der Herodias / seines bruders Philippus weib.

  4 Denn Johannes hatte zu jm gesagt / Es ist nicht recht / das du sie habest.

  5 Vnd er hette jn gerne getödtet / Furchte sich aber fur dem Volck / Denn sie hielten jn fur einen Propheten. Mar. 6; Luc. 3; Luc. 9.

  6 DA aber Herodes seinen Jarstag begieng / Da tanzte die Tochter der Herodias fur jnen. Das gefiel Herodes wol/

  7 Darumb verhies er jr mit einem Eide / er wolt jr geben / was sie foddern würde.

  8 Vnd als sie zuuor von jrer Mutter zugerichtet war / sprach sie. Gib mir her auff eine Schüssel das heubt Johannis des Teuffers.

  9 Vnd der König ward trawrig / Doch vmb des Eides willen / vnd dere die mit jm zu Tisch sassen / befalh ers jr zu geben.

  10 Vnd schicket hin / vnd entheubtet Johannes im gefengnis.

  11 Vnd sein Heubt ward her getragen in einer Schüsseln / vnd dem Meidlin gegeben / vnd sie bracht es jrer Mutter.

  12 Da kamen seine Jünger / vnd namen seinen Leib vnd begruben jn / Vnd kamen vnd verkündigten das Jhesu.

  13 DA das Jhesus hörete / weich er von dannen auff einem Schiff in eine wüsten alleine. Vnd da das Volck das hörete / folgete es jm nach zu fuss aus den Stedten.

  14 Vnd Jhesus gieng erfür / vnd sahe das grosse Volck / vnd es jamerte jn der selbigen / vnd heilete jre Krancken. Mar. 6; Luc. 9; Joh. 6.

  15 AM abend aber traten seine Jünger zu jm / vnd sprachen / Dis ist eine wüste / vnd die nacht fellet da her / Las das Volck von dir / das sie hin in die Merckte gehen / vnd jnen Speise keuffen.

  16 Aber Jhesus sprach zu jnen / Es ist nicht not / das sie hin gehen / Gebt jr jnen zu essen.

  17 Sie sprachen / Wir haben hie nichts / denn fünff Brot vnd zween Fische.

  18 Vnd er sprach / Bringet mir sie her.

  19 Vnd er hies das Volck sich lagern / auff das Gras. Vnd nam die fünff Brot / vnd die zween Fisch / sahe auff gen Himel / vnd dancket / vnd brachs / vnd gab die Brot den Jüngern / vnd die Jünger gaben sie dem Volck.

  20 Vnd sie assen alle / vnd wurden sat / Vnd huben auff was vberig bleib von Brocken / zwelff Körbe vol.

  21 Die aber gessen hatten / der waren bey fünff tausent Man / on Weiber vnd Kinder.

  22 VND als bald treib Jhesus seine Jünger / das sie in das Schiff tratten / vnd fur jm herüber füren / Bis er das Volck von sich liesse.

  23 Vnd da er das Volck von sich gelassen hatte / steig er auff einen Berg alleine das er betet. Vnd am abend war er alleine daselbs.

  24 Vnd das Schiff war schon mitten auff dem Meer vnd leid not von den Wellen / Denn der wind war jnen wider.

  25 Aber in der vierden Nachtwache kam Jhesus zu jnen / vnd gieng auff dem Meer.

  26 Vnd da jn die Jünger sahen auff dem Meer gehen / erschracken sie / vnd sprachen / Es ist ein Gespenst / vnd schrien fur furcht.

  27 Aber als bald redete Jhesus mit jnen / vnd sprach / Seid getrost / Jch bins / Fürchtet euch nicht. Marc. 6; Joh. 6.

  28 PEtrus aber antwortet jm / vnd sprach / HErr bistu es / so heis mich zu dir komen auff dem Wasser.

  29 Vnd er sprach / Kom her. Vnd Petrus trat aus dem Schiff / vnd gieng auff dem Wasser / das er zu Jhesu keme.

  30 Er sahe aber einen starcken Wind / da erschrack er / vnd hub an zu sincken / schrey vnd sprach / HErr / hilff mir.

  31 Jhesus aber recket bald die Hand aus / vnd ergreiff jn / vnd sprach zu jm / O du Kleingleubiger / warumb zweiueltestu?

  32 Vnd sie tratten in das Schiff / vnd der Wind leget sich.

  33 Die aber im Schiff waren / kamen vnd fielen fur jn nider / vnd sprachen / Du bist warlich Gottes son.

  34 VND sie schifften hinüber / vnd kamen in das land Genezareth.

  35 Vnd da die Leute am selbigen Ort sein gewar worden / schickten sie aus in das gantze Land vmb her / vnd brachten allerley Vngesunden zu jm/

  36 vnd baten jn / Das sie nur seines Kleids saum anrüreten. Vnd alle die da anrüreten / wurden gesund.

