Scandal Love

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Scandal Love Page 19

by L.J. Shen


  »Ich habe uns bereits für morgen Abend einen Privatlehrer organisiert.« Er legte mein Bein um seine Hüfte, seine Selbstbeherrschung hing nur noch an einem seidenen Faden. »Es gibt noch eine vierte Regel«, fügte er hinzu.

  »Na schön, aber danach ist Schluss.« Ich musste lächeln, als er seine Hand unter mein Kleid schob.

  »Ich werde dir die zwölftausend Dollar im Monat geben und keine Fragen stellen, doch im Gegenzug hörst du auf, mich zu beklauen und auszuspionieren.«

  Ich erstarrte. Also wusste er das mit dem iPad. Meiner kleinen Mission. Warum hatte er es bisher nicht angesprochen? Und selbst jetzt beließ er es bei einer Andeutung. So sollte es auch bleiben. Je weniger er sagte, desto leichter könnte ich später, wenn ich geliefert wäre, das Ganze mit einem Schulterzucken abtun. Und mir blieb gar keine andere Wahl, als Jordan weiterhin mit brisanten Informationen über Trent zu versorgen. Es war keine persönliche Vendetta gegen diesen hinreißenden Teufel, sondern es ging darum, den einzigen Menschen zu schützen, der mich je aufrichtig geliebt hatte.

  »Du bezahlst mich aber nicht für den …«, setzte ich an, als Trent sein Becken gegen meines stieß. Ich bäumte mich auf und wand die Schenkel um seinen Leib, wie Giftefeu. Ich war klatschnass und bereit, endlich von ihm genommen zu werden.

  »Sei still, Edie. Keine linken Touren. Das ist eine der Regeln.«

  »Ich werde nicht damit aufhören.« Ich schluckte und wich seinem Blick aus. »Das solltest du mittlerweile begriffen haben, Trent. Ich werde auch weiterhin tun, was immer Jordan mir befiehlt. Nicht, weil ich ihn mag oder Angst vor ihm habe, sondern weil er ein Druckmittel gegen mich in der Hand hat. Darum werde ich ihm immer gehorchen, Trent. Jederzeit.«

  Einen Moment lang schien es, als wollte er die Sache abbrechen. Seine ganze Körpersprache brachte das zum Ausdruck. Seine Hand hörte auf, mein Kleid hochzuschieben, meinen Schenkel zu streicheln, Besitz von mir zu ergreifen. Er ging auf Abstand, entzog mir seine Wärme.

  »Du weißt, was das bedeutet, oder?« Ich räusperte mich. Ich mochte eine Diebin und eine Lügnerin sein, aber ich war kein Miststück. Er musste die Wahrheit kennen, den Tatsachen ins Auge sehen. Seine Hand setzte ihre Expedition entlang der Innenseite meines Oberschenkels fort, sein geschwollenes Glied drängte sich wieder an mich.

  »Es bedeutet …« Er fuhr mit den Zähnen über meinen Hals. »… dass wir füreinander potenzielle Bauernopfer sind. Solange dir bewusst ist, dass ich dich über die Klinge springen lassen werde, falls du meinen Plänen in die Quere kommst, bin ich dabei.«

  Ich musste wieder schlucken. »Dito.«

  »Dann lass uns jetzt Spaß haben.«

  Das war die einzige Vorwarnung, die ich bekam, bevor er seine Hand in meinen Slip schob. Seine starken warmen Finger streichelten sanft meine Falten, als wollte er mich behutsam auf das Kommende einstimmen.

  »Noch ein letzter Hinweis«, sagte er und brachte zum ersten Mal seine Zunge zum Einsatz, indem er mit ihr über meine Kehle leckte und solch brennendes Verlangen in mir entzündete, dass mich ein heftiger Schauder erfasste. »Ich mag es hart.« Unerwartet drang er mit einem Finger in mich ein, und ich bog mich ihm entgegen. »Blowjobs sind Bedingung, keine Option.« Er stieß einen zweiten Finger in mich. »Und ich werde dich für jeden anderen Mann verderben. Wenn schließlich die Zeit gekommen ist und du feststellst, dass sich keiner mit mir messen kann, erinnere dich daran, dass du es so gewollt hast.«

  Ein dritter Finger.

  Und ein vierter.

