Feen Buch 1: Der Weg nach Imanahm

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Feen Buch 1: Der Weg nach Imanahm Page 35

by Peter Singewald


  Grundsätzlich fand Shaljel die Idee gut. Er wusste, dass er niemals selbst darauf gekommen wäre, auch wenn sie so nahe lag. Er verwandelte seinen ganzen Körper, wie er es schon immer getan hatte, wenn er vorgeben wollte, jemand anderes zu sein. Er täuschte die Menschen, Drachen und Feenlinge seit mehr Jahren, als einige dieser Völker existierten. Früher, vor dem großen Krieg, hatte er sich vehement gegen die Verwandlungen gewehrt. Er hätte sich lächerlich gefühlt, als Ra-ula herumzulaufen, was damals die einzige sinnvolle Verwandlung gewesen wäre. Seine Magie hätte es ihm ohne weiteres erlaubt, die Form anzunehmen. Aber der Feen hätte immer durchgeschienen. Es wäre also eine lächerliche Anbiederung gewesen. Sobald er sich jedoch mehr unter den neueren Völkern und den Aleneshi bewegt hatte, war die Gestalt des Feens im Weg gewesen. Sie hatten ihn verehrt, fast angebetet, wie eine Art Gott, oder, im Fall der Aleneshi, wie einen Propheten. Das war er nicht, und wollte es auch niemals sein. Und inzwischen sah er sein grünes Fell nur noch alle paar Jahre. Vielleicht lag es an diesen ständigen Verwandlungen, dass er nicht daran gedacht hatte, eine Illusion auf Streiter zu legen, sondern immer an Verwandlungen und Heilung. Estron hatte einen klugen Gedanken gehabt. Allerdings beunruhigte es Shaljel, dass Estron genau zu wissen schien, was der Feen zu tun in der Lage war.

  „Irr uill das nirrt.“

  „Sei doch vernünftig.“ Shaljel sah ihn irritiert an.

  „Nain. Ttan blaib irr ttraouss’n.“

  „Streiter, es ist zu riskant. Wie lange willst du dich verstecken? Und Jagen kannst du dort auch nicht.“

  „Nain.“

  „Ich wusste nicht, dass Chuor so stur sind.“

  „Shaljel, wir können ihn nicht zwingen. Wir haben noch eine Weile …“

  In diesem Moment trat Kam-ma zu Streiter und legte ihm die Hand auf den Arm. Er zuckte ein wenig zurück. Shaljel sah auch das andere Zucken. Anderen mochte es entgehen, aber er hatte den großen Chuor oft genug trainiert und das Training begann immer mit dieser flüssigen Bewegung seiner linken Hand zu dem riesigen Kiefernknochen, der an seiner Seite hing, gleich, ob er sie ablegen oder sie schwingen wollte. Sein Reflex saß tief in ihm, denn Shaljel hatte ihn so trainiert. Aber er hatte ihm auch beigebracht, sich zu beherrschen und der Feen verstand nicht, warum ihn die Berührung der jungen Frau so erschreckt hatte.

  Kam-ma zog ihre Hand nicht zurück, dennoch entspannte sich Streiter wieder. Sie sahen sich an. Das große Gesicht des Chuors wurde weniger abweisend, ließ aber sonst keine Regung erkennen. Kam-ma hingegen sah ihn bittend, fast flehend an. So standen sie einige Herzschläge lang da, bis Streiter sich Shaljel zuwandte.

  „Marr äs. Abär narrhär mmouss äs uittär uäg.“

  Shaljel nickte und legte seine Hand auf die Wolfsstirn, was ihn, da er jetzt ein gutes Stück größer als zuvor war, leicht fiel. Als er sie wieder anhob, war die kahle Stelle nicht mehr zu sehen.

  „Ich werde es ab und zu erneuern müssen. Trugbilder sind sehr flüchtig.“

  Streiter nickte und suchte mit der Hand nach der Stelle. Er fand sie sofort und schien erleichtert zu sein.

