Collected Works of Martin Luther

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Collected Works of Martin Luther Page 328

by Martin Luther


  8 VND wo jr in eine Stad kompt / vnd sie euch auffnemen / da esset was euch wird furgetragen/

  9 vnd heilet die Krancken / die da selbs sind / Vnd saget jnen / Das reich Gottes ist nahe zu euch komen.

  10 Wo jr aber in eine Stad komet /da sie euch nicht auffnemen / Da gehet heraus auff jre Gassen / vnd sprecht/

  11 Auch den staub / der sich an vns gehenget hat von ewer Stad / schlahen wir abe auff euch / Doch solt jr wissen / das euch das reich Gottes nahe gewesen ist.

  12 Jch sage euch / Es wird der Sodoma treglicher ergehen an jenem tage / denn solcher Stad. Matt. 10.

  13 WEh dir Chorazin / weh dir Bethsaida / Denn weren solche Thaten zu Tyro vnd Sidon geschehen / die bey euch geschehen sind / sie hetten vorzeiten im Sack vnd in der Asschen gesessen / vnd busse gethan.

  14 Doch es wird Tyro vnd Sidon treglicher ergehen am Gerichte / denn euch.

  15 Vnd du Capernaum / die du bis an den Himel erhaben bist / Du wirst in die Helle hinunter gestossen werden.

  16 Wer euch höret / der höret Mich / Vnd wer Euch verachtet / der veracht Mich / Wer aber Mich verachtet / der verachtet Den / der mich gesand hat. Matt. 11; Matt. 10.

  17 DJe Siebenzig aber kamen wider mit freuden / vnd sprachen / HErr / Es sind vns auch die Teufel vnterthan in deinem Namen.

  18 Er sprach aber zu jnen / Jch sahe wol den Satanas vom Himel fallen / als einen blitz.

  19 Sehet / Jch habe euch macht gegeben / zu tretten auff Schlangen vnd Scorpion / vnd vber alle gewalt des Feindes / vnd nichts wird euch beschedigen.

  20 Doch darin frewet euch nicht / das euch die Geister vnterthan sind / Frewet euch aber / das ewre namen im Himel geschrieben sind.

  21 ZV der stund frewet sich Jhesus im geist / vnd sprach / Jch preise dich Vater vnd HERR Himels vnd der Erden / Das du solchs verborgen hast den Weisen vnd Klugen / Vnd hast es offenbart den Vnmündigen. Ja Vater / also war es wolgefellig fur dir.

  22 Es ist mir alles vbergeben von meinem Vater. Vnd niemand weis wer der Son sey / denn nur der Vater / Noch wer der Vater sey / denn nur der Son / vnd welchem es der Son wil offenbaren. Matt. 11; Joh. 1.

  23 VND er wandte sich zu seinen Jüngern / vnd sprach in sonderheit / Selig sind die augen / die da sehen / das jr sehet.

  24 Denn ich sage euch / viel Propheten vnd Könige wolten sehen / das jr sehet / vnd habens nicht gesehen / vnd hören das jr höret / vnd habens nicht gehöret. Matt. 13.

  25 VND sihe / da stund ein Schrifftgelerter auff / versucht jn / vnd sprach / Meister / Was mus ich thun / das ich das ewige Leben ererbe?

  26 Er aber sprach zu jm / Wie stehet im Gesetz geschrieben? Wie liesestu?

  27 Er antwortet / vnd sprach / Du solt Gott deinen HERRN lieben / von gantzem hertzen / von gantzer seele / von allen krefften / vnd von gantzem gemüte / Vnd deinen Nehesten / als dich selbs.

  28 Er aber sprach zu jm / Du hast recht geantwortet / Thue das / so wirstu leben. Deut. 6.

  29 ER aber wolt sich selbs rechtfertigen / vnd sprach zu Jhesu / Wer ist denn mein Nehester?

  30 Da antwortet Jhesus / vnd sprach / Es war ein Mensch / der gieng von Jerusalem hin ab gen Jericho / vnd fiel vnter die Mörder / Die zogen jn aus / vnd schlugen jn / vnd giengen dauon / vnd liessen jn halb tod liegen.

  31 Es begab sich aber on gefehr / das ein Priester dieselbige strasse hin ab zoch / vnd da er jn sahe / gieng er fur vber.

  32 Desselbigen gleichen auch ein Leuit / da er kam bey die Stet / vnd sahe jn / gieng er fur vber.

  33 EJn Samariter aber reiset / vnd kam da hin / vnd da er jn sahe / jamerte jn sein/

  34 gieng zu jm / verband jm seine Wunden / vnd gos drein Ole vnd Wein / vnd hub jn auff sein Thier vnd füret jn in die Herberge / vnd pfleget sein.

