Love is Loud – Ich höre nur dich
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Wenn ich nicht die grüne Welt um mich herum bewundere, betrachte ich Link – inzwischen vollkommen unverblümt. Seine verschwitzten Haare hängen ihm strähnig in die Stirn. Mit den Fingern versucht er sie zu bändigen, doch sie lassen ihn nicht. Kurz kneife ich mich selbst in den Arm, um mir durch den leichten Schmerz zu beweisen, dass das hier echt ist. Dass wirklich ich es bin, die an diesem Nachmittag mit diesem unglaublich schönen, begabten Mann, der äußerlich so sorglos und laut und innerlich so traurig und still ist, auf einem Boot durch die Sümpfe tuckert. In diesem Moment in der feuchten Hitze Louisianas kommt mir mein Leben in Deutschland vor wie eine fremde Welt. Als wäre die Franzi damals ein anderer Mensch gewesen. Als wäre ich erst jetzt ich.
»Du lächelst«, sagt Link über das Summen des Motors hinweg und reißt mich damit aus meinen Gedanken, »das ist schön.«
Mir war es gar nicht aufgefallen, aber tatsächlich, jetzt, wo er es sagt, merke ich, dass ich vollkommen automatisch breit grinse.
»Du auch«, sage ich, streife meine Sandalen von den Füßen und setze mich in den Schneidersitz.
»Weil du lächelst«, erwidert er ohne jede Ironie in der Stimme.
Mein Bauch produziert diese kleinen Glücksbläschen, die eine nach der anderen aufplatzen und ein beinahe unerträglich süßes Gefühl in mir entfachen. Ein Glücksblubbern, das bewirkt, dass ich am liebsten vor Seligkeit und gleichzeitiger Überforderung weinen möchte.
Auf einmal öffnet sich vor uns eine Lichtung. Fast wirkt sie wie ein kleiner See inmitten dieses undurchdringlichen Dschungels und Wasserlabyrinths. Sie ist nicht groß, vielleicht zehn mal zehn Meter. Aber sie ist vollkommen friedlich.
»Wow«, entfährt es mir, als ich die Hunderte von Seerosen entdecke, die auf der anderen Uferseite blühen.
Link schenkt mir ein wissendes Lächeln. »Kein so schlechter Ort, oder?«, fragt er. »Willst du einen Alligator sehen?«
»Ähm … okay?«, sage ich. Ich bin einerseits neugierig, andererseits habe ich doch deutlichen Respekt davor.
Link angelt nach einem Stock, der auf dem Boden des Boots liegt, und zieht eine kleine Box aus seinem Rucksack .
»Würstchen«, sagt er, halbiert eines und spießt es auf. Danach klopft er an die Seite des Boots und senkt den Stock mit der Beute darauf ins Wasser. Er wedelt leicht damit herum und zieht ihn dann wieder hoch. Einige Male wiederholt er es und dann … Man sieht erst die Schnauze des Alligators. Sie ist etwas größer als die Hand eines erwachsenen Mannes. Die Augen wirken wachsam und ein wenig fies.
»Siehst du das?«, fragt Link und zeigt auf den Kopf, der nun immer weiter auftaucht, bis man die komplette Länge des Krokodils sieht. Es ist vielleicht einen Meter lang. »Er ist noch nicht ganz ausgewachsen.« Link lockt das Reptil mit dem Stock näher zu uns – und tatsächlich. Der Alligator nähert sich dem Boot, und um an die Wurst zu kommen, springt er ein Stück nach oben und schnappt zu.
»Krass«, keuche ich.
»Gar nicht mal so unheimlich, oder? Willst du auch mal?«
Ich bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich nicht unheimlich finde, aber ich nehme den Stock, auf den Link die andere Hälfte des Würstchens gespießt hat, entgegen. Unsere Hände berühren sich kurz, und ein weiteres Glücksbläschen platzt in mir.
Ich ahme seine Bewegungen nach, und innerhalb von wenigen Sekunden springt der Alligator erneut nach oben und schnappt sich seine Beute von der Spitze meines Stocks. Sein Bauch ist ganz hell. Ich kann seine Krallen erkennen, seine Zähne, die Furchen in seinem Panzer.
»Hast du Lust, schwimmen zu gehen?«, fragt Link.