  „Jetzt sollten wir uns weiter auf den Weg machen.“

  „Heute Abend könnten wir in einer Scheune schlafen. Wenn ich mich recht entsinne, gibt es da ein Dorf und ein paar Gehöfte.“

  „Manchmal glaube ich, Estron, du bist weiter ‘rumgekommen als ich.“ Shaljel lächelte den Keinhäuser an, der jedoch schnell zu Boden schaute.

  „Nein, du weißt, dass das kaum wahr sein kann.“ Er schwieg jedoch über die Ursache seiner plötzlichen Trauer.

  *

  Als Owithir mit dem Mädchen auf dem Arm zurück zum Lager kam, geschahen mehrere Dinge nahezu gleichzeitig. Zum ersten wurden drei Armbrüste in seine Richtung angelegt, und nur dadurch, dass er die Namen ihrer Besitzer schnell genug hinausbrüllte, brachte er sie lange genug dazu, ihre Schüsse zu verzögern, so dass sie ihn erkennen konnten. Auch die Soldaten begannen zu brüllen. Ob sie erschrocken oder wütend waren, konnte er nicht auf Anhieb feststellen. Der Lärm weckte das Kind, nachdem er sie doch noch schlafend vom Baum geholt hatte. Sie riss die Augen auf und starrte ihn entsetzt an. Owithir war nicht so kräftig wie seine Wächter, weswegen er für seinen Rückweg länger benötigt hatte, als er gedacht hatte. Immer wieder hatte er sie ablegen müssen, weil sie ihm zu schwer geworden war. Er hätte sie vermutlich mit seinen Gedanken tragen können, so wie er sie auch aus dem Baum geholt hatte. Er war sich nicht sicher, wie er auf die Idee gekommen war, es mit der der Gottesgabe zu versuchen, Sehr vorsichtig hatte er erneut diese Macht aus sich heraus fließen lassen, wie er es zuvor schon getan hatte. Es war nicht auf Anhieb so gelaufen, wie er es sich vorgestellt hatte, was noch vorsichtig ausgedrückt war. Es war ein Wunder, dass das Mädchen nicht aufgewacht war. Seine Soldaten waren vermutlich zu weit entfernt, um in dem Lärm, den er verursachte, mehr als weitere Geräusche des Nachtwaldes zu hören. So hatte er gehofft.

  Als er endlich genug Kontrolle für seinen eigenen Geschmack erlangt hatte, hatte er das Mädchen sehr vorsichtig aus dem Baum geschoben, um sie auf der anderen Seite auf einer beständigen Wand aus göttlicher Macht festzuhalten. Er hatte sie auffangen können, war aber unter ihrem Sturz zusammen gebrochen und hatte sich dabei einen Hexenschuss zugezogen. Sie hatte weiter geschlafen.

  Nachdem er wieder zu Atem gekommen war, hatte er sie sich genauer angesehen, während sie sich in seinen Armen zusammengerollt hatte. Sie mochte zehn, vielleicht zwölf Jahre alt sein – er war nicht besonders gut mit Mädchen. Sie war sehr schmutzig, unterernährt und erschöpft, wie zu erwarten gewesen war. Das bedeutete auch, dass sie leicht war. Trotzdem benötigte er eine Weile, bis er aufstehen konnte. Es war sehr schwierig gewesen, sich mit ihr im Arm zu erheben. Aber sie war auch davon nicht aufgewacht, selbst als er kleine Schreie ausgestoßen und sich unter beständigem Stöhnen auf den Rückweg gemacht hatte.

  Unterwegs hatte er sich immer wieder an Bäume gelehnt, auf Baumwurzeln gesetzt und war ein paar Mal umgefallen, entweder gestolpert oder schlicht zusammengebrochen.

  Und nun befand er sich in einer Wolke aus Lärm. Seine Soldaten brüllten ihn an, weil sie ihn in diesem Augenblich für einen Eindringlich hielten. Oder vielleicht auch, weil sie wütend auf ihn waren, weil er geflohen war und sie ihn nicht hatten finden können. Oder weil er sie hatte schlecht aussehen lassen. Die Schreie, die aus seinen Armen heraus auf seine Ohren einhämmerten, waren von ganz anderer Art.

