Book Read Free

Collected Works of Martin Luther

Page 264

by Martin Luther


  2 Vnd er füret mich auswendig zum Thor gegen mitternacht / vom eussern Thor gegen morgen / vnd sihe / das Wasser sprang er aus von der rechten seiten.

  3 VND der Man gieng er aus gegen morgen / vnd hatte die Messschnur in der hand / vnd er mas tausent Ellen / vnd füret mich durchs Wasser / bis mirs an die Knöchel gieng.

  4 Vnd mas abermal tausent ellen / vnd füret mich durchs Wasser / bis mirs an die Knie gieng. Vnd mas noch tausent ellen / vnd lies mich da durch gehen / bis es mir an die Lenden gieng.

  5 Da mas er noch tausent ellen / vnd es ward so tieff / das ich nicht mehr gründen kund / Denn das Wasser war zu hoch / das man drüber schwimmen muste / vnd kundte es nicht gründen.

  6 Vnd er sprach zu mir / Du Menschenkind / das hastu ja gesehen. Vnd er füret mich wider zu rück am vfer des bachs/

  7 Vnd sihe / da stunden seer viel Bewme / am vfer auff beiden seiten.

  8 Vnd er sprach zu mir / Dis wasser / das da gegen morgen er aus fleusst / wird durchs Blachfeld fliessen ins Meer / vnd von einem meer ins ander. Vnd wens dahin ins meer kompt / da sollen die selbige Wasser gesund werden/

  9 Ja alles was darin lebt vnd webt / da hin diese Ströme komen / das sol leben / Vnd sol seer viel Fissche haben / Vnd sol alles gesund werden vnd leben / wo dieser Strom hin kompt.

  10 VND es werden die Fisscher an dem selben stehen / von EnGeddi / bis zu EnEglaim wird man die Fisschgarn auffspannen. Denn es werden daselbs seer viel Fissche sein / gleich wie im grossen Meer.

  11 Aber die Teiche vnd Lachen daneben / werden nicht gesund werden / sondern gesaltzen bleiben.

  12 VND an dem selben Strom am vfer / auff beiden seiten / werden allerley fruchtbare Bewme wachsen / vnd jre Bletter werden nicht verwelcken / noch jre Früchte verfaulen / vnd werden alle Monden newe Früchte bringen. Denn jr wasser fleusst aus dem Heiligthum / Jre Frucht wird zur Speise dienen / vnd jre bletter zur Ertzney.

  13 SO spricht der HErr HERR / Dis sind die Grentze / nach der jr das Land solt austeilen / den zwelff stemmen Jsrael / Denn zwey teil gehören dem stam Joseph.

  14 Vnd jr solts gleich austeilen / einem wie dem andern / Denn ich hab mein Hand auffgehaben / das Land ewern Vetern vnd euch zum Erbteil zugeben.

  15 DJS ist nu die Grentze des Landes gegen mitternacht / von dem grossen Meer an / von Hethlon / bis gen Zedad/

  16 nemlich / Hemath / Berotha / Sibraim / die mit Damasco vnd Hemath grentzen / vnd HazarTichon / die mit Haueran grentzet.

  17 Das sol die grentze sein vom Meer an bis gen HazarEnon / Vnd Damascus vnd Hemath sollen das ende sein gegen Mitternacht.

  18 ABer die Grentze gegen Morgen / solt jr messen zwisschen Haueran vnd Damasco / vnd zwisschen Gilead vnd zwisschen dem lande Jsrael / am Jordan hinab / bis ans Meer gegen morgen. Das sol die Grentze gegen morgen sein.

  19 ABer die grentze gegen Mittage / ist von Thamar / bis ans Hadderwasser zu Cades / vnd gegen dem Wasser am grossen Meer. Das sol die Grentze gegen Mittag sein.

