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Collected Works of Martin Luther

Page 221

by Martin Luther


  13 wincket mit augen / deutet mit füssen / zeiget mit fingern/

  14 trachtet allezeit böses vnd verkerets in seim hertzen / vnd richtet hadder an.

  15 Darumb wird jm plötzlich sein Vnfal komen / vnd wird schnell zubrochen werden / das keine Hülffe da sein wird.

  16 DJese sechs stück hasset der HERR / vnd am siebenden hat er einen grewel.

  17 Hohe augen / falsche Zungen / Hende die vnschüldig Blut vergiessen/

  18 Hertze das mit bösen tücken vmbgehet / Füsse die behende sind schaden zu thun/

  19 falscher Zeuge der frech lügen redet / Vnd der hadder zwisschen Brüdern anricht.

  20 MEin kind / Beware die gebot deines Vaters / vnd las nicht faren das gesetze deiner Mutter.

  21 Binde sie zusamen auff dein Hertz allewege / vnd henge sie an deinen Hals.

  22 Wenn du gehest / das sie dich geleiten / Wenn du dich legest / das sie dich bewaren / Wenn du auffwachst / das sie dein gespreche seien.

  23 Denn das Gebot ist eine leuchte / vnd das Gesetz ein liecht / vnd die straff der zucht ist ein weg des Lebens.

  24 Auff das du bewaret werdest fur dem bösen Weibe / fur der glatten zungen der Frembden.

  25 LAs dich jre schöne nicht gelüsten in deinem hertzen / vnd verfahe dich nicht an jren Augenlieden.

  26 Denn eine Hure bringt einen vmbs Brot / Aber ein Eheweib fehet das edle Leben.

  27 Kan auch jemand ein Fewr im bosem behalten / das seine Kleider nicht brennen?

  28 Wie solt jemand auff Kolen gehen / das seine füsse nicht verbrand würden?

  29 Also gehets / wer zu seines Nehesten weib gehet / Es bleibt keiner vngestrafft der sie berüret.

  30 ES ist einem Diebe nicht so grosse schmach / ob er stilet / seine Seele zu settigen / weil jn hungert/

  31 Vnd ob er begriffen wird / gibt ers siebenfeltig wider / vnd legt dar alles gut in seinem hause.

  32 Aber der mit einem Weibe die Ehe bricht der ist ein Narr / der bringt sein Leben ins verderben.

  33 Dazu trifft jn plage vnd schande / vnd seine schande wird nicht ausgetilget.

  34 Denn der grim des Mans eiuert vnd schonet nicht / zur zeit der rache/

  35 Vnd sihet kein Person an / die da versüne / vnd nimpts nicht an / ob du viel schencken woltest.

  Capitel 7

  1 MEIN KIND / Behalt meine rede / vnd verbirge mein Gebot bey dir.

  2 Behalt mein Gebot / so wirstu leben / vnd mein Gesetz wie deinen augapffel.

  3 Binde sie an deine Finger / schreibe sie auff die tafel deines Hertzen.

  4 Sprich zur Weisheit / Du bist meine Schwester / vnd nenne die Klugheit deine Freundin.

  5 Das du behüt werdest / fur dem frembden Weibe / fur einer Andern die glatte wort gibt.

  6 DEnn am fenster meins hauses / kucket ich durchs gegitter/

  7 vnd sahe vnter den Albern. Vnd ward gewar vnter den Kindern eins nerrischen Jünglings/

  8 Der gieng auff der gassen an einer ecken / vnd trat da her auff dem wege an jrem Hause/

  9 in der demmerung am abend des tages / da es nacht ward vnd tunckel war.

