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Collected Works of Martin Luther

Page 202

by Martin Luther


  Capitel 17

  1 MEIN ODEM ist schwach / vnd meine tage sind abgekürtzt / das Grab ist da.

  2 Niemand ist von mir geteuschet / noch mus mein Auge darumb bleiben in betrübnis.

  3 Ob du gleich einen Bürgen fur mich woltest / wer wil fur mich geloben?

  4 Du hast jren Hertzen den verstand verborgen / darumb wirstu sie nicht erhöhen.

  5 Er rhümet wol seinen Freunden die ausbeute / Aber seiner Kinder augen werden verschmachten.

  6 Er hat mich zum Sprichwort vnter den Leuten gesetzt / vnd mus ein Wunder vnter jnen sein.

  7 Mein gestalt ist tunckel worden fur trawren / vnd alle meine glieder sind wie ein schatten.

  8 Darüber werden die Gerechten vbel sehen / vnd die Vnschuldigen werden sich setzen wider die Heuchler.

  9 Der Gerechte wird seinen weg behalten / Vnd der von reinen henden wird starck bleiben.

  10 Wolan / so keret euch alle her vnd kompt / Jch werde doch keinen Weisen vnter euch finden.

  11 MEine tage sind vergangen / meine Anschlege sind zutrennet / die mein hertz besessen haben.

  12 Vnd haben aus der nacht tag gemacht / vnd aus dem tage nacht.

  13 Wenn ich gleich lange harre / so ist doch die Helle mein haus / vnd im finsternis ist mein Bette gemacht.

  14 Die Verwesung heis ich meinen Vater / vnd die würme meine Mutter vnd meine Schwester.

  15 Was sol ich harren? vnd wer achtet mein hoffen?

  16 Hinunter in die Helle wird es faren / vnd wird mit mir in dem staub ligen.

  Capitel 18

  1 DA ANTWORTET Bildad von Suah / vnd sprach/

  2 Wenn wolt jr der rede ein ende machen? Mercket doch / darnach wöllen wir reden.

  3 Warumb werden wir geachtet wie Vieh / vnd sind so vnrein fur ewren augen?

  4 Wiltu fur bosheit bersten? Meinstu / das vmb deinen willen die Erden verlassen werde / vnd der fels von seinem ort versetzt werde?