  Das Mädchen begann zu zappeln und zu strampeln und blickte hektisch abwechselnd von Owithir zu den Bewaffneten und wieder zurück.

  Der Priester fiel schmerzhaft auf die Knie und entließ das Mädchen aus seinen Armen. Sie rappelte sich auf, blieb aber in der Hocke, um ihre Beine zu umfassen. Owithir richtete sich erschöpft wieder auf, wenig elegant und unter Stöhnen und Ächzen. Marinam war es inzwischen gelungen, die anderen Männer zu beruhigen, indem er sich in die Schussbahn der Armbrüste gestellt hatte. Jetzt postierte er sich breitbeinig, mit gesenkter Armbrust aber einer Hand am Griff seines Schwertes vor Owithir auf und schrie ihn an.

  „Was ist in euch gefahren Wohlehrwürden?“ Der Priester hatte bisher nur einige Männer in der Hitze der Befragungskammern und bei Banketten so rot werden sehen.

  „Sie ist unser Verfolger.“

  „Ein kleines Mädchen? All die Tage? Wie soll sie das geschafft haben?“

  „Ich bin mir nicht sicher, aber es war ihre Spur, die mich zu ihr geführt hat. Zweifelst du daran, dass ich der richtigen Spur gefolgt bin?“ Ihm war unwohl bei dieser Frage, er musste sich jedoch eingestehen, dass seine Autorität gefährdet war, wenn er zuließ, dass Marinam ihn anschrie. Dessen Wutausbrauch kam ins Stocken, als er die ruhige Frage hörte. Er musste befürchten, dass die Ruhe schnell in Zorn umschlug, wenn er seinen unangemessenen Ton nicht zügeln konnte. Er senkte seinen Blick, die Röte konnte er jedoch nicht so schnell unter Kontrolle bringen.

  „Verzeiht, Wohlehrwürden. Die Männer und ich waren in Sorge.“

  „Ich mache euch keinen Vorwurf. Ihr macht eure Sache gut und seid mir auf dieser Reise stets treu ergeben gewesen.“ Owithir blickte nac
h unten zu dem Mädchen, die verstohlen dem Gespräch mit ihren Augen gefolgt war.

  „Aber dieser kleine Elendshaufen hat uns die letzte Zeit zu sehr aufgehalten. Ich musste sicher sein, dass uns keine Gefahr drohte.“

  „Aber, Wohlehrwürden!“ Marinam zuckte und bekam sich wieder unter Kontrolle. „Bitte, macht so etwas gefährliches nicht wieder, ohne wenigstens einen von uns mitzunehmen.“ Er schluckte. „Wohlehrwürden.“

  „Marinam, es tut mir leid, dass ich … ohne euch zurückgegangen bin. Ich bin mir bewusst, dass es gefährlich war. Allein war ich jedoch leiser.“ Erneut warf er dem Kind einen Blick zu. „Ich muss mich jetzt um das Mädchen kümmern.“ Mit seinen Augen deutete der dem Wächter an, dass er sich zurückziehen sollte.

  Als Marinam zu den anderen Männern zurückgekehrt war, ließ sich Owithir erschöpft auf den Boden sinken. Das Mädchen rückte, immer noch mit den Armen um ihre Beine, mit zuckenden Schritten von ihm ab. Owithir vergrößerte den Abstand noch mehr, indem er sich zu einem Baum schob, an den er sich lehnte. Mit dem Kopf in den Nacken gelegt und geschlossenen Augen spürte er seine Umgebung, die Spur, die er zurückgekommen war, die Position seiner Männer, das Mädchen, ein paar Vögel, die langsam erwachten, sogar das Gekreuch in den Rinden und der Erde.