  35 Des andern tages reiset er / vnd zoch eraus zween Grosschen / vnd gab sie dem Wirte / vnd sprach zu jm / Pflege sein / Vnd so du was mehr wirst darthun / wil ich dirs bezalen / wenn ich widerkome.

  36 Welcher dünckt dich / der vnter diesen dreien der Nehest sey gewesen / dem / der vnter die Mörder gefallen war?

  37 Er sprach / Der die barmhertzigkeit an jm that. Da sprach Jhesus zu jm / So gehe hin / vnd thu des gleichen.

  38 ES begab sich aber / da sie wandelten / gieng er in einen Marckt / da war ein Weib / mit namen Martha / die nam jn auff in jr Haus/

  39 Vnd sie hatte eine Schwester / die hies Maria / die satzte sich zu Jhesus füssen / vnd höret seiner Rede zu.

  40 Martha aber machet jr viel zu schaffen jm zu dienen / Vnd sie trat hin zu / vnd sprach / HErr / fragestu nicht darnach / das mich meine Schwester lesst alleine dienen? Sage jr doch / das sie es auch angreiffe.

  41 Jhesus aber antwortet / vnd sprach zu jr / Martha / Martha / du hast viel sorge vnd mühe.

  42 Eines aber ist not. Maria hat das gute Teil erwelet / das sol nicht von ir genomen werden.

  Capitel 11

  1 VND ES begab sich / das er war an einem ort / vnd betet. Vnd da er auffgehöret hatte / sprach seiner Jünger einer zu jm / HErr / Lere vns beten / wie auch Johannes seine Jünger lerete.

  2 Er aber sprach zu jnen / Wenn jr betet / so sprecht / Vnser Vater im Himel. Dein Name werde geheiliget. Dein Reich kome. Dein wille geschehe / auff Erden wie im Himel.

  3 Gib vns vnser teglich Brot jmerdar.

  4 Vnd vergib vns vnser Sünde / Denn auch wir vergeben allen die vns schüldig sind. Vnd füre vns nicht in Versuchung. Sondern erlöse vns von dem Vbel.

  5 VND er sprach zu jnen / Welcher ist vnter euch / der einen Freund hat / vnd gieng zu jm zu mitternacht / vnd spreche zu jm / Lieber Freund / leihe mir drey brot/

  6 Denn es ist mein Freund zu mir komen von der strassen / vnd ich habe nicht das ich jm furlege/

  7 Vnd er drinnen würde antworten / vnd sprechen / Mach mir keine vnruge / die Thür ist schon zugeschlossen / vnd meine Kindlin sind bey mir in der Kamer / ich kan nicht auffstehen / vnd dir geben.

  8 Jch sage euch / vnd ob er nicht auffstehet / vnd gibt jm / darumb / das er sein Freund ist / So wird er doch vmb seines vnuerschampten geilens willen auffstehen / vnd jm geben wie viel er bedarff.

  9 VNd Jch sage euch auch / Bittet so wird euch gegeben / Suchet / so werdet jr finden / Klopffet an / so wird euch auffgethan.

  10 Denn wer da bittet / der nimpt / vnd wer da suchet / der findet / vnd wer da anklopffet / dem wird auffgethan.

  11 Wo bittet vnter euch ein Son den Vater vmbs brot / Der jm einen Stein dafür biete? Vnd so er vmb einen Fisch bittet / Der jm eine Schlangen fur den fisch biete?

  12 Oder so er vmb ein Ey bittet / Der jm einen Scorpion da fur biete?

  13 So denn jr die jr arg seid / könnet ewern Kindern gute gaben geben / Viel mehr wird der Vater im Himel den heiligen Geist geben / denen / die jn bitten. Matt. 7; Joh. 16.

  14 Vnd er treib einen teufel aus / der war stum / Vnd es geschach / da der Teufel ausfur / da redete der Stumme / Vnd das Volck verwunderte sich.

  15 Etliche aber vnter jnen sprachen / Er treibt die Teufel aus / durch Beelzebub den obersten der Teufel.

  16 Die andern aber versuchten jn / vnd begerten ein Zeichen von jm / vom Himel.

  17 Er aber vernam jre gedancken / vnd sprach zu jnen / Ein jglich reich / so es mit jm selbs vneins wird / das wird wüste / Vnd ein Haus fellet vber das ander.

