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Collected Works of Martin Luther

Page 251

by Martin Luther


  16 WEnn er donnert / so ist da wasser die menge vnter dem Himel / Er zeucht die Nebel auff / vom ende der Erden. Er macht die blitzen im regen / Vnd lesst den Wind komen aus heimlichen Ortern.

  17 ALle Menschen sind Narren mit jrer Kunst / vnd alle Goldschmid stehen mit schanden mit jren Bilden. Denn jre Götzen sind triegerey / vnd haben kein Leben.

  18 Es ist eitel nichts vnd verfürische werck / Sie müssen vmbkomen / wenn sie heimgesucht werden.

  19 ABer also ist der nicht / der Jacobs schatz ist / Sondern / der alle ding schaffet / der ists / vnd Jsrael ist die Rute seines Erbes / Er heisst HERR Zebaoth.

  20 DV bist mein Hamer / mein Kriegswoffen / Durch dich habe ich die Heiden zuschmissen / vnd die Königreich zustöret.

  21 Jch wil deine Rosse vnd Reuter zerscheitern / Jch wil deine Wagen vnd Furmenner zerschmeissen.

  22 Jch wil deine Menner vnd Weiber zerschmeissen / Jch wil deine alten vnd Jungen zerschmeissen / Jch wil deine Jünglinge vnd Jungfrawen zerschmeissen.

  23 Jch wil deine Hirten vnd Herde zerschmeissen / Jch wil deine Bauren vnd joch zerschmeissen / Jch wil deine Fürsten vnd Herrn zerschmeissen.

  24 Denn ich wil Babel vnd allen Einwonern der Chaldeer vergelten / alle jre bosheit die sie an Zion begangen haben / fur ewern augen / spricht der HERR.

  25 SJhe / Jch wil an dich / du schedlicher Berg / der du alle Welt verderbest / spricht der HERR / Jch wil meine Hand vber dich strecken / vnd dich von den Felsen herab weltzeln / vnd wil einen verbranten Berg aus dir machen/

  26 Das man weder Eckstein noch Grundstein aus dir nemen könne / Sondern ein ewige Wüste soltu sein / spricht der HERR.

  27 WErffet Panir auff im lande / blaset die Posaunen vnter den Heiden / heiliget die Heiden wider sie / Ruffet wider sie die Königreiche Ararat / Meni / vnd Ascenas / bestellet Heubtleute wider sie Bringet Rosse er auff / wie fladdernde Kefer/

  28 Heiliget die Heiden wider sie / nemlich / die Könige aus Meden sampt allen jren Fürsten vnd Herrn / vnd das gantze Land jrer Herrschafft.

  29 Das das Land erbebe vnd erschrecke / Denn die gedancken des HERRN wollen erfüllet werden wider Babel / das er das land Babel zur Wüsten mache darinn niemand wone.

  30 DJe Helden zu Babel werden nicht zu felde zihen thüren / sondern müssen in der Festung bleiben / Jre stercke ist aus / vnd sind Weiber worden / jre Wonung sind angesteckt / vnd jre Rigel zerbrochen.

  31 Es laufft hie einer vnd da einer dem andern entgegen / vnd eine Botschafft begegenet hie vnd da der andern / dem Könige zu Babel anzusagen / Das seine Stad gewonnen sey bis ans ende/

  32 vnd die Furt eingenomen / vnd die Seen ausgebrand sind / vnd die Kriegsleute seien blöde worden.

  33 DEnn also spricht der HERR Zebaoth / der Gott Jsrael / Die Tochter Babel ist / wie eine Tenne / wenn man drauff dresschet / Es wird jre Erndte gar schier komen.

  34 NebucadNezar der König zu Babel hat mich gefressen vnd vmb bracht / Er hat aus mir ein leer Gefesse gemacht / Er hat mich verschlungen / wie ein Drache / Er hat seinen Bauch gefüllet mit meinem niedlichsten / Er hat mich verstossen.

  35 Nu aber findet sich vber Babel / der freuel an mir begangen / vnd mein Fleisch / spricht die Einwonerin zu Zion / vnd mein Blut vber die Einwoner in Chaldea / spricht Jerusalem.

  36 DARumb spricht der HERR also / Sihe / Jch wil dir deine sache ausfüren / vnd dich rechen / Jch wil jr Meer austrocken / vnd jre Brunnen verseihen lassen.

  37 Vnd Babel sol zum Steinhauffen vnd zur Drachenwonung werden / zum wunder vnd zum anpfeiffen / das niemand drinnen wonet.

