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Collected Works of Martin Luther

Page 329

by Martin Luther


  44 Warlich / Jch sage euch / er wird jn vber alle seine Güter setzen.

  45 So aber derselbige Knecht in seinem hertzen sagen wird / Mein Herr verzeucht zu komen / Vnd fehet an zu schlahen Knechte vnd Megde / auch zu essen vnd zu trincken / vnd sich vol zu sauffen/

  46 So wird desselben Knechtes Herr komen an dem tage / da er sichs nicht versihet / vnd zu der stunde / die er nicht weis / Vnd wird jn zuscheittern / vnd wird jm seinen Lohn geben / mit den Vngleubigen. Mat. 24.

  47 DEr Knecht aber / der seines Herrn willen weis / vnd hat sich nicht bereitet / auch nicht nach seinem willen gethan / Der wird viel streiche leiden müssen.

  48 Der es aber nicht weis / hat doch gethan / das der streiche werd ist / wird wenig streiche leiden. Denn welchem viel gegeben ist / bey dem wird man viel suchen / Vnd / welchem viel befolhen ist / von dem wird man viel foddern.

  49 JCH bin komen / das ich ein Fewer anzünde auff Erden / Was wolt ich lieber / denn es brennete schon?

  50 Aber ich mus mich zuuor teuffen lassen / mit einer Tauffe / Vnd wie ist mir so bange / bis sie volendet werde?

  51 Meinet jr / das ich her komen bin Friede zu bringen auff Erden? Jch sage nein / sondern zwitracht.

  52 Denn von nu an / werden fünff in einem Hause vneins sein / drey wider zwey / vnd zwey wider drey.

  53 Es wird sein der Vater wider den Son / vnd der Son wider den Vater / die Mutter wider die Tochter / vnd die Tochter wider die Mutter / die Schwiger wider die Schnur / vnd die Schnur wider die Schwiger. Matt. 10.

  54 ER sprach aber zu dem Volck / Wenn jr eine wolcken sehet auffgehen vom Abend / so sprecht jr bald / Es kompt ein Regen / vnd es geschicht also.

  55 Vnd wenn jr sehet den Sudwind wehen / so sprecht jr / Es wird heis werden / vnd es geschicht also.

  56 Jr Heuchler / Die gestalt der Erden vnd des Himels künd jr prüfen / Wie prüfet jr aber diese zeit nicht?

  57 Warumb richtet jr aber nicht an euch selber / was recht ist. Matt. 16.

  58 SO du aber mit deinem Widersacher fur den Fürsten gehest / so thu vleis auff dem wege / das du sein los werdest / Auff das er nicht etwa dich fur den Richter ziehe / vnd der Richter vberantworte dich dem Stockmeister / vnd der Stockmeister werffe dich ins Gefengnis.

  59 Jch sage dir / Du wirst von dannen nicht her aus komen / bis du den aller letzten Scherff bezalest. Mat. 5.

  Capitel 13

  1 ES WAREN aber zu der selbigen zeit etliche dabey / die verkündigeten jm von den Galileern / welcher blut Pilatus sampt jrem Opffer vermischet hatte.

  2 Vnd Jhesus antwortet / vnd sprach zu jnen / Meinet jr / das diese Galileer fur allen Galileern sünder gewesen sind / die weil sie das erlidden haben?

  3 Jch sage / nein / Sondern so jr euch nicht bessert / werdet jr alle auch also vmbkomen.

  4 Oder meinet jr / das die achzehen / auff welche der Thurn in Siloha fiel / vnd erschlug sie / seien schüldig gewesen / fur allen Menschen / die zu Jerusalem wonen?

  5 Jch sage / nein / Sondern so jr euch nicht bessert / werdet jr alle auch also vmbkomen.

  6 ER saget jnen aber diese Gleichnis / Es hatte einer ein Feigenbawm / der war gepflantzt in seinem Weinberge / vnd kam vnd suchte Frucht darauff / vnd fand sie nicht.

  7 Da sprach er zu dem Weingartner / Sihe / Jch bin nu drey jar lang / alle jar komen / vnd habe Frucht gesucht auff diesem Feigenbawm / vnd finde sie nicht / Hawe jn ab / was hindert er das Land?

  8 Er aber antwortet / vnd sprach zu jm / Herr / Las jn noch dis jar / bis das ich vmb in grabe / vnd betünge jn/

  9 ob er wolte Frucht bringen / Wo nicht / So hawe jn darnach abe.