  5 Auch wird das Liecht der Gottlosen verlesschen / vnd der funcke seines fewrs wird nicht leuchten.

  6 Das Liecht wird finster werden in seiner Hütten / vnd seine Leuchte vber jm verlesschen.

  7 Die zugenge seiner Habe werden schmal werden / vnd sein Anschlag wird jn fellen.

  8 Denn er ist mit seinen füssen in strick bracht / vnd wandelt im Netze.

  9 Der strick wird seine fersen halten / vnd die Dürstigen werden jn erhasschen.

  10 Sein Strick ist gelegt in die erden / vnd seine Falle auff seinem gang.

  11 Vmb vnd vmb wird jn schrecken plötzliche furcht / das er nicht weis / wo er hin aus sol.

  12 HVnger wird seine habe sein / vnd vnglück wird jm bereit sein vnd anhangen.

  13 Die sterck seiner haut wird verzehret werden / vnd seine stercke wird verzehren der fürst des Tods.

  14 Seine hoffnung wird aus seiner Hütten gerottet werden / vnd sie werden jn treiben zum Könige des schreckens.

  15 Jn seiner Hütten wird nichts bleiben / vber sein Hütten wird schwefel gestrewet werden.

  16 Von vnten werden verdorren seine Wurtzel / vnd von oben abgeschnitten sein Erndte.

  17 Sein gedechtnis wird vergehen in dem Lande / Vnd wird keinen namen haben auff der gassen.

  18 Er wird vom liecht ins finsternis vertrieben werden / vnd vom Erdboden verstossen werden.

  19 Er wird keine Kinder haben vnd keine Neffen vnter seinem volck / Es wird jm keiner vberbleiben in seinen Gütern.

  20 Die nach jm komen / werden sich vber seinen tag entsetzen / Vnd die vor jm sind / wird eine furcht ankomen.

  21 Das ist die wonung des Vngerechten / vnd dis ist die stete des / der Gott nicht achtet.

  Capitel 19

  1 HJOB ANTWORTET vnd sprach/

  2 Was plaget jr doch meine Seele / vnd peiniget mich mit worten?

  3 Jr habt mich nu zehen mal gehönet / vnd schemet euch nicht / das jr mich also vmbtreibet.

  4 Jrre ich / so jrre ich mir.

  5 Aber jr erhebet euch warlich wider mich / vnd schelt mich zu meiner schmach.

  6 Merckt doch einst / das mir Gott vnrecht thut / vnd hat mich mit seinem Jagestrick vmbgeben.

  7 Sihe / ob ich schon schrey vber freuel / so werde ich doch nicht erhöret / Jch ruffe / vnd ist kein recht da.

  8 Er hat meinen weg verzeunet / das ich nicht kan hinüber gehen / Vnd hat finsternis auff meinen steig gestellet.

  9 Er hat meine Ehre mir ausgezogen / vnd die Krone von meinem Heubt genomen.

  10 Er hat mich zubrochen vmb vnd vmb / vnd lesst mich gehen / Vnd hat ausgerissen meine Hoffnung wie einen Bawm.

  11 SEin zorn ist vber mich ergrimmet / vnd er achtet mich fur seinen feind.

  12 Seine Kriegsleute sind mit einander komen / vnd haben jren weg vber mich gepflastert / vnd haben sich vmb meine Hütten her gelagert.

  13 Er hat meine Brüder ferne von mir gethan / Vnd meine Verwandten sind mir frembde worden.

  14 Meine Nehesten haben sich entzogen / Vnd meine Freunde haben mein vergessen.

  15 Meine Hausgenossen vnd meine Megde achten mich fur frembde / Jch bin vnbekand worden fur jren augen.

  16 Jch rieff meinem Knecht / vnd er antwortet mir nicht / Jch muste jm flehen mit eigenem munde.

  17 Mein Weib stellet sich frembd wenn ich jr ruffe / Jch mus flehen den Kindern meines Leibs.

  18 Auch die junge Kinder geben nichts auff mich / Wenn ich mich wider sie setze / so geben sie mir böse wort.

  19 Alle meine getrewen haben Grewel an mir / Vnd die ich lieb hatte / haben sich wider mich gekeret.

  20 MEin gebein hanget an meiner haut vnd fleisch / vnd kan meine zeene mit der haut nicht bedecken.

  21 Erbarmet euch mein / erbarmet euch mein / jr meine Freunde / Denn die hand Gottes hat mich gerürt.

  22 Warumb verfolget jr mich / gleich so wol als Gott / vnd künd meines fleisches nicht sat werden?

  23 Ah das meine rede geschrieben würden / Ah / das sie in ein Buch gestellet würden.

  24 Mit einem eisern Griffel auff bley / vnd zu ewigem gedechtnis in einen Fels gehawen würden.

  25 Aber ich weis das mein Erlöser lebet / vnd er wird mich hernach aus der Erden auffwecken.

  26 Vnd werde darnach mit dieser meiner haut vmbgeben werden / vnd werde in meinem fleisch Gott sehen.

  27 Den selben werde ich mir sehen / vnd meine augen werden jn schawen / vnd kein frembder. Meine nieren sind verzeret in meinem schos/

  28 denn jr sprecht / Wie wöllen wir jn verfolgen / vnd eine sache zu jm finden?

  29 Fürchtet euch fur dem schwert / Denn das schwert ist der zorn vber die missethat / Auff das jr wisset / das ein Gericht sey.

