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Collected Works of Martin Luther

Page 226

by Martin Luther


  Capitel 7

  1 EJN GUT Gerücht ist besser denn gute Salbe / Vnd der tag des Tods / weder der tag der Geburt.

  2 Es ist besser in das Klagehaus gehen / denn in das Trinckhaus / in jenem ist das ende aller Menschen / vnd der Lebendige nimpts zu hertzen.

  3 Es ist trawren besser denn lachen / Denn durch trawren wird das hertz gebessert.

  4 Das hertz der Weisen ist im Klaghause / Vnd das hertz der Narren im hause der freuden.

  5 Es ist besser hören das schelten des Weisen / Denn hören den Gesang der Narren.

  6 Denn das lachen des Narren ist das krachen der Dornen vnter den Töpffen / Vnd das ist auch eitel.

  7 EJn widerspenstiger macht einen Weisen vnwillig / vnd verderbt ein milde hertz.

  8 Das ende eins dings ist besser / denn sein anfang / Ein gedültiger Geist ist besser / denn ein hoher Geist.

  9 Sey nicht schnelles gemüts zu zürnen / Denn Zorn ruget im hertzen eins Narren.

  10 Sprich nicht / Was ists / das die vorigen tage besser waren denn diese? Denn du fragest solchs nicht weislich.

  11 Weisheit ist gut mit einem Erbgut / vnd hilfft / das sich einer der Sonnen frewen kan.

  12 Denn wie Weisheit beschirmet / so beschirmet Geld auch / Aber die Weisheit gibt das Leben dem der sie hat.

  13 SJhe an die werck Gottes / Denn wer kan das schlecht machen / das Er krümmet?

  14 Am guten tage / sey guter dinge / vnd den bösen tag nim auch fur gut / Denn diesen schafft Gott neben jenem / Das der Mensch nicht wissen sol / was künfftig ist.

  15 ALlerley hab ich gesehen die zeit vber meiner eitelkeit / Da ist ein Gerechter / vnd gehet vnter in seiner Gerechtigkeit / Vnd ist ein Gottloser der lange lebt in seiner bosheit.

  16 Sey nicht all zu gerecht vnd all zu weise / Das du dich nicht verderbest.

  17 Sey nicht all zu Gottlos vnd narre nicht / Das du nicht sterbest zur vnzeit.

  18 Es ist gut / das du dis fassest / vnd jenes auch nicht aus deiner hand lessest / Denn wer Gott fürchtet / der entgehet dem allen.

  19 DJe Weisheit sterckt den Weisen mehr / denn zehen Gewaltigen in der Stad sind.

  20 Denn es ist kein Mensch auff erden der guts thue / vnd nicht sündige.

  21 Nim auch nicht zu hertzen alles was man sagt / Das du nicht hören müssest deinen Knecht dir fluchen.

  22 Denn dein hertz weis / das du andern auch offt mals geflucht hast.

  23 SOlchs alles hab ich versucht weislich / Jch gedacht / Jch wil weise sein / Sie kam aber ferner von mir.

  24 Es ist ferne / was wirds sein? Vnd ist seer tieffe / wer wils finden.

  25 JCH keret mein hertz zu erfaren vnd erforschen vnd zu suchen Weisheis vnd Kunst / zu erfaren / der gottlosen Torheit / vnd jrrthumb der Tollen.

  26 Vnd fand / das ein solchs weib / welchs hertz netz vnd strick ist / vnd jre hende bande sind / bitterer sey denn der Tod. Wer Gott gefelt der wird jr entrinnen / Aber der Sünder wird durch sie gefangen.

  27 SChaw das habe ich funden / spricht der Prediger / Eins nach dem andern / das ich Kunst erfünde.

  28 Vnd meine Seele sucht noch / vnd hats nicht funden / Vnter tausent habe ich einen Menschen funden / Aber kein Weib hab ich vnter den allen funden.

  29 Alleine schaw das / Jch hab funden / das Gott den Menschen hat auffrichtig gemacht / Aber sie suchen viel Kunste.

  Capitel 8

  1 WER IST so weise? vnd wer kan das auslegen. Die Weisheit des Menschen erleuchtet sein angesicht / Wer aber frech ist / Der ist feindselig.