  10 VND er leret in einer Schule am Sabbath.

  11 Vnd sihe / ein Weib war da / das hatte einen Geist der kranckheit achzehen jar / vnd sie war krum / vnd kunde nicht wol auffsehen.

  12 Da sie aber Jhesus sahe / ruffet er sie zu sich / vnd sprach zu jr / Weib / sey los von deiner kranckheit.

  13 Vnd leget die Hende auff sie / Vnd also balde richtet sie sich auff / vnd preisete Gott.

  14 DA antwortet der Oberste der Schule / vnd war vnwillig / das Jhesus auff den Sabbath heilete / vnd sprach zu dem Volck / Es sind sechs tage / darinnen man erbeiten sol / Jn den selbigen kompt vnd lasst euch heilen / vnd nicht am Sabbath tage.

  15 Da antwortet jm der HErr / vnd sprach / Du Heuchler / Löset nicht ein jglicher vnter euch seinen Ochsen oder Esel von der krippen am Sabbath / vnd füret jn zur trencke?

  16 Solt aber nicht gelöset werden am Sabbath diese / die doch Abrahams tochter ist / von diesem Bande / welche Satanas gebunden hatte / nu wol achzehen jar?

  17 Vnd als er solchs saget / musten sich schemen alle die jm wider gewesen waren / Vnd alles Volck frewet sich vber allen herrlichen Thaten / die von jm geschahen.

  18 ER sprach aber / Wem ist das reich Gottes gleich / vnd wem sol ichs vergleichen?

  19 Es ist einem Senffkorn gleich / welchs ein Mensch nam / vnd warffs in seinen Garten / Vnd es wuchs / vnd ward ein grosser Bawm / vnd die Vogel des Himels woneten vnter seinen zweigen. Mat. 13; Mar. 4.

  20 VND abermal sprach er / Wem sol ich das reich Gottes vergleichen?

  21 Es ist einem Sawerteige gleich / welchen ein Weib nam / vnd verbarg jn vnter drey scheffel Melhs / bis das es gar sawr ward.

  22 Vnd er gieng durch Stedte vnd Merckte / vnd lerete / vnd nam seinen weg gen Jerusalem. Gen. 18.

  23 ES sprach aber einer zu jm / HErr / Meinstu / das wenig selig werden? Er aber sprach zu jnen/

  24 Ringet darnach / das jr durch die enge Pforten eingehet / Denn viel werden (das sage ich euch) darnach trachten / wie sie hin ein komen / vnd werdens nicht thun können.

  25 Von dem an / wenn der Hauswirt auffgestanden ist / vnd die Thür verschlossen hat / Da werdet jr denn anfahen draussen zu stehen / vnd an die Thür klappen / vnd sagen / Herr / Herr / thu vns auff / Vnd er wird antworten / vnd zu euch sagen / Jch kenne ewer nicht / wo jr her seid. Mat. 7.

  26 SO werdet jr denn anfahen zu sagen / Wir haben fur dir gessen vnd getruncken / vnd auff den Gassen hastu vns geleret.

  27 Vnd er wird sagen / Jch sage euch. Jch kenne ewer nicht / wo jr her seid / Weichet alle von mir jr Vbeltheter.

  28 Da wird sein heulen vnd Zeenklappen / wenn jr sehen werdet / Abraham vnd Jsaac vnd Jacob / vnd alle Propheten im reich Gottes / Euch aber hin aus gestossen.

  29 Vnd es werden komen vom Morgen vnd vom Abend / von Mitternacht / vnd vom Mittage / die zu tische sitzen werden im reich Gottes/

  30 Vnd sihe / Es sind letzten / die werden die ersten sein / Vnd sind ersten / die werden die letzten sein. Matt. 7; Psal. 6; Mat. 8.

  31 AN dem selbigen tage kamen etliche Phariseer / vnd sprachen zu jm / Heb dich hin aus / vnd gehe von hinnen / Denn Herodes wil dich tödten.

  32 Vnd er sprach zu jnen / Gehet hin vnd saget demselben Fuchs / Sihe / Jch treibe Teufel aus / vnd mache gesund heut vnd morgen / Vnd am dritten tage werde ich ein ende nemen.

  33 Doch mus ich heute vnd morgen / vnd am tage darnach wandeln / Denn es thuts nicht / das ein Prophet vmbkome ausser Jerusalem.

  34 JErusalem / Jerusalem / die du tödtest Propheten / vnd steinigest die zu dir gesand werden / Wie offt habe ich wollen deine Kinder versamlen / wie eine Henne jr nest vnter jre flügel / Vnd jr habt nicht gewolt?

