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Hannah (Malibus Gentlemen 1) (German Edition)

Page 19

by Emily Key


  »Ja«, sagte ich und räusperte mich. »Mir war nicht so gut.« Lüge. Erstaunlich, wie leicht es mir momentan fiel, Ausreden zu erfinden. Vor allem vor mir selbst.

  »Geht es jetzt besser?«, erkundigte sie sich besorgt.

  »Ja, geht wieder!« Schnell trank ich einen Schluck von meinem Bier. »Wie war dein Tag?«, fragte ich das Thema wechselnd. Scheiße, sollte das jetzt mein Leben lang, tagein, tagaus so weitergehen? Sollte es jetzt immer so sein, dass ich diese Art von Konversation führte? Einen Austausch leerer, unehrlicher Worte, anstatt echter Gespräche? Statt unverfälschter Gefühlsregungen? Und Teufel noch mal, seit wann waren mir Gefühle so verflucht wichtig?

  »War okay. Ich habe einen neuen Patienten, Mr. Robinson. Er hat einen ganz dicken Ellbogen, der Arme!« Sie verschränkte die Finger ineinander und knetete sie, nur um sie gleich wieder zu öffnen und eine lose Haarsträhne hinter ihr Ohr zu schieben. Kelly war ... dezent. Unauffällig. Fast konnte man sagen, von ihrer Erscheinung und ihrer Art, nüchtern. Einfach.

  Und ich war ... so ganz anders. Leidenschaftlich. Feurig und lebhaft. Gott! Ich griff nach dem Hemdkragen an meinem Hals und schob ihn hin und her, da er plötzlich drückte. Sollte es immer so sein? Dass ich mit niemandem diskutieren konnte und nie eine lebendige, eigenständige, ungezügelte Antwort bekommen würde?

  »Okay«, gab ich zurück und verdrängte den Gedanken ganz schnell. Ich mochte Kelly, nur das zählte. »Und kannst du ihm helfen?«

  »Sicher. Es wird nur Zeit brauchen, dann ist er wieder ganz der Alte.« Sie war fröhlich, aber nicht zwanglos und unbesorgt. ›Hör auf, sie zu analysieren und ständig zu kritisieren‹, murmelte es in meinem Kopf.

  »Guten Abend zusammen.« Ich hob das Kinn und sah in Scotts Gesicht, dessen Blick fest auf Kelly haftete. »Schön, dass du wohlbehalten wieder in Malibu angekommen bist, Kelly«, sagte er, und ich lächelte leicht kopfschüttelnd. Mann Scott, das war vor Tagen gewesen, nicht erst heute. An dem Tag, an welchem ich mit Hannah in der Bucht gewesen war und ihr offenbart hatte, was meine Surfkarriere so plötzlich beendet hatte, waren Scott und ich am Abend ins Sammys gegangen. Entgegen seinem sonstigen Naturell, das klar vermittelte ›Du lebst nur einmal‹, hatte er mir zugehört und mich ernst genommen. Nicht verspottet. Das rechnete ich ihm hoch an. Wir hatten an jenem Abend vereinbart, dass er mit Kelly und mir essen gehen würde, um sich diese Beziehung einmal als dritte Person anzusehen. Nach einigen Bieren war mir das wie der perfekte Gedanke vorgekommen. Heute hingegen hegte ich so meine Zweifel. Würde Scott sich nicht zusammenreißen, könnte das böse enden.

  »Hallo Scott. Wie geht es dir?«, antwortete Kelly höflich, aber mit leiser Stimme und reichte ihm die Hand. Nach kurzem Zögern ergriff sie mein bester Freund, und unwillkürlich fragte ich mich zum einen, wie er diese Begrüßung einschätzte, und zum anderen, wie Hannah ihm wohl bei der ersten Begegnung gegenübergetreten wäre. Sicherlich hätte sie lässig gewinkt oder die beiden hätten sich sogar mit einem kurzen Kuss auf die Wangen begrüßt. Von Scott wusste ich, dass er auf Körperkontakt stand und dass er Menschen, die mich liebten und die ich in mein Leben ließ, ebenfalls gerne hatte. Und Hannah ... sie war einfach cool und locker und würde wohl lachend die Schultern zucken.

