Spanning the hours, lost in your sole
Self’s magic, while creation’s soul
Dances your dream, dreams your oblivion.
Um Mitternacht
Gelassen stieg die Nacht ans Land,
Lehnt träumend an der Berge Wand,
Ihr Auge sieht die goldne Waage nun
Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn;
Und kecker rauschen die Quellen hervor,
Sie singen der Mutter, der Nacht, ins Ohr Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.
Das uralt alte Schlummerlied,
Sie achtets nicht, sie ist es müd;
Ihr klingt des Himmels Bläue süßer noch,
Der flüchtgen Stunden gleichgeschwungnes Joch.
Doch immer behalten die Quellen das Wort,
Es singen die Wasser im Schlafe noch fort
Vom Tage, Vom heute gewesenen Tage.
In der Frühe
Kein Schlaf noch kühlt das Auge mir,
Dort gehet schon der Tag herfür
An meinem Kammerfenster.
Es wühlet mein verstörter Sinn
Noch zwischen Zweifeln her und hin
Und schaffet Nachtgespenster.
– Ängste, quäle
Dich nicht länger, meine Seele!
Freu dich! schon sind da und dorten
Morgenglocken wach geworden.
At Midnight
The night has come ashore; so still
She broods in dreams on height and hill;
She watches now how motionless they are,
The equal scales hung from time’s golden bar;
And they bubble more boldly, the mountain springs,
To the night, to their mother, their water sings Of the day,
Of the day that has been today.
The age-old wearying lullaby
She does not heed; the deep blue sky
Is the still sweeter music she enjoys,
The fleeting hours’ tranquil equipoise.
But the springs are talking and have not done,
They babble in sleep as their waters run, Of the day,
Of the day that has been today.
In the Early Morning
No slumber soothes my burning eyes,
And at my window, in the skies,
The day’s already bright.
Torn to and fro in its debates
My busy doubting mind creates
Dark phantoms of the night.
– Oh my soul, now cease
This self-torment, be at peace
And rejoice! now here, now there, the morning
Bells chime out, from their own sleep returning.
Fußreise
Am frischgeschnittnen Wanderstab
Wenn ich in der Frühe
So durch Wälder ziehe,
Hügel auf und ab:
Dann, wie’s Vögelein im Laube
Singet und sich rührt,
Oder wie die goldne Traube
Wonnegeister spürt
In der ersten Morgensonne:
So fühlt auch mein alter, lieber
Adam Herbst-und Frühlingsfieber,
Gottbeherzte,
Nie verscherzte
Erstlings-Paradieseswonne.
Also bist du nicht so schlimm, o alter
Adam, wie die strengen Lehrer sagen;
Liebst und lobst du immer doch,
Singst und preisest immer noch,
Wie an ewig neuen Schöpfungstagen,
Deinen lieben Schöpfer und Erhalter.
Möcht es dieser geben,
Und mein ganzes Leben
Wär im leichten Wanderschweiße
Eine solche Morgenreise!
Frühlingsgefühl
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
A Journey on Foot
My wanderer’s staff’s fresh-hewn again
And the day is breaking
And my way I’m taking
Over the hills, through wood and glen:
And as birds that sing
As they flutter in the trees,
As they fly and take their ease,
Or as grapes in morning sun
Feel their golden joy begun,
So too my dear old sinful Adam, given
New strength from heaven,
Feels the autumn or the spring
Like an unlost ardour burning,
Eden’s first delight returning.
Well, old Adam, tell your moral teacher
That you’re really not so bad a creature,
For you still give thanks and praise
And sing with loving heart and true,
As if creation were for ever new,
To the good Maker who preserves your days.
May He grant it so
That the whole of life may be
(Though sweating slightly as I go)
A morning walk like this for me!
Intimation of Spring
Now again the earth with new
Long-familiar fragrance brings
Its sweet presage, and the spring’s
Sky-borne banner flutters blue.
Violets wake today
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bists!
Dich hab ich vernommen!
Im Frühling
Hier lieg ich auf dem Frühlingshügel:
Die Wolke wird mein Flügel,
Ein Vogel fliegt mir voraus.
Ach, sag mir, all-einzige Liebe,
Wo du bleibst, daß ich bei dir bliebe!
Doch du und die Lüfte, ihr habt kein Haus.
Der Sonnenblume gleich steht mein Gemüte offen,
Sehnend,
Sich dehnend
In Lieben und Hoffen.
Frühling, was bist du gewillt?
Wann werd ich gestillt?
Die Wolke seh ich wandeln und den Fluß,
Es dringt der Sonne goldner Kuß
Mir tief bis ins Geblüt hinein;
Die Augen, wunderbar berauschet,
Tun, als schliefen sie ein,
Nur noch das Ohr dem Ton der Biene lauschet.
Ich denke dies und denke das,
Ich sehne mich, und weiß nicht recht, nach was:
Halb ist es Lust, halb ist es Klage;
Mein Herz, o sage,
Was webst du für Erinnerung
In golden grüner Zweige Dämmerung?
– Alte unnennbare Tage!
