Ever – Wann immer du mich berührst
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Danke an meine Leser:innen, die mich so oft mit liebevollen Nachrichten bedenken. Danke dafür, dass ihr meinen Held:innen eure Zeit schenkt. Haltet eure Herzen und eure Arme weiterhin so offen für die anderen Männlichkeiten dort draußen. Und falls ihr jemanden braucht, der euch unterstützt und motiviert, wünsche ich euch einen Menschen an die Seite, der genauso wie David bereit ist, mit euch kleine Schritte zu gehen.
Die Faltanleitungen finden Sie zusätzlich auch online unter: www.endlichkyss.de/kraniche
Faltanleitung Kranich
SCHRITT 1
Lege das Blatt mit der farbigen Seite nach unten vor dich hin. Falte es erst horizontal, dann vertikal und öffne es wieder.
SCHRITT 2
Wende das Blatt, sodass die farbige Seite nun oben liegt, und falte beide Seiten diagonal, bevor du sie wieder aufklappst.
SCHRITT 3
Schiebe das Papier nun an den vorgefalteten Knicken zusammen, damit es wieder ein Quadrat ergibt. Drehe es im Anschluss um 180°. Die offene Seite liegt nun unten.
SCHRITT 4
Die Flügel rechts und links zur Mitte falten, das Origami wenden und dasselbe auf der Rückseite wiederholen. Anschließend das obere Dreieck an der gestrichelten Linie nach unten klappen und wieder öffnen.
SCHRITT 5
Falte die Flügel auf beiden Seiten nun wieder auf und klappe die oberste Papierlage der Spitze an der gestrichelten Linie nach oben.
SCHRITT 6
Gleichzeitig werden die Seitenteile nach innen bis zur Mittellinie gefaltet. Das Origami wenden und auf der Rückseite wiederholen.
Dein Origami hat nun eine Rautenform, die geteilten Schenkel zeigen nach unten.
SCHRITT 7
Die Oberseite des Papiers wird an der gestrichelten Linie bis zur Mitte gefaltet. Auf der Rückseite wiederholen. Anschließend die beiden Schenkel an der schräg verlaufenden gestrichelten Linie nach außen hochknicken.
SCHRITT 8
Das Origami sieht jetzt schon fast wie ein Kranich aus. Die Schenkel werden nun wieder runtergeklappt, den Knick brauchen wir für den nächsten Schritt nur als Hilfslinie.
SCHRITT 9
An der Seite die Faltung öffnen und die Spitze nach innen hochklappen, sodass die offene Seite des Schenkels nach unten zeigt. Mit der anderen Spitze wiederholen.
SCHRITT 10
Aus einer Seite wird nun der Schnabel geformt. Dazu den hochgeklappten Schenkel leicht spreizen und die Spitze an der gestrichelten Linie nach innen knicken.
SCHRITT 11
Als Letztes nur noch die Flügel an der gestrichelten Linie nach unten klappen, schon ist dein Origami-Kranich fertig.
Wusstest du, dass es Glück bringen soll, wenn man in seinem Leben 1000 Kraniche faltet?
Faltanleitung Lotusblüte
SCHRITT 1
Lege das Blatt mit der farbigen Seite nach unten vor dich hin. Falte es diagonal und öffne es wieder. Dasselbe mit der anderen Seite wiederholen.
SCHRITT 2
Falte nun alle vier Ecken zur Mitte, bis du wieder ein Quadrat vor dir hast.
SCHRITT 3
Erneut alle vier Ecken zur Mitte falten und das Origami einmal wenden.
SCHRITT 4
Auf der Rückseite des Origamis noch ein drittes Mal alle vier Spitzen zur Mitte falten.
So sieht das Origami jetzt aus.
SCHRITT 5
Die vier Ecken, die du zuletzt gefaltet hast, werden nun wieder aufgeklappt. Danach das Origami einmal wenden und auf der Rückseite die Spitzen an den gestrichelten Linien nach außen umknicken.
SCHRITT 6
Das Origami erneut wenden. Es sieht nun so aus.