  Capitel 15

  1 DA KAMEN zu jm die Schrifftgelerten vnd Phariseer von Jerusalem / vnd sprachen/

  2 Warumb vbertretten deine Jünger der eltesten Auffsetze? Sie wasschen jre Hende nicht / wenn sie Brot essen.

  3 Er antwortet / vnd sprach zu jnen / Warumb vbertrettet denn jr Gottes gebot / vmb ewer Auffsetze willen?

  4 Gott hat geboten / Du solt Vater vnd Mutter ehren. Wer aber vater vnd mutter fluchet / Der sol des Tods sterben.

  5 Aber jr leret / Wer zum Vater oder zur Mutter spricht (wenn ichs opffere / so ists dir viel nützer) der thut wol/

  6 Da mit geschicht es / das niemand hinfu
rt seinen Vater oder seine Mutter ehret / Vnd habt also Gottes gebot auffgehaben vmb ewer Auffsetze willen.

  7 Jr Heuchler / Es hat wol Jsaias von euch geweissaget / vnd gesprochen/

  8 Dis Volck nahet sich zu mir mit seinem Munde / vnd ehret mich mit seinen Lippen / Aber jr Hertz ist ferne von mir/

  9 Aber vergeblich dienen sie mir / die weil sie leren solche Lere / die nichts den menschen Gebot sind. Mar. 7; Exo. 20; Leui. 19; Deut. 5; Jesa. 29.

  10 VND er rieff das Volck zu sich / vnd sprach zu jm / Höret zu / vnd vernemets.

  11 Was zum munde eingehet / das verunreiniget den Menschen nicht / Sondern was zum munde ausgehet / das verunreiniget den Menschen.

  12 Da tratten seine Jünger zu jm / vnd sprachen / Weistu auch / das sich die Phariseer ergerten / da sie das wort höreten?

  13 Aber er antwortet vnd sprach / Alle Pflantzen die mein himlischer Vater nicht pflantzet / die werden ausgereu.

  14 Lasset sie faren / Sie sind blind / vnd Blindeleiter. Wenn aber ein Blinder den anderen leitet / so fallen sie beide in die Gruben. Luc. 6.

  15 DA antwortet Petrus / vnd sprach zu jm / Deute vns diese Gleichnis.

  16 Vnd Jhesus sprach zu jnen / Seid jr denn auch noch vnuerstendig?

  17 Mercket jr noch nicht? Das / alles was zum munde eingehet / das gehet in den Bauch / vnd wird durch den natürlichen Gang ausgeworffen.

  18 Was aber zum munde eraus gehet / das kompt aus dem Hertzen / vnd das verunreiniget den Menschen.

  19 Denn aus dem hertzen komen arge Gedancken / Mord / Ehebruch / Hurerey / Dieberey / falsche Gezeugnis / Lesterung.

  20 Das sind die stück / die den Menschen verunreinigen. Aber mit vngewasschen Henden essen / verunreiniget den Menschen nicht. Mar. 7.

  21 VND Jhesus gieng aus von dannen / vnd entweich in die gegend Tyro vnd Sidon/

  22 Vnd sihe / ein Cananeisch weib gieng aus derselbigen grentze vnd schrey jm nach vnd sprach / AH HErr / don son Dauid / erbarm dich mein / Meine Tochter wird vom Teufel vbel geplaget.

  23 Vnd er antwortet jr kein wort. Da traten zu jm seine Jünger / baten jn / vnd sprachen / Las sie doch von dir / denn sie schreiet vns nach.

  24 Er antwortet aber / vnd sprach / Jch bin nicht gesand / denn nur zu den verloren Schafen / von dem hause Jsrael.

  25 Sie kam aber / vnd fiel fur jm nider / vnd sprach / HErr hilff mir.

  26 Aber er antwortet vnd sprach / Es ist nicht fein / das man den Kindern jr Brot neme / vnd werff es fur die Hunde.

  27 Sie sprach / Ja HErr / Aber doch essen die Hündlin von den brossamlen / die von jrer Herrn tisch fallen.

  28 Da antwortet Jhesus / vnd sprach zu jr / O weib / Dein glaube ist gros / Dir geschehe wie du wilt. Vnd jre Tochter ward gesund zu der selbigen stunde. Mar. 7; Mat. 8.