  20 VND die Grentze gegen Abend / ist vom grossen Meer an / stracks bis gen Hemath. Das sey die Grentze gegen abend.

  21 ALso solt jr das Land austeilen / vnter die stemme Jsrael.

  22 Vnd wenn jr das Los werffet / das Land vnter euch zu teilen / So solt jr die Frembdlinge / die bey euch wonen / vnd Kinder vnter euch zeugen / halten / gleich wie die Einheimischen vnter den kindern Jsrael/

  23 vnd sollen auch jren Teil am Lande haben / ein jglicher vnter dem Stam / da bey er wonet / spricht der HErr HERR.

  Capitel 48

  1 DJS SIND die namen der stemme / von Mitternacht / von Hethlon gegen Hemath / vnd HazarEnon / vnd von Damasco gegen Hemath / Das sol Dan fur sein Teil haben / von morgen bis gen abend.

  2 NEben Dan / sol Asser seinen Teil haben / von morgen bis gen abend.

  3 NEben Asser / sol Naphthali seinen Teil haben / von morgen bis gen abend.

  4 NEben Naphthali / sol Manasse seinen Teil haben / von morgen bis gen abend.

  5 NEben Manasse / sol Ephraim seinen Teil haben / von morgen bis gen abend.

  6 NEben Ephraim / sol Ruben seinen Teil haben / von morgen bis gen abend.

  7 NEben Ruben / sol Juda seinen Teil haben / von morgen bis gen abend.

  8 NEben Juda aber / solt jr einen Teil absondern / vom morgen bis gegen abend / der fünff vnd zwenzig tausent Ruten breit vnd lang sey / Ein stück von den Teilen / so von morgen bis gen abend reichen / Darin sol das Heiligthum stehen.

  9 VNd dauon solt jr dem HERRN einen Teil absondern / fünff vnd zwenzig tausent Ruten lang / vnd zehen tausent ruten breit.

  10 Vnd dasselbige heilige Teil sol der Priester sein / nemlich / fünff vnd zwenzig tausent Ruten lang / gegen mitternacht vnd gegen mittag / vnd zehen tausent breit gegen morgen vnd gegen abend. Vnd das Heiligthum des HERRN sol mitten drinnen stehen.

  11 Das sol geheiliget sein den Priestern / den kindern Zadok / welche meine Sitten gehalten haben / vnd sind nicht abgefallen / mit den kindern Jsrael / wie die Leuiten abgefallen sind.

  12 Vnd sol also dis abgesondert Teil des Lands jr eigen sein / darin das Allerheiligste ist / neben der Leuiten grentze.

  13 DJe Leuiten aber / sollen neben der Priester grentze / auch fünff vnd zwenzig tausent Ruten in die lenge / vnd zehen tausent in die breite haben / Denn alle lenge sol fünff vnd zwenzig tausent / vnd die breit zehen tausent Ruten haben.

  14 Vnd sollen nichts dauon verkeuffen noch verendern / da mit das Erstling des Lands nicht wegkome / Denn es ist dem HERRN geheiligt.

  15 ABer die vbrigen fünff tausent Ruten in die breite / gegen die fünff vnd zwenzig tausent Ruten in die lenge / das sol vnheilig sein / zur Stad / drinnen zu wonen vnd zu Vorstedten / Vnd die Stad sol mitten drinnen stehen.

  16 Vnd das sol jr mas sein / vier tausent vnd fünff hundert Ruten / gegen mitternacht vnd gegen mittag / Des gleichen gegen morgen vnd gegen abend / auch vier tausent vnd fünff hundert.

  17 DJe Vorstad aber / sol haben zwey hundert vnd funffzig Ruten / gegen mitternacht vnd gegen mittag / Des gleichen auch gegen morgen vnd gegen abend / zwey hundert vnd funffzig ruten.

  18 ABer das vbrige an der lenge desselben / neben dem abgesonderten vnd geheiligten / nemlich zehen tausent Ruten gegen morgen / vnd gegen abend / das gehöret zu vnterhaltung dere / die in der Stad erbeiten/

  19 Vnd die Erbeiter sollen aus allen stemmen Jsrael der Stad erbeiten.

  20 DAs die gantze absonderung der fünff vnd zwenzig tausent Ruten ins geuierde ein geheiligt absonderung sey / zu eigen der Stad.

