To take root on your grave,
For they must grow there.
Out on the meadow two
Black steeds are grazing,
And homewards to the town
They trot so sprightly.
They will be walking when
They draw your coffin;
Who knows but that may be
Even before they shed
That iron on their hooves
That glints so brightly.
Selected Poems
1824–1838
An einem Wintermorgen, vor Sonnenaufgang
O flaumenleichte Zeit der dunkeln Frühe!
Welch neue Welt bewegest du in mir?
Was ists, daß ich auf einmal nun in dir
Von sanfter Wollust meines Daseins glühe?
Einem Kristall gleicht meine Seele nun,
Den noch kein falscher Strahl des Lichts getroffen;
Zu fluten scheint mein Geist, er scheint zu ruhn,
Dem Eindruck naher Wunderkräfte offen,
Die aus dem klaren Gürtel blauer Luft
Zuletzt ein Zauberwort vor meine Sinne ruft.
Bei hellen Augen glaub ich doch zu schwanken;
Ich schließe sie, daß nicht der Traum entweiche.
Seh ich hinab in lichte Feenreiche?
Wer hat den bunten Schwarm von Bildern und Gedanken
Zur Pforte meines Herzens hergeladen,
Die glänzend sich in diesem Busen baden,
Goldfarbgen Fischlein gleich im Gartenteiche?
Ich höre bald der Hirtenflöten Klänge,
Wie um die Krippe jener Wundernacht,
Bald weinbekränzter Jugend Lustgesänge;
Wer hat das friedenselige Gedränge
In meine traurigen Wände hergebracht?
Und welch Gefühl entzückter Stärke,
Indem mein Sinn sich frisch zur Ferne lenkt!
Vom ersten Mark des heutgen Tags getränkt,
Fühl ich mir Mut zu jedem frommen Werke.
1824–1838
On a Winter Morning before Sunrise
Oh dark dawn time, oh light-as-down dawn light!
What have you done to me, what sudden glow
Of gentle joy in living moves me so,
What new world stirs within me at this sight?
My soul is like a crystal, though I seem
Untouched by day’s false brightness yet; my mind,
Still as still water, moving like a stream,
Is opened at some magical command
To nearby powers of wonder: from that ring
Of clear blue sky they are called, my senses visiting.
My eyes are wide and yet I sway with sleep;
I close them, lest this precious dream should fade.
Into what faery realms do I gaze so deep?
These many-coloured images and thoughts, who bade
Them come to me, bright presences, what made
Them plunge and glide into this heart of mine,
As in the garden pond gold fishes swim and shine?
Two musics, now the shepherds piping clear
As round the manger on that wondrous night,
Now the glad songs of vine-crowned youth I hear;
But through my poor walls who has brought them here,
This peaceful throng, these envoys of delight?
How I am strengthened, and with what new joy
I steer my thoughts upon a distant course!
I drink the morning marrow’s earliest force,
My will grows bold to every good employ.
Die Seele fliegt, so weit der Himmel reicht,
Der Genius jauchzt in mir! Doch sage,
Warum wird jetzt der Blick von Wehmut feucht?
Ists ein verloren Glück, was mich erweicht?
Ist es ein werdendes, was ich im Herzen trage?
– Hinweg, mein Geist! hier gilt kein Stillestehn:
Es ist ein Augenblick, und Alles wird verwehn!
Dort, sieh, am Horizont lüpft sich der Vorhang schon!
Es träumt der Tag, nun sei die Nacht entflohn;
Die Purpurlippe, die geschlossen lag,
Haucht, halbgeöffnet, süße Atemzüge:
Auf einmal blitzt das Aug, und, wie ein Gott, der Tag
Beginnt im Sprung die königlichen Flüge!
Peregrina
I
Der Spiegel dieser treuen, braunen Augen
Ist wie von innerm Gold ein Widerschein
Tief aus dem Busen scheint ers anzusaugen,
Dort mag solch Gold in heilgem Gram gedeihn.
In diese Nacht des Blickes mich zu tauchen,
Unwissend Kind, du selber lädst mich ein –
Willst, ich soll kecklich mich und dich entzünden,
Reichst lächelnd mir den Tod im Kelch der Sünden!
II
Aufgeschmückt ist der Freudensaal.
Lichterhell, bunt, in laulicher Sommernacht
Stehet das offene Gartengezelte.
Säulengleich steigen, gepaart,
My soul flies up, far as the endless skies,
The spirit exults in me! But say,
What softening sadness still makes moist my eyes?
Do I recall a lost content, or does one rise
Still unborn in my heart? – Up, my soul, and away!
Let me not linger here: a moment made
What I have seen, and now it all must fade.
There, on the horizon, look, the curtain lifts at last!
The day is dreaming that the night has passed:
His crimson lips lay closed, but now, half parted,
Breathe out a sweetest fragrance; suddenly
The great eye flashes: like a god, oh see,
The day leaps forth, his royal flight has started!
Peregrina
I
The surface of your eyes, so dark and true,
Mirrors the gold that seems to live who knows
How deep within, drawn from the heart of you,
The holy sorrow where such treasure grows.