  38 Sie sollen miteinander brüllen / wie die Lewen / vnd schreien / wie die Jungenlewen.

  39 Jch wil sie mit jrem trincken in die Hitze setzen / vnd wil sie truncken machen / das sie frölich werden / vnd einen ewigen Schlaff schlaffen / von dem sie nimermehr auffwachen sollen / spricht der HERR.

  40 Jch wil sie herunter füren / wie Lemmer zur Schlachtbanck / wie die Wider mit den Böcken.

  41 WJe ist Sesach so gewonnen / vnd die berümbte in aller Welt so ein genomen. Wie ist Babel so zum Wunder worden vnter den Heiden?

  42 Es ist ein Meer vber Babel gangen / vnd sie ist mit desselbigen wellen menge bedeckt.

  43 jre Stedte sind zur Wüsten vnd zu eim dürren öden Lande worden / zum Lande da niemand innen wonet / vnd da kein Mensch inne wandelt.

  44 Denn ich hab den Bel zu Babel heimgesucht / vnd hab aus seinem Rachen gerissen / das er verschlungen hatte / Vnd sollen die Heiden nicht mehr zu jm lauffen / Denn es sind auch die mauren zu Babel zerfallen.

  45 ZJhet eraus / mein Volck / vnd errette ein jglicher seine Seele / fur dem grimmigen zorn des HERRN.

  46 Ewr hertz möcht sonst weich werden / vnd verzagen fur dem geschrey / das man im Lande hören wird. Denn es wird ein geschrey im jar gehen / vnd nach dem selbigen im andern jar auch ein geschrey vber gewalt im Lande / vnd wird ein Fürst wider den andern sein.

  47 DArumb sihe / Es kompt die zeit / das ich die Götzen zu Babel heimsuchen wil / vnd jr gantzes Land zu schanden werden sol / vnd jre Erschlagene drinnen ligen werden.

  48 Himel vnd Erden / vnd alles was drinnen ist / werden jauchtzen vber Babel / das jre Verstörer von Mitternacht komen sind / spricht der HERR

  49 Vnd wie Babel in Jsrael die Erschlagenen gefellet hat / Also sollen zu Babel die Erschlagenen gefellet werden im gantzen Lande.

  50 SO zihet nu hin / die jr dem Schwert entrunnen seid / vnd seumet euch nicht / Gedenckt des HERRN in fernem Lande / vnd last euch Jerusalem im hertzen sein.

  51 Wir waren zu schanden worden / Da wir die schmach hören musten / vnd die schande vnser angesicht bedeckt / da die Frembden vber das Heiligthum des Hauses des HERRN kamen.

  52 Darumb sihe / die zeit kompt / spricht der HERR / das ich jre Götzen heimsuchen wil / vnd im gantzen Lande sollen die tödlich verwundten seufftzen.

  53 Vnd wenn Babel gen Himel stiege / vnd jre macht in der höhe feste machet / So sollen doch Verstörer von mir vber sie komen / spricht der HERR.

  54 MAN höret ein geschrey zu Babel / vnd einen grossen jamer in der Chaldeer lande/

  55 Denn der HERR verstöret Babel / Er verderbet sie mit solchem grossen geschrey vnd getümel / das jre wellen brausen wie die grossen wasser.

  56 Denn es ist vber Babel der Verstörer komen / jre Helden werden gefangen / jre Bogen werden zerbrochen / Denn der Gott der Rache / der HERR / bezalet sie.

  57 Jch wil jre Fürsten / Weisen / Herren / vnd Heubtleute vnd Krieger / truncken machen / das sie einen ewigen Schlaff sollen schlaffen / dauon sie nimer mehr auffwachen / spricht der König / der da heisst / HERR Zebaoth.

  58 SO spricht der HERR Zebaoth / Die Mauren der grossen Babel / sollen vntergraben / vnd jre hohe Thor / mit Fewr angesteckt werden / Das der Heiden erbeit verlorn sey / vnd verbrant werde / was die Völcker mit mühe erbawet haben.

  59 DJS ist das wort / das der Prophet Jeremia befalh Seraja / dem son Neria des sons Mahsea / da er zoch mit Zedekia dem könige in Juda gen Babel / im vierden jar seines Königreichs / vnd Seraja war ein friedsamer Fürst.

  60 Vnd Jeremia schreib alle das vnglück / so vber Babel komen solt / in ein Buch / nemlich / alle diese wort / die wider Babel geschrieben sind.