  18 Jst denn der Satanas auch mit jm selbs vneins / Wie wil sein Reich bestehen? Die weil jr saget / Jch treibe die Teufel aus durch Beelzebub.

  19 So aber ich die Teufel durch Beelzebub austreibe / durch wen treiben sie ewre Kinder aus? Darumb werden sie ewre Richter sein.

  20 So ich aber durch Gottes finger die Teufel austreibe / So kompt je das reich Gottes zu euch. Matt. 12; Mar. 3.

  21 WEnn ein Starcker gewapneter sein Pallast bewaret / so bleibt das seine mit frieden.

  22 Wenn aber ein Stercker vber jn kompt / vnd vberwindet jn / So nimpt er jm seinen Harnisch / darauff er sich verlies / vnd teilet den Raub aus.

  23 Wer nicht mit mir ist / Der ist wider mich / Vnd wer nicht mit mir samlet / der zurstrewet.

  24 WEnn der vnsauber Geist von dem Menschen ausferet
/ So durchwandelt er dürre stete / sucht ruge / vnd findet jr nicht. So spricht er / Jch wil wider vmbkeren in mein Haus / daraus ich gegangen bin.

  25 Vnd wenn er kompt / So findet ers mit besemen gekeret vnd geschmücket.

  26 Denn gehet er hin / vnd nimpt sieben Geister zu sich / die erger sind / denn er selbs / Vnd wenn sie hin ein komen / wonen sie da / Vnd wird hernach mit dem selbigen Menschen erger / denn vorhin.

  27 VND es begab sich / da er solchs redet / Erhob ein Weib im volck die stimme / vnd sprach zu jm / Selig ist der Leib / der dich getragen hat / vnd die Brüste die du gesogen hast.

  28 Er aber sprach / Ja selig sind / die das wort Gottes hören / vnd bewaren.

  29 DAs Volck aber drang hin zu / Da fieng er an / vnd saget / Dis ist ein arge Art / Sie begeret ein Zeichen / vnd es wird jr kein zeichen gegeben / denn nur das zeichen des Propheten Jonas.

  30 Denn wie Jonas ein Zeichen war den Niniuiten / Also wird des menschen Son sein diesem Geschlecht.

  31 Die Königin von Mittag wird aufftretten fur dem Gerichte / mit den Leuten dieses Geschlechts / Vnd wird sie verdamnen / Denn sie kam von der Welt ende / zu hören die weisheit Salomonis / Vnd sihe / hie ist mehr denn Salomon.

  32 Die Leute von Niniue werden aufftretten fur dem Gerichte / mit diesem Geschlecht / Vnd werdens verdamnen / Denn sie thetten busse nach der predigt Jonas / Vnd sihe / hie ist mehr denn Jonas. Jon. 1; Jon. 2; 3. Reg. 10; Jon. 3.

  33 NJemand zündet ein Liecht an / vnd setzt es an einen heimlichen Ort / auch nicht vnter einen Scheffel / sondern auff den Leuchter / auff das / wer hin eingehet das liecht sehe.

  34 Das auge ist des leibs liecht / Wenn nu dein Auge einfeltig sein wird / so ist dein gantzer Leib liechte. So aber dein Auge ein schalck sein wird / so ist auch dein leib finster.

  35 So schawe drauff / das nicht das liecht in dir finsternis sey.

  36 Wenn nu dein Leib gantz liechte ist / das er kein stück vom finsternis hat / so wird er gantz liecht sein / vnd wird dich erleuchten / wie ein heller Blitz. Mat. 5; Mar. 4; Mat. 6.

  37 DA er aber in der Rede war / bat jn ein Phariseer / das er mit jm das Mittagsmalh esse. Vnd er gieng hin ein / vnd satzte sich zu tische.

  38 Da das der Phariseer sahe / verwunderte er sich / das er sich nicht vor dem essen gewasschen hette.

  39 Der HErr aber sprach zu jm / Jr Phariseer haltet die Becher vnd Schüssel auswendig reinlich / Aber ewer inwendiges ist vol raubs vnd bosheit?

  40 Jr Narren / meinet jr / das inwendig rein sey / wens auswendig rein ist?

  41 Doch gebt Almosen von dem das da ist / sihe / so ists euch alles rein.

  42 ABer weh euch Phariseer / das jr verzehendet die Mintze vnd Rauten / vnd allerley Kol / Vnd gehet fur dem Gericht vber / vnd fur der liebe Gottes. Dis solt man thun / Vnd jenes nicht lassen. Matt. 23.