  2 Jch halte das wort des Königes / vnd den eid Gottes.

  3 Eile nicht zu gehen von seinem angesicht / vnd bleibe nicht in böser sache / Denn er thut was jn gelüst.

  4 Jn des Königes wort ist gewalt / vnd wer mag zu jm sagen / was machstu?

  5 Wer das Gebot helt / der wird nichts böses erfaren / Aber eins Weisen hertz weis zeit vnd weise.

  6 Denn ein jglich furnemen hat seine zeit vnd weise / Denn des vnglücks des Menschen ist viel bey jm.

  7 Denn er weis nicht was gewesen ist / vnd wer wil jm sagen / was werden sol?

  8 Ein Mensch hat nicht macht vber den Geist / dem geist zu wehren / vnd hat nicht macht zur zeit des sterbens / vnd wird nicht los gelassen im streit / Vnd das gottlos wesen errettet den Gottlosen nicht. Pro. 17.

  9 DAS hab ich alles gesehen / vnd gab mein hertz auff alle werck die vnter der Sonnen geschehen. Ein Mensch herrschet zu zeiten vber den andern zu seim vnglück.

  10 Vnd da sahe ich Gottlosen die begraben waren / Die gegangen waren vnd gewandelt in heiliger Stete / vnd waren vergessen in der Stad / das sie so gethan hatten / Das ist auch eitel.

  11 WEil nicht bald geschicht ein vrteil vber die bösen werck / da durch wird das hertz der Menschen vol böses zu thun.

  12 Ob ein Sünder hundert mal böses thut / vnd doch lange lebt / So weis ich doch / das es wolgehen wird / denen die Gott fürchten / die sein Angesicht schewen.

  13 Denn es wird dem Gottlosen nicht wol gehen / vnd wie ein schatte / nicht lange leben / die sich fur Gott nicht fürchten.

  14 ES ist ein eitelkeit die auff erden geschicht / Es sind Gerechten / den gehet es / als hetten sie werck der Gottlosen / Vnd sind Gottlose / den gehet es / als hetten sie werck der Gerechten / Jch sprach / Das ist auch eitel.

  15 DArumb lobt ich die Freude / das der Mensch nicht bessers hat vnter der Sonnen / denn essen vnd trincken vnd frölich sein / Vnd solchs werde jm von der erbeit sein leben lang / das jm Gott gibt vnter der Sonnen.

  16 JCH gab mein hertz zu wissen die Weisheit / vnd zu schawen die mühe die auff Erden geschicht / das auch einer weder tag noch nacht den Schlaff sihet mit seinen augen.

  17 Vnd ich sahe alle werck Gottes / Denn ein Mensch kan das werck nicht finden / das vnter der Sonnen geschicht / Vnd je mehr der Mensch erbeitet zu suchen / je weniger er findet / Wenn er gleich spricht / Jch bin weise vnd weis es / So kan ers doch nicht finden.

  Capitel 9

  1 DENN ICH habe solchs alles zu hertzen genomen / zu forschen das alles / Das Gerechte vnd Weisen sind / vnd jr Vnterthan in Gottes hand / Doch kennet kein Mensch weder die liebe noch den hass jrgend eines / den er fur sich hat.

  2 ES begegenet einem wie dem andern / Dem Gerechten wie dem Gottlosen / Dem guten vnd reinen wie dem Vnreinen / Dem der opffert / wie dem der nicht opffert. Wie es dem Guten gehet / so gehets auch dem Sünder. Wie es dem Meineidigen gehet / so gehets auch dem der den Eid fürchtet.

  3 Das ist ein böse ding vnter allem das vnter der Sonnen geschicht / das einem gehet wie dem andern / Da her auch das hertz der Menschen vol arges wird / vnd Torheit ist in jrem hertzen die weil sie leben / Darnach müssen sie sterben.

  4 DEnn bey allen Lebendigen ist das man wündscht / nemlich hoffnung / denn ein lebendiger Hund ist besser / weder ein todter Lewe/

  5 Denn die Lebendigen wissen / das sie sterben werden / Die Todten aber wissen nichts / sie verdienen auch nichts mehr / Denn jr gedechtnis ist vergessen/

  6 das man sie nicht mehr liebet / noch hasset / noch neidet / Vnd haben kein Teil mehr auff der Welt / in allem / das vnter der Sonnen geschicht. Jsa. 64.