SCHRITT 7
Alle vier kleinen Spitzen werden jetzt nach innen umgeklappt. Mit dem Daumen kannst du sie in der Mitte festhalten, während du mit der anderen Hand die Blütenblätter ausformst.
Deine Lotusblüte ist schon fast fertig.
SCHRITT 8
Jetzt fehlt nur noch die zweite Lage Blütenblätter. Dafür werden die vier Dreiecke von der Rückseite umgestülpt. Vorsichtig, damit das Papier nicht einreißt.
TIPP: Wenn du ein Blatt von mindestens 20 x 20 cm benutzt, ist die Blüte groß genug, um ein kleines Teelichtglas in die Mitte zu setzen.
Faltanleitung Schmetterling
SCHRITT 1
Lege dein quadratisches Papier mit der Rückseite nach oben vor dich. Falte es diagonal und entfalte es wieder. Dann führst du dies für die andere Diagonale durch. Anschließend wendest du das Papier, legst es zur Hälfte um und öffnest es ebenfalls wieder.
SCHRITT 2
Wende das Papier noch einmal. Von rechts und links schiebst du das Papier nun nach innen, sodass ein Dreieck entsteht.
SCHRITT 3
Nun faltest du die linke und die rechte Spitze zur Mitte, allerdings nimmst du hierfür nur die obere Papierlage. Wenn alles passt, liegt dann ein kleines Quadrat auf dem großen Dreieck. Wende das Papier dann.
SCHRITT 4
Klappe die untere Dreiecksspitze auf und lege die oberen Papierlagen nach oben – unten bleibt eine Art «Schwalbenschwanz» stehen.
SCHRITT 5
Stelle die Seiten an dem «Schwalbenschwanz» auf und bringe das Papier dort in Form. Die vordere Spitze legst du an der hinteren gestrichelten Linie erst nach unten und an der zweiten gestrichelten Linie wieder nach oben. Es entsteht ein kleiner Schmetterlingskopf.
SCHRITT 6
Damit der Schmetterling einen Rumpf erhält, falte ihn einmal in der Mitte. Lege die Flügel an der gestrichelten Linie um und öffne den Schmetterling dann wieder – fertig ist er in all seiner Schönheit.
Leseprobe zu:
Nikola Hotel
It was always you
Sie wollte niemals zurückkehren.
Er wollte sie nie gehenlassen …
Vier Jahre ist es her, dass Ivy alles verlor. Kurz nach dem Tod ihrer Mutter hat ihr Stiefvater sie ins Internat abgeschoben, weil sie sich ständig mit ihrem älteren Stiefbruder Asher stritt. Doch in diesem Sommer will ihr Stiefvater sie plötzlich unbedingt sehen und ruft sie zurück nach Hause – auf eine Insel an der Küste von New Hampshire. Dort trifft sie auch Asher wieder. Immer noch unausstehlich. Immer noch kompliziert. Und immer noch viel zu gut aussehend. Verdammt. Das Wiedersehen setzt ihr viel mehr zu, als sie erwartet hätte. Doch als Ivy erfährt, warum sie zurückkehren sollte, droht ihre Welt vollkommen auseinanderzubrechen …
Vierzig Minuten hocke ich schon in diesem Flieger und habe nicht gemerkt, dass er nur ein paar Reihen vor mir sitzt. Vierzig Minuten, in denen ich jeden Gedanken an meine Familie verdrängt habe und auch das flaue Gefühl in meinem Magen. Leider nicht wirklich erfolgreich. Weil mein Handy im Flugmodus ist und keine Nachrichten bei mir ankommen, habe ich mir zur Ablenkung das Fotoalbum mit den letzten Bildern von Aubree und mir angesehen und dabei ungefähr elfmal hintereinander New Light von John Mayer gehört. Ich liebe diesen Song und spiele ihn immer dann ab, wenn das flaue Gefühl beim Gedanken an meine Familie überhandnimmt.
Aber elfmal grenzt definitiv an obsessiv. Heute ist es besonders schlimm, weil ich nicht weiß, wie ich die nächsten Tage auf der Insel überleben soll. Weil es das erste Mal seit vier Jahren ist, dass ich meine Familie wiedersehe.