  10 Vnd sihe / da begegent jm ein Weib im Hurnschmuck / listig/

  11 wild vnd vnbendig / das jre füsse in jrem Hause nicht bleiben können/

  12 Jtzt ist sie haussen / jtzt auff der gassen / vnd lauret an allen ecken.

  13 Vnd erwisscht jn / vnd küsset jn vnuerschampt / vnd sprach zu jm/

  14 Jch habe Danckopffer fur mich heute bezalet fur meine Gelübde/

  15 Darumb bin ich er ausgegangen / dir zu begegen / dein angesicht früe zu suchen / vnd hab dich funden.

  16 JCh habe mein Bette schön geschmückt / mit bundten Teppichen aus Egypten.

  17 Jch habe mein Lager mit Myrren / Aloes / vnd Cinnamen besprengt.

  18 Kom / las vns gnug bulen / bis an den morgen / vnd las vns der liebe pflegen.

  19 Denn der Man ist nicht da heime / er ist einen fernen weg gezogen.

  20 Er hat den Geldsack mit sich genomen / Er wird erst auffs Fest wider heim komen.

  21 Sie vberredet jn mit vielen worten / vnd gewan jn ein mit jrem glatten munde.

  22 Er folget jr balde nach / wie ein Ochse zur fleischbanck gefürt wird / vnd wie zum fessel da man die Narren züchtiget.

  23 Bis sie jm mit dem pfeil die Lebbern spaltet / Wie ein Vogel zum strick eilet / vnd weis nicht das jm das leben gilt.

  24 SO gehorchet mir nu / meine Kinder / vnd mercket auff die Rede meins mundes.

  25 Las dein hertz nicht weichen auff jren weg / vnd las dich nicht verfüren auff jrer bahn.

  26 Denn sie hat viel verwund vnd gefellet / vnd sind allerley Mechtigen von jr erwürget.

  27 Jr Haus sind wege zur Helle / da man hinunter feret in des Todes kamer.

  Capitel 8

  1 RVFFET NICHT die Weisheit / vnd die Klugheit lesst sich hören?

  2 Offentlich am wege vnd an der strassen stehet sie/

  3 An thoren bey der Stad / da man zur thür eingehet / schreiet sie/

  4 O jr Menner / Jch schrey zu euch / vnd ruffe den Leuten.

  5 Merckt jr Albern die witze / vnd jr Thoren nemet es zu hertzen.

  6 Höret / Denn ich wil reden / was Fürstlich ist / vnd leren was recht ist.

  7 Denn mein mund sol die Warheit reden / vnd meine lippen sollen hassen das Gottlos ist.

  8 Alle rede meines mundes sind gerecht / Es ist nichts verkerets noch falsches drinnen.

  9 Sie sind alle gleich aus / denen die sie vernemen / vnd richtig denen / die es annemen wöllen.

  10 NEmet an meine Zucht lieber denn silber / vnd die Lere achtet höher denn köstlich gold.

  11 Denn Weisheit ist besser denn Perlen / vnd alles was man wündschen mag / kan jr nicht gleichen.

  12 Jch Weisheit / wone bey der Witze / vnd ich weis guten Rat zu geben.

  13 Die furcht des HERRN hasset das arge / die hoffart / den hohmut / vnd bösen weg / vnd bin feind dem verkereten munde.

  14 Mein ist beide Rat vnd That / Jch habe verstand / vnd macht.

  15 Durch mich regiern die Könige / vnd die Ratherrn setzen das Recht.

  16 Durch mich herrschen die Fürsten / vnd alle Regenten auff Erden.

  17 Jch liebe die mich lieben / vnd die mich früe suchen / finden mich.

  18 Reichthum vnd Ehre ist bey mir / wehrhafftig Gut vnd Gerechtigkeit.

  19 Meine Frucht ist besser denn gold vnd fein gold / vnd mein Einkomen besser denn ausserlesen silber.

  20 Jch wandel auff dem rechten wege / auff der strassen des Rechts/

  21 Das ich wol berate die mich lieben / vnd jre Schetze vol mache.

  22 DER HERR hat mich gehabt im anfang seiner wege / Ehe er was machet / war ich da.

  23 Jch bin eingesetzt von ewigkeit / von anfang vor der Erden.

  24 Da die Tieffen noch nicht waren / da war ich schon bereit / Da die Brunne noch nicht mit wasser quollen.

  25 Ehe denn die Berge eingesenckt waren / vor den Hügeln war ich bereit.

  26 Er hatte die Erden noch nicht gemacht / vnd was dran ist / noch die Berge des Erdbodens.

  27 Da er die Himel bereitet / war ich daselbs / da er die Tieffen mit seim ziel verfasset.

  28 Da er die Wolcken droben festet / da er festiget die Brünnen der tieffen.

  29 Da er dem Meer das ziel setzet / vnd den Wassern / das sie nicht vbergehen seinen Befelh. Da er den grund der Erden legt/

  30 da war ich der Werckmeister bey jm / vnd hatte meine lust teglich / vnd spielet fur jm allezeit.