  „Mein Name ist Owithir. Wie heißt du?“ Er erwartete nicht wirklich eine Antwort. Zwar war die Befragung eines Ketzers nicht dasselbe wie das Gespräch mit einem verängstigten Kind, er hatte jedoch genug gelernt, um zu wissen, dass Angst die Zunge auch erstarren lassen konnte.

  „Es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe. Du hast uns auch erschreckt. Wir dachten schon, uns würde ein wildes Tier folgen. Oder ein Dieb.“ Owithir hoffte, dass sie nicht erkannte, dass dies die beiden einzigen Dinge waren, die sie nicht wirklich in Erwägung gezogen hatten. Die wilden Tiere dieser Gegend konnten gefährlich werden, doch hielten sie sich im Herbst noch von Gruppen fern. Und welcher Dieb wäre ihnen so lange durch den Wald gefolgt, wenn es doch bessere Orte gab, diesem Gewerbe nachzugehen.

  „Du bist doch kein Dieb, oder?“ Es war nur ein ganz leichtes Kopfschütteln, aber Owithir konnte es gut mit seinen geschlossenen Augen sehen. Vielleicht sogar besser als wenn er sie offen gehalten hätte.

  „Da bin ich aber froh.“ Er sah, wie die Männer das Frühstück bereiteten, was nur hieß, dass sie ein Fladenbrot teilten und jeder von ihnen etwas von dem Wildbret abbiss, dass sie vorgestern erlegt hatten.

  „Hast du Hunger?“ Wieder so eine zaghafte Bewegung, diesmal ein Nicken. Owithir erhob sich und ging schlafwandlerisch zum Gepäck, ohne die Augen zu öffnen. Die Männer waren inzwischen gewohnt, ihn sich mit geschlossenen Augen bewegen zu sehen. Dennoch zuckten sie jedes Mal zusammen, wenn er es tat. Laftin riss etwas Brot ab und hielt es ihm hin. „Danke. Wärst du so freundlich, ein zweites Stück für unseren Gast abzureißen?“ Er deutete eine Verbeugung mit dem Kopf an.

  Zurück bei dem Mädchen hielt er ihr den Kanten hin, bevor er sich wieder an seinen Baum heruntersinken ließ. Mit einem Arm immer noch um die Beine verschlang das Mädchen hungrig das Brot. Owithir ließ sich ein wenig mehr Zeit. Als sie beide aufgegessen hatten, öffnete Owithir seine Augen und blickte sie genauer an.

  „Willst du mit uns mitkommen?“

  Sie wurde rot, nickte aber erneut.

  „Wir verfolgen zwei Dämonenbeschwörer.“ Er beobachtete ihre Reaktion. Sie schien jedoch nicht auf seine Worte zu reagieren. „Sie sind sehr gefährlich.“ Nur ein scheuer Blick. „Sie haben mehrere meiner Männer getötet.“ Das Mädchen senkte ihren Blick.

  „Willst du immer noch mitkommen?“

  Sie zögerte.

  „Wollen wir noch einmal beginnen? Willst du mir nicht vielleicht endlich deinen Namen sagen?“

  „Reigerin“

  „Reigerin? Das ist ein schöner Name. Weißt du, nach wem du benannt wurdest?“

  „Oma“, nickte sie.

  „Und deine Oma ist nach einer Heiligen benannt. Hat dir euer Priester nie von ihr erzählt?“ Kopfschütteln.

  „Die Heilige Reigerin war eine sehr mutige Frau. Du bist auch sehr mutig, nicht wahr?“ Die Bewegung in ihrem Gesicht mochte ein Lächeln sein. „Soll ich dir ihre Geschichte erzählen?“ Ihre Augen wurden groß und sie nickte. „Dann setz dich zu mir an den Baum. Man kann sich an ihm den Rücken schubbern.“ Er machte es ihr vor und nun konnte man sicher sein, dass sie lächelte. Sie krabbelte zum Baum und machte es ihm nach.