  7 SO gehe hin vnd iss dein Brot mit freuden / trinck deinen wein mit gutem mut / Denn dein werck gefelt Gott.

  8 Las deine Kleider jmer weis sein / vnd las deinem heubte Salbe nicht mangeln.

  9 Brauche des Lebens mit deinem Weibe / das du lieb hast / so lange du das eitel Leben hast / das dir Gott vnter der Sonnen gegeben hat / so lange dein eitel Leben weret. Denn das ist dein Teil im leben vnd in deiner erbeit / die du thust vnter der Sonnen.

  10 Alles was dir furhanden kompt zu thun / das thu frisch / Denn in der Helle da du hin ferest / ist weder werck / kunst / vernunfft noch weisheit.

  11 JCH wand mich vnd sahe / wie es vnter der Sonnen zugehet / Das zu lauffen nicht hilfft schnell sein / Zum streit hilfft nicht starck sein / Zur narung hilfft nicht geschickt sein / Zum reichthum hilfft nicht klug sein / Das einer angenem sey / hilfft nicht / das er ein ding wol könne / Sondern alles ligt es an der zeit vnd glück.

  12 Auch weis der Mensch seine zeit
nicht / Sondern wie die Fisch gefangen werden mit eim schedlichen Hamen / Vnd wie die Vogel mit eim Strick gefangen werden / So werden auch die Menschen berückt zur bösen zeit / wenn sie plötzlich vber sie fellt.

  13 JCH habe auch diese Weisheit gesehen vnter der Sonnen / die mich gros daucht.

  14 Das eine kleine Stad war / vnd wenig Leut drinnen / Vnd kam ein grosser König / vnd belegt sie / vnd bawet grosse Bollwerg drumb.

  15 Vnd ward drinnen funden ein armer weiser Man / der die selbe Stad durch seine Weisheit kund erretten / Vnd kein Mensch gedacht des selben armen Mans.

  16 Da sprach ich / Weisheit ist ja besser denn stercke / Noch ward des Armen Weisheit veracht / vnd seinen worten nicht gehorcht.

  17 Das macht / Der Weisen wort gelten mehr bey den Stillen / denn der Herrn schreien bey den Narren.

  18 Denn Weisheit ist besser denn Harnisch / Aber ein einiger Bube verderbet viel guts.

  Capitel 10

  1 ALSO VERDERBEN die schedlichen Fliegen gute Salben. Darumb ists zu weilen besser Torheit / denn Weisheit vnd Ehre/

  2 Denn des Weisen hertz ist zu seiner rechten / Aber des Narren hertz ist zu seiner lincken.

  3 Auch ob der Narr selbst nerrisch ist in seim thun / noch helt er jederman fur Narren.

  4 Darumb wenn eins Gewaltigen trotz wider deinen willen fort gehet / so las dich nicht entrüsten / Denn nachlassen stillet gros vnglück.

  5 ES ist ein Vnglück das ich sahe vnter der Sonnen / nemlich / vnuerstand der vnter den Gewaltigen gemein ist/

  6 Das ein Narr sitzt in grosser wirde / vnd die Reichen hie nidden sitzen.

  7 Jch sahe Knechte auff rossen / vnd Fürsten zu fuss gehen wie Knechte.

  8 Aber wer eine Gruben macht / der wird selbs drein fallen / Vnd wer den Zaun zureisset / den wird eine Schlange stechen.

  9 Wer Steine weg waltzet / der wird mühe da mit haben / Vnd wer Holtz spaltet / der wird da von verletzt werden.

  10 Wenn ein Eisen stumpff wird / vnd an der schneiten vngeschlieffen bleibet / mus mans mit macht wider scherffen / Also folget auch Weisheit dem vleis.

  11 EJn Wesscher ist nichts bessers / denn eine Schlange / die vnbeschworen sticht.

  12 Die wort aus dem mund eines Weisen / sind holdselig / Aber des Narren lippen verschlingen den selben/

  13 Der anfang seiner wort ist Narrheit / Vnd das ende ist schedliche torheit.

  14 Ein Narr macht viel wort / Denn der Mensch weis nicht was gewesen ist / Vnd wer wil jm sagen / was nach jm werden wird?