  Oh Gott! Er penetrierte mich mit vier Fingern, bewegte sie vor und zurück, während sein Daumen meine Klitoris rieb, die er in Rekordzeit fand. Trent brachte mich in Wallung, ohne sich darum zu scheren, dass wir uns bisher noch nicht einmal richtig angefasst, geschweige denn geküsst hatten. Ich schlang einen Arm um seinen Hals und rieb meinen Schoß an seiner Hand. Stöhnen um Stöhnen entrang sich meinen Lippen, sie fühlten sich trocken an, verglichen mit der Feuchtigkeit in meinem Schritt. Wir sahen uns unverwandt an, während ich schamlos seine Hand ritt. Meine inneren Muskeln spannten sich an, und ich näherte mich der Schwelle zum Orgasmus schneller, als ich es je erlebt hatte. Ich wollte seine Erektion anfassen, doch ich wusste, das würde er niemals zulassen.

  »Oh Gott, ich komme gleich«, keuchte ich und hörte mich an wie eine billige Pornodarstellerin, doch das war mir egal. Das hier war … Ich fand keine Worte. Nie zuvor hatte ein Mann mich dermaßen forsch und verwegen in Besitz genommen, und wir hatten noch nicht einmal Sex. Es hatte den Anschein, als würde er meinen Körper bereits kennen, als gehörte er ihm. Das Schlimmste war, dass ich nichts dagegen einzuwenden hatte. Normalerweise dauerte es eine ganze Weile, bis ich zum Höhepunkt gelangte. Trent hatte weniger als zwei Minuten gebraucht, bis ich feucht war und mich stöhnend seiner Berührung entgegenbog.

  Er grinste. »Sieh mal einer an, du läufst ja schon über.«

  Er zog einen Finger hervor … dann einen zweiten. Was zur Hölle sollte das werden? Ein Gefühl von Verlust übermannte mich, ehe ich realisierte, dass er nicht aufhörte. Nein, er brachte mich um den Verstand.

  »Hallo, G-Punkt«, murmelte er in mein Ohr und massierte die Stelle hingebungsvoll. Allein dadurch bescherte er mir einen Miniorgasmus. Mir entschlüpfte ein lautes Stöhnen, als er die Finger in meinem Unterleib krümmte und den empfindsamen Punkt stimulierte. »Mein Gefühl sagt mir, dass wir in Zukunft massenhaft Zeit miteinander verbringen werden.«

  »Ohhh.« Ich bog den Rücken durch und biss ihn in den Hals, schmeckte das bittere Aroma seines Aftershaves auf meiner Zunge, an meinen Zähnen. »Das ist Wahnsinn.«

  »Wieso nennt er dich Gidget?«, fragte Trent, während er meine Sinne zum Klingen brachte wie ein Violinist die Saiten seines Instruments. Eine heiße Welle der Lust türmte sich in mir auf und würde jede Sekunde brechen. Ich spürte sie bis in die Zehenspitzen.

  »Was?«

  »Bane. Er nennt dich Gidget. Warum?«

  »Wieso reden wir über Bane?« Fast hätte sich meine Verärgerung in meinem Tonfall niedergeschlagen. Aber nur fast. Ich kannte Trent. Er war ein Sturkopf und würde es nicht dabei bewenden lassen. Nein, er würde mir einen weiteren Orgasmus verwehren, und dieses Mal hätte das fatale Folgen für ihn. Niemand würde mir diesen Höhepunkt verwehren. Schon gar nicht ein reicher Schnösel im Anzug – bei dem ich mir ursprünglich gelobt hatte, mich niemals mit ihm einzulassen.

  »Gidget ist eine Bezeichnung für zierliche Surferinnen«, stieß ich hervor, während seine Finger unnachgiebig und fordernd meinem G-Punkt einheizten. Trent küsste mich zwar nicht mit den Lippen, dafür aber mit seinem ganzen restlichen Körper. Er war mit meinem verschlungen, ich spürte ihn überall. Der Orgasmus fegte mich mit der Kraft eines Orkans davon, erfasste meinen Unterleib und fand seinen Weg nach oben, bis sich sämtliche Härchen auf meinen Armen aufrichteten. Für einen Augenblick geblendet von der Ekstase, klammerte ich mich an seinen breiten muskulösen Schultern fest und zwängte seine Hüften zwischen meinen Schenkeln ein.

  Doch Trent war noch nicht fertig.

