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Collected Works of Martin Luther

Page 201

by Martin Luther


  30 Wenn ich mich gleich mit Schneewasser wüssche / vnd reinigete meine Hende mit dem brunnen.

  31 So wirstu mich doch tuncken in Kot / vnd werden mir meine Kleider scheuslich anstehen.

  32 Denn er ist nicht mein Gleiche / dem ich antworten möchte / das wir fur Gerichte mit einander kemen.

  33 Es ist vnter vns kein Scheideman / noch der seine hand zwisschen vns beide lege.

  34 Er neme von mir seine Ruten / vnd las sein schrecken von mir.

  35 Das ich müge reden / vnd mich nicht fur jm fürchten dürffe / Sonst kan ich nichts thun / das fur mich sey.

  Capitel 10

  1 MEINE SEELE verdreusst mein leben / Jch wil meine klage bey mir gehen lassen / vnd reden vom betrübnis meiner seelen.

  2 Vnd zu Gott sagen / Verdamne mich nicht / Las mich wissen / warumb du mit mir hadderst?

  3 Gefellet dirs / das du gewalt thust / vnd mich verwirffest / den deine Hende gemacht haben / vnd machest der Gottlosen furnemen zu ehren?

  4 Hastu denn auch fleischliche augen / oder sihestu wie ein Mensch sihet?

  5 Oder ist deine zeit wie eines Menschen zeit? Oder deine jar wie eines Mans jare?

  6 Das du nach meiner missethat fragest / vnd suchest meine sünde.

  7 So du doch weissest / wie ich nicht Gottlos sey / So doch niemand ist / der aus deiner Hand erretten müge.

  8 DEine hende haben mich geerbeitet / vnd gemacht alles was ich vmb vnd vmb bin / Vnd versenckest mich so gar.

  9 Gedenck doch / das du mich aus Leimen gemacht hast / vnd wirst mich wider zu Erden machen.

  10 Hastu mich nicht wie Milch gemolcken / vnd wie Kese lassen gerinnen?

  11 Du hast mir haut vnd fleisch angezogen / mit beinen vnd adern hastu mich zusamen gefüget.

  12 Leben vnd wolthat hastu an mir gethan / vnd dein auffsehen bewart meinen odem.

  13 Vnd wiewol du solchs in deinem hertzen verbirgest / so weis ich doch / das du des gedenckest.

  14 Wenn ich sündige / So merckstus bald / vnd lessest meine missethat nicht vngestrafft.

  15 Bin ich Gottlos / so ist mir aber weh / Bin ich Gerecht / So thar ich doch mein heubt nicht auffheben / als der ich vol schmach bin vnd sehe mein Elend.

  16 Vnd wie ein auffgereckter Lewe jagestu mich / vnd handelst widerumb grewlich mit mir.

  17 Du ernewest deine Zeugen wider mich / vnd machest deines zorns viel auff mich / Es zeplagt mich eins vber das ander mit hauffen.

  18 WArumb hastu mich aus Mutterleib komen lassen? Ah / das ich were vmbkomen / vnd mich nie kein auge gesehen hette.

  19 So were ich als die nie gewesen sind / von Muterleibe zum grabe bracht.

  20 Wil denn nicht ein ende haben mein kurtzes Leben? vnd von mir lassen / das ich ein wenig erquickt würde?

  21 Ehe denn ich hin gehe vnd kome nicht wider / nemlich / ins Land der finsternis vnd des tunckels.

  22 Jns Land / da es stock dicke finster ist / vnd da keine ordenung ist / da es scheinet wie das tunckel.

  Capitel 11

  1 DA ANTWORTET Zophar von Naema / vnd sprach/

  2 Wenn einer lang geredt / mus er nicht auch hören? Mus denn ein Wesscher jmer recht haben?

  3 Müssen die Leute deinem grossen schwetzen schweigen / das du spottest / vnd niemand dich bescheme?

  4 Du sprichst / Meine rede ist rein / vnd lauter bin ich fur deinen augen.

  5 Ah das Gott mit dir redet / vnd thet seine lippen auff.

  6 Vnd zeigete die heimliche weisheit / Denn er hette noch wol mehr an dir zu thun / auff das du wissest / das er deiner sünde nicht aller gedenckt.