  21 WAS aber noch vbrig ist / auff beiden seiten / neben dem abgesonderten heiligen Teil / vnd neben der Stad teil / nemlich / fünff vnd zwenzig tausent Ruten / gegen morgen vnd gegen abend / das sol alles des Fürsten sein. Aber das abgesonderte Teil / vnd das Haus des Heiligthums sol mitten innen sein.

  22 Was aber da zwisschen ligt / zwisschen der Leuiten teil / vnd zwisschen der Stad teil / vnd zwisschen der grentze Juda vnd der grentze BenJamin / das sol des Fürsten sein.

  23 DARnach sollen die andern Stemme sein / BenJamin sol sein Teil haben / von morgen bis gen abend.

  24 ABer neben der grentze BenJamin / sol Simeon seinen Teil haben / von morgen bis gen abend.

  25 NEben der grentze Simeon / sol Jsaschar seinen Teil haben / von morgen bis gen abend.

  26 NEben der grentze Jsaschar / sol Sebulon seinen Teil haben / von morgen bis gen abend.

  27 NEben der grentze Sebulon / sol Gad seinen Teil haben / von morgen bis gen abend.

  28 ABer neben Gad ist die grentze gegen mittage / von Thamar bis ans Hadderwasser zu Cades / vnd gegen dem wasser / am grossen Meer.

  29 ALso sol das Land ausgeteilt werden / zum Erbteil vnter die stemme Jsrael / Vnd das solle jr Erbteil sein / spricht der HErr HERR.

  30 VND so weit sol die Stad sein / vier tausent vnd fünff hundert Ruten / gegen mitternacht.

  31 Vnd die thor der Stad sollen nach den namen der stemme Jsrael genennet werden / Drey thor gegen Mitternacht / Das erste thor Rubens / das ander Juda / das dritte Leui.

  32 ALso auch gegen Morgen / vier tausent vnd fünff hundert Ruten / vnd
auch drey Thor / nemlich / Das erste thor Joseph / das ander BenJamin / das dritte Dan.

  33 GEgen Mittag auch also / vier tausent vnd fünff hundert Ruten / vnd auch drey Thor / Das erst thor Simeon / das ander Jsaschar / das dritte Sebulon.

  34 ALso auch gegen Abend / vier tausent vnd fünff hundert Ruten / vnd drey Thor / Ein thor Gad / das ander Asser / das dritte Naphthali.

  35 ALso sol es vmb vnd vmb / achzehen tausent Ruten haben. Vnd als denn / sol die Stad genennet werden / Hie ist der HERR. - Ende des Propheten Hesekiel.

  Der Prophet Daniel

  Capitel 1

  1 JM DRITTEN jar des Reichs Joiakim des königs Juda / kam NebucadNezar der könig zu Babel fur Jerusalem / vnd belagert sie.

  2 Vnd der HERR vbergab jm Joiakim den könig Juda / vnd etliche Gefesse aus dem hause Gottes / Die lies er füren ins land Sinear / in seines Gottes haus / Vnd thet die gefesse / in seines Gottes Schatzkasten. 4. Reg. 24; 2. Par. 36.

  3 VND der König sprach zu Aspenas seinem öbersten Kemerer / Er solte aus den kindern Jsrael / von königlichem Stam vnd Herrnkindern welen/

  4 Knaben die nicht gebrechlich weren / Sondern schöne / vernünfftige / weise / kluge / vnd verstendige / Die da geschickt weren zu dienen in des Königs hofe / vnd zu lernen Chaldeische schrifft vnd sprache.

  5 Solchen verschaffte der König was man jnen teglich geben solt von seiner Speise / vnd von dem Wein / den er selbs tranck / Das sie also drey jar aufferzogen / darnach fur dem Könige dienen solten.