  31 Vnd spielet auff seinem Erdboden / Vnd meine lust ist bey den Menschenkindern. Sa.

  32 SO gehorcht mir nu meine Kinder / Wol denen / die meine wege behalten.

  33 Höret die Zucht vnd werdet Weise / vnd lasset sie nicht faren.

  34 Wol dem Menschen der mir gehorchet / das er wache an meiner Thür teglich / das er warte an den pfosten meiner thür.

  35 Wer mich findet / der findet das Leben / vnd wird wolgefallen vom HERRN bekomen.

  36 Wer aber an mir sündiget / Der verletzt seine Seele / Alle die mich hassen / lieben den Tod.
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  Capitel 9

  1 DJE WEISHEIT bawete jr Haus / vnd hieb sieben Seulen.

  2 Schlachtet jr Vieh / vnd trug jren Wein auff / vnd bereitet jren Tisch.

  3 Vnd sandte jre Dirne aus / zu laden oben auff die Pallast der stad/

  4 Wer Alber ist / der mache sich hie her. Vnd zum Narren sprach sie/

  5 Kompt zehret von meinem Brot / vnd trincket des Weins / den ich schencke.

  6 Verlasset das alber wesen / So werdet jr leben / vnd gehet auff dem wege des verstandes.

  7 WEr den Spötter züchtiget / der mus schande auff sich nemen / Vnd wer den Gottlosen strafft / der mus gehönet werden.

  8 Straffe den Spötter nicht / er hasset dich / Straffe den Weisen / der wird dich lieben.

  9 Gib dem Weisen / so wird er noch weiser werden / Lere den Gerechten / so wird er in der lere zunemen.

  10 Der weisheit anfang ist des HERRN furcht / Vnd der verstand leret was Heilig ist.

  11 Denn durch mich wird deiner tage viel werden / Vnd werden dir der jar des Lebens mehr werden.

  12 Bistu Weise / so bistu dir weise / Bistu ein Spötter / so wirstu es allein tragen. Su.; Psal. 111.

  13 ES ist aber ein töricht / wild Weib / vol schwetzens / vnd weis nichts.

  14 Die sitzt in der thür jres Hauses auffm stuel / oben in der Stad/

  15 zu laden alle die fur vber gehen / vnd richtig auff jrem wege wandeln.