  7 Meinstu / das du so viel wissest / als Gott weis / vnd wöllest alles so volkömlich treffen / als der Allmechtige?

  8 Er ist höher denn der Himel / was wiltu thun? Tieffer denn die Helle / was kanstu wissen?

  9 Lenger denn die Erde / vnd breiter denn das Meer.

  10 So er sie vmbkeret oder verbürge / oder in einen Hauffen würffe / wer wils jm wehren?

  11 Denn er kennet die losen Leute / Er sihet die vntugent / vnd solts nicht mercken?

  12 Ein vnnützer Man blehet sich / vnd ein geborn Mensch wil sein wie ein junges Wild.

  13 WEnn du dein hertz hettest gericht / vnd deine hende zu jm ausgebreitet.

  14 Wenn du die vntugent / die in deiner hand ist / hettest ferne von dir gethan / das in deiner Hütten kein vnrecht bliebe.

  15 So möchtestu dein andlitz auffheben on taddel / vnd würdest fest sein vnd dich nicht fürchten.

  16 Denn würdestu der mühe vergessen / vnd so wenig gedencken / als des wassers das fur vbergehet.

  17 Vnd die zeit deines Lebens würde auffgehen / wie der mittag / vnd das finster würde ein liechter morgen werden.

  18 Vnd dürfftest dich des trösten / das hoffnung da sey / vnd würdest mit ruge ins Grab komen.

  19 Vnd würdest dich legen / vnd niemand würde dich auffschrecken / vnd viel würden fur dir flehen.

  20 Aber die augen der Gottlosen werden verschmachten / vnd werden nicht entrinnen mügen / Denn jre hoffnung wird jrer Seelen feilen.

  Capitel 12

  1 DA ANTWORTET Hiob / vnd sprach/

  2 Ja jr seid die Leute / mit euch wird die weisheit sterben.

  3 Jch hab so wol ein hertz als jr / vnd bin nicht geringer denn jr / Vnd wer ist / der solchs nicht wisse?

  4 Wer von seinem Nehesten verlachet wird / der wird Gott anruffen / der wird jn erhören / Der gerechte vnd frome mus verlachet sein.

  5 Vnd ist ein verachtet Liechtlin fur den gedancken der Stoltzen / stehet aber das sie sich dran ergern.

  6 Der Verstörer hütten haben die fülle / vnd toben wider Gott thürstiglich / wiewol es jnen Gott in jre hende gegeben hat.