  Capitel 20

  1 DA ANTWORTET Zophar von Naema / vnd sprach/

  2 Darauff mus ich antworten / vnd kan nicht harren.

  3 Vnd wil gern hören / wer mir das sol straffen vnd taddeln / Denn der geist meins verstands sol fur mich antworten.

  4 Weissestu nicht / das allezeit so gegangen ist / sint das Menschen auff erden gewesen sind.

  5 Das der rhum der Gottlosen stehet nicht lang / vnd die freude des Heuchlers weret ein augenblick?

  6 Wenn gleich seine höhe in den Himel reichet / vnd sein heubt an die wolcken rüret/

  7 So wird er doch zu letzt vmbkomen wie ein dreck / Das die / fur denen er ist angesehen / werden sagen / wo ist er?

  8 Wie ein trawm vergehet / so wird er auch nicht funden werden / Vnd wie ein Gesicht in der nacht verschwindet.

  9 Welch auge jn gesehen hat wird jn nicht mehr sehen / Vnd seine stete wird jn nicht mehr schawen/

  10 Seine Kinder werden betteln gehen / Vnd seine hand wird jm mühe zu lohn geben.

  11 Seine Beine werden seine heimliche sünde wol bezalen / vnd werden sich mit jm in die erden legen.

  12 WEnn jm die Bosheit gleich in seinem munde wol schmeckt / wird sie doch jm in seiner zungen feilen.

  13 Sie wird auffgehalten / vnd jm nicht gestattet / vnd wird jm geweret werden in seinem halse.

  14 Seine speise inwendig im Leibe wird sich verwandeln in Ottergallen.

  15 Die Güter / die er verschlungen hat
/ mus er wider ausspeien / vnd Gott wird sie aus seinem bauch stossen.

  16 Er wird der Ottern galle saugen. / Vnd die zunge der Schlangen wird jn tödten.

  17 Er wird nicht sehen die Ströme noch die wasserbeche / die mit honig vnd butter fliessen.

  18 Er wird erbeiten / vnd des nicht geniessen / Vnd seine Güter werden andern / das er der nicht fro wird.

  19 Denn er hat vnterdrückt vnd verlassen den armen / Er hat Heuser zu sich gerissen / die er nicht erbawet hat.

  20 Denn sein wanst kund nicht vol werden / vnd wird durch sein köstlich Gut nicht entrinnen.

  21 Es wird seiner Speise nichts vberbleiben / Darumb wird sein gut Leben keinen bestand haben.

  22 Wenn er gleich die fülle vnd genug hat / wird jm doch angst werden / Aller hand mühe wird vber jn komen.

  23 ES wird jm der wanst ein mal vol werden / Vnd er wird den grim seines Zorns vber jn senden / Er wird vber jn regenen lassen seinen streit.

  24 Er wird fliehen fur dem eisern Harnisch / Vnd der ehern Bogen wird jn veriagen.

  25 Ein blos Schwert wird durch jn ausgehen / vnd des schwerts blitzen / der jm bitter sein wird / wird mit schrecken vber jn faren/

  26 Es ist kein finsternis da / die jn verdecken möchte. Es wird jn ein fewr verzeren das nicht auffgeblasen ist / Vnd wer vbrig ist in seiner Hütten / dem wirds vbel gehen.

  27 Der Himel wird seine missethat eröffenen / Vnd die erde wird sich wider jn setzen.

  28 Das getreide in seinem Hause wird weggefüret werden / zustrewet am tage seins zorns.

  29 Das ist der lohn eines gottlosen Menschen bey Gott / vnd das erbe seiner rede bey Gott.

  Capitel 21

  1 HJOB ANTWORTET / vnd sprach/

  2 Höret doch zu meiner rede / vnd lasst euch raten/

  3 Vertragt mich / das ich auch rede / vnd spottet darnach mein.

  4 Handel ich denn mit einem Menschen / das mein mut hierin nicht solt vnwillig sein?

  5 Keret euch her zu mir / jr werdet saur sehen / vnd die hand auffs maul legen müssen.

  6 Wenn ich daran gedenck / so erschrecke ich / vnd zittern kompt mein fleisch an.

  7 Warumb leben denn die Gottlosen / werden alt vnd nemen zu mit gütern?

  8 Jr Same ist sicher vmb sie her / vnd jr Nachkömling sind bey jnen.

  9 Jr Haus hat friede fur der furcht / vnd Gottes ruten ist nicht vber jnen.

  10 Seine ochsen lesst man zu / vnd misrett jm nicht / Seine kue kalbet / vnd ist nicht vnfruchtbar.

  11 Jre jungen Kinder gehen aus / wie eine herd / vnd jre Kinder lecken.

  12 Sie jauchzen mit Paucken vnd Harffen / vnd sind frölich mit Pfeiffen.

  13 Sie werden alt bey guten tagen / vnd erschrecken kaum ein augenblick fur der Helle.

  14 Die doch sagen zu Gott / Heb dich von vns / wir wöllen von deinen wegen nicht wissen.

  15 Wer ist der Allmechtige / das wir jm dienen solten? oder was sind wirs gebessert / so wir jn anruffen? Jere. 12.; Abac. 1.; Mal. 3.