  35 Sehet ewer Haus sol euch wüste gelassen werden / Denn ich sage euch / Jr werdet mich nicht sehen / bis das es kome / das jr sagen werdet / Gelobet ist / der da kompt in dem Namen des HERRN. Mat. 23.

  Capitel 14

  1 VND ES begab sich / das er kam in ein Haus eines Obersten der Phariseer / auff einen Sabbath / das brot zu essen / Vnd sie hielten auff jn.

  2 Vnd sihe / da war ein Mensch fur jm / der war wassersüchtig.

  3 Vnd Jhesus antwortet / vnd sagt zu den Schrifftgelerten vnd Phariseern / vnd sprach / Jsts auch recht auff den Sabbath heilen?

  4 Sie aber schwiegen stille. Vnd er greiff jn an / vnd heilet jn / vnd lies jn gehen.

  5 Vnd antwortet / vnd sprach zu jnen / Welcher ist vnter euch / dem sein Ochse oder Esel in den Brun fellet / vnd er nicht als bald jn her a
us zeucht am Sabbath tage?

  6 Vnd sie kundten jm darauff nicht wider antwort geben.

  7 ER sagte aber ein Gleichnis zu den Gesten / da er mercket / wie sie erweleten oben an zu sitzen / vnd sprach zu jnen/

  8 Wenn du von jemand geladen wirst zur Hochzeit / So setze dich nicht oben an / Das nicht etwa ein ehrlicher denn du / von jm geladen sey/

  9 Vnd so denn kompt / der dich vnd jn geladen hat spreche zu dir / Weich diesem / Vnd du müssest denn mit scham vnten an sitzen.

  10 Sondern wenn du geladen wirst / So gehe hin / vnd setze dich vnten an / Auff das wenn da kompt der dich geladen hat / spreche zu dir / Freund / rücke hin auff / Denn wirstu Ehre haben fur denen / die mit dir zu Tische sitzen.

  11 Denn wer sich selbs erhöhet / der sol ernidriget werden / Vnd wer sich selbs ernidriget / der sol erhöhet werden.

  12 ER sprach auch zu dem / der jn geladen hatte / Wenn du ein mittags oder abend Malh machest / So lade nicht deine Freunde / noch deine Brüder / noch deine Gefreundten / noch deine Nachbarn / die da Reich sind / Auff das sie dich nicht etwa wider laden / vnd dir vergolten werde.

  13 Sondern wenn du ein Malh machest / so lade die Armen / die Krüpel / die Lamen / die Blinden/

  14 so bistu selig / Denn sie habens dir nicht zu vergelten / Es wird dir aber vergolten werden in der aufferstehung der Gerechten.

  15 DA aber solchs höret einer der mit zu Tisch sass / sprach er zu jm / Selig ist / der das Brot isset im reich Gottes.

  16 Er aber sprach zu jm. Es war ein Mensch / der machte ein gros Abendmal / vnd lud viel dazu.

  17 Vnd sandte seinen Knecht aus / zur stunde des Abendmals / zu sagen den geladenen / Kompt / denn es ist alles bereit.

  18 Vnd sie fiengen an alle nach einander sich zu entschüldigen. Der erste sprach zu jm / Jch habe einen Acker gekaufft / vnd mus hin aus gehen / vnd jn besehen / Jch bitte dich entschüldige mich.

  19 Vnd der ander sprach / Jch hab fünff joch Ochsen gekaufft / vnd ich gehe jtzt hin / sie zu besehen / Jch bitte dich entschüldige mich.

  20 Vnd der dritte sprach / Jch habe ein Weib genomen / Darumb kan ich nicht komen.

  21 VND der Knecht kam / vnd saget das seinem Herrn wider. Da ward der Hausherr zornig / vnd sprach zu seinem Knechte / Gehe aus bald auff die strassen vnd gassen der Stad / vnd füre die Armen vnd Krüpel vnd Lamen vnd Blinden herein.

  22 Vnd der Knecht sprach / Herr / es ist geschehen / was du befolhen hast / Es ist aber noch raum da.

  23 Vnd der Herr sprach zu dem Knechte / Gehe aus auff die Landstrassen / vnd an die Zeune / vnd nötige sie her ein zu komen / Auff das mein Haus vol werde.