  7 FRage doch das Vieh / das wird dichs leren / vnd die Vogel vnter dem Himel / die werden dirs sagen.

  8 Oder rede mit der Erden / die wird dichs leren / vnd die fisch im meer werden dirs erzelen.

  9 Wer weis solchs alles nicht / das des HERRN Hand das gemacht hat?

  10 Das in seiner Hand ist die Seele alles des da lebet / vnd der Geist alles fleischs eins jglichen?

  11 Prüfet nicht das ohre die rede? vnd der mund schmeckt die speise?

  12 Ja bey den Grosuetern ist die weisheit / vnd der verstand bey den Alten.

  13 Bey jm ist weisheit vnd gewalt / rat vnd verstand.

  14 Sihe / wenn er zubricht / so hilfft kein bawen. Wenn er jemand verschleusst / kan niemand auffmachen.

  15 Sihe / wenn er das wasser verschleusst / So wirds alles dürre / Vnd wenn ers auslesset / So keret es das Land vmb.

  16 Er ist starck vnd fürets aus / Sein ist der da jrret / vnd der da verfüret.

  17 ER füret die Klugen wie ein raub / vnd macht die Richter toll.

  18 Er löset auff der Könige zwang / Vnd gürtet mit einem gürtel jre Lenden.

  19 Er füret die Priester wie ein raub / Vnd lessts feilen den Fessten.

  20 Er wendet weg die lippen der Warhafftigen / vnd nimpt weg die sitten der Alten.

  21 Er schüttet verachtung auff die Fürsten / vnd macht den bund der Gewaltigen los.

  22 Er öffenet die finstern gründe / vnd bringt er aus das tunckel an das liecht.

  23 Er macht etlich zum grossen Volck / vnd bringet sie wider vmb. Er breitet ein Volck aus / vnd treibts wider weg.

  24 Er nimpt weg den mut der Obersten des Volcks im Lande / vnd macht sie jrre auff eim vnwege / da kein weg ist.

  25 Das sie die finsternis tappen on liecht / vnd macht sie jrre / wie die Trunckene.

  Capitel 13

  1 SJHE / das hat alles mein auge gesehen / vnd mein ohre gehöret / vnd habs verstanden.

  2 Was jr wisset / das weis ich auch / vnd bin nicht geringer denn jr.

  3 Doch wolt ich gern wider den Allmechtigen reden / vnd wolt gern mit Gott rechten.

  4 Denn jr deutets felschlich / vnd seid alle vnnütze Ertzte.

  5 Wolt Gott jr schwiget / so würdet jr weise.

  6 Höret doch meine straffe / vnd merckt auff die sache dauon ich rede.

  7 Wolt jr Gott verteidigen mit vnrecht / vnd fur j
n lisst brauchen?

  8 Wolt jr seine Person ansehen? Wolt jr Gott vertretten?

  9 Wirds euch auch wolgehen / wenn er euch richten wird? Meinet jr / das jr jn teuschen werdet / wie man einen Menschen teuschet?

  10 Er wird euch straffen / wo jr Person ansehet heimlich.

  11 Wird er euch nicht erschrecken / wenn er sich wird erfür thun? vnd seine furcht wird vber euch fallen.

  12 Ewer Gedechtnis wird vergleicht werden der asschen / vnd ewer Rücke wird wie ein leimen hauffen sein.

  13 SChweiget mir / das ich rede / es sol mir nichts feilen.

  14 Was sol ich mein fleisch mit meinen Zeenen beissen / vnd meine Seele in meine Hende legen?

  15 Sihe / er wird mich doch erwürgen / vnd ich kans nicht erwarten / Doch wil ich meine wege fur jm straffen.

  16 Er wird ja mein Heil sein / Denn es kompt kein Heuchler fur jn.

  17 Höret meine rede / vnd meine auslegung fur ewrn ohren.

  18 Sihe / ich habe das vrteil schon gefellet / Jch weis / das ich werde gerecht sein.

  19 Wer ist der mit mir rechten wil? Aber nu mus ich schweigen vnd verderben.

  20 ZWeyerley thu mir nur nicht / so wil ich mich fur dir nicht verbergen.

  21 Las deine Hand ferne von mir sein / vnd dein schrecken erschrecke mich nicht.

  22 Ruffe mir / ich wil dir antworten / Oder ich wil reden / antworte du mir.

  23 Wie viel ist meiner missethat vnd sünden? Las mich wissen meine vbertrettung vnd sünde.

  24 Warumb verbirgestu dein Andlitz / vnd heltest mich fur deinen Feind?

  25 Wiltu wider ein fliegend Blat so ernst sein / vnd ein dürren Halm verfolgen?

  26 Denn du schreibest mir an betrübtnis / vnd wilt mich vmbbringen vmb der sünde willen meiner Jugent.

  27 Du hast meinen fus in stock gelegt / vnd hast acht auff alle meine pfadte / vnd sihest auff die fusstapffen meiner füsse.

  28 Der ich doch wie ein faul Ass vergehe / vnd wie ein Kleid das die Motten fressen.

  Capitel 14

  1 DER MENSCH vom Weibe geborn / lebt kurtze zeit / vnd ist vol vnruge.

  2 Gehet auff wie eine Blume vnd fellet abe / Fleucht wie eine Schatten / vnd bleibt nicht.

  3 Vnd du thust deine Augen vber solchen auff / das du mich fur dir ins Gericht zeuhest.

  4 Wer wil einen Reinen finden bey denen / da keiner rein ist?

  5 Er hat sein bestimpte zeit / die zal seiner monden stehet bey dir / Du hast ein Ziel gesetzt / das wird er nicht vbergehen.

  6 Thu dich von jm / das er ruge hab / bis das seine zeit kome / der er wie ein Taglöner wartet.

  7 EJn Bawm hat hoffnung / wenn er schon abgehawen ist / das er sich wider verendere / vnd seine Schüsslinge hören nicht auff.