  »Hey Alter!«, sagte Scott jetzt. Ich stand auf und wir schlugen auf diese spezielle Männerart unsere Hände ineinander und drückten uns kurz.

  Kelly sah nur verwundert zwischen uns hin und her. Kaum merklich, aber für mich sichtbar, da ich ihre Mimik extrem gut kannte.

  »Alles klar?«, fragte ich ihn und nahm einen Schluck von dem Bier, welches vor mir stand. »Wie war Malaysia?«

  »Anstrengend, aber recht erfolgreich.« Er ließ sich auf den Platz zwischen meiner Verlobten und mir fallen.

  »Ich hab dein Ranking verfolgt!« Scott arbeitete gerade an seinem neuesten Ziel, nicht nur auf Platz eins der Motorradfahrer der Vereinigten Staaten zu stehen, sondern Weltranglistenerster zu sein. Dafür musste er andere Rennen als sonst üblich fahren.

  »Ja, das Team arbeitet noch an der letzten Auswertung.« Eifrig nickte er und bedeutete dem Kellner, dass er auch ein Bier wolle. »Wäre mir in der letzten Kurve der Arsch nicht auf Grundeis gegangen, wäre ich noch mal ’ne Sekunde schneller gewesen.«

  Kelly sah auf ihre Finger und ich lachte. Bei den aktuellen Rennen ging es nach Rundenzeiten und Platzierungen. Also wenn er zwar Erster wurde, aber nicht gleichzeitig auch die beste Rundenzeit ablieferte, brachte ihn das zwar vorwärts, aber nicht so weit, wie er jetzt schon gerne wäre.

  »Platz elf ist fantastisch!«, sagte ich und Kellys Augen wurden groß.

  »Ja, aber nicht genug. Das wird schon. Wenigstens steh ich in den Staaten auf der Eins!« Er zuckte die Schultern, murmelte ein »Danke« an den Kellner und öffnete die Speisekarte.

  »Habt ihr schon was?« Wir nickten beide. »Okay, ich nehme, was du nimmst, Kelly!« Ah, da war er also, der erste Test. Um nicht laut loszulachen, biss ich mir auf die Lippe. Kelly würde mit Sicherheit etwas Vegetarisches essen. Irgendein Gemüse, gefüllt mit Schafskäse, oder so. Einen Teufel würde ich tun und ihn darauf hinweisen. Sollte er sich selbst sein Bild machen.

  »Nun, Kelly«, begann er förmlich, rollte die Ärmel seines weißen Hemdes bis über die Ellbogen und lächelte sein – wir nannten es ›Büchsenöffner‹-Lächeln. »Wie geht es dir? Wir haben uns ewig nicht gesehen!«

  »Gut, schätze ich. Danke. Dir?«, murmelte sie und sah mich so an, als würde sie auf eine Bestätigung von mir warten. Gott, war ich ein Arschloch!

  »Auch gut, außer das ich gejetlagged bin. Was machen die Hochzeitsvorbereitungen?«, fragte er sie direkt. Scott wollte etwas mehr als nur einsilbige Antworten aus ihr herauskitzeln, denn ihm war es schwergefallen, aufgrund meiner Erzählungen zu glauben, dass meine Verlobte wirklich nichts – rein gar nichts – selbst entscheiden wollte.

  »Wir sind schon relativ ...« Ihr Blick huschte zu mir, und ich lächelte sie an.