Ich runzle die Stirn. »Zwischen den Alligatoren? Bist du irre? Nein, danke!«
»Die tun dir nichts«, sagt er mit einem schiefen Grinsen. »Selbst wenn sie am Verhungern wären, was sie nicht sind. Hier gibt’s mehr als genug zu fressen für sie.«
»Trotzdem nicht. «
»Was dagegen, wenn ich reinspringe?«, fragt er und zieht sich sein Leinenhemd über den Kopf. Es ist das erste Mal, dass ich ihn oben ohne sehe, und der Anblick verwirrt mich für einen Moment so sehr, dass jeder Gedanke an die Krokodile in den Hintergrund tritt. Er ist ein bisschen dünn, aber dennoch kräftig. Man sieht seine Muskeln unter der glatten, leicht gebräunten Haut.
»Ich habe leider keine Badehose«, sagt er dann. »Falls dir das unangenehm ist, musst du dich kurz wegdrehen.« Er grinst.
Eigentlich ist es mir nicht unangenehm. Eigentlich möchte ich ihn sehen. Komplett entblößt. In seiner ganzen Schönheit. Doch ich traue mich nicht. Stattdessen stoße ich irgendein seltsames Geräusch aus, das nicht einmal ich selbst interpretieren kann, und wende mich tatsächlich ab. Ich höre Link lachen, dann spüre ich, wie das Boot unter seinen Schritten wankt. Und in dem Moment, in dem er mit einem eleganten Kopfsprung vom Boot springt, drehe ich mich um und erhasche gerade noch einen Blick auf seinen Hintern. Ganz kurz ist er unter Wasser verschwunden, dann taucht er prustend auf.
»Lauwarm«, ruft er mir zu. »Aber immer noch erfrischender als draußen.«
»Wirst du schon gefressen?«, frage ich skeptisch.
»Die fressen mich nicht. Ich verspreche es dir. Ich war schon oft hier schwimmen. Früher sind wir regelmäßig hergekommen. Als wir noch Kinder waren. Blythe und ich.« Den letzten Satz sagt er ein wenig leiser. »Jedenfalls hat uns nicht ein einziges Mal ein Alligator auch nur gestreift.«
Es sieht tatsächlich einladend aus, obwohl das Wasser trüb ist. Etwas zögerlich tunke ich erst meinen Zeigefinger, dann die komplette Hand ins Wasser. Die Temperatur ist angenehm. Alles andere als kalt, aber dennoch kühler als die Luft .
»Überlegst du dir, doch reinzukommen?«, fragt Link.
Ich zucke mit den Schultern. »Es ist unheimlich«, gebe ich zu.
»Ich beschütze dich.«
»Ich habe keine Badesachen dabei …«, überlege ich laut.
»Dein Beschützer auch nicht.« Er wackelt anzüglich mit den Augenbrauen.
Ich fasse es nicht, dass ich ernsthaft darüber nachdenke.
»Okay, aber dreh dich um«, sage ich und wende mich selbst um.
»Natürlich«, erwidert er, und ich höre es plätschern.
Ich kann nicht glauben, was ich im Begriff bin zu tun. Meine Finger berühren den Saum meines T-Shirts. Doch dann ist die Vernunft wieder da. Wir ringen, die Vernunft und ich. Und ich beginne, zu zählen.
Eins.
Meine Finger ziehen mein Shirt nach oben und über meinen Kopf.
Zwei.
Ich lasse es neben mir auf den Boden des Boots fallen.
Drei.
Zögerlich öffne ich den Knopf meiner Shorts.
Vier.
Ich ziehe den Reißverschluss auf und …
Fünf.
… streife die Hose über meine Beine.
Sechs.
Ich trete hinaus und stehe nun in Unterwäsche auf dem Boot.
»Mach die Augen zu«, weise ich Link an.
»Alles, was du willst«, sagt er lachend.
Sieben.
»Sind sie zu? «
»Sie sind zu. Und ich habe mich umgedreht. Kann nun keine Bäume mehr sehen.«
Acht.
Ich löse die Häkchen meines BH s und lasse ihn zu meinem T-Shirt und meiner Shorts auf den Boden fallen.
Neun.
Als Nächstes schüttle ich mir meinen Slip vom Fuß und bin jetzt tatsächlich vollkommen nackt. Nackt in der Natur.
»Okay, ich glaube, ich komme rein«, sage ich und drehe mich um. Sofort sehe ich, dass Link sich weder abgewendet noch die Augen geschlossen hat. Eine Sekunde lang stehe ich vollkommen entblößt vor ihm.