  Er fasste mich in den Kniekehlen und hob mich auf den Drucker, sodass ich rücklings auf einem Stoß warmer Papiere lag. Er spreizte meine Schenkel weit auseinander, legte sie über seine Schultern und schob mein Höschen einfach beiseite, anstatt es mir auszuziehen.

  »W-was tust du da?«, stammelte ich schockiert. Der Orgasmus hallte noch immer in mir nach. Es war schwer, wieder zur Besinnung zu kommen, solange sich mein ganzer Körper, jedes Organ und System darin, noch immer von der heftigsten Erlösung meines Lebens erholte.

  Trent antwortete nicht. Stattdessen starrte er mit brennender Intensität auf meine entblößte Scham und tauchte einen Zeigefinger in mich hinein. Er glänzte feucht von meiner Lust, als er ihn wieder hervorzog und gierig daran saugte, ohne den Blick von meinem Schoß abzuwenden.

  »Diese verfluchte Frage stelle ich mir jedes Mal, wenn ich dich anfasse«, murmelte er mehr zu sich selbst.

  Er wirkte nicht erregt. Auch nicht erfreut. Sondern verstört.

  Die Röte i
n meinen Wangen verstärkte sich. Noch vor weniger als fünf Minuten hatte seine ganze Hand in mir gesteckt, nachdem er dreist gegen die Unternehmensvorschriften verstoßen und auf einer der brisantesten Etagen des Gebäudes das Überwachungssystem lahmgelegt hatte, und das hier verunsicherte ihn jetzt?

  »Du hast gerade einen Teenager mittels Petting zum Orgasmus gebracht.« Ich befeuchtete meine Lippen und übernahm wieder die Kontrolle, indem ich seine Hand von meinem Schritt wegzog. Nachdem ich meinen Slip – der unbehaglich feucht war – in Ordnung gebracht hatte, sprang ich vom Drucker herunter.

  Trent folgte mir zu Tür. Bevor wir das Zimmer verließen, reaktivierte er die Kameras und tippte mehrmals auf das Display seines Handys. »Joe? Ja, Trent Rexroth hier. Ich fürchte, im vierzehnten Stockwerk ist das Sicherheitssystem ausgefallen. Bitte überprüfen Sie das. Ich bin gerade an den Überwachungsmonitoren vorbeigekommen und habe bemerkt, dass sie schwarz sind.«

  Großer Gott. Er war solch ein Soziopath. Ich steckte mächtig in der Patsche.

  Wir gingen gemeinsam zum Lift.

  »Fahr du zuerst.« Er schlug seinen gewohnt unterkühlten Ton an und legte die altbekannte Scheiß-auf-alles-und-jeden- Haltung an den Tag, während er sein Handy in seiner Sakkotasche versenkte.

  »Was hast du vor?«, fragte ich und trat in den Aufzug.

  Die Tür glitt schon zu, als er antwortete. »Ich werde mir einen runterholen, bis mein Schwanz abbricht. Mit dir vor meinem geistigen Auge, an meinen Fingern, meinen Lippen, Edie. Teenager hin oder her, wir beide werden uns ausgiebig nach Erwachsenenmanier vergnügen.«

  KAPITEL 17

  EDIE

  Sieben Tage waren seit dem Zwischenfall im Postraum vergangen. Eine ganze Woche ohne Trents Hände, die meine Taille umfassten, meine Schenkel spreizten, sich in mein Haar wühlten, auf eine Weise von meinem Körper Besitz ergriffen, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Nach diesem Montag hatte ich den gesamten darauffolgenden Tag mit Camila und Luna zugebracht. Jordan schien dieses Arrangement zu billigen, er hatte sogleich zwischen den Zeilen gelesen und wollte in dieses Komplott involviert sein. Wir Mädels waren Klamotten für Luna shoppen gegangen, aber im Gegensatz zu Camila, die es angesichts des burschikosen Geschmacks der Kleinen schauderte, beeindruckte mich ihre Eigenwilligkeit. Ich ermutigte sie, die silberfarbenen Converse anzuprobieren, die sie lächelnd beäugte, ebenso wie die schwarzen Jeans mit den Rissen an den Knien. Da Trent den ganzen Tag von externen Meetings beansprucht wurde, konnte er sich nicht einmal zum Mittagessen zu uns gesellen. Nachdem ich von meinem Ausflug mit Camila und Luna zurück war, spielte ich kurz mit dem Gedanken, mich in sein Büro zu stehlen, doch ich verwarf ihn, weil ich jetzt wusste, dass überall Kameras installiert waren. Aber nicht nur das hielt mich davon ab, sondern auch mein schlechtes Gewissen. Dieses furchtbare nagende Schuldgefühl, das mir sagte, ich sollte eine klare Grenze ziehen zwischen: Zeit mit seiner zauberhaften Tochter zu verbringen, mich bis zum Höhepunkt von ihm streicheln zu lassen und ihn im Auftrag meines Vaters zu bestehlen.