  16 Wer ist Alber? Der mache sich hie her / Vnd zum Narren spricht sie/

  17 Die verstolen wasser sind süsse / vnd das verborgen brot ist niedlich.

  18 Er weis aber nicht / das daselbs Todten sind / vnd jre Geste in der tieffen Hellen.

  Capitel 10

  1 EJN WEISER Son ist seines Vaters freude / Aber ein törichter Son ist seiner Mutter gremen. Jnfr. 15.

  2 Vnrecht Gut hilfft nicht / Aber Gerechtigkeit errettet vom Tode.

  3 Der HERR lesst die seele des Gerechten nicht hunger leiden / Er störtzt aber der Gottlosen schinderey.

  4 Lessige Hand macht arm / Aber der Vleissigen hand macht reich.

  5 Wer im Sommer samlet / der ist klug / Wer aber in der Erndte schlefft / wird zu schanden.

  6 Den Segen hat das heubt des Gerechten / Aber den mund der Gottlosen wird jr freuel vberfallen.

  7 Das Gedechtnis der Gerechten bleibt im segen / Aber der Gottlosen name wird verwesen.

  8 Wer Weise von hertzen ist / nimpt die Gebot an / Der aber ein Narrenmaul hat / wird geschlagen.

  9 Wer vnschüldig lebet / der lebet sicher / Wer aber verkeret ist auff seinen wegen / wird offenbar werden.

  10 Wer mit Augen wincket / wird mühe anrichten / Vnd der ein Narrenmaul hat / wird geschlagen.

  11 Des Gerechten mund ist ein lebendiger Brun / Aber den mund der Gott losen wird jr freuel vberfallen.

  12 Hass erreget hadder / Aber Liebe deckt zu alle vbertrettunge. 1. Cor. 13.; 1. Pet. 4.

  13 Jn den lippen des Verstendigen findet man Weisheit / Aber auff den rücken des Narren gehört ein Ruten.

  14 Die Weisen bewaren die Lere / Aber der Narren mund ist nahe dem schrecken.

  15 Das gut des Reichen ist seine feste stad / Aber die Armen macht das armut blöde.

  16 Der Gerechte braucht seins guts zum Leben / Aber der Gottlose braucht seins Einkomens zur sünde.

  17 Die zucht halten / ist der weg zum Leben / Wer aber die straffe verlesst / der bleibt jrrig.

  18 Falsche Meuler decken hass / Vnd wer verleumbdet / der ist ein Narr.

  19 Wo viel wort sind / Da gehets on sünde nicht ab / Wer aber seine lippen helt / ist klug.

  20 Des Gerechten zunge ist köstlich silber / Aber der Gottlosen hertz ist nichts.

  21 Des Gerechten lippen weiden viele / Aber die Narren werden jrer torheit sterben.

  22 Der segen des HERRN macht reich / On mühe.

  23 Ein Narr treibt mutwillen / vnd hats noch dazu seinen spot / Aber der Man ist weise / der drauff merckt.

  24 Was der Gottlose fürchtet / das wird jm begegenen / Vnd was die Gerechten begeren / wird jnen gegeben.

  25 Der Gottlos ist wie ein Wetter das vber hin gehet / vnd nicht mehr ist / Der Gerechte aber bestehet ewiglich.

  26 Wie der Essig den zeenen / vnd der Rauch den augen thut / So thut der Faule denen / die jn senden.

  27 Die furcht des HERRN mehret die tage / Aber die jare der Gottlosen werden verkürtzt.

  28 Das warten der Gerechten wird freude werden / Aber der Gottlosen hoffnung wird verloren sein.

  29 Der weg des HERRN ist des Fromen trotz / Aber die Vbelthetter sind blöde.

  30 Der Gerecht wird nimer mehr vmbgestossen / Aber die Gottlosen werden nicht im Lande bleiben.

  31 Der mund des Gerechten bringt Weisheit / Aber das maul der Verkereten wird ausgerot.

  32 Die lippen der Gerechten leren heilsam ding / Aber der Gottlosen mund ist verkeret.

  Capitel 11

  1 FALSCHE WAGE ist dem HERRN ein Grewel / Aber ein völlig Gewicht ist sein wolgefallen. Jnfr. 16.; Jnfr. 20.

  2 Wo stoltz ist / Da ist auch schmach / Aber Weisheit ist bey den Demütigen.

  3 Vnschuld wird die Fromen leiten / Aber die bosheit wird die Verechter verstören.

  4 Gut hilfft nicht am tage des zorns / Aber Gerechtigkeit errettet vom Tod. Su.

  5 Die gerechtigkeit des Fromen macht seinen weg eben / Aber der Gottlose wird fallen durch sein Gottlos wesen.

  6 Die gerechtigkeit der Fromen wird sie erretten / Aber die Verechter werden gefangen in jrer Bosheit.

  7 Wenn der gottlose Mensch stirbet / ist hoffnung verloren / Vnd das harren der Vngerechten wird zu nicht.

  8 Der Gerechte wird aus der Not erlöset / Vnd der Gottlose kompt an seine stat.

  9 Durch den mund des Heuchlers wird sein Nehester verderbet / Aber die Gerechten merckens vnd werden erlöset.

  10 Eine Stad frewet sich wens den Gerechten wolgehet / Vnd wenn die Gottlosen vmbkomen / wird man fro.