«Entschuldigen Sie, gibt es hier noch eine andere Toilette außer dieser?» Ich habe meine Stimme gesenkt und deute nach vorne, wo das Schild über der Tür immer noch leuchtet. Darauf steht in Rot «Besetzt», und das schon seit ein paar Minuten.
Die Stewardess mit der weißen Bluse beugt sich freundlich zu mir herunter. «Die zweite Toilette ist leider defekt.» Sie lächelt bedauernd, aber professionell, es geht kaum über die Mundwinkel hinaus. Um ihren Hals schlingt sich ein rotes Tuch mit dem Logo von Endeavor Air. «Darf ich Ihnen als Entschädigung für die Wartezeit etwa
s zu trinken anbieten? Ein Glas Orangensaft vielleicht?»
«Nein, danke.» Das ist ein ganz schlechtes Thema. Das Wort ‹trinken› genügt, dass ich ruckartig die Beine zusammenpresse. Ich schüttele den Kopf, vor allem aber über mich selbst, weil ich zu spät vom College losgefahren bin und es deshalb nicht mehr geschafft habe, auf dem Flughafen zur Toilette zu gehen. Erst vor einigen Stunden hat mir mein Stiefvater ein personalisiertes Ticket für diesen Flug zukommen lassen, und seitdem stehe ich quasi unter Dauerstrom.
Nur ein paar Tage, Ivy. Das schaffst du.
Das sage ich mir schon die ganze Zeit. Aber seit der Mail, in der ich eindringlich darum gebeten wurde, dass ich nach Hause komme, versuche ich vergeblich, meine Atmung auf eine normale Frequenz zu bekommen. Ich weiß nicht, warum mein Stiefvater mich sehen will, aber ich werde gleich auf diese verdammte Insel fahren müssen. Ich werde ihn wiedersehen und mir anhören müssen, was er mir zu sagen hat. Und ich werde die ganze Zeit darauf hoffen, dass ich meinen Stiefbrüdern nicht über den Weg laufe. Und wenn diese Sache, worum auch immer es geht, erledigt ist, kann ich mein echtes Leben wieder aufnehmen. Mein Leben ohne die Familie Blakely.
Weil ich es anders nicht aushalte, spiele ich den Song von John Mayer jetzt auch noch ein zwölftes Mal ab. Wenn ich Empfang hätte, würde ich auf seinen Instagram-Account gehen und mir die Videos in seinen Story-Highlights ansehen, in denen er sich Smokey Eyes schminkt. Es ist total albern, und er sieht dabei aus, als hätte man ihm ein blaues Auge verpasst, aber diese Videos haben es bisher noch jedes Mal geschafft, mich abzulenken und zum Lächeln zu bringen. Viel zu schnell ist der Song wieder zu Ende, und ich skippe noch ein weiteres Mal zurück, falle in den Wohlfühlbeat, bis der Druck meiner Blase übermächtig wird und ich gezwungen bin, die Augen aufzuschlagen.
Gott sei Dank. Das Licht über der Toilettentür erlischt, und heraus tritt ein Anzugträger mit graumeliertem Haar und dichten Augenbrauen, der sich noch im Gehen den Hosenstall zuzieht. Sofort springe ich auf und werfe meinen Rucksack auf den Sitz. Schwankend, weil der Pilot offenbar gerade durch ein Luftloch steuert, hangele ich mich von Sitz zu Sitz. Aus einer Reihe vor mir löst sich eine Gestalt in einem Jeanshemd und zieht seine Begleiterin hinter sich her, und ich hoffe inständig, dass keiner von beiden jetzt auf die Toilette muss.
Dass ich ihn nicht sofort erkenne, dass ich seine Anwesenheit nicht einmal spüre, kommt mir im Nachhinein fast absurd vor, denn es ist der perfekte Moment für dramatische Filmmusik.
«Entschuldigung», rufe ich den beiden hinterher, aber sie reagieren nicht, und im nächsten Moment verschwinden sie zusammen durch die Toilettentür. Bitte nicht, flehe ich stumm. Ich halte es garantiert keine Minute länger aus.