  24 Jch sage euch aber / Das der Menner keiner / die geladen sind / mein Abendmal schmecken wird.

  25 ES gieng aber viel Volcks mit jm / Vnd er wandte sich / vnd sprach zu jnen/

  26 So jemand zu mir kompt vnd hasset nicht seinen Vater / Mutter / Weib / Kind / Brüder / Schwester / auch dazu sein eigen Leben / der kan nicht mein Jünger sein.

  27 Vnd wer nicht sein Creutz tregt / vnd mir nachfolget / der kan nicht mein Jünger sein. Mat. 10.

  28 WEr ist aber vnter euch / der einen Thurn bawen wil / vnd sitzt nicht zuuor / vnd vberschleget die Kost / ob ers habe hinaus zu füren?

  29 Auff das nicht / wo er den Grund gelegt hat / vnd kans nicht hin aus füren / alle die es sehen / fahen an sein zu spotten/

  30 vnd sagen / Dieser Mensch hub an zu bawen / vnd kans nicht hin aus füren.

  31 Oder welcher König wil sich begeben in einen Streit / wider einen andern König / vnd sitzt nicht zuuor vnd ratschlaget / Ob er künde mit zehen tausent begegen / dem / der vber jn kompt mit zwenzig tausent?

  32 Wo nicht / so schickt er Botschafft / wenn jener noch ferne ist / vnd bittet vmb Friede.

  33 Also auch ein jglicher vnter euch / der nicht absaget allem das er hat / kan nicht mein Jünger sein.

  34 DAs Saltz ist ein gut ding / Wo aber das Saltz thum wird / wo mit wird man würtzen?

  35 Es ist weder auff das Land / noch in den Mist nütze / Sondern man wirds wegwerffen. Wer ohren hat zu hören / der höre.

  Capitel 15

  1 ES NAHETEN aber zu jm allerley Zölner vnd Sünder / das sie jn höreten.

  2 Vnd die Phariseer vnd Schrifftgelerten murreten / vnd sprachen / Dieser nimpt die Sünder an / vnd isset mit jnen.

  3 Er saget aber zu jnen dis Gleichnis / vnd sprach/

  4 Welcher Mensch ist vnter euch der hundert Schafe hat / vnd so er der eines verleuret / der nicht lasse die neun vnd neuntzig in der Wüsten / vnd hin gehe nach dem verlornen / bis das ers finde?

  5 Vnd wenn ers funden hat / so leget ers auff seine Achseln mit freuden.

  6 Vnd wenn er heim kompt / ruffet er seinen Freunden vnd Nachbarn / vnd spricht zu jnen / Frewet euch mit mir / Denn ich habe mein Schaf funden / das verloren war.

  7 Jch sage euch / Also wird auch freude im Himel sein / vber einen Sünder / der busse thut / fur neun vnd neunzig Gerechten / die der busse nicht bedürffen.

  8 ODer / welch Weib ist / die zehen Grosschen hat / so sie der einen verleuret / Die nicht ein Liecht anzünde / vnd kere das Haus / vnd suche mit vleis / bis das sie jn finde?

  9 Vnd wenn sie jn funden hat / ruffet sie jren Freundinnen vnd Nachbarinnen / vnd spricht / Frewet euch mit mir / Denn ich habe meinen Grosschen funden / den ich verloren hatte.

  10 Also auch / sage ich euch / wird freude sein fur den Engeln Gottes / vber einen Sünder / der busse thut.

  11 VND er sprach / ein mensch hatte zween Söne/

  12 vnd der Jüngste vnter jnen sprach zu dem Vater / Gib mir Vater das teil der Güter / das mir gehört. Vnd er teilet jnen das gut.

  13 Vnd nicht lang darnach samlet der jüngste Son alles zusamen / vnd zoch ferne vber Land / vnd daselbs bracht er sein Gut vmb mit brassen.

  14 Da er nu alle das seine verzeret hatte / ward eine grosse Thewrung durch dasselbige gantze Land / vnd er fieng an zu darben.

  15 Vnd gieng hin / vnd henget sich an einen Bürger desselbigen Landes / der schicket jn auff seinen acker der Sew zu hüten.

  16 Vnd er begerte seinen Bauch zu füllen mit trebern / die die Sew assen / vnd niemand gab sie jm.

  17 DA schlug er in sich / vnd sprach / Wie viel Taglöner hat mein Vater / die Brot die fülle haben / Vnd ich verderbe im Hunger.

  18 Jch wil mich auffmachen vnd zu meinem Vater gehen / vnd zu jm sagen / Vater / Jch habe gesündiget in den Himel vnd fur dir/

  19 vnd bin fort nicht mehr werd / das ich dein Son heisse / Mache mich als einer deiner Taglöner.