  61 Vnd Jeremia sprach zu Seraja / Wenn du gen Babel komest / so schawe zu / vnd liese alle diese wort/

  62 vnd sprich / HERR / Du hast geredt wider diese Stete / das du sie wilt ausrotten / das niemand drinnen wone / weder Mensch noch Vieh / sondern ewiglich wüst sey.

  63 Vnd wenn du das Buch hast ausgelesen / so binde einen Stein dran / vnd wirffs in den Phrath/

  64 vnd sprich / Also sol Babel versenckt werden / vnd nicht wider auffkomen von dem Vnglück / das ich vber sie bringen wil / sondern vergehen. So fern hat Jeremia geredt.

  Capitel 52

  1 ZEDEKIA WAR ein vnd zwenzig jar alt / da er König ward / vnd regiert eilff jar zu Jerusalem / Seine mutter hies Hamutal / eine tochter Jeremia zu Libna.

  2 Vnd thet / das dem HERRN vbel gefiel / gleich wie Joiakim gethan hatte.

  3 Denn es gieng des HERRN zorn vber Jerusalem vn
d Juda / bis er sie von seinem Angesicht verwarff / Vnd Zedekia fiel abe vom Könige zu Babel. 4. Reg. 24; 2. Par. 36; Jere. 37.

  4 ABer im neunden jar seines Königreichs am zehenden tage des zehenden monden / kam NebucadNezar der König zu Babel / sampt all seinem Heer / wider Jerusalem / vnd belegerten sie / vnd machten eine Schantz rings vmbher.

  5 Vnd bleib also die Stad belegert bis ins eilfft jar des königes Zedekia.

  6 Aber am neunden tage des vierden monden / nam der Hunger vberhand in der Stad / vnd hatte das Volck vom lande nichts mehr zu essen.

  7 Da brach man in die Stad / Vnd alle Kriegsleute gaben die flucht / vnd zogen zur Stad hin aus bey der nacht / des weges zum Thor zwischen den zwo mauren / zum garten des Königes. Jere. 39; 4. Reg. 25. ABer die Chaldeer lagen vmb die Stad her.

  8 Vnd da diese zogen des weges durchs feld / jagte der Chaldeer heer dem Könige nach / vnd ergriffen Zedekia in dem felde bey Jeriho / Da zerstrewet sich all sein Heer von jm.

  9 Vnd sie fiengen den König / vnd brachten jn hinauff dem könige zu Babel gen Riblath die im lande Hemath ligt / Der sprach ein vrteil vber jn.

  10 Alda lies der könig zu Babel die Kinder Zedekia fur seinen Augen erwürgen / vnd erwürget alle Fürsten Juda zu Riblath.

  11 Aber Zedekia lies er die Augen ausstechen / vnd lies jn mit zwo Ketten binden / vnd füret jn also der könig zu Babel / gen Babel / vnd legt jn ins Gefengnis / bis das er starb.

  12 AM Zehenden tage des fünfften monden / welchs ist das neunzehend jar NebucadNezar des königes zu Babel / kam NebusarAdan der Heubtman / der stets vmb den könig zu Babel war / gen Jerusalem/

  13 Vnd verbrant des HERRN Haus / vnd des königes Haus / vnd alle heuser zu Jerusalem / alle grosse heuser verbrant er mit fewr.

  14 Vnd das gantze Heer der Chaldeer / so bey dem Heubtman war / rissen vmb alle mauren zu Jerusalem rings vmbher.

  15 Aber das arme Volck vnd ander Volck / so noch vbrig war in der Stad / vnd die zum könige zu Babel fielen / vnd das vbrige Handwercks Volck / füret NebusarAdan der Heubtman gefangen weg.

  16 Vnd vom armen Volck auff dem Lande / lies NebusarAdan der Heubtman bleiben / Weingartner vnd Ackleute.

  17 ABer die eherne Seulen am Hause des HERRN / vnd das Gestüle / vnd das eherne Meer am hause des HERRN / zubrachen die Chaldeer / vnd füreten alle das Ertzte von den selbigen gen Babel.

  18 Vnd die Kessel / Schauffeln / Messer / Becken / Kellen / vnd alle eherne Gefesse / die man im Gottesdienst pflegt zu brauchen / namen sie weg.

  19 Dazu nam der Heubtman was gülden / vnd silbern war / an Bechern / Reuchköpffen / Becken / Kessel / Leuchter / Leffel vnd Schalen.

  20 Die zwo Seulen / das einzele Meer / die zwelff eherne Rinder / die an stat des gestüls stunden / welche der könig Salomo hatte lassen machen zum Hause des HERRN / Dieses alles Geretes ertz war vnmeslich viel. 3. Reg. 7.