  43 WEh euch Phariseer / das jr gerne oben ansitzet in den Schulen / Vnd wolt gegrüsset sein auff dem Marckte.

  44 WEH euch Schrifftgelerten vnd Phariseer / jr Heuchler / Das jr seid wie verdeckte Todtengreber / darüber die Leute lauffen / vnd kennen sie nicht.

  45 DA antwortet einer von den Schrifftgelerten / vnd sprach zu jm / Meister / mit den worten schmehestu vns auch.

  46 Er aber sprach / Vnd weh auch euch Schrifftgelerten / Denn jr beladet die Menschen mit vntreglichen Lasten / vnd jr rüret sie nicht mit einem finger an.

  47 WEh euch / Denn jr bawet der Propheten greber / Ewer veter aber haben sie getödtet/

  48 So bezeuget jr zwar / vnd bewilliget in ewer Veter werck / Denn sie tödten sie / so bawet jr jre Greber. Mat. 23.

  49 DARumb spricht die Weisheit Gottes / Jch wil Propheten vnd Apostel zu jnen senden / Vnd der selbigen werden sie etliche tödten vnd verfolgen/

  50 Auff das gefoddert werde von diesem Geschlecht aller Propheten blut / das vergossen ist / sind der Welt grund gelegt ist/

  51 von Abels blut an / bis auff das blut Zacharie / der vmbkam zwischen dem Altar vnd Tempel. Ja ich sage euch / Es wird gefoddert werden von diesem Geschlechte. 2. Par. 24.

  52 WEH euch Schrifftgelerten / Denn jr den Schlüssel des erkentnis habt / Jr kompt nicht hin ein / vnd weret denen / die hin ein wöllen. Mat. 23.

  53 DA er aber solches zu jnen saget / Fiengen an die Schrifftgelerten vnd Phariseer hart auff jn zu dringen / vnd jm mit mancherley Fragen den mund zu stopffen/

  54 Vnd laureten auff jn / vnd suchten / ob sie etwas erjagen kündten aus seinem munde / Das sie eine sache zu jm hetten.

  Capitel 12

  1 ES LIEFF das volck zu vnd kamen etliche viel tausent zusamen / also / das sie sich vnternander tratten. Da fieng er an vnd saget zu seinen Jüngern / zum ersten / Hütet euch fur dem Sawerteig der Phariseer / welchs ist die heucheley.

  2 Es ist aber nichts verborgen / das nicht offenbar werde / noch heimlich / das man nicht wissen werde.

  3 Darumb was jr im finsternis saget / das wird man im Liecht hören / Was jr redet ins ohr / in den Kamern / das wird man auff den Dechern predigen. Mat. 16; Mar. 8; Matt. 10; Mar. 4.

  4 JCH sage euch aber meinen Freunden / Fürchtet euch nicht fur denen die den Leib tödten / vnd darnach nichts mehr thun können.

  5 Jch wil euch aber zeigen / fur welchem jr euch fürchten solt / Fürchtet euch fur Dem / der nach dem er getödtet hat / auch macht hat zu werffen in die Helle / Ja / Jch sage euch / fur dem fürchtet euch.

  6 Verkeufft man nicht fünff Sperlinge vmb zween pfennige? Noch ist fur Gott der selbigen nicht eines vergessen.

  7 Auch sind die Hare auff ewrem Heubt alle gezelet. Darumb fürchtet euch nicht / Denn jr seid besser / denn viel Sperlinge.

  8 Jch sage euch aber / Wer mich bekennet fur den Menschen / Den wird auch des menschen Son bekennen fur den Engeln Gottes.

  9 Wer mich aber verleugnet fur den Menschen / Des wird verleugnet werden fur den Engeln Gottes.

  10 Vnd wer da redet ein wort wider des menschen Son / dem sol es vergeben werden. Wer aber lestert den heiligen Geist / Dem sol es nicht vergeben werden. Matt. 10; Mat. 12; Mar. 3.

  11 WEnn sie euch aber füren werden in jre Schulen / vnd fur die Oberkeit vnd fur die Gewaltigen / So sorget nicht / wie oder was jr antworten / oder was jr sagen solt/

  12 Denn der heilige Geist wird euch zu derselbigen stunde leren / was jr sagen solt. Mat. 10; Mar. 13.

  13 ES sprach aber einer aus dem Volck zu jm / Meister / sage meinem Bruder / das er mit mir das Erbe teile.

  14 Er aber sprach zu jm / Mensch / wer hat mich zum Richter oder Erbschichter vber euch gesetzt?

  15 Vnd sprach zu jnen / Sehet zu / vnd hütet euch fur dem Geitz / Denn niemand lebet dauon / das er viel Güter hat.

  16 VND er saget jnen ein Gleichnis / vnd sprach / Es war ein reicher Mensch / des Feld hatte wol getragen/

  17 Vnd er gedachte bey jm selbs / vnd sprach / Was sol ich thun? Jch habe nicht da ich meine Früchte hin samle.

  18 Vnd sprach / Das wil ich thun / Jch wil meine Schewnen abbrechen / vnd grössere bawen / vnd wil drein samlen / alles was mir gewachsen ist / vnd meine Güter.