Into this night, so innocently, your wild
Sweet gaze invites me: I must dive and drown,
We both must drink sin’s deadly chalice down,
Set on fire by your smile, oh artless child!
II
The festive room is adorned and ready.
Brightly lit, many-coloured, the garden pavilion
Stands open in the mild summer night.
Rising like columns, in pairs,
Grün-umranket, eherne Schlangen
Zwölf, mit verschlungenen Hälsen
Tragend und stützend das
Leicht gegitterte Dach.
Aber die Braut noch wartet verborgen
In dem Kämmerlein ihres Hauses.
Endlich bewegt sich der Zug der Hochzeit,
Fackeln tragend,
Feierlich stumm.
Und in der Mitte,
Mich an der rechten Hand,
Schwarz gekleidet, geht einfach die Braut
Schön gefaltet ein Scharlachtuch
Liegt um den zierlichen Kopf geschlagen.
Lächelnd geht sie dahin; das Mahl schon duftet.
Später im Lärmen des Fests
Stahlen wir seitwärts uns beide
Weg, nach den Schatten des Gartens wandelnd
Wo im Gebüsche die Rosen brannten,
Wo der Mondstrahl um Lilien zuckte,
Wo die Weymouthsfichte mit schwarzem Haar
Den Spiegel des Teiches halb verhängt.
Auf seidnem Rasen dort, ach, Herz am Herzen,
Wie verschlangen, erstickten meine Küsse den scheueren Kuß!
Indes der Springquell, unteilnehmend
An überschwänglicher Liebe Geflüster,
Sich ewig des eigenen Plätscherns freute;
Uns aber neckten von fern und lockten
Freundliche Stimmen,
Flöten und Saiten umsonst.
Ermüdet lag, zu bald für mein Verlangen,
Das leichte, liebe Haupt auf meinem Schoß.
Green foliage clinging to them, twelve brazen
Serpents, with necks intertwined,
Bear and support
The lightly trellised roof.
But hidden in her house, in her little room,
The bride is still waiting.
At last the wedding procession sets forth,
Carrying torches,
Solemnly silent.
And in the midst,
Myself at her right hand,
The bride walks simply, clothed in black;
She wears a scarlet cloth,
Beautifully folded, round her dainty head.
Smiling she walks; the scent of the meal is on the air already.
Later, amid the noisy festivities,
The two of us stole away from the others,
Wandering off into the shadows of the garden,
Where the roses burned in the bushes,
Where the moon’s rays gleamed on the lilies,
Where the Weymouth fir half covers the surface
Of the pond with its dark hair.
There on the silk-smooth lawn, oh heart against heart,
How my kisses devoured and smothered her more bashful kiss!
While the fountain, ignoring
The susurration of extravagant love,
Took delight in its own eternal murmur;
But we were teased by distant friendly
Voices, flutes and violins,
Which enticed us in vain.
In weariness, too soon for my desire,
Her dear head then lay lightly in my lap.
Spielender Weise mein Aug auf ihres drückend
Fühlt ich ein Weilchen die langen Wimpern,
Bis der Schlaf sie stillte,
Wie Schmetterlingsgefieder auf und nieder gehn.
Eh das Frührot schien,
Eh das Lämpchen erlosch im Brautgemache,
Weckt ich die Schläferin,
Führte das seltsame Kind in mein Haus ein.
III
Ein Irrsal kam in die Mondscheingärten
Einer einst heiligen Liebe.
Schaudernd entdeckt ich verjährten Betrug.
Und mit weinendem Blick, doch grausam,
Hieß ich das schlanke,
Zauberhafte Mädchen
Ferne gehen von mir.
Ach, ihre hohe Stirn,
War gesenkt, denn sie liebte mich;
Aber sie zog mit Schweigen
Fort in die graue
Welt hinaus.
Krank seitdem,
Wund ist und wehe mein Herz
Nimmer wird es genesen!
Als ginge, luftgesponnen, ein Zauberfaden
Von ihr zu mir, ein ängstig Band,
So zieht es, zieht mich schmachtend ihr nach!
– Wie? wenn ich eines Tags auf meiner Schwelle
Sie sitzen fände, wie einst, im Morgen-Zwielicht,
Das Wanderbündel neben ihr,
Und ihr Auge, treuherzig zu mir aufschauend,
Sagte, da bin ich wieder
Hergekommen aus weiter Welt!
And as I playfully pressed my eye on hers
I felt for a little while her long lashes,
Till sleep stilled them,
Fluttering up and down like moth-feathers.
Before dawn broke,
Before the lamp went out in the bridal chamber,
I woke the sleeper,
The strange child, and took her into my house.
III
A madness broke into the moonlit gardens
Of a love that had once been sacred.
With horror I discovered a betrayal of years ago.
And with tears in my eyes, but cruelly,
I banished the slender
Enchanting girl
Far from my presence.
Alas, her noble head
Was bowed, for she loved me;
But in silence she left me
And away into the grey
World she went.
Since then my heart
Has been sick and wounded and sore.
It will never heal again!