  29 VNd Jhesus gieng von dannen furbas / vnd kam an das Galileische meer / vnd gieng auff einen Berg / vnd satzte sich alda.

  30 Vnd es kam zu jm viel Volcks / die hatten mit sich Lamen / Blinden / Stummen / Krüpler / vnd viel andere / vnd wurffen sie Jhesu fur die füsse / vnd er heilet sie/

  31 Das sich das Volck verwunderte / da sie sahen / das die Stummen redeten / die Krüpler gesund waren / die Lamen giengen / die Blinden sahen / Vnd preiseten den Gott Jsrael.

  32 VND Jhesus rieff seine Jünger zu sich / vnd sprach / Es jamert mich des Volcks / Denn sie nu wol drey tage bey mir beharren / vnd haben nichts zu essen / Vnd ich wil sie nicht vngessen von mir lassen / Auff das sie nicht verschmachten auff dem wege.

  33 Da sprachen zu jm seine Jüngere / Wo her mügen wir so viel Brots nemen in der wüsten / das wir so viel Volcks settigen?

  34 Vnd Jhesus sprach zu jnen / Wie viel Brots habt jr? Sie sprachen / sieben / vnd ein wenig Fischlin.

  35 Vnd er hies das Volck sich lagern auff die erden/

  36 Vnd nam die sieben Brot / vnd die Fische / dancket / brach sie / vnd gab sie seinen Jüngern / Vnd die Jünger gaben sie dem Volck.

  37 Vnd sie assen alle / vnd worden sat / Vnd huben auff / was vberbleib von Brocken / sieben Körbe vol.

  38 Vnd die da gessen hatten / der war vier tausent Man / ausgenomen weiber vnd kinder.

  39 Vnd da er das Volck hatte von sich gelassen / trat er in ein Schiff / vnd kam in die grentze Magdala. Mar. 8.

  Capitel 16

  1 DA TRATTEN die Phariseer vnd Saduceer zu jm / die versuchten jn / vnd fodderten / Das er sie ein Zeichen vom Himel sehen liesse.

  2 Aber er antwortet vnd sprach / Des abends sprecht jr / Es wird ein schöner tag werden / denn der Himel ist rot/

  3 Vnd des morgens sprecht jr / Es wird heute vngewitter sein / denn der Himel ist rot vnd trübe. Jr Heuchler / Des Himel gestalt könnet jr vrteilen / Könnet jr denn nicht auch die Zeichen dieser zeit vrteilen?

  4 Diese böse vnd ehebrecherische Art süchet ein Zeichen / vnd sol jr kein zeichen gegeben werden / denn das zeichen des Propheten Jonas. Vnd er lies sie / vnd gieng dauon. Mar. 8; Su. Luc. 11; Luc. 12; Jon. 2.

  5 VND da seine Jünger waren hinüber gefaren / hatten sie vergessen Brot mit sich zu nemen.

  6 Jhesus aber sprach zu jnen / Sehet zu / vnd hütet euch fur dem Sawerteig der Phariseer vnd Saduceer.

  7 Da dachten sie bey sich selbs / vnd sprachen / Das wirds sein / das wir nicht haben Brot mit vns genomen.

  8 Da das Jhesus vernam / sprach er zu jnen / Jr Kleingleubigen / was bekümmert jr euch doch / das jr nicht habt Brot mit euch genomen?

  9 Vernemet jr noch nichts? Gedencket jr nicht an die fünff Brot / vnter die fünff tausent / vnd wie viel Körbe jr da auffhubt?

  10 Auch nicht an die sieben Brot / vnter die vier tausent / vnd wie viel Körbe jr da auffhubt?

  11 Wie verstehet jr denn nicht / Das ich euch nicht sage vom brot / wenn ich sage / Hütet euch fur dem sawerteig der Phariseer vnd Saduceer?

  12 Da verstunden sie / das er nicht gesagt hatte / Das sie sich hüten solten fur dem sawerteig des Brots / sondern fur der lere der Phariseer vnd Saduceer. Mar. 8; Luc. 12.

  13 Da kam jhesus in die gegend der stad Cesarea Philippi / vnd fraget seine Jünger / vnd sprach / Wer sagen die Leute / das des menschen Son sey?

  14 Sie sprachen / Etliche sagen / du seiest Johannes der Teuffer / Die andern / du seiest Elias / Etliche / du seiest Jeremias / oder der Propheten einer.

  15 Er sprach zu jnen / Wer saget denn jr / das ich sey?

  16 Da antwortet Simon Petrus / vnd sprach / Du bist Christus / des lebendigen Gottes Son.

  17 Vnd Jhesus antwortet vnd sprach zu jm / Selig bistu Simon Jonas son / Denn fleisch vnd blut hat dir das nicht offenbart / Sondern mein Vater im Himel.