  11 Durch den segen der Fromen wird ein Stad erhaben / Aber durch den mund der Gottlosen wird sie zubrochen.

  12 Wer seinen Nehesten schendet / ist ein Narr / Aber ein verstendiger Man stillets.

  13 Ein Verleumbder verrhet was er heimlich weis / Aber wer eins getrewen hertzen ist / verbirget dasselb.

  14 Wo nicht Rat ist / Da gehet das Volck vnter / Wo aber viel Ratgeber sind da gehet es wol zu.

  15 Wer für einen andern Bürge wird / Der wird schaden haben / Wer aber sich fur geloben hütet / ist sicher. Su.

  16 Ein holdselig weib erhelt die Ehre / Aber die Tyrannen erhalten den reichthum.

  17 Ein barmhertziger Man thut seinem Leibe guts / Aber ein Vnbarmhertziger betrübet auch sein fleisch vnd blut.

  18 Der Gottlosen erbeit wird feilen / Aber wer Gerechtigkeit seet / das ist gewis Gut.

  19 Denn Gerechtigkeit fordert zum leben / Aber dem vbel nachiagen fordert zum tod.

  20 Der HERR hat grewel an den verkerten Hertzen / Vnd wolgefallen an den Fromen.

  21 Den Bösen hilfft nichts / wenn sie auch alle hende zusamen thetten / Aber der Gerechten same wird errettet werden.

  22 Ein schön weib on zucht / Jst wie ein Saw mit einem gülden Harband.

  23 Der Gerechten wundsch mus doch wol geraten / Vnd der Gottlosen hoffen wird vnglück.

  24 Einer teilet aus / vnd hat jmer mehr / Ein ander karget / da er nicht sol / vnd wird doch ermer.

  25 Die Seele die da reichlich segenet / wird fett / Vnd wer truncken macht der wird auch truncken werden.

  26 Wer Korn inhelt / dem fluchen die Leute / Aber segen kompt vber den / so es verkeufft.

  27 Wer da Guts sucht / dem widerferet guts / Wer aber nach Vnglück ringet / dem wirds begegen.

  28 Wer sich auff sein Reichthum verlesst / Der wird vntergehen / Aber die Gerechten werden grunen wie ein blat.

  29 Wer sein eigen Haus betrübt / der wird Wind zu erbteil haben / Vnd ein Narr mus ein Knecht des Weisen sein.

  30 Die frucht des Gerechten ist ein bawm des lebens / Vnd ein Weiser nimpt sich der Leute hertzlich an.

  31 So der Gerecht auff Erden lei
den mus / Wie viel mehr der Gottlos vnd Sünder? 1. Pet. 4.

  Capitel 12

  1 WER SICH gern lesst straffen / der wird klug werden / Wer aber vngestrafft sein wil / Der bleibt ein Narr.

  2 Wer From ist / der bekompt trost vom HERRN / Aber ein Ruchloser verdampt sich selbs.

  3 Ein Gottlos wesen fordert den Menschen nicht / Aber die wurtzel der Gerechten wird bleiben.

  4 Ein vleissig weib ist ein krone jres Mannes / Aber ein vnuleissige / ist ein Eiter in seinem gebeine. Jnfr. 14.

  5 Was die Gerechten raten / das ist gewis ding / Aber was die Gottlosen raten / das treuget.

  6 Der Gottlosen predigt richten Blutuergiessen an / Aber der Fromen mund errettet.

  7 Die Gottlosen werden vmbgestürtzt vnd nicht mehr sein / Aber das haus der Gerechten bleibt stehen.

  8 Eins weisen Mans rat wird gelobt / Aber die tücken werden zu schanden.

  9 Wer gering ist / vnd wartet des seinen / Der ist besser / Denn der gros sein wil / dem des brots mangelt.

  10 Der Gerechte erbarmet sich seins viehs / Aber das hertz der Gottlosen ist vnbarmhertzig.

  11 Wer seinen acker bawet / der wird Brots die fülle haben / Wer aber vnnötigen sachen nachgehet / Der ist ein Narr.

  12 Des Gottlosen Lust ist schaden zu thun / Aber die wurtzel der Gerechten wird frucht bringen.

  13 Der Böse wird gefangen in seinen eigen falschen worten / Aber der Gerecht entgehet der angst.

  14 Viel guts kompt einem durch die frucht des mundes / Vnd dem Menschen wird vergolten / nach dem seine hende verdienet haben.

  15 Dem Narren gefelt seine weise wol / Aber wer Rat gehorcht der ist Weise.

  16 Ein Narr zeigt seinen zorn balde / Aber wer die Schmach birget / ist witzig.

  17 Wer warhafftig ist / der saget frey was recht ist / Aber ein falscher Zeuge betreugt.

  18 Wer vnuorsichtig er aus feret / sticht wie ein Schwert / Aber die zunge der Weisen ist heilsam.

  19 Warhafftiger mund bestehet ewiglich / Aber die falsche Zunge bestehet nicht lange.

  20 Die so böses raten / betriegen / Aber die zum Friede raten / machen freude.

  21 Es wird dem Gerechten kein leid geschehen / Aber die Gottlosen werden vol vnglücks sein.

 

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