Dreaming their time is near.
– Oh listen: soft harp-music far away!
Spring, yes, I have heard you
Coming, you are here!
In the Spring
Here on the hill in spring I am lying:
With a cloud I am flying,
A bird soars ahead of me through
The sky. Oh my only love, tell me where,
Where you are, that I may be there!
But you have no homing-place, the winds and you.
Like a sunflower my soul has opened wide,
Longing,
Outreaching
In love and hope. Oh spring,
What is your will, when shall
My thirst be satisfied?
I see the cloud drifting, the river flowing,
And deep into my veins I feel
The golden kisses of the sun are going;
My eyes, bound by a spell,
Are drunken and seem to slumber,
Only my ears still listen to the bee’s murmur.
My thoughts turn this way and the other way,
I yearn, and yet for what I cannot say:
It is half joy, it is half woe.
Oh, does my heart not know
What memories it weaves
Into this twilight of the gold-green le
aves?
– The nameless days of long ago!
Besuch in Urach
Nur fast so wie im Traum ist mirs geschehen,
Daß ich in dies geliebte Tal verirrt.
Kein Wunder ist, was meine Augen sehen,
Doch schwankt der Boden, Luft und Staude schwirrt,
Aus tausend grünen Spiegeln scheint zu gehen
Vergangne Zeit, die lächelnd mich verwirrt;
Die Wahrheit selber wird hier zum Gedichte,
Mein eigen Bild ein fremd und hold Gesichte!
Da seid ihr alle wieder aufgerichtet,
Besonnte Felsen, alte Wolkenstühle!
Auf Wäldern schwer, wo kaum der Mittag lichtet
Und Schatten mischt mit balsamreicher Schwüle.
Kennt ihr mich noch, der sonst hieher geflüchtet,
Im Moose, bei süß-schläferndem Gefühle,
Der Mücke Sumsen hier ein Ohr geliehen,
Ach, kennt ihr mich, und wollt nicht vor mir fliehen?
Hier wird ein Strauch, ein jeder Halm zur Schlinge,
Die mich in liebliche Betrachtung fängt;
Kein Mäuerchen, kein Holz ist so geringe,
Daß nicht mein Blick voll Wehmut an ihm hängt:
Ein jedes spricht mir halbvergeßne Dinge;
Ich fühle, wie von Schmerz und Lust gedrängt
Die Träne stockt, indes ich ohne Weile,
Unschlüssig, satt und durstig, weiter eile.
Hinweg! und leite mich, du Schar von Quellen,
Die ihr durchspielt der Matten grünes Gold!
Zeigt mir die ur-bemoosten Wasserzellen,
Aus denen euer ewigs Leben rollt,
Im kühnsten Walde die verwachsnen Schwellen,
Wo eurer Mutter Kraft im Berge grollt,
Urach Revisited
To this beloved valley once again
Somehow I have wandered: or is it a dream?
The ground, the breeze, the bushes – my eyes see plain
This is no miracle, yet they all seem
To move and murmur. Bygone days remain
Green-mirrored, myriadfold: their smiling stream
Bemuses. Truth itself’s a poem here
And my own face a vision strange and dear.
Here you all are, ancient and ever-new,
Bare sunlit hills uprearing, summits made
For cloud-thrones, woods where scarcely noon breaks through,
Where balmy warmth mingles with deepest shade:
Do you still know me, who once fled to you,
Whose heavy head sweet-slumbrously was laid
Here in cool moss to hear the insects humming –
Do you know me, and shrink not at my coming?
Here every shrub and blade of grass ensnares
My heart to muse on it; no little wall,
No clump of trees, but with nostalgic tears
My gaze must linger on it; none too small
But speaks to me of half-forgotten years;
To mingled pain and joy I am in thrall,
And dry-eyed, restless, with irresolute will
I hasten on, full-fed and thirsting still.
You thousand streams that wander through the gold-
Green meadows, come, now lead me! Show me where
From ancient mossy springs your life has rolled
Eternally: from hidden thresholds there
In wildest woods, your mother has of old
Muttered her strength in its deep mountain lair
Bis sie im breiten Schwung an Felsenwänden
Herabstürzt, euch im Tale zu versenden.
O hier ists, wo Natur den Schleier reißt!
Sie bricht einmal ihr übermenschlich Schweigen;
Laut mit sich selber redend will ihr Geist,
Sich selbst vernehmend, sich ihm selber zeigen.
– Doch ach, sie bleibt, mehr als der Mensch, verwaist,
Darf nicht aus ihrem eignen Rätsel steigen!
Dir biet ich denn, begierge Wassersäule,
Die nackte Brust, ach, ob sie dir sich teile!
Vergebens! und dein kühles Element
Tropft an mir ab, im Grase zu versinken.
Was ists, das deine Seele von mir trennt?
Sie flieht, und möcht ich auch in dir ertrinken!
Dich kränkts nicht, wie mein Herz um dich entbrennt,
Küssest im Sturz nur diese schroffen Zinken;
Du bleibest, was du warst seit Tag und Jahren,
Ohn eingen Schmerz der Zeiten zu erfahren.