  21 DER zwo Seulen aber war ein jgliche achzehen ellen hoch / vnd eine Schnur zwelff ellen lang reicht vmb sie her / vnd war vier fienger dicke / vnd inwendig hol.

  22 Vnd stund auff jglicher ein ehern Knauff / funff ellen hoch / vnd Reiffe vnd Granatepffel waren an jglichem Knauff rings vmb her / alles ehernen / vnd war eine Seule wie die ander / die Granatepffel euch.

  23 Es waren der Granatepffel sechs vnd neunzig dran / vnd aller Granatepffel waren hundert an einem Reiff rings vmbher.

  24 VND der Heubtman nam den Priester Seraja / aus der ersten Ordenung / vnd den Priester Zephanja aus der andern Ordenung / vnd drey Thurhüter.

  25 Vnd einen Kemerer aus der Stad / welcher vber die Kriegsleute gesetzt war / vnd sieben Menner / welche vmb den König sein musten / die in der Stad funden wurden / Dazu Sopher den Heerfürsten / der das Landvolck zu mustern pflegt / dazu sechzig Man Landvolcks / so in der Stad funden wurden.

  26 Diese nam NebusarAdan der Heubtman / vnd bracht sie dem könige zu Babel gen Riblath.

  27 Vnd der könig zu Babel schlug sie tod zu Riblath / die im lande Hemath ligt. Also ward Juda aus seinem Lande weggefüret. 4. Reg. 25.

  28 DJS ist das Volck / welchs NebucadNezar weggefüret hat / nemlich / im siebenden jar / drey tausent vnd drey vnd zwenzig Jüden.

  29 Jm achzehenden jar aber des NebucadNezar / acht hundert vnd zwey vnd dreissig seelen aus Jerusalem.

  30 Vnd im drey vnd zwenzigsten jar des NebucadNezar / fürete NebusarAdan der Heubtman / sieben hundert vnd fünff vnd vierzig Seelen weg aus Juda / Aller Seelen sind vier tausent / vnd sechs hundert.

  31 ABer im sieben vnd dreissigsten jar / nach dem Joiachin der könig zu Juda weggefuret war / am fünff vnd zwenzigsten tage des zwelfften monden / Erhub EuilMerodach der könig zu Babel / im jar da er König ward / das heubt Joiachin des königes Juda / vnd lies jn aus dem Gefengnis/

  32 vnd redet freundlich mit jm / Vnd setzet seinen Stuel / vber der Könige stüel / die bey jm zu Babel waren.

  33 Vnd wandelt jm seines gefengnis Kleider / das er fur jm ass / stets / sein lebenlang.

  34 Vnd jm ward stets sein vnterhaltung vom Könige zu Babel gegeben / wie es jm verordent war / sein gantzes lebenlang / bis an sein ende. - Ende des Propheten Jeremia.

  Die Klaglieder Jeremia

  Capitel 1

  1 WJE LIGT die Stad so wüstedie vol Volcks war? Sie ist wie ein widwe / Die eine Fürstin vnter den Heiden / vnd ein Königin in den Lendern war / mus nu dienen.

  2 Sie weinet des nachts / das jr die Threnen vber die Backen lauffen / Es ist niemand vnter allen jren Freunden / der sie tröste / Alle jre Nehesten verachten sie / vnd sind jre Feinde worden.

  3 Juda ist gefangen im elend vnd schwerem dienst / Sie wonet vnter den Heiden / vnd findet keine ruge / Alle jre Verfolger halten sie vbel.

  4 Die strassen gen Sion ligen wüst / weil niemand auff kein Fest komet / Alle jre Thore stehen öde / Jre Priester seufftzen / Jre Jungfrawen sehen jemerlich vnd sie ist betrübt.

  5 Jre Widersacher schweben empor / Jren Feinden gehets wol / Denn der HERR hat sie vol jamers gemacht / Vmb jrer grossen sünde willen / Vnd sind jre Kinder gefangen fur dem Feinde hin gezogen.

  6 Es ist von der tochter Zion aller Schmuck dahin / Jre Fürsten sind / wie die Wider / die keine weide finden / vnd matt fur dem Treiber her gehen.

  7 Jerusalem denckt in dieser zeit / wie elend vnd verlassen sie ist / vnd wie viel Guts sie von alters her gehabt hat / weil alle jr Volck darnider ligt / vnter dem Feinde / vnd jr niemand hilfft / Jre Feinde sehen jre Lust an jr / vnd spotten jrer Sabbathen.