  »Weit?«

  »Was darf ich Ihnen zu Essen bringen?«, unterbrach uns der Kellner. Kelly bestellte mit Schafskäse gefüllte Auberginen, Scott das Gleiche wie ›die Dame am Tisch‹ und ich ein Steak medium. Ich grinste in meinen Dreitagebart. Tja, Scott. Ich habe es dir ja gesagt.

  »Ihr seid also weit?«, griff er das Gespräch wieder auf. Teufel noch mal, wieso taten wir das? Es war einfach so unfair Kelly gegenüber. Dankbar sollte ich sein, dass sie in der schwersten Zeit meines Lebens für mich da gewesen war und nicht so ein ... Idiot, der sie vor seinem besten Freund bloßstellte. Scott nahm bisher alles locker und entspannt, er hatte mir gesagt, dass es einfach ein Essen unter Freunden werden würde. Und das war das Problem. Ein Dinner unter Freunden. Nur, dass Kelly und ich verlobt waren und nicht nur befreundet.

  Kelly erzählte gerade, wenn auch stockend und mehr zaghaft und unsicher als selbstbewusst, was wir bereits entschieden und ausgesucht hatten. Sie wirkte selbst auf mich – der ihr Verlobter war – ganz und gar nicht wie eine glückliche Braut.

  Als wir gerade bei einem Espresso den Abend ausklingen ließen, ging die Türe auf, und wenn ich gedacht hatte, mich entspannen zu können, wurde ich nun eines Besseren belehrt. Hannah und ich hatten uns zwar einige wenige E-Mails geschrieben, aber wir hielten uns beide unglaublich zurück mit Anspielungen oder sogar der Tatsache, dass wir ein neues Date ausgemacht hatten. Man wusste ja nie, wer zufällig die Nachrichten in die Hand bekam. Da geklärt war, wann ich sie wiedersehen würde – nämlich übermorgen, am Samstag, wenn wir in der Mission Hochzeitstanz unterwegs sein würden –, war ich relativ entspannt. Zwar würde Kelly dabei sein, aber als der Mistkerl, der ich war, hoffte ich, dass ich einen Augenblick auch mit ihr alleine sein könnte. Also hangelte ich mich von Tag zu Tag, stopfte mir die Arbeit bis zum Anschlag in den Rachen, sodass ich früh morgens aus dem Haus ging und spätabends erst wieder zurückkam. Sex hatten Kelly und ich schon seit dem ersten und einzigen Mal mit Hannah nicht mehr gehabt, und ich war mir ziemlich sicher, dass es ihr nicht einmal auffiel. Es war ihr einfach nicht wichtig, ihre Gefühle und Leidenschaft mit ihrem Körper auszudrücken. Das verdammte Karma spuckte mir ins Gesi
cht, als Scott, der Hannah und Melissa - denn mit ihr hatte sie gerade das Lokal betreten- ebenfalls kannte, den Kopf hob und sich sein Blick auf die beiden Mädchen am Eingang hefteten.

  »Scheiße!«, murmelte ich.

  »ADAM!«, stieß Kelly hervor.

  Und Scott sonderte ein »Aber hallo!« ab. Da war es wieder, das verdammte ›Büchsenöffner‹-Lächeln.

  Als die Kellnerin die beiden zu ihrem Tisch führte, sah Hannah uns, ihre Lippen öffneten sich einen Spalt und sie verlangsamte kaum merklich ihre Schritte. Da wir uns direkt in die Augen gesehen hatten, konnte sie mich nicht ignorieren, genauso wenig wie ich sie. Teufel noch mal, das hätte ich auch nicht gewollt.

  »Was ist?«, fragte Kelly in dem Moment als Hannah und ihre Schwester neben unserem Tisch zum Stehen kamen. Wie immer war sie wunderschön und zog mich sofort in ihren Bann. Scott lehnte sich zurück, verschränkte die gebräunten Arme und stieß mich unter dem Tisch an. »Möchtest du mich nicht vorstellen?«, fragte er und mustere die beiden völlig unverblümt.