  15 Die erbeit der Narren wird jnen sawr / Weil man nicht weis in der Stad zu gehen.

  16 WEh dir Land / des König ein Kind ist / vnd des Fürsten früe essen.

  17 Wol dir Land / des König edel ist / vnd des Fürsten zu rechter zeit essen / zur stercke vnd nicht zur lust.

  18 (Denn durch faulheit sincken die Balcken / vnd durch hinlessige Hende / wird das Haus trieffend)

  19 Das macht / sie machen brot zum lachen / Vnd der wein mus die Lebendigen erfrewen / vnd das gelt mus jnen alles zu wegen bringen.

  20 FLuch dem Könige nicht in deim Hertzen / vnd fluche dem Reichen nicht in deiner Schlaffkamer / Denn die Vögel des Himels füren die stim / vnd die fittig haben / sagens nach.

  Capitel 11

  1 LAS DEIN Brot vber das wasser faren / so wirstu es finden auff lange zeit.

  2 Teil aus vnter sieben vnd vnter achte / Denn du weissest nicht was fur vnglück auff Erden komen wird.

  3 Wenn die wolcken vol sind / so geben sie Regen auff die erden / Vnd wenn der Bawm fellt / er falle gegen mittag / oder mitternacht / auff welchen ort er fellet / da wird er ligen.

  4 Wer auff den Wind achtet / der seet nicht / Vnd wer auff die Wolcken sihet / der erndtet nicht.

  5 GLeich wie du nicht weisst den weg des winds / vnd wie die gebeine in Mutterleibe bereit werden / Also kanstu auch Gottes werck nicht wissen / das er thut vberall.

  6 FRue see deinen Samen / vnd las deine hand des abends nicht ab / Denn du weissest nicht / ob dis oder das geraten wird / Vnd obs beide geriete / so were es deste besser.

  7 ES ist das Liecht süsse / vnd den augen lieblich die Sonne zu sehen.

  8 WEnn ein Mensch lange zeit lebet / vnd ist frölich in allen dingen / So gedenckt er doch nur der bösen Tage / das jr so viel ist / Denn alles was jm begegent ist / ist eitel.

  9 SO frewe dich Jüngling in deiner Jugent / vnd las dein Hertz guter ding sein in deiner Jugent. Thu was dein Hertz lüstet / vnd deinen Augen gefelt / Vnd wisse / das dich Gott vmb dis alles wird fur Gericht füren.

  10 LAS die Trawrigkeit aus deinem Hertzen / vnd thu das vbel von deinem Leibe / Denn kindheit vnd jugent ist eitel.

  Capitel 12

  1 GEDENCK AN deinen Schepffer in deiner Jugent / ehe denn die bösen Tage komen / vnd die jar erzutretten / Da du wirst sagen / Sie gefallen mir nicht.

  2 Ehe denn die Sonne vnd das Liecht / Mond vnd Sterne finster werden / vnd Wolcken wider komen nach dem Regen.

  3 Zur zeit wenn die Hüter im Hause zittern / vnd sich krümmen die Starcken / vnd müssig stehen die Müller / das jr so wenig worden ist / vnd finster werden die Gesicht durch die Fenster.

  4 Vnd die Thür auff der gassen geschlossen werden / das die stim der Müllerin leise wird / vnd erwacht wenn der Vogel singet / vnd sich bücken alle Töchter des gesangs.

  5 Das sich auch die Höhen fürchten vnd schewen auff dem wege / Wenn der Mandelbawm blühet / vnd die Hewschrecken beladen wird / vnd alle Lust vergehet (Denn der Mensch feret hin da er ewig bleibt / vnd die Kleger gehen vmbher auff der Gassen)

  6 Ehe denn der Silbernstrick wegkome / vnd die Güldenquelle verlauffe / vnd der Eimer zuleche am Born / vnd das Rad zubreche am Born.

  7 Denn der Staub mus wider zu der Erden komen / wie er gewesen ist / Vnd der Geist wider zu Gott / der jn gegeben hat.

  8 ES ist alles gantz eitel / sprach der Prediger / gantz eitel.

  9 Der selb Prediger war nicht allein Weise / sondern leret auch das Volck gute Lere / vnd merckt vnd forschet vnd stellet viel Sprüche.

  10 Er sucht / das er fünde angeneme wort / vnd schreib recht die wort der Warheit.

  11 DJese wort der Weisen sind Spiesse vnd Negel / geschrieben durch die Meister der versamlunge / vnd von einem Hirten gegeben.