  6 Vnter welchen waren Daniel / Hanania / Misael / vnd Asaria / von den kindern Juda.

  7 Vnd der öberste Kemerer gab jnen namen / vnd nennet Daniel / Beltsazer / vnd Hanania / Sadrach / vnd Misael / Misach / vnd Asaria / AbedNego.

  8 ABer Daniel setzt jm fur in seinem hertzen / das er sich mit des Königs speise / vnd mit dem Wein / den er selbs tranck / nicht verunreinigen wolt / Vnd bat den öbersten Kemerer / das er sich nicht müste verunreinigen.

  9 Vnd Gott gab Daniel / das jm der öberste Kemerer günstig vnd gnedig ward.

  10 Der selb sprach zu jm / Jch fürchte mich fur meinem Herrn dem Könige / der euch ewr Speise vnd Tranck verschafft hat / Wo er würde sehen das ewr Angesicht jemerlicher weren / denn der andern Knaben ewrs alters / So brechtet jr mich bey dem Könige vmb mein Leben.

  11 DA sprach Daniel zu Melzar / welchem der öberste Kemerer / Daniel / Hanania / Misael / Asaria / befolhen hatte/

  12 Versuchs doch mit deinen Knechten zehen tage / vnd las vns geben Zugemüsse zu essen / vnd Wasser zu trincken/

  13 vnd las denn fur dir vnser gestalt / vnd der Knaben / so von des Königs speise essen / besehen / Vnd darnach du sehen wirst / darnach schaffe mit deinen Knechten.

  14 Vnd er gehorcht jnen darin / vnd versuchts mit jnen zehen tage.

  15 Vnd nach den zehen tagen / waren sie schöner / vnd bas bey leibe / denn alle Knaben / so von des Königes speise assen.

  16 Da thet Melzar jre verordent speise vnd tranck weg / vnd gab jnen Zugemüse.

  17 Aber der Gott dieser viere / gab jnen kunst vnd verstand in allerley Schrifft vnd Weisheit / Daniel aber gab er verstand / in allen Gesichten vnd Treumen.

  18 VND da die zeit vmb ware / die der König bestimpt hatte / das sie solten hinein gebracht werden / bracht sie der öberste Kemerer hinein fur NebucadNezar.

  19 Vnd der König redet mit jnen / vnd ward vnter allen niemand erfunden / der Daniel / Hanania / Misael / vnd Asaria gleich were / Vnd sie wurden des Königs diener.

  20 Vnd der König fand sie in allen Sachen die er sie fraget / zehen mal klüger / vnd verstendiger / denn alle Sternseher / vnd Weisen in seinem gantzen Reich.

  21 Vnd Daniel lebet bis ins erste jar des Königes Cores.

  Capitel 2

  1 JM ANDERN jar des Reichs NebucadNezar hatte NebucadNezar einen Traum dauon er erschrack / das er auffwacht.

  2 Vnd er hies alle Sternseher vnd Weisen / vnd Zeuberer vnd Chaldeer zusamen foddern / das sie dem König seinen Traum sagen solten. Vnd sie kamen vnd traten fur den König.

  3 Vnd der König sprach zu jnen / Jch hab einen Traum gehabt / der hat mich erschreckt / Vnd ich wolt gerne wissen / was fur ein Traum gewest sey.

  4 DA sprachen die Chaldeer zum König auff Chaldeisch / Herr König / Gott verleihe dir langes leben / Sage deinen Knechten den Traum / so wöllen wir jn deuten.

  5 Der König antwortet / vnd sprach zu den Chaldeern / Es ist mir entfallen / Werdet jr mir den Traum nicht anzeigen / vnd jn deuten / So werdet jr gar vmbkomen / vnd ewre Heuser schendlich verstöret werden.

  6 Werdet jr mir den Traum anzeigen vnd deuten / So solt jr Geschenck / Gaben / vnd grosse Ehre von mir haben / Darumb so sagt mir den Traum vnd seine deutung.