  „Die Heilige Reigerin war eine Bäuerin vor vielen, vielen Jahren. Die Menschen damals mussten Hunger leiden, ganz furchtbaren Hunger, denn es herrschte Krieg. Hast du von den Oulo-Dämonen gehört?“ Sie nickte. Jeder, der im Glauben unterwiesen worden war, hatte von diesen Urdämonen gehört. Die Kirche lehrte, dass sie der Ursprung allen Übels waren. Sünde, Krankheit, Neid, Tod, welches Leiden einem einfallen mochte, sie waren dafür verantwortliche. Sie hatten die Menschen verdorben und keiner konnte sich ohne den Glauben – und die Kirche – davon befreien. Mit Hilfe der Drachen waren die Oulo jedoch vertrieben worden und konnten nur noch durch böse Zauber Einfluss in dieser Welt gewinnen.

  „Die Oulo hatten diesen Krieg begonnen und alle Lebewesen mit dem Tod und schlimmerem bedroht. Reigerin verlor in den Kämpfen ihre Familie und sollte selbst sterben. Sie war jedoch so gläubig, dass die Götter ihr Schutz gewehrten, als sie darum betete. Als sie jedoch sah, dass zwei Kinder von den Dämonen fortgezerrt wurden, stellte sie sich ihnen in den Weg und bat die Götter, die Gnade, die sie ihr erwiesen hatten, auf die Kinder zu übertragen, so dass diese entfliehen konnten.“ Owithir lächelte die junge Reigerin an. „Sie war sehr mutig, findest du nicht auch?“ Das Mädchen erwiderte sein Lächeln schüchtern.

  „Warum willst du mit uns mitkommen?“

  „Ihr wart so nett“, stieß sie hervor, bevor sie es sich versehen konnte.

  „Wir waren so nett?“ Owithir lachte so laut, dass sich die Männer nach ihm umsahen. „Deswegen bist du alleine durch den Herbstwald gewandert? Weil wir nett waren? Was hattest du geglaubt, was wir machen würden, wenn du schließlich zu uns aufgeschlossen hättest.“ Sie schien nachzudenken, zuckte dann aber mit den Schultern.

  „Und was hättest du getan, wenn du uns verloren hättest?“ Erneut das Schulterzucken nach kurzem Nachdenken.

  „Du musst wieder nach Hause zurück. Deine Eltern werden dich vermissen und bei uns bist du nicht sicher, verstehst du?“ Keine Reaktion.

  „Findest du den Weg zurück?“ Ein drittes Mal zog sie ihre Schultern hoch. Owithir betrachtete sie eindringlich. Er war sich sicher, dass sie es gekonnt hätte. Aber genauso war er sich sicher, dass sie ihnen erneut folgen würde, wenn er sie zurück schickte. Vermutlich sobald sie außerhalb ihrer Sichtweite war. Warum er sich sicher war, konnte er nicht genau sagen, er schob es jedoch auf Veshtajoshs Gabe. Was er jedoch wusste, war, dass sie ein erstaunliches Mädchen sein musste, wenn sie es schaffte, drei Tage lang alleine im Wald ihren Spuren zu folgen, ohne sich von seinen Männern erwischen zu lassen. Daher wusste er, dass es schwierig werden würde, sie los zu werden. Er versuchte es trotzdem ein weiteres Mal.

  „Wir können dich nicht mitnehmen. Es ist zu gefährlich für ein kleines Kind. Wir können uns nicht um dich kümmern. Du hast uns jetzt schon eine Menge Zeit gekostet.“ Er verlieh seinen Blick etwas Ernst und ein wenig Vorwurfsvolles.

  „Ich kann euch dienen, Herr.“

  Der Priester senkte den Kopf, damit sie sein Schmunzeln nicht sehen konnte.

  „Und was ist mit deinen Eltern?“

  „Das sind nicht meine Eltern.“ Er wusste sofort, dass sie log, aber sie hatte sich anscheinend eine Geschichte überlegt, mit der sie ihn überzeugen wollte. „Ich bin eine Waise. Sind meine Zieheltern. Sie sind nicht nett zu mir. Ich muss alle Arbeit für sie machen.“

 

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