  Nachdem wir uns begrüßt hatten, stellte ich ihn also offiziell vor. »Scott, das ist Hannah – unsere Hochzeitsplanerin.« Deutlich betonte ich das Wort. »Und das ist Melissa, ihre Schwester.« Wenigstens einer von uns hatte geschaltet und sich daran erinnert, dass Kelly gar nicht wissen konnte, dass Melissa, Hannah und Scott miteinander bekannt waren. Es war ein Netz aus Lügen. Aus vielen. Mittlerweile so vielen, dass ich froh war, von Scott daran erinnert worden zu sein.

  »Hi«, sagte Melissa und ließ ihren Blick ebenfalls über seinen Körper wandern. Hatten sie sich abgesprochen? Die Blicke wurden deutlicher. Oh, wie toll, wenn sie sich immer noch anziehend fanden. Es war offensichtlich, dass er schon in ihr gewesen war. Zumindest für einen Mann. »Schön, dich kennenzulernen.« Oh ja, davon ging ich aus. Hannah rollte nur die Augen.

  »Finde ich auch. Nettes Outfit!« Er nickte ihr zu und scannte erneut ihren kurvigen Körper: das weiße Tanktop, die kurz abgeschnittenen, ausgeblichenen Jeansshorts und die vielen Muschelketten, die sie um den Hals hatte. Ihre Haut war wesentlich gebräunter als Hannahs, und man sah ihr an, dass sie die meiste Zeit draußen war, statt in irgendwelchen geschlossenen Räumen. Vergnügt zwinkerte sie meinem besten Freund zu, ehe sie Kelly die Hand hin hob.

  Die beiden stellten sich vor, und das verschaffte mir Zeit, Hannah noch einmal aus der Nähe zu betrachten. Erst jetzt, als ich sie nach all den Tagen wiedersah, bemerkte ich, wie sehr ich sie vermisst hatte. Sie trug ein schwarz-weißes, trägerloses Sommerkleid, das ihr Schlüsselbein und ihre Schultern auf so schockierende Art freilegte, dass ich sie besitzergreifend mit meinen Händen bedecken wollte. Nachdem er sich von Melissa hatte loseisen können, nickte Scott ihr ebenso zu und grinste bis über beide Ohren. Hannah trat in ihren hohen schwarzen Keilabsatzschuhen von einem Fuß auf den anderen.

  »Wir möchten nicht unhöflich sein, aber sicherlich haben Sie einiges zu besprechen, ebenso wie wir.« Zustimmend nickte ich. Gott war ich peinlich! Wie ein kleiner doofer Schuljunge. Hannah sah in die Runde und mied deutlich meinen Blick. Sie war so unglaublich sexy und süß, wenn sie unsicher war. »Melissa?«

  »Aber ja. Es war schön, Sie kennenzulernen, ich wünsche Ihnen eine wunderschöne Hochzeit.« Ihre weißen Zähne blitzten auf, als sie strahlend lächelte. »Scott«, sagte sie und ließ so viel Sex Appeal in dieses eine Wort fließen, dass ich ein Augenrollen mühsam unterdrücken musste. Sie war offenbar ganz anders als Hannah. Jünger, verspielter, ungezwungener.

  »Ladys!«, murmelte Scott und nahm einen Schluck Bier. Er sah den beiden Damen nach, bis man ihre Hintern nicht mehr erkennen konnte, da sie sich gesetzt hatten.

  »Woher kennst du die Schwester?«, fragte Scott mich sofort und ich wusste, dass Melissa Stone sein Interesse geweckt hatte.

  »Sie ist diejenige, die uns die Setcard ihrer Schwester gegeben hat.« Mühsam beherrschte ich mich, ihm nicht die flache Hand auf den Hinterkopf zu knallen. Er wusste ganz genau, woher ich ›die Schwester‹ kannte.