Zehn.
Mir entfährt ein erschrockenes Keuchen, und statt zu springen, ducke ich mich und taste hektisch nach irgendetwas, das ich mir überziehen könnte. Das Erste, was ich zu fassen kriege, ist Links Leinenhemd.
28
Lincoln
»Du hast … Das war … Du hast gelogen!«, ruft Frenzy empört.
In meinem Hinterkopf meldet sich das schlechte Gewissen, doch es ist sehr leise. »Tut mir leid«, sage ich und mache ein paar Schwimmzüge Ric
htung Boot. Allerdings kann ich nicht behaupten, dass ich meine Täuschung wirklich bereue. Denn dieser Anblick war es wert.
»Du bist unmöglich«, sagt sie, als sie sich wieder aufrichtet. Sie hat sich mein Hemd übergeworfen und hält es vor ihrem Oberkörper mit den Fingern zu. Lediglich ihre wunderbaren Beine, auf denen die Sonne sich bis dort, wo normalerweise ihre Shorts beginnen, verewigt hat, sind noch unbekleidet. Und dennoch spüre ich, wie sich zwischen meinen Beinen etwas regt.
»Warum bist du nicht einfach gesprungen?«, frage ich und lache. »Dann hätte ich viel weniger gesehen.«
»Du bist schuld«, sagt sie, klingt aber nicht, als wäre sie wirklich sauer auf mich. »Du hast gesagt, du machst die Augen zu.«
Ich grinse. »Sorry. Das war wohl zu viel verlangt.« Mit zwei weiteren Schwimmzügen bin ich wieder am Bootsrand. Ich sehe von unten zu ihr auf. »Wie wäre es, wenn du einfach einen Blick auf mich wirfst? Dann sind wir quitt.« Es gefällt mir, dass sie kokettiert. Dass sie sich ziert. Es macht die Sache reizvoll. Auch wenn ich mir nichts Schöneres vorstellen kann als ihre Nacktheit.
Ich habe es mir schon so oft ausgemalt. Wie es wäre, sie Haut an Haut zu spüren. Mit ihr zu schlafen. Die Gedanken daran, die Vorfreude darauf, lassen mein Herz aus dem Takt kommen.
»Also pass auf. Ich komme jetzt raus, du schaust mich an. Und wenn dir gefällt, was du siehst, gibst du mir dann vielleicht mein Hemd wieder?« Ich grinse schelmisch.
»Vielleicht«, sagt sie leise. Sie hat aufgehört, sich zu winden, und den Blick nun fest auf mich gerichtet. Ihre Wangen sind gerötet, und wieder setzt mein Herz einen Schlag aus. Oder macht einen zu viel. Ich bin mir nicht sicher. Sicher ist nur, dass ich es liebe, Frenzy dabei zu beobachten, wie sie von Tag zu Tag freier wird. Frecher, lebendiger, ein wenig lauter. Ich weiß nicht, ob sie sich ihrer Umgebung anpasst oder einfach mehr zu sich selbst findet, aber diese betörende Mischung aus leichter Unsicherheit und dem Drang auszubrechen steht ihr so gut, wie kein Kleid es je könnte.
»Also, hier komme ich«, sage ich und ziehe mich am Rand des Boots hoch.
Ich stemme mich nach oben, Wasser tropft von meinem Haar und fließt meine Haut hinab. Mit einer entschlossenen Bewegung schiebe ich mich über den Bootsrand. Dann baue ich mich vor Frenzy auf. Ihr Blick ist fest auf mein Gesicht gerichtet.
»Willst du nicht sehen, was dich erwartet?«, frage ich.
»Was mich er…« Für einen Moment scheint es, als wüsste sie nicht, worüber ich spreche, doch dann verfärben sich ihre Wangen noch dunkler.
»Das ist dir unangenehm, oder?«, necke ich sie, und mein Herz zerspringt beinahe beim Anblick ihrer Schüchternheit.
Sie blickt wieder auf. »Ein wenig«, sagt sie .
»Und wenn ich dir sage, dass es mir gefallen würde, wenn du mich ansiehst?«, frage ich leise, wie um sie nicht zu erschrecken. »Wenn ich dir sage, dass es mich maßlos anmacht? Und dass ich dich sehen möchte, weil du so schön bist, dass ich Schwierigkeiten habe, einen klaren Gedanken zu fassen?«
»Dann …« Doch sie spricht nicht zu Ende.