  16 ABer sihe / jr gut stehet nicht in jren henden / Darumb sol der Gottlosen sinn ferne von mir sein.

  17 Wie wird die leuchte der Gottlosen verlesschen vnd jr vnglück vber sie komen? Er wird hertzenleid austeilen in seinem zorn.

  18 Sie werden sein wie stoppeln fur dem winde / vnd wie sprew die der Sturmwind wegfüret.

  19 Gott behelt desselben vnglück auff seine Kinder / Wenn ers jm vergelten wird / so wird mans jnnen werden.

  20 Seine augen werden sein verderben sehen / vnd vom grim des Allmechtigen wird er trincken.

  21 Denn wer wird gefallen haben an seinem Hause nach jm? vnd die zal seiner monden wird kaum halb bleiben.

  22 Wer wil Gott leren / der auch die Hohen richtet?

  23 Dieser stirbet frisch vnd gesund / in allem reichthum vnd voller gnüg.

  24 Sein melckfas ist vol milch / vnd seine gebeine werden gemest mit marck.

  25 Jener aber stirbet mit betrübter seelen / vnd hat nie mit freuden gessen.

  26 Vnd ligen gleich mit einander in der erden / vnd Würme decken sie zu.

  27 SJhe / ich kenne ewer gedancken wol / vnd ewer freuel furnemen wider mich.

  28 Denn jr sprecht / Wo ist das haus des Fürsten? vnd wo ist die Hütten da die Gottlosen woneten?

  29 Redet jr doch dauon / wie der gemeine Pöbel / vnd merckt nicht was jener wesen bedeutet.

  30 Denn der Böse wird behalten auff den tag des verderbens / vnd auff den tag des grimmens bleibt er.

  31 Wer wil sagen / was er verdienet / wenn mans eusserlich ansihet? Wer wil jm vergelten was er thut?

  32 Aber er wird zum Grabe gerissen / vnd mus bleiben bey den hauffen.

  33 Es gefiel jm wol der schlam des Bachs / vnd alle Menschen werden jm nach gezogen / vnd dere / die fur jm gewesen sind / ist keine zal.

  34 Wie tröstet jr mich so vergeblich? vnd ewer Antwort findet sich vnrecht.

  Capitel 22

  1 DA ANTWORTET Eliphas von Thema / vnd sprach/

  2 Was darff Gott eines starcken / Vnd was nutzt jm ein Kluger?

  3 Meinstu das dem Allmechtigen gefalle / das du dich so from machest? Oder was hilffts jn / ob du deine wege gleich on wandel achtest?