  19 Vnd wil sagen zu meiner Seelen / Liebe seele / du hast einen grossen Vorrat auff viel jar / Habe nu ruge / iss / trinck / vnd habe guten mut.

  20 Aber Gott sprach zu jm / Du narr / Diese nacht wird man deine Seele von dir foddern / Vnd wes wirds sein / das du bereitet hast?

  21 Also gehet es / wer jm Schetze samlet / vnd ist nicht Reich in Gott. Eccl. 11.

  22 ER sprach aber zu seinen Jüngern / Darumb sage ich euch / Sorget nicht fur ewer Leben / was jr essen sollet / Auch nicht fur ewern Leib / was jr anthun sollet.

  23 Das Leben ist mehr denn die Speise / vnd der Leib mehr / denn die Kleidung.

  24 Nemet war der Raben / die seen nicht / sie erndten auch nicht / sie haben auch keinen Keller noch Schewnen / vnd Gott neeret sie doch. Wie viel aber seid jr besser denn die Vögel? Mat. 6.

  25 WElcher ist vnter euch / ob er schon darumb sorget / der da künde eine Elle lang seiner grösse zusetzen?

  26 So jr denn das geringste nicht vermöget / Warumb sorget jr fur das ander?

  27 Nemet war der
Lilien auff dem felde / wie sie wachsen / Sie erbeiten nicht / so spinnen sie nicht. Jch sage euch aber / das auch Salomon / in aller seiner Herrligkeit nicht ist bekleidet gewesen / als der eines.

  28 SO denn das Gras / das heute auff dem felde stehet / vnd morgen in den ofen geworffen wird / Gott also kleidet / Wie viel mehr wird er euch kleiden / jr Kleingleubigen?

  29 Darumb auch jr / fraget nicht darnach / was jr essen / oder was jr trincken solt / Vnd faret nicht hoch her/

  30 Nach solchem allen trachten die Heiden in der welt. Aber ewer Vater weis wol / das jr des bedürffet.

  31 Doch trachtet nach dem reich Gottes so wird euch das alles zufallen.

  32 FVrchte dich nicht du kleine Herd / Denn es ist ewrs Vaters wolgefallen / euch das Reich zu geben.

  33 Verkeuffet was jr habt / vnd gebt Almosen. Machet euch Seckel / die nicht veralten / einen Schatz der nimer abnimpt im Himel / Da kein Dieb zu kompt / vnd den keine Motten fressen.

  34 Denn wo ewer Schatz ist / da wird auch ewr Hertz sein.

  35 LAsset ewre Lenden vmbgürtet sein / vnd ewre Liechter brennen/

  36 Vnd seid gleich den Menschen / die auff jren Herrn warten / wenn er auffbrechen wird von der Hochzeit / Auff das / wenn er kompt / vnd anklopffet / sie jm bald auffthun.

  37 Selig sind die Knechte / die der Herr / so er kompt / wachend findet / Warlich / Jch sage euch / er wird sich auffschürtzen / vnd wird sie zu tisch setzen / vnd fur jnen gehen / vnd jnen dienen.

  38 Vnd so er kompt in der andern wache / vnd in der dritten wache / vnd wirds also finden / Selig sind diese Knechte.

  39 Das solt jr aber wissen / Wenn ein Hausherr wüste / zu welcher stunde der Dieb keme / so wachet er / vnd lies nicht in sein Haus brechen.

  40 Darumb seid jr auch bereit / Denn des menschen Son wird komen zu der stunde / da jr nicht meinet. Mat. 24.

  41 PEtrus aber sprach zu jm / HErr / sagestu dis Gleichnis zu vns / oder auch zu allen?

  42 Der HErr aber sprach / Wie ein gros ding ists vmb einen trewen vnd klugen Haushalter / welchen sein Herr setzet vber sein Gesinde / das er jnen zu rechter zeit jr Gebür gebe?

  43 Selig ist der Knecht / welchen sein Herr findet also thun / wenn er kompt/

 

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