  Die Woche war wie in Zeitlupe vergangen. Trent hatte kein Wort mit mir gesprochen, mir noch nicht mal einen guten Morgen gewünscht, wenn wir uns im Flur begegneten. Er ignorierte mich komplett, behandelte mich wie Luft.

  Meine Mutter hatte ihr Bett nicht öfter als zweimal verlassen, auch am Wochenende nicht. Ich musste ihre Mahlzeiten zubereiten und sie ihr nach oben bringen. Wir hatten schon seit Jahren keinen Koch mehr, genauer gesagt, seit Lydia dem letzten unterstellt hatte, sie vergiften zu wollen. Damals waren wir zu dem Schluss gelangt, dass es keinen Sinn mehr machte. Mein Vater speiste generell auswärts, meine Mutter – die ohnehin kaum etwas zu sich nahm – verbrachte den Tag für gewöhnlich in ihrem Zimmer, und ich war beim Essen nicht wählerisch. Ich versuchte, sie zu einem Besuch bei Dr. Knaus zu bewegen, doch sie weigerte sich standhaft, bis ich mich gezwungen sah, Jordan anzurufen und ihn zu bitten, sie zur Vernunft zu bringen. Er blaffte mich an, dass er keine Zeit für diese Mätzchen habe und auf dem Weg zum LAX sei, um seinen Flieger – dieses Mal nach London – zu erwischen.

  Mein Auto war immer noch in der Werkstatt. Der Mechaniker informierte mich, dass der Zylinder ersetzt werden müsse, und als er mir die Kosten nannte, fiel ich schier in Ohnmacht. Da ich die Summe in diesem Monat unmöglich berappen konnte, bat ich ihn, den Wagen bis zu meinem nächsten Gehaltsscheck dazubehalten. Das viele Geld, das Trent mir gegeben hatte, war dorthin geflossen, wo es gebraucht wurde. Ich nahm nie etwas von meinen Eltern an – nicht ihr Geld, nicht ihre Autos, nicht ihre Liebe, wenn auch hauptsächlich, weil mir nichts davon je angeboten wurde.

  Aber es hatte auch etwas Gutes, dass mein Vater nicht in der Stadt war: Ich konnte wie jeder normale Mensch erst um neun zur Arbeit erscheinen und hatte wieder Zeit zum Surfen.

  Umgeben von stillem Wasser lag ich mit dem Rücken auf meinem Board und sah zu, wie der Himmel von Minute zu Minute heller wurde. Die orangeroten und pinkfarbenen Schlieren wichen Weiß und Blau. Den Geschmack des Ozeans auf meinen Lippen ließ ich mich mit offenen Augen treiben, träumte vor mich hin. Mir war immer bewusst gewesen, dass ich mich von der Norm abhob. Ich liebte anders. Hemmungsloser. In jeder Hinsicht. Die Besessenheit, die ich gegenüber allem entwickelte, was mir wichtig war, hatte mich überhaupt erst in Schwierigkeiten gebracht.

  »Kommst du mit raus, Gidget? Ich habe Bier«, ertönte Banes Stimme.

  Nahe, aber nicht nahe genug, um den Zauber der Natur zu brechen. Ich blinzelte kurz in die aufgehende Sonne.

  »Nein, ich bleibe lieber hier«, antwortete ich.

  Ich hörte, wie das Wasser in Unruhe geriet, bevor er auf seinem schwarzen Surfbrett neben mir auftauchte. Er saß rittlings darauf, ließ beide Beine im Meer baumeln.

  »Also läuft da was zwischen dir und Rexroth.« Sein Tonfall klang gleichmütig, weder zornig noch aufgebracht oder auch nur überrascht. Anstatt ihn anzusehen, kostete ich weiter diesen intimen Moment mit dem frühen Tag aus.