  8 Ob seine Wurtzel in der erden veraltet / vnd sein Stam in dem staub erstirbt.

  9 So grunet er doch wider vom geruch des wassers / vnd wechst da her als were er gepflantzt.

  10 Wo ist aber ein Mensch / wenn er tod vnd vmbkomen vnd da hin ist?

  11 Wie ein wasser ausleufft aus dem See / vnd wie ein strom versieget vnd vertrocknet.

  12 So ist ein Mensch wenn er sich legt / vnd wird nicht auffstehen / vnd wird nicht auffwachen / so lange der Himel bleibt / noch von seinem schlaff erweckt werden.

  13 AH / das du mich in der Helle verdecktest / vnd verbergest bis dein zorn sich lege / vnd setzest mir ein ziel / das du an mich denckest.

  14 Meinstu ein todter Mensch werde wider leben? Jch harre teglich / die weil ich streitte / bis das meine verenderung kome.

  15 Das du wollest mir ruffen / vnd ich dir antworten / vnd wöllest das werck deiner Hende nicht ausschlahen.

  16 Denn du hast schon meine Genge gezelet / Aber du woltest ja nicht acht haben auff meine sünde.

  17 Du hast meine vbertrettung in einem Bündlin versiegelt / vnd meine missethat zusamen gefasset.

  18 Zufellet doch ein Berg vnd vergehet / vnd ein fels wird von seinem ort versetzt.

  19 Wasser wesschet steine weg / vnd die tropffen flötzen die erden weg / Aber des Menschen hoffnung ist verloren.

  20 Denn du stossest jn gar vmb / das er da hin feret / verenderst sein wesen / vnd lessest jn faren.

  21 Sind seine Kinder in ehren / das weis er nicht / Oder ob sie geringe sind / des wird er nicht gewar.

  22 Weil er das fleisch antregt / mus er schmertzen haben / Vnd weil seine Seele noch bey jm ist / mus er leide tragen.

  Capitel 15

  1 DA ANTWORTET Eliphas von Theman / vnd sprach/

  2 Sol ein weiser Man so auffgeblasen wort reden / vnd seinen Bauch so blehen mit losen reden?

  3 Du straffest mit worten die nicht tügen / Vnd dein reden ist kein nütze.

  4 Du hast die furcht faren lassen / vnd redest zu verechtlich fur Gott.

  5 Denn deine missethat leret deinen mund also / Vnd hast erwelet ein schalckhafftige Zunge.

  6 Dein mund wird dich verdammen / vnd nicht ich / Deine lippen sollen dir antworten.

  7 Bistu der erste Mensch geborn? Bistu vor allen Hügeln empfangen?

  8 Hastu Gottes heimlichen rat gehört? Vnd ist die weisheit selbs geringer denn du?

  9 Was weissestu / das wir nicht wissen? Was verstehestu / das nicht bey vns sey?

  10 Es sind graw vnd alte vnter vns / die lenger gelebt haben denn deine Veter.

  11 SOlten Gottes tröstung so geringe fur dir gelten? Aber du hast jrgend noch ein heimlich stück bey dir.

  12 Was nimpt dein hertz fur? Was sihestu so stoltz?

  13 Was setzt sich dein mut wider Gott / das du solche rede aus deinem munde lessest?

  14 Was ist ein Mensch / das der solt rein sein / vnd das er solt gerecht sein / der vom Weibe geborn ist?

  15 Sihe / vnter seinen Heiligen ist keiner on taddel / vnd die Himel sind nicht rein fur jm.

  16 Wie viel mehr ein Mensch / der ein Grewel vnd schnöde ist / Der vnrecht seufft wie wasser.

  17 Jch wil dirs zeigen / höre mir zu / Vnd wil dir erzelen / was ich gesehen habe.

  18 Was die weisen gesagt haben / vnd jren Vetern nicht verholen gewesen ist.

  19 Welchen allein das Land gegeben ist / das kein Frembder durch sie gehen mus.

  20 DEr Gottlose bebet sein lebenlang / vnd dem Tyrannen ist die zal seiner jar verborgen.

  21 Was er höret / das schrecket jn / Vnd wens gleich friede ist / furcht er sich / der Verderber kome.

  22 Gleubt nicht / das er müge dem vnglück entrinnen / vnd versihet sich jmer des Schwerts.