As if between her and me there were a magic thread
Spun from the air, a fearful bond,
I am drawn, drawn after her in longing!
– How would it be if one day I found her
Sitting on my threshold as once she did, in the morning
Dusk, with her bundle by her,
And her eyes, looking up to me with kind affection,
Were to say: Here I am again,
Coming back to you from the wide world!
IV
Warum, Geliebte, denk ich dein
Auf einmal nun mit tausend Tränen,
Und kann gar nicht zufrieden sein,
Und will die Brust in alle Weite dehnen?
Ach, gestern in den hellen Kindersaal,
Beim Flimmer zierlich aufgesteckter Kerzen,
Wo ich mein selbst vergaß in Lärm und Scherzen,
Tratst du, o Bildnis mitleid-schöner Qual;
Es war dein Geist, er setzte sich ans Mahl,
Fremd saßen wir mit stumm verhaltnen Schmerzen;
Zuletzt brach ich in lautes Schluchzen aus,
Und Hand in Hand verließen wir das Haus.
V
Die Liebe, sagt man, steht am Pfahl gebunden,
Geht endlich arm, zerrüttet, unbeschuht;
Dies edle Haupt hat nicht mehr, wo es ruht,
Mit Tränen netzet sie der Füße Wunden.
Ach, Peregrinen hab ich so gefunden!
Schön war ihr Wahnsinn, ihrer Wange Glut,
Noch scherzend in der Frühlingsstürme Wut,
Und wilde Kränze in das Haar gewunden.
Wars möglich, solche Schönheit zu verlassen?
– So kehrt nur reizender das alte Glück!
O komm, in diese Arme dich zu fassen!
Doch weh! o weh! was soll mir dieser Blick?
Sie küßt mich zwischen Lieben noch und Hassen,
Sie kehrt sich ab, und kehrt mir nie zurück.
IV
Oh why, beloved, suddenly
And with a thousand tears of comfortless
Grief, do I now remember you, and press
My yearning heart out to infinity?
Yesterday, with those children, in that bright-
Lit room, the lovely candles all alight,
As I forgot myself in noise and fun –
Oh beauty, torment and compassion! you
Appeared, your ghost had joined the feast; we two
Sat strangely, dumbly suffering as one,
Until I sobbed aloud in anguish, and
We left the house together, hand in hand.
V
Love is tied to a stake, and full of cares,
Ragged, unshod and destitute, they say;
Her noble head she has nowhere to lay,
Her wounded feet she washes with her tears.
Oh, thus I found my Wanderer, so she appears!
Still beautiful, flushed, with her wits astray,
And in the spring storms’ raging still at play;
Wild garlands wound about her head she wears.
Oh how could I forsake such beauty, how
That joy of long ago, so sweet returning?
Come to me, let my arms heal my heart’s yearning!
But what is this? Alas, what frowning brow!
She kisses me, with love and hate still burning;
She turns away, she is lost for ever now.
Gesang zu Zweien in der Nacht
Sie: Wie süß der Nachtwind nun die Wiese streift,
Und klingend jetzt den jungen Hain durchläuft!
Da noch der freche Tag verstummt,
Hört man der Erdenkräfte flüsterndes Gedränge,
Das aufwärts in die zärtlichen Gesänge
Der reingestimmten Lüfte summt.
Er: Vernehm ich doch die
wunderbarsten Stimmen,
Vom lauen Wind wollüstig hingeschleift,
Indes, mit ungewissem Licht gestreift,
Der Himmel selber scheinet hinzuschwimmen.
Sie: Wie ein Gewebe zuckt die Luft manchmal,
Durchsichtiger und heller aufzuwehen;
Dazwischen hört man weiche Töne gehen
Von selgen Feen, die im blauen Saal
Zum Sphärenklang,
Und fleißig mit Gesang,
Silberne Spindeln hin und wieder drehen.
Er: O holde Nacht, du gehst mit leisem Tritt
Auf schwarzem Samt, der nur am Tage grünet,
Und luftig schwirrender Musik bedienet
Sich nun dein Fuß zum leichten Schritt,
Womit du Stund um Stunde missest,
Dich lieblich in dir selbst vergissest –
Du schwärmst, es schwärmt der Schöpfung Seele mit!
Two Voices in the Night
She: How sweetly through the fields the night wind blows,
Through the young grove how sweet its music goes!
The insolent day still finds no speech,
And we can hear the earthly powers, their whispering throng
Resound, rise up to where in delicate song,
The breaths of heaven blend each with each.
He: Surely I hear strange voices, wondrously
Borne on by the mild wind’s voluptuous flight:
And all the while, streaked with uncertain light,
The sky itself seems floating far and free.
She: Shaken sometimes, the woven sheet of air
Waves out more radiant, more diaphanous,
And as it spreads, soft tones drift down to us
From the blue vault: blest elfin spirits there
As heaven’s spheres outring
Tirelessly sing,
While to and fro their silver spindles pass.
He: Dear night, with gentle tread you walk upon
Black velvet, velvet green again by day,
And now your feet to murmuring music play,
Notes light as air that move you lightly on
Mozart's Journey to Prague and a Selection of Poems Page 12