  8 Jerusalem hat sich versündigt / Darumb mus sie sein / wie ein vnrein Weib / Alle die sie ehreten / verschmehen sie jtzt / weil sie jre scham sehen / Sie aber seufftzet / vnd ist zu rück gekeret.

  9 Jr vnflat klebt an jrem saum / Sie hette nicht gemeinet / das jr zu letzt so gehen würde / Sie ist ja zu grewlich herunter gestossen / vnd hat dazu niemand / der sie tröstet / Ah HERR sihe an mein Elend / Denn der Feind pranget seer.

  10 Der Feind hat seine hand an alle jre Kleinod gelegt / Denn sie muste zusehen / das die Heiden in jr Heiligthum giengen / Dauon du geboten hast / Sie solten nicht in deine Gemeine komen.

  11 Alle jr Volck seufftzet vnd gehet nach brot / Sie geben jre Kleinot vmb speise / das sie die Seele laben / Ah HERR / sihe doch vnd schaw / wie schnöde ich worden bin.

  12 Euch sage ich / allen / die jr fur vber gehet / Schawet doch vnd sehet / Ob jrgend ein schmertzen sey / wie mein schmertzen / der mich troffen hat / Denn der HERR hat mich vol jamers gemacht / am tage seines grimmigen zorns.

  13 Er hat ein Fewr aus der Höhe in meine Beine gesand / vnd das selbige lassen walten / Er hat meinen füssen ein Netze gestellet / vnd mich zurück geprellet / Er hat mich zur Wüsten gemacht / das ich teglich trawren mus.

  14 Meine schwere Sünde sind durch seine straffe erwachet / vnd mit hauffen mir auff den Hals komen / das mir alle meine Krafft vergehet / Der HErr hat mich also zugericht / das ich nicht auffkomen kan.

  15 Der HErr hat zutretten alle meine Starcken / so ich hatte / Er hat vber mich ein Fest ausruffen lassen / meine junge Manschafft zuuerderben / Der HErr hat der Jungfrawen tochter Juda / eine Kelter
tretten lassen.

  16 Darumb weine ich so / vnd meine beide Augen fliessen mit wasser / Das der Tröster / der meine Seele solt erquicken / ferne von mir ist / Meine Kinder sind dahin / Denn der Feind hat die vberhand kriegt.

  17 Zion streckt jre Hende aus / Vnd ist doch niemand / der sie tröste / Denn der HERR hat rings vmb Jacob her / seinen Feinden geboten / Das Jerusalem mus zwischen jnen sein / wie ein vnrein Weib.

  18 Der HERR ist gerecht / Denn ich bin seinem munde vngehorsam gewest / Höret alle Völcker / vnd schawet meinen schmertzen / Meine Jungfrawen vnd Jünglinge / sind ins Gefengnis gegangen.

  19 Jch rieff meine Freunde an / Aber sie haben mich betrogen / Meine Priester vnd Eltesten in der Stad / sind verschmachtet / Denn sie gehen nach Brot / damit sie jre Seelen laben.

  20 Ah HERR / sihe doch / wie bange ist mir / das mirs im Leibe dauon weh thut / Mein hertz wallet mir in meinem Leibe / denn ich bin hoch betrübt / Draussen hat mich das Schwert / vnd im Hause hat mich der Tod zur Widwe gemacht.

  21 Man hörets wol / das ich seufftze / Vnd habe doch keinen tröster / Alle meine Feinde hören mein Vnglück / vnd frewen sich / das machstu / So las doch den tag komen / den du ausrüffest / das jnen gehen sol / wie mir.

  22 Lasse alle jre bosheit fur dich komen / vnd richte sie zu / wie du mich vmb aller meiner missethat willen / zugericht hast / Denn meins seufftzens ist viel / vnd mein hertz ist betrübt.

  Capitel 2

  1 WJE HAT der HErr die tochter Zion mit seinem zorn vberschüttet? Er hat die herrligkeit Jsrael vom Himel auff die Erden geworffen / Er hat nicht gedacht an seinen Fusschemel / am tage seines zorns.

  2 Der HErr hat alle wonungen Jacob on barmhertzigkeit vertilget / Er hat die Festen der tochter Juda abgebrochen in seinem grim / vnd geschleifft / Er hat entweihet / beide jr Königreich vnd jre Fürsten.

  3 Er hat alle horn Jsrael in seinem grimmigen zorn zubrochen / Er hat seine rechte Hand hindersich gezogen / da der Feind kam / vnd hat in Jacob ein Fewr angesteckt / das vmbher verzehret.

 

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