  12 Hüt dich mein Son / fur andern mehr / Denn viel Bücher machens ist kein ende / Vnd viel predigen macht den Leib müde.

  13 LAS vns die Heubtsumma aller Lere hören. Fürcht Gott / vnd halte seine Gebot / Denn das gehört allen Menschen zu.

  14 Denn Gott wird alle Werck fur Gericht bringen / das verborgen ist / es sey gut oder böse. - Ende des Predigers Salomo.

  Das Hohelied Salomonis

  Capitel 1

  1 DAS HOHE lied Salomo.

  2 ER küsse mich mit dem Kusse seines Mundes / Denn deine Brüste sind lieblicher denn Wein.

  3 Das man deine gute Salbe rieche / Dein Name ist ein ausgeschütte Salbe / Darumb lieben dich die Megde.

  4 ZEuch mich dir nach / so lauffen wir / Der König füret mich in seine Kamer / Wir frewen vns / vnd sind frölich vber dir / Wir gedencken an deine Brüste mehr / denn an den Wein / Die Fromen lieben dich.

  5 JCh bin schwartz / Aber gar lieblich / jr töchter Jerusalem / Wie die hütten Kedar / wie die teppiche Salomo.

  6 Sehet mich nicht an / Das ich so schwartz bin / denn die Sonne hat mich so verbrand. Meiner mutter Kinder zürnen mit mir / Man hat mich zur Hüterin der Weinberge gesetzt / Aber meinen Weinberg den ich hatte / habe ich nicht behütet.

  7 SAge mir an du / den meine Seele liebet / Wo du weidest / wo du rugest im mittage? Das ich nicht hin vnd her gehen müsse / bey den Herden deiner Gesellen.

  8 KEnnestu dich nicht / du schöneste vnter den Weibern / So gehe hin aus auff die fusstapffen der Schafe / vnd weide deine Böcke bey den Hirten heusern.

  9 JCH gleiche dich / meine Freundin / meinem reisigen Zeuge an den wagen Pharao.

  10 Deine Backen stehen lieblich in den Spangen / vnd dein Hals in den Keten.

  11 Wir wöllen dir güldene Spangen machen mit silbern Pöcklin.
/>   12 DA der König sich her wandte / gab mein Narde seinen ruch.

  13 Mein Freund ist mir ein büschel Myrrhen / das zwisschen meinen Brüsten hanget.

  14 Mein Freund ist mir ein drauben Copher / in den Weingarten zu Engeddi.

  15 SJhe / meine Freundin / du bist schöne / schöne bistu / Deine augen sind wie Tauben augen.

  16 Sihe mein Freund / du bist schön vnd lieblich / Vnser Bette grünet/

  17 vnser Heuser balcken sind Cedern / vnser latten sind Cipressen.

  Capitel 2

  1 JCH BIN ein Blumen zu Saron / vnd ein Rose im tal.

  2 Wie eine Rose vnter den Dörnen / So ist mein Freundin vnter den Töchtern.

  3 Wie ein Apffelbawm vnter den wilden Bewmen / So ist mein Freund vnter den Sönen. Jch sitze vnter dem Schatten des ich begere / vnd seine Frucht ist meiner Kele süsse.

  4 ER füret mich in den Weinkeller / vnd die Liebe ist sein Panir vber mir.

  5 Er erquicket mich mit Blumen / vnd labet mich mit Epffeln / Denn ich bin kranck fur liebe.

  6 Seine Lincke liget vnter meinem Heubte / vnd seine Rechte hertzet mich.

  7 JCH beschwere euch / jr töchter Jerusalem / bey den Rehen oder bey den Hinden auff dem felde / Das jr meine Freundin nicht auffweckt noch reget / bis das jr selbst gefellt.

  8 DA ist die stimme meins Freunds / Sihe / Er kompt vnd hüpffet auff den Bergen / vnd springet auff den Hügeln.

  9 Mein Freund ist gleich einem Rehe oder jungen Hirss. Sihe / Er stehet hinder vnser Wand / vnd sihet durchs fenster / vnd gucket durchs gitter.

  10 MEin Freund antwortet / vnd spricht zu mir / Stehe auff meine Freundin / meine schöne / vnd kom her.

  11 Denn sihe / der Winter ist vergangen / der Regen ist weg vnd da hin/

 

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