  23 Er zeucht hin vnd her nach Brot / vnd dünckt jn jmer / die zeit seines vnglücks sey furhanden.

  24 Angst vnd not schrecken jn / vnd schlahen jn nider / als ein König mit einem Heer.

  25 Denn er hat seine hand wider Gott gestreckt / vnd wider den Allmechtigen sich gestreubet.

  26 Er leufft mit dem kopff an jn / vnd ficht halsstarriglich wider jn.

  27 Er brüstet sich / wie ein fetter wanst / Vnd macht sich fett vnd dick.

  28 ER wird aber wonen in verstöreten Stedten / da keine Heuser sind / sondern auff einem hauffen ligen.

  29 Er wird nicht reich bleiben / vnd sein Gut wird nicht bestehen / vnd sein Glück wird sich nicht ausbreiten im Lande.

  30 Vnfall wird nicht von jm lassen / Die flamme wird seine zweige verdorren / vnd durch den odem jres mundes jn wegfressen.

  31 Er wird nicht bestehen / denn er ist in seinem eitel dunckel betrogen / Vnd eitel wird sein lohn werden.

  32 Er wird ein ende nemen / wens jm vneben ist / vnd sein Zweig wird nicht grunen.

  33 Er wird abgerissen werden / wie ein vnzeitige Drauben vom Weinstock / vnd wie ein Olebawm seine blüet abwirfft.

  34 Denn der Heuchler versamlung wird einsam bleiben / vnd das fewr wird die Hütten fressen / die Geschencke nemen.

  35 Er gehet schwanger mit vnglück / vnd gebirt mühe / vnd jr Bauch bringt feil. Psal. 7.

  Capitel 16

  1 HJOB ANTWORTET / vnd sprach/

  2 Jch habe solchs offt gehöret / Jr seid alle zumal leidige Tröster/

  3 Wöllen die lose wort kein ende haben? Oder was macht d
ich so frech also zu reden?

  4 Jch künd auch wol reden wie jr / Wolt Gott / ewr Seele were an meiner seelen stat / Jch wolt auch mit worten an euch setzen / vnd mein Heubt also vber euch schütteln.

  5 Jch wolt euch stercken mit dem munde / vnd mit meinen lippen trösten.

  6 Aber wenn ich schon rede / So schonet mein der schmertze nicht / Las ichs anstehen / So gehet er nicht von mir.

  7 NV aber macht er mich müde / vnd verstöret alles was ich bin.

  8 Er hat mich runtzlicht gemacht / vnd zeuget wider mich / Vnd mein Widersprecher lehnet sich wider mich auff / vnd antwortet wider mich.

  9 Sein grim reisset / vnd der mir gram ist / beisset die Zeene vber mich zusamen / mein Widersacher fünckelt mit seinen augen auff mich.

  10 Sie haben jren mund auffgesperret wider mich / vnd haben mich schmehlich auff meine Backen geschlagen / Sie haben jren mut mit einander an mir gekület.

  11 Gott hat mich vbergeben dem Vngerechten / vnd hat mich in der Gottlosen hende lassen komen.

  12 Jch war reich / Aber er hat mich zu nicht gemacht / Er hat mich beim Hals genomen vnd zustossen / vnd hat mich jm zum Ziel auffgericht.

  13 Er hat mich vmbgeben mit seinen Schützen / Er hat meine Nieren gespalten vnd nicht verschonet / Er hat meine Gallen auff die erden geschut.

  14 Er hat mir eine wunde vber die andern gemacht / Er ist an mich gelauffen wie ein Gewaltiger.

  15 JCh habe einen Sack vmb meine haut geneet / vnd habe mein Horn in den staub gelegt.

  16 Mein andlitz ist geschwollen von weinen / Vnd mein augenliede sind vertunckelt.

  17 Wiewol kein freuel in meiner hand ist / vnd mein Gebet ist rein.

  18 Ah erde verdecke mein Blut nicht / vnd mein geschrey müsse nicht raum finden.

  19 Auch sihe da / mein Zeuge ist im Himel / vnd der mich kennet ist in der höhe.

  20 Meine freunde sind meine Spötter / Aber mein auge threnet zu Gott.

  21 Wenn ein Man künd mit Gott rechten / wie ein Menschen kind / mit seinem Freunde.

  22 Aber die bestimpten jar sind komen / vnd ich gehe hin des weges / den ich nicht wider komen werde.

 

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