  18 Vnd ich sage dir auch / Du bist Petrus / vnd auff diesen Felsen wil ich bawen meine Gemeine / Vnd die Pforten der Hellen sollen sie nicht vberweldigen.

  19 Vnd wil dir des Himelreichs schlüssel geben / Alles was du auff Erden binden wirst / Sol auch im Himel gebunden sein / Vnd alles was du auff Erden lösen wirst / Sol auch im Himel los sein.

  20 Da verbot er seinen Jüngern / Das sie niemand sagen solten / das er Jhesus / der Christ were. Mar. 8; Mat. 18; Mar. 8; Luc. 9; Luc. 18.

  21 VOn der zeit an / fieng Jhesus an / vnd zeiget seinen Jüngern / Wie er müste hin gen Jerusalem gehen / vnd viel leiden / von den Eltesten vnd Hohenpriestern vnd Schrifftgelerten / vnd getödtet werden / Vnd am dritten tage aufferstehen.

  22 Vnd Petrus nam jn zu sich / fur jn an / vnd sprach / HErr / Schone dein selbs / Das widerfare dir nur nicht.

  23 Aber er wand sich vmb vnd sprach zu Petro / Heb dich Satan von mir / Du bist mir ergerlich / denn du meinest nicht was Göttlich / sondern was menschlich ist.

  24 DA sprach Jhesus zu seinen Jüngern / Wil mir jemand nachfolgen / der verleugne sich selbs / vnd neme sein Creutz auff sich vnd folge Mir.

  25 Denn wer sein Leben erhalten wil / Der wirds verlieren. Wer aber sein Leben verleuret / vmb meinen willen / Der wirds finden.

  26 Was hülffs den Menschen / so er die gantze Welt gewünne / Vnd neme doch schaden an seiner Seele? Oder was kan der Mensch geben / damit er seine Seele wider löse?

  27 Denn es wird je
geschehen / das des menschen Son kome in der Herrligkeit seines Vaters / mit seinen Engeln / Vnd als denn wird er einem jglichen vergelten nach seinen wercken.

  28 Wahrlich ich sage euch / Es stehen etlich hie / die nicht schmecken werden den tod / Bis das sie des menschen Son komen sehen in seinem Reich. Su; Mar. 8; Luc. 9; Joh. 12.

  Capitel 17

  1 VND NACH sechs tagen / nam Jhesus zu sich Petrum vnd Jacobum vnd Johannem seinen Bruder / vnd füret sie beiseits auff einen hohen Berg/

  2 vnd ward verkleret fur jnen. Vnd sein Angesichte leuchtet wie die Sonne / vnd seine Kleider wurden weis als ein Liecht.

  3 Vnd sihe / da erschienen jnen Moses vnd Elias / die redten mit jm.

  4 Petrus aber antwortet / vnd sprach zu Jhesu / HErr / Hie ist gut sein / Wiltu / so wöllen wir drey Hütten machen / Dir eine / Mosi eine / vnd Elias eine.

  5 Da er noch also redete / sihe / da vberschattet sie eine liechte Wolcken. Vnd sihe / eine stimme aus der wolcken sprach / Dis ist mein lieber Son / an welchem ich wolgefallen habe / Den solt jr hören. Mar. 9; Luc. 9.

  6 DA das die Jünger höreten / fielen sie auff jr Angesichte / vnd erschracken seer.

  7 Jhesus aber trat zu jnen / rüret sie an / vnd sprach / Stehet auff / vnd fürchtet euch nicht.

  8 Da sie aber jre augen auffhuben / sahen sie niemand / denn Jhesum alleine.

  9 Vnd da sie vom Berge herab giengen / gebot jnen Jhesus / vnd sprach / Jr solt dis Gesicht niemand sagen / Bis des menschen Son von den Todten aufferstanden ist.

  10 VNd seine Jünger fragten jn / vnd sprachen / Was sagen denn die Schrifftgelerten / Elias müsse zuuor komen?

  11 Jhesus antwortet / vnd sprach zu jnen / Elias sol ja zuuor komen / vnd alles zu recht bringen.

  12 Doch ich sage euch / Es ist Elias schon komen / Vnd sie haben jn nicht erkand / sondern haben an jm gethan / was sie wolten. Also wird auch des menschen Son leiden müssen von jnen.

  13 Da verstunden die Jünger / das er von Johanne dem Teuffer zu jnen geredt hatte.

 

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