»Gefällt dir das? Wenn ich dir sage, was ich will?«
Sie nickt, und mir wird innerlich ganz warm, heiß. Und kalt. Alles gleichzeitig.
»Mir gefällt es auch, wenn du sagst, was du willst.« Ich gehe einen Schritt auf sie zu, und sie weicht nicht zurück. »Du bist so schön«, sage ich und streiche ihr über die Wange. Dann lasse ich meine Finger ihre glühende Haut entlang über ihren Hals zu ihren Schultern wandern. Sie hält das Hemd immer noch mit der Hand vor ihrer Brust geschlossen. Vorsichtig löse ich ihre Finger, einen nach dem anderen, und streife langsam das Hemd von ihren Schultern. Sie schließt die Augen und will gerade das Gesicht in ihren Händen verbergen, doch ich komme ihr zuvor. Ich halte ihre Hände fest und trete einen Schritt zurück, die Augen fest auf ihre gerichtet.
»Sieh mich an«, flüstere ich.
Und tatsächlich, sie senkt langsam ihren Blick. Aber diesmal sieht sie nicht verschämt auf den Boden oder zur Seite. Diesmal betrachtet sie mich. Meine Brust, meinen Bauch. Dann hält sie inne.
»Weiter«, sporne ich sie an, und mein Herz wummert ohrenbetäubend laut in mir.
Sie lässt den Blick tiefer nach unten zu meiner Erektion wandern, die durch unsere Nähe inzwischen imposant angewachsen ist.
Ich höre ihren Atem, als sie den Blick wieder hebt .
»Darf ich jetzt?«, frage ich vorsichtig, und sie … nickt.
Ich betrachte sie. Ihre wunderbaren Formen. Ihre Schultern, ihre Brüste, ihren Bauch. Ich atme laut aus, schließe kurz die Augen, weil mich die Vorfreude auf das, was kommt, gepaart mit dem Anblick dieses Mädchens überfordert. Dieses Mädchens, das ich erbeben lassen, dessen Welt ich aus den Angeln heben will.
»Ich bin …«, flüstert sie. »Wir sind … nackt.«
Ihre Scheu reizt mich nur noch weiter. »Oh, glaub mir, dessen bin ich mir mehr als bewusst«, erwidere ich mit einem leisen, heiseren Lachen, denn mein Körper lässt wirklich keine Zweifel daran zu. »Das führt nicht unbedingt dazu, dass ich dir weniger nah sein will.«
»Es macht auch nicht, dass ich dir weniger nah sein will«, sagt sie langsam und lässt erneut ihren Blick über meinen Oberkörper wandern. Selbstsicherer diesmal. Ein bezauberndes Lächeln stiehlt sich auf ihr Gesicht. Es wird breiter, als sie wieder bei meiner Erektion ankommt, verliert jedoch nichts von seiner beinahe unschuldigen, nervösen Süße.
»Dann lass mich dich anfassen.« In meinem Ton liegt ein leises Flehen, das ich mir kaum erklären kann. Mein Herz sticht schmerzhaft und gleichzeitig wunderbar.
Ich mache einen Schritt und noch einen auf sie zu. Das Wasser tropft immer noch aus meinen Haaren und von meinem nackten Körper. Frenzy regt sich nicht, als würde sie auf mich warten. Und ich weiß, ich will nicht mehr warten. Ich will sie. Wir stehen uns gegenüber, nackt, erregt. Ihre Brustwarzen sind aufgerichtet, ihre Lippen leicht geöffnet und zu einem gespannten Lächeln verzogen. Zwischen uns herrscht eine aufgeregte, fast nervöse Unsicherheit, gepaart mit dieser ungeheuren Begierde nacheinander.
Sie atmet einmal tief ein, dann kommt auch sie ein paar Zentimeter näher. Und endlich ziehe ich sie mit einer letzten entschlossenen Bewegung an mich, presse mich an ihren Körper und sie an mich. Ein leises Keuchen entfährt ihr, als wir einander nun Haut an Haut spüren. Meine Lippen suchen ihre, und während ich noch mit meinen Händen über ihren Rücken fahre und das Gefühl habe, sie nie nah genug bei mir haben zu können, ergeben wir uns in einen leidenschaftlichen Kuss. Unsere Zungen fühlen gierig nach einander, und ihre Hände krallen sich in meine nassen Haare. Ich kann kaum noch denken. Ihre Nacktheit an meiner zu spüren, das Wissen, dass ihre Brüste an mich gepresst sind, lässt meinen Körper jede Funktion bis auf die eine zwischen meinen Beinen einstellen. Ein heiseres Raunen dringt aus meinem Mund, als ich spüre, dass sie sich leicht an mir reibt.