  »Verstehe!« Wieder nahm er einen Schluck Bier. Verdammt, jetzt, wo Hannah im selben Raum saß, nur einen Steinwurf weit entfernt, rührte sich mein Schwanz. Mist, verfluchter. Ich musste dringend vögeln!

  Kapitel 19

  Adam

  Das Freizeichen machte mich wahnsinnig. Wieso nahm sie nicht ab? Es war halb acht Uhr morgens und jeder normale Mensch, der zur Arbeit musste, war doch jetzt schon im Büro! Na gut, normalerweise war ich um diese Zeit auch noch beim Schwimmen. Anschließend hätte ich in Ruhe gefrühstückt und geduscht und dann irgendwann – es musste ja Vorteile haben, dass man der Chef war – wäre ich ins Büro gegangen. Heute hatte ich es allerdings, so wie in den letzten Tagen meistens, nicht erwarten können, alleine zu sein. Hoffte ich doch auf eine E-Mail oder eine SMS von Hannah.

  Gestern Abend mit Scott und Kelly ... nun ich konnte mir sehr gut ausmalen, wie das auf sie gewirkt haben musste, aber was sollte ich denn tun? Die ganze Nacht hatte ich wach gelegen, hatte mir Gedanken gemacht und mich gefragt, was zur Hölle ich verbrochen hatte, mich in meine Hochzeitsplanerin zu verlieben.

  Sauer, dass sie nicht ranging, schmiss ich mein Telefon auf den leeren Beifahrersitz und fuhr mir mit der Hand über den Nacken.

  Moment mal, was ging mir da gerade durch den Kopf? Dass ich in sie ... verliebt war?

  Nein!

  Es erwischte mich wie eine Welle, die so mächtig war, dass sie mich von meinem Surfbrett schleuderte. Verdammt. So ein Mist! Das konnte nicht sein. Es durfte nicht sein!

  Die Worte ›es ist aber nun einmal so‹ zogen an meinem inneren Auge vorbei. Ich könnte doch ... ganz kurz einmal diesen Gedanken zulassen, oder? Als ich ihn mir endlich gestattete, spürte ich, dass es die Wahrheit war. So beschissen und falsch es sein mochte, es war die Wahrheit und ließ sich nicht abstreiten. Kelly war wunderbar und in der schlimmsten Zeit meines Lebens für mich da gewesen, aber was ich für sie empfand, war hauptsächlich Dankbarkeit. Keine Liebe ... vielleicht Sympathie. Sonst nichts. Pure, reine Dankbarkeit. Verliebt? Verliebt war ich in Hannah. Ich elender, verdammter Scheißwichser.

  Als diese Gedanken mich wie das tosende Wasser umgaben, wenn mich der Sog in seine Tiefen zog, wendete ich bei der nächsten Gelegenheit und fuhr in die Birdview Avenue. Dort war sie zu Hause. Und sie musste verflucht noch mal mit mir sprechen.

  Gerade fühlte es sich so an, als wäre die Luft zum Atmen nicht so wichtig wie Hannahs Haut an meiner zu spüren oder in ihre warmen Augen zu sehen.

  Als ich endlich – nach gefühlten Stunden – bei ihr ankam, hämmerte ich wie ein Idiot an ihre Türe. Gut, in gewisser Weise, und berücksichtigte man die jüngsten Erkenntnisse, war ich wirklich ein Idiot.

  Und ein Bastard.

  Gerade, als ich wieder mit Schwung und Kraft dagegen hämmern wollte, riss sie die Türe auf. Hannah wollte offenbar gerade mit einer Schimpftirade beginnen, als sie mit einem leicht verwirrten Gesichtsausdruck die Stirn runzelte und sich dennoch ein kleines, aber ungläubiges Lächeln auf ihre Lippen schlich.

  »Du?«, fragte sie und ich spürte, wie sich mein Mund zu dem dämlichsten, bescheuertsten Grinsen aller Zeiten verzog.