Eine zweite Stewardess spricht mich auf dem Gang an. «Setzen Sie sich bitte wieder hin, es gibt leider ein paar kleine Turbulenzen.»
Oh Gott, sie hat keine Ahnung, wovon sie redet. Wenn ich nicht gleich auf die Toilette komme, gibt es hier ziemlich große Turbulenzen. Ich ignoriere sie und laufe nach vorn zur Bordtoilette, deren Tür durch das Ruckeln des Flugzeugs eine Handbreit aufschwingt – und mir rutscht das Herz in die Hose.
Heilige Mutter Gottes!
Mein Blick fällt durch den Spalt auf einen nackten Männerhintern und ein paar Frauenhände, die darüber nach oben fahren. Fassungslos starre ich für Sekunden auf das Bild vor mir. Das muss ein Traum sein, denke ich. Ein Albtraum, wie er einen heimsucht, wenn man vergessen hat, sein Essay über Visual Studies zu schreiben, und sich ausmalt, was Professor Graham schlimmstenfalls mit einem anstellen wird. Das hier ist jedenfalls das Schlimmste, was ich mir gerade ausmalen kann. Ich kann die beiden unmöglich ansprechen, ohne vor Scham im Erdboden zu versinken, aber wenn ich es nicht tue, wird es gleich noch viel peinlicher für mich.
Ich hole tief Luft und poche zaghaft mit den Fingerknöcheln gegen den Türrahmen. «Entschuldigen Sie bitte …» Mein Gesicht glüht regelrecht auf, und ich räuspere mich. «Es tut mir total leid, aber ich … muss wirklich ganz dringend auf die Toilette, und die andere ist im Augenblick defekt, könnten Sie eventuell später …»
Die Tür bekommt einen Tritt und kracht vor meiner Nase zu. Im selben Moment leuchtet das Besetztzeichen wieder auf, und von den Sitzen ertönt ein Pling für die Anschnallgurte.
Jemand berührt mich an der Schulter, und ich zucke zusammen, als wäre ich an einen elektrischen Zaun geraten. Mein Puls klettert noch weiter in die Höhe.
«Wenn Sie warten möchten, dann müssen Sie sich jetzt hier anschnallen», erklärt mir die Flugbegleiterin und klappt für mich einen Notsitz aus der Wand.
«Okay, danke.» Mit hochrotem Kopf kauere ich mich auf den schmalen Sitz und lege den Gurt um. Am liebsten würde ich in die Wand kriechen. Ich kann nicht glauben, was da gerade passiert. Während ich mir fast in die Hose mache, streben die beiden Vordrängler da drin eine Mitgliedschaft im Mile High Club an. Die Geräusche aus der schlecht isolierten Kabine sind mehr als eindeutig.
Vielleicht sollte ich die Geräuschkulisse für Aubree mit dem Handy aufnehmen. Sie fände das im Gegensatz zu mir wahrscheinlich ziemlich witzig. Oh Gott, ich kann nur hoffen, dass der Typ nicht allzu lang braucht, und bei diesem Gedanken wird mein Gesicht gleich noch heißer. Ich werfe einen Blick auf meine Uhr. Der Flieger wird in weniger als einer halben Stunde auf dem Flughafen Manchester-Boston landen, und sobald wir in den Landeanflug übergehen, ist es nicht mehr erlaubt, noch einmal aufzustehen. Ob ich es bis dahin aushalte, ist allerdings fraglich. Kann es eigentlich noch schlimmer kommen?
Dieser Tag ist einfach nur grässlich. Vom Flughafen aus sind es etwa fünfzig Meilen durch dichtesten Wald bis zur Insel – in einer guten Stunde werde ich zu Hause sein. In meinem Magen bildet sich ein fester Knoten, als ich daran denke. Zuhause.
Augenblicklich wünsche ich mir, ich wäre doch im Wohnheim geblieben und hätte mir eine Ausrede einfallen lassen, weshalb ich nicht kommen kann. Irgendetwas, um zu verhindern, dass ich dieses Haus auf der Insel je wieder betreten muss. Aber die Mail klang ziemlich dringend, und Richard Blakely … Ich meine, er ist immer noch mein Stiefvater.