Ein Vogelschrei reißt uns aus unserer erregten Trunkenheit. Wir blicken uns einen Moment lang an, dann vergräbt Frenzy ihren Kopf in meiner Halsbeuge. Es scheint, als sei ihr in diesem Augenblick klar geworden, wie nah wir uns sind. Wie wild aufeinander. Und ich verstehe, dass sie nicht ganz lockerlassen kann. Nicht in Situationen, in denen sie merkt, was um sie herum passiert, dass es ein Um-sie-herum gibt. Sie kann es, wenn sie ganz bei sich ist. Doch ich dränge sie nicht. Jede einzelne Sekunde, in der ich sie losgelöst erleben kann, ist schöner als jede Ekstase, die ich je mit anderen hatte oder haben könnte. Ist reicher, erregender. Die Bremse, auf die sie in regelmäßigen Abständen tritt, macht alles andere nur noch intensiver. Durch sie dauern Momente länger. Sekunden fühlen sich an wie eine Ewigkeit. Und das Leben wird dadurch unendlich.
Mein Penis zuckt an ihrem Körper, und sie schlingt ihre Arme noch ein wenig fester um mich. Ich nehme ihren Kopf zwischen meine Hände und löse ihn sanft von meiner Schulter. Sie lässt es geschehen, lässt mich in ihre Augen sehen .
»Du fühlst dich unglaublich an«, flüstere ich und lehne meine Stirn gegen ihre.
»Willst du mit mir schlafen?«, flüstert sie zurück, und im gleichen Moment erkenne ich, dass sie über ihre Wort
e erschrickt. Doch ich lasse sie nicht los. Lasse sie nicht zurückweichen.
»Wie sehr mein Körper das will, ist ja offensichtlich kein Geheimnis«, sage ich mit einem leisen Glucksen. »Aber ich kann dir sagen, dass mein Kopf seit Wochen an nichts anderes mehr denkt.«
»Meiner auch nicht«, sagt sie, immer noch flüsternd.
Ich fahre mit meinen Fingern über ihre Haut, die von der Luftfeuchtigkeit ein bisschen klebrig ist, und Frenzy schließt die Augen. Auf ihren Brüsten lasse ich sie einen Moment verweilen. Sie sind weich und fest, rund und spitz gleichermaßen und lassen mich wünschen, ich hätte nie etwas anderes gespürt.
Trotz der Hitze bildet sich eine Gänsehaut auf Frenzys Armen, ihrem gesamten Oberkörper. Winzige, feine Schweißperlen sammeln sich auf ihrer Brust, und ich wünschte, ich wäre einer dieser süßen Tropfen. Denn ich muss diesen Moment auskosten, solange es geht. Ich verreibe die Feuchtigkeit auf ihrer Brust mit meinem Daumen und stelle mir vor, wie ich Frenzy gleich an anderer Stelle mit der Reibung meiner bloßen Hand wieder feucht werden lasse.
Ich setze meine Erkundungstour fort, während sie mich abwechselnd ansieht und die Augen wieder schließt. Mit zitternden Fingern fahre ich erst über ihren Bauch, dann über ihren Flaum. Sie ist nicht rasiert, und es gefällt mir. Alles an ihr gefällt mir. Es gibt nichts, was ich verändern würde. Denn das alles ist Teil von ihr und macht sie zu dem, was sie ist. Zu etwas Wunderbarem. Zu meinem Wunderbaren. Zu meinem Wunder .
Sie keucht leise, als ich mit dem Finger einmal von oben nach unten ihre Spalte entlangfahre.
»Was machst du?«, flüstert sie, in ihrer Stimme leichte Sorge und fiebrige Erregung.
»Ich lerne dich kennen«, sage ich.
»Du musst das nicht … du kannst …« Dann stöhnt sie, weil ich die Bewegung mit etwas mehr Druck wiederhole.
»Ist es dir unangenehm?«, frage ich, während ihre Knie leicht einknicken. Doch mit meiner freien Hand halte ich sie.
»Vielleicht«, raunt sie, presst die Lippen aufeinander und stöhnt leise, als ich mit einem Finger vorsichtig in sie eindringe.