  »Woher kennst du seinen Namen?«

  »Woher ich Trent Rexroths Namen kenne? Warst du eigentlich mal in der Schule in den vier Jahren vor deinem Abschluss? Er war eine Quarterback-Legende, ein aufgeblasener Wichtigtuer von einem Football-Kapitän. Ich habe ihn an dem Samstag damals auf den ersten Blick wiedererkannt. Soll ich dir sagen, was er ist?«

  Ich hatte so das Gefühl, dass er nicht wirklich auf eine Aufforderung wartete.

  »Ein alter Knacker. Fast schon ein Greis. Bumst ihr zwei?«

  Ein kleines Lächeln strich über meine Lippen. »Nein.«

  Halbwahrheiten lagen mir im Blut. So wie das Schwimmen. Ich kam nicht eine Sekunde lang auf die Idee, Bane reinen Wein einzuschenken. Das mit uns war vorbei, seit ich kaum noch Zeit zum Surfen und für ihn hatte, er sich ein Boot angeschafft hatte und das Leben eines Singles führte. Wir waren nie verliebt gewesen, empfanden sogar kaum Zuneigung füreinander. Wir waren gelangweilt gewesen, mehr nicht. Und sexuell kompatibel, vermute ich.

  Er seufzte. »Hör zu, es ist dein Leben, und du bist nicht nur alt genug, um deine eigenen Entscheidungen zu treffen, sondern auch ein krass starkes Mädchen. Darum werde ich mich kurz fassen und danach nie wieder ein Wort darüber verlieren. Aber Trent Rexroth bedeutet Ärger. Er wird dich bei lebendigem Leib verschlingen und deine Überreste ausspucken, falls er sich dazu genötigt sieht. Darum sorg dafür, dass das nicht passiert. Die ganze Stadt kennt ihn und seine Freunde, und es gibt einen Grund dafür, dass sie unter sich bleiben. Niemand will ihnen zu nahe kommen und sich die Finger verbrennen.«

  Kurz darauf trollte er sich. Ich blieb noch und musste lächeln, als die Worte meiner Mutter in meinem Kopf widerhallten. Du solltest nicht so viel Zeit im Freien verbringen. Deine Sommersprossen kommen zum Vorschein. Deine Haut wird vorzeitig altern. Welcher Mann würde schon eine Fünfundzwanzigjährige heiraten, die den Teint einer Fünfundvierzigjährigen hat?

  Ich wollte nicht heiraten.

  Ich wollte die Sonne nicht meiden.

  Ich wollte einfach nur … sein.

  Mein Surfbr
ett unter die Achsel geklemmt, watete ich aus dem Wasser und schnappte mir meinen Rucksack. Ohne mir etwas überzuziehen oder mich auch nur abzutrocknen, lief ich mit nackten, sandigen Füßen zur Promenade, um mit Banes Auto vor der Arbeit kurz nach Hause zu fahren und zu duschen. Er stellte seinen 2008er Ford Ranger vorzugsweise auf einer kleinen Düne ab, um keinen Strafzettel zu kassieren, weil er die Parkuhr nicht gefüttert hatte. Ich kramte in meiner Tasche nach dem Ersatzschlüssel, den er mir gegeben hatte, als sich eine schwere Hand auf meine Schulter legte. Erschrocken und tropfnass fuhr ich herum, um festzustellen, wer der Kerl war, als er mich mit seinem Körper bäuchlings gegen Banes Auto presste. Er war stark, groß, muskulös und einschüchternd. Dann drang mir sein Geruch in die Nase, und meine Beine erzitterten.

  »Ich dachte, wir hätten uns darauf verständigt, dass Bane passé ist?«, zischte er in mein Ohr, während seine Hand von meiner Taille zur Innenseite meines Oberschenkels glitt. Die Düne befand sich fernab der Zivilisation, und mich überkam das wilde übermächtige Bedürfnis, meine Schenkel zu spreizen.

  »Nicht dass es dich etwas anginge, aber wir schlafen nicht miteinander. Er leiht mir nur sein Auto, bis meines repariert ist.«

  »Das kannst du dir abschminken. Du wirst so lange meinen Zweitwagen benutzen.« Er vergrub die Finger in meinem Schenkel und leckte das Salz von meinem Hals.

  »Nein, danke, Mr Sugardaddy. Die Nummer kenne ich. Ich erlebe sie jeden gottverdammten Tag. Ich habe nicht vor, meiner Mutter nachzueifern, und werde mich nicht für Geld und einen fahrbaren Untersatz von dir abhängig machen.«

 

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