  20 Vnd er machet sich auff / vnd kam zu seinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war / sahe jn sein Vater / vnd jamert jn / lieff vnd fiel jm vmb seinen Hals / vnd küsset jn.

  21 Der Son aber sprach zu jm / Vater / Jch hab gesündiget in den Himel vnd fur dir / Jch bin fort nicht mehr werd / das ich dein Son heisse.

  22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten / Bringet das beste Kleid erfür / vnd thut jn an / vnd gebet jm einen Fingerreiff an seine hand / vnd Schuch an seine füsse/

  23 vnd bringet ein gemestet Kalb her / vnd schlachtets Lasset vns essen vnd frölich sein/

  24 Denn dieser mein Son war tod / vnd ist wider lebendig worden / Er war verloren / vnd ist funden worden. Vnd fiengen an frölich zu sein.

  25 ABer der elteste Son war auff dem felde / Vnd als er nahe zum Hause kam höret er das Gesenge / vnd den Reigen/

  26 vnd rieff zu sich der Knechte einen vnd fraget / was das were?

  27 Der aber saget jm / Dein Bruder ist komen / vnd dein Vater hat ein gemestet Kalb geschlachtet / das er jn gesund wider hat.

  28 Da ward er zornig / vnd wolt nicht hin ein gehen. Da gieng sein Vater her aus / vnd bat jn.

  29 Er antwortet aber / vnd sprach zum Vater / Sihe / so viel jar diene ich dir / vnd habe dein Gebot noch nie vbertreten / vnd du hast mir nie einen Bock gegeben / das ich mit meinen Freunden frölich were.

  30 Nu aber dieser dein son komen ist / der sein Gut mit Huren verschlungen hat / hastu jm ein gemestet Kalb geschlachtet.

  31 Er aber sprach zu jm /
Mein son / Du bist allezeit bey mir / vnd alles was mein ist / das ist dein.

  32 Du soltest aber frölich vnd guts muts sein / Denn dieser dein Bruder war tod / vnd ist wider lebendig worden / Er war verloren / vnd ist wider funden.

  Capitel 16

  1 ER SPRACH aber auch zu seinen Jüngern / Es war ein reicher Man / der hatte einen Haushalter / der ward fur jm berüchtiget / als hette er jm seine Güter vmbbracht.

  2 Vnd er foddert jn / vnd sprach zu jm / Wie höre ich das von dir? Thu rechnung von deinem haushalten / Denn du kanst hinfurt nicht Haushalter sein.

  3 Der Haushalter sprach bey sich selbs / Was sol ich thun? mein Herr nimpt das Ampt von mir / Graben mag ich nicht / So scheme ich mich zu betteln.

  4 Jch weis wol was ich thun wil / wenn ich nu von dem Ampt gesetzt werde / das sie mich in jre Heuser nemen.

  5 VND er rieff zu sich alle Schüldener seines Herrn / vnd sprach zu dem ersten / Wie viel bistu meinem Herrn schüldig?

  6 Er sprach / Hundert tunnen öles. Vnd er sprach zu jm / Nim deinen Brieff / setze dich / vnd schreib flugs funffzig.

  7 Darnach sprach er zu dem andern / Du aber / wie viel bistu schüldig? Er sprach / Hundert malter weitzen. Vnd er sprach zu jm / Nim deinen Brieff / vnd schreib achzig.

  8 Vnd der Herr lobete den vngerechten Haushalter / das er klüglich gethan hatte / Denn die Kinder dieser welt sind klüger / denn die Kinder des Liechtes / in jrem Geschlechte.

  9 Vnd ich sage euch auch / Machet euch Freunde mit dem vngerechten Mammon / Auff das / wenn jr nu darbet / sie euch auffnemen in die ewigen Hütten.

  10 WEr im geringesten trew ist / der ist auch im grossen trew / Vnd wer im geringesten vnrecht ist / der ist auch im grossen vnrecht.

  11 So jr nu in dem vnrechten Mammon nicht trew seid / Wer wil euch das warhafftige vertrawen?

  12 Vnd so jr dem frembden nicht trew seid / Wer wil euch geben / das jenige das ewer ist?

  13 Kein Hausknecht kan zweien Herrn dienen / Entweder er wird einen hassen / vnd den andern lieben / Oder wird einem anhangen / vnd den andern verachten. Jr könnet nicht Gott sampt dem Mammon dienen. Mat. 6.

 

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