Hinweg aus diesem üppgen Schattengrund
Voll großer Pracht, die drückend mich erschüttert!
Bald grüßt beruhigt mein verstummter Mund
Den schlichten Winkel, wo sonst halb verwittert
Die kleine Bank und wo das Hüttchen stund;
Erinnrung reicht mit Lächeln die verbittert
Bis zur Betäubung süßen Zauberschalen;
So trink ich gierig die entzückten Qualen.
Hier schlang sich tausendmal ein junger Arm
Um meinen Hals mit inngem Wohlgefallen.
O säh ich mich, als Knaben sonder Harm,
Wie einst mit Necken durch die Haine wallen!
Ihr Hügel, von der alten Sonne warm,
Erscheint mir denn auf keinem von euch allen
Mein Ebenbild, in jugendlicher Frische
Hervorgesprungen aus dem Waldgebüsche?
Till out and over cliff-sides it is spent
And hurled, as to the valley you are sent.
Oh, it is here that nature parts her veil!
Her superhuman silence breaks, as she
Speaks to her spirit, tells herself a tale,
Hears herself, shows what she herself would see –
Yet she, more desolate than man, must fail
Still to escape from her own mystery!
Come then, impetuous waterfall! My heart
I bare to you, now let it burst apart
And take you in! In vain – you trickle down
Past me, your cool flood soaks into the grass.
What separates our souls? I long to drown
In yours, yet heedless of my love, alas,
You flee from me; from the cliff’s jagged crown
You fall, and merely kiss it as you pass;
And still the same as days and years ago,
No sorrow at the flux of time you know.
Hence! this great splendour weighs upon my mind
And heart, this shady valley, this lush wood!
With dumb relief that simple place I’ll find
Where, weather-worn, so long ago they stood:
The little bench, the hut. How well combined
These smiling memories are! Their sweetness would
Make drunk, their gall enchants; this pleasing cup
Of pain, how eagerly I drink it up!
A thousand times some youthful arm, with joy
Unfeigned, would here embrace me. Ah, could I
But see myself again, an artless boy
Wandering and sporting in these woodlands! Why,
You hills, when the same sun you can enjoy,
Warm then as now, can you not show me my
Young image, fresh as once it was and sprightly,
Out of the undergrowth still leaping lightly?
O komm, enthülle dich! dann sollst du mir
Mit Freundlichkeit ins dunkle Auge schauen!
Noch immer, guter Knabe, gleich ich dir,
Uns beiden wird nicht voreinander grauen!
So komm und laß mich unaufhaltsam hier
Mich deinem reinen Busen anvertrauen! –
Umsonst, daß ich die Arme nach dir strecke,
Den Boden, wo du gingst, mit Küssen decke!
Hier will ich denn laut schluchzend liegen bleiben,
Fühllos, und alles habe seinen Lauf! –
Mein Finger, matt, ins Gras beginnt zu schreiben:
Hin ist die Lust! hab alles seinen Lauf!
 
; Da, plötzlich, hör ichs durch die Lüfte treiben,
Und ein entfernter Donner schreckt mich auf;
Elastisch angespannt mein ganzes Wesen
Ist von Gewitterluft wie neu genesen.
Sieh! wie die Wolken finstre Ballen schließen
Um den ehrwürdgen Trotz der Burgruine!
Von weitem schon hört man den alten Riesen,
Stumm harrt das Tal mit ungewisser Miene,
Der Kuckuck nur ruft sein einförmig Grüßen
Versteckt aus unerforschter Wildnis Grüne, –
Jetzt kracht die Wölbung, und verhallet lange,
Das wundervolle Schauspiel ist im Gange!
Ja nun, indes mit hoher Feuerhelle
Der Blitz die Stirn und Wange mir verklärt,
Ruf ich den lauten Segen in die grelle
Musik des Donners, die mein Wort bewährt:
O Tal! du meines Lebens andre Schwelle!
Du meiner tiefsten Kräfte stiller Herd!
Du meiner Liebe Wundernest! ich scheide,
Leb wohl! – und sei dein Engel mein Geleite!
O come, reveal yourself to me! You will
Look kindly into my dark eyes, for you
And I, dear youth, are like each other still;
No need for shrinking fear between us two.
Here let me pour out my whole heart, and spill
My soul in yours, for yours is clear and true!
– How vainly I reach out for what is gone,
How vainly kiss the ground you walked upon!
Here then I’ll lie and sob aloud, prostrate,
Insensate, and let all things take their course.
My weak hand scribbles in the grass: ‘Too late
For happiness! All things must take their course.’
Then suddenly I hear the winds debate,
And distant thunder startles me: new force
Invigorates me, in this air my whole
Being revives, this storm shall heal my soul!
Look, the clouds cluster darkly all about
That ruined tower’s venerable pride!
Far off we hear the ancient giant’s shout;
Uncertainly the valley waits, tongue-tied;
Only the cuckoo’s same two notes call out
From the green trackless thicket where they hide –
Mozart's Journey to Prague and a Selection of Poems Page 13