  »Guten Morgen, Baby«, murmelte ich, trat ein, kickte mit meinem Fuß die Türe zu und zog sie an ihrer Taille an mich, um sie zu küssen. Sie schmeckte nach Grapefruit, der Eindruck festigte sich, als sie mit ihrer kleinen süßen Zunge in meinen Mund fuhr. Sie trug ein altes KISS-Bandshirt, welches bis knapp über ihren Po reichte, und ich spürte, als ich mit meiner Hand über ihre Schulter wanderte, dass sie keinen BH trug. Augenblicklich wurde ich hart. Fuck, würde sie für immer solch eine Wirkung auf mich haben? Ich hoffte es von Herzen, denn ich genoss es. Fest und besitzergreifend küsste ich sie und plünderte ihren Mund. Sie fühlte sich so warm und weiblich an. Eine Hand ruhte knapp oberhalb ihres Poansatzes und drückte sie an mich, die andere wanderte von ihrem Nacken zu ihrem Hinterkopf und schlang sich schließlich den zotteligen Zopf um die Finger. Hannah hatte nackte Beine und war außerdem barfuß, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihre kleinen schlanken Finger in meinem Haar vergrub. Leise lachend zog ich sanft
ihren Kopf zurück und zwang sie so mich anzusehen.

  »Ich hoffe, das ist ein guter Morgen.«

  Sie biss sich nun auf die volle, vom Küssen geschwollene und glänzende Unterlippe, als sie nickte. »Der Beste seit Langem.«

  Sobald ich ihr nur minimalen Spielraum gab, stürzte sie sich wieder auf mich. Fieberhaft wanderten ihre Lippen über meinen Mund und erforschten ihn. Schmeckten mich und bissen mich sanft in die Lippe. Als sie einen heiseren Laut und ein Keuchen ausstieß, begann ich zu knurren und hob sie unter ihrem Hintern an. Das leise Kichern, welches ihr entwich, war das schönste Geräusch, das ich jemals gehört hatte. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich es in Dauerschleife um mich haben können. Hannah war so verdammt einzigartig.

  »Ich wollte gerade duschen«, wisperte sie an meinem Mund, ehe sie mich erneut küsste. Oh Baby, du weißt ja gar nicht, was du gerade angerichtet hast. Das eigene Grab geschaufelt, denn damit war es besiegelt, ich würde sie in ihr verdammtes Bad bringen, uns beide ausziehen und sie anschließend unter der Dusche nehmen, bis ich zusammenbrach. Mein ganzer Körper und was noch viel aussagekräftiger war, meine Seele schrien danach, dass ich mich in ihr versenkte und ihr einen Orgasmus nach dem nächsten entlockte. Ich wollte endlich wieder spüren, wie sie ihre Muskeln anspannte und um meinen Schwanz herum kam.

  Mit Hannahs Beinen um meine Hüften streifte ich im Laufen meine Tom’s von den Füßen und stieß mit der Schulter die Türe zum Badezimmer auf. Das Wasser lief schon. Sie hatte ja gesagt, dass sie kurz vor dem Duschen gewesen war, aber so kurz davor ... Ihren Hintern platzierte ich, ohne lange zu überlegen, auf dem Waschtisch und löste mich nun von ihr.

  »Wir müssen dir das ausziehen, Baby«, murmelte ich. Ohne jedes Widerwort hob sie die Arme und ich zog ihr das Shirt über den Kopf. Als ich diese atemberaubende Frau, nackt bis auf ihr Höschen – welches rosa war und mich zum Schmunzeln brachte – wunderschön mit leicht gespreizten Beinen nun vor mir sah, hatte ich zwei Möglichkeiten: Entweder ich würde nun meinen Schwanz in meiner Jeans umlagern, damit er nicht mehr so an die Knopfleiste drückte oder ich würde mir einfach die Klamotten vom Leib reißen und sie nehmen.

 

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