Stöhnend rutsche ich auf dem Klappsitz herum und hypnotisiere den Zeiger auf meiner Uhr, um dann wieder die Bordtoilette anzustarren. Mit den Fingerspitzen trippele ich auf meinen Knien und verfluche mich dafür, diese hautengen Jeans angezogen zu haben, die mir nun den Unterleib einschnüren. In der Toilette rumpelt es, als pralle jemand von innen gegen die Tür. Lieber Gott, das kann alles nicht wahr sein! Wenn ich Pech habe, bricht das Paar gleich noch durch das dünne Blech und fällt mir auf den Schoß. Ich unterdrücke ein Stöhnen und beiße die Zähne zusammen.
Als die Geräusche endlich verebben, kontrolliere ich reflexartig den Zeiger auf meiner Uhr, nur um gleich darauf wieder schamrot anzulaufen. Sieben Minuten. Die Tür geht einen Spalt weit auf, und heraus taumelt eine Frau mit langen blonden Haaren und ziemlich viel Make-up im Gesicht. Aus dem Ausschnitt ihrer Bluse blitzt ein Tattoo. Beim zweiten Blick erkenne ich, dass sie deutlich älter ist, als man es zuerst vermutet. Schnell senke ich den Blick, aber die Situation ist mir offenbar viel peinlicher als ihr, denn sie stöckelt los, ohne auch nur einmal kontrollierend über ihre Kleidung zu tasten. Die Tür schließt sich hinter ihr – und bleibt zu.
Mir ist klar, dass die beiden zur Tarnung nicht gleichzeitig aus der Kabine kommen können, aber muss der Typ sich jetzt noch die Haare stylen, oder warum dauert das so lange? Ich lasse den Gurt aufschnappen und stemme mich hoch. Im selben Moment, in dem meine Hand nach dem Türgriff fasst, wird sie aufgeschoben, und ich blicke in ein Paar viel zu vertraute bernsteinfarbene Augen. Die Brauen darüber wölben sich überrascht in die Höhe.
«Fuck», sagt er.
Genau das habe ich auch gerade gedacht.
Sein Gesicht ist mir so vertraut, als wären die vergangenen vier Jahre ausgelöscht. Als hätte er mir erst heute Morgen am Frühstückstisch gegenübergesessen. Ich kenne jede Einzelheit, weiß, wie ein Grübchen neben seinem Mundwinkel entsteht, wenn er grinst, oder wie er aussieht, wen
n sich vor Wut seine Brauen zusammenziehen. Diese kleine Narbe an seiner Oberlippe, die sein Lächeln einen Hauch süffisant aussehen lässt – ich weiß genau, woher sie stammt, und der Gedanke daran lässt quälende Schuldgefühle in mir aufpoppen, die ich schnell wieder wegschiebe. Ich habe jetzt noch im Ohr, wie seine Stimme klingt, wenn er lacht oder einen bissigen Kommentar loslässt, und ich erinnere mich genau an die hundert Male, die sich diese Stimme über mich lustig gemacht hat. Das ist der Punkt, von dem ich mir wünschte, ich hätte ihn längst vergessen.
«Asher», stoße ich überrascht hervor und presse dann die Lippen zusammen, um ihn nicht mit offenem Mund anzustarren. Mein Herz, das spontan einen Sturzflug in meine Eingeweide gemacht hat, schlägt viel zu schnell.
Mit der rechten Hand fährt Asher sich durch das zu lange Haar. Er ist unrasiert, wodurch die kleine Narbe an seiner Oberlippe noch stärker hervortritt. Die Ärmel seines Jeanshemdes hat er hochgekrempelt. Darunter trägt er ein weißes Shirt. Ich kann nicht erkennen, ob er genauso schockiert ist wie ich. Wenn ja, dann hat er sich jedenfalls gut unter Kontrolle.
«Ivy», sagt er, und sein Adamsapfel bewegt sich, als er schluckt. «Bist du auf dem Weg zur Insel? Hat mein Dad dir etwa auch ein Ticket für diesen Flug gebucht?»