  4 Meinstu er wird sich fur dir fürchten dich zu straffen / vnd mit dir fur gericht tretten?

  5 Ja deine bosheit ist zu gros / vnd deiner missethat ist kein ende.

  6 Du hast etwa deinem Bruder ein Pfand genomen on vrsach / Du hast den Nacketen die kleider ausgezogen.

  7 Du hast die Müden nicht getrenckt mit wasser / vnd hast dem Hungerigen dein brot versagt.

  8 Du hast gewalt im Lande geübt / vnd prechtig drinnen gesessen.

  9 Die widwen hastu leer lassen gehen / vnd die arm der Waisen zubrochen.

  10 Darumb bistu mit stricken vmbgeben / vnd furcht hat dich plötzlich erschreckt.

  11 Soltestu denn nicht die finsternis sehen / vnd die Wasserflut / dich nicht bedecken?

  12 SJhe / Gott ist hoch droben im Himel / vnd sihet die Sternen droben in der höhe/

  13 Vnd du sprichst / was weis Gott? Solt er das im tunckel ist richten können?

  14 Die wolcken sind seine vordecke / vnd sihet nicht / vnd wandelt im vmbgang des Himels.

  15 Wiltu der welt laufft achten / darinnen die Vngerechten gegangen sind?

  16 Die vergangen sind ehe denn es zeit war / vnd das wasser hat jren grund weg gewasschen.

  17 Die zu Gott sprachen / Heb dich von vns / was solt der Allmechtige jnen thun können?

  18 So er doch jr Haus mit güter füllet / Aber der Gottlosen meinung sey ferne von mir.

  19 Die Gerechten werden sehen vnd sich frewen / vnd der Vnschüldige wird jr spotten.

  20 Was gilts / jr wesen wird verschwinden / vnd jr vbriges das fewr verzeren?

  21 SO vertrage dich nu mit jm vnd habe friede / Daraus wird dir viel guts komen.

  22 Höre das Gesetz von seinem munde / vnd fasse seine rede in dein hertz.

  23 Wirstu dich bekeren zu dem Allmechtigen / so wirstu gebawet werden / vnd vnrecht ferne von deiner Hütten thun.

  24 So wirstu fur erden gold geben / vnd fur die felsen güldene beche.

  25 Vnd der Allmechtige wird dein gold sein / vnd silber wird dir zugeheufft werden.

  26 Denn wirstu deine lust haben an dem Allmechtigen / vnd dein andlitz zu Gott auffheben.

  27 So wirstu jn bitten / vnd er wird dich hören / vnd wirst deine gelübde bezalen.

  28 Was du wirst furnemen wird er dir lassen gelingen / Vnd das liecht wird auff deinem wege scheinen.

  29 Denn die sich demütigen / die erhöhet er / Vnd wer seine augen niderschlegt / der wird genesen.

  30 Vnd der vnschüldige wird errettet werden / Er wird aber errettet vmb seiner hende reinigkeit willen.

  Capitel 23

  1 HJOB ANTWORTET / vnd sprach/

  2 Meine rede bleibt noch betrübt / meine macht ist schwach vber meinem seuffzen.

  3 Ah das ich wüste / wie ich jn finden / vnd zu seinem Stuel komen möcht.

  4 Vnd das recht fur jm solt furlegen / vnd den mund vol straffe fassen.

&
nbsp; 5 Vnd erfaren die Rede die er mir antworten / vnd vernemen / was er mir sagen würde.

  6 Wil er mit grosser macht mit mir rechten? Er stelle sich nicht so gegen mir.

  7 Sondern lege mirs gleich fur / so wil ich mein Recht wol gewinnen.

  8 Aber gehe ich nu stracks fur mich / so ist er nicht da / Gehe ich zu rück / so spür ich jn nicht.

  9 Jst er zur lincken / so ergreiff ich jn nicht / Verbirget er sich zur rechten / so sehe ich jn nicht.

  10 ER aber kennet meinen weg wol / Er versuche mich / so wil ich erfunden werden / wie das gold.

  11 Denn ich setze meinen fuss auff seiner ban / vnd halte seinen weg vnd weiche nicht ab.

  12 Vnd trette nicht von dem Gebot seiner Lippen / vnd beware die rede seines mundes mehr denn ich schüldig bin.

  13 Er ist einig / wer wil jm antworten? vnd er machts wie er wil.

  14 Vnd wenn er mir gleich vergilt / was ich verdienet habe / so ist sein noch mehr da hinden.

  15 Darumb erschreck ich fur jm / vnd wenn ichs mercke / so fürcht ich mich fur jm.

  16 Gott hat mein hertz blöde gemacht / vnd der Allmechtige hat mich erschreckt.

  17 Denn die finsternis machts kein ende mit mir / vnd das tunckel wil fur mir nicht verdeckt werden.

  Capitel 24

  1 WARUMB SOLTEN die zeit dem Allmechtigen nicht verborgen sein? Vnd die jn kennen / sehen seine tage nicht.

  2 Sie treiben die grentzen zu rück / sie rauben die herde vnd weiden sie.

  3 Sie treiben der Waisen esel weg / vnd nemen der Widwen ochsen zu pfande.

  4 Die armen müssen jnen weichen / vnd die dürfftigen im Lande müssen sich verkriechen.

  5 Sihe / das wild in der wüsten gehet er aus wie sie pflegen / früe zum raub / das sie speise bereiten fur die Jungen.

  6 Sie erndten auff dem acker / alles was er tregt / vnd lesen den weinberg / den sie mit vnrecht haben.

  7 Die nacketen lassen sie liegen / vnd lassen jnen keine decke im frost / den sie die Kleider genomen haben.

 

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