  7 Sie antworten widerumb / vnd sprachen / Der König sage seinen Knechten den Traum / so wöllen wir jn deuten.

  8 DER König antwortet / vnd sprach / Warlich ich mercks / das jr frist suchet / weil jr sehet / das mirs entfallen ist.

  9 Aber werdet jr mir nicht den Traum sagen / So gehet das Recht vber euch / als die jr lügen vnd geticht fur mir zu reden furgenomen habt / bis die zeit fur vber gehe / Darumb so sagt mir den Traum / so kan ich mercken / das jr auch die deutung trefft.

  10 Da antworten die Chaldeer fur dem Könige / vnd sprachen zu jm / Es ist kein Mensch auff Erden / der sagen könne / das der König foddert / So ist auch kein König / wie gros oder mechtig er sey / der solchs von jrgend einem Sternseher / Weisen / oder Chaldeer foddere.

  11 Denn das der König foddert / ist zu hoch / vnd ist auch sonst niemand / der es fur dem Könige sagen könne / ausgenomen / die Götter / die bey den Menschen nicht wonen.

  12 DA ward der König seer zornig / vnd befalh alle Weisen zu Babel vmb zu bringen.

  13 Vnd das Vrteil gieng aus / Das man die Weisen tödten solt / vnd Daniel sampt seinen Gesellen ward auch gesucht / das man sie tödtet.

  14 DA vernam Daniel solch vrteil vnd befelh von Arioch dem öbersten Richter des Königes, welcher auszoch zu tödten die Weisen zu Babel.

  15 Vnd er fieng an / vnd sprach zu des Königes vogt / Arioch / Warumb ist so ein strenge Vrteil vom Könige ausgegangen? Vnd Arioch zeigets dem Daniel an.

  16 Da gieng Daniel hin auff vnd bat den König / das er jm frist gebe / damit er die deutung dem Könige sagen möcht.

  17 Vnd Daniel gieng heim / vnd zeiget solchs an seinen Gesellen / Hanania / Misael vnd Asaria/

  18 das sie Gott vom Himel vmb gnade beten / solchs verborgen dings halben / Da mit Daniel vnd seine Gesellen nicht / sampt den andern Weisen zu Babel / vmbkemen.

  19 DA ward Daniel solch verborgen ding durch ein Gesicht des nachts offenbart.

  20 Darüber lobte Daniel den Gott von Himel / fieng an / vnd sprach / Gelobet sey der name Gottes von ewigkeit / zu ewigkeit / Denn sein ist / beide weisheit vnd stercke/

  21 Er endert zeit vnd stunde. Er setzt Könige abe / vnd setzt Könige ein / Er gibt den Weisen jre weisheit / vnd den Verstendigen jren verstand/

  22 Er offenbart was tieff vnd verborgen ist / Er weis was im finsternis ligt / Denn bey jm ist eitel Liecht.

  23 Jch dancke dir vnd lobe dich Gott meiner Veter / Das du mir weisheit vnd stercke verleihest / vnd jtzt offenbart hast / darumb wir dich gebeten haben / nemlich / Du hast vns des Königes sache offenbart.

  24 DA gieng Daniel hinauff zu Arioch der vom Könige befelh hatte / die Weisen zu Babel vmbzubringen / vnd sprach zu jm also / Du solt die Weisen zu Babel nicht vmbbringen / Sondern füre mich hinauff zum Könige / Jch wil dem Könige die deutung sagen.

  25 Arioch bracht Daniel eilends hinauff fur den König / vnd sprach zu jm also / Es ist einer funden vnter den Gefangenen aus Juda / der dem Könige die deutung sagen kan.

  26 Der König antwortet / vnd sprach zu Daniel / den sie Beltsazer hiessen / Bistu der mir den Traum / den ich gesehen habe / vnd seine deutung zeigen kan?

  27 DAniel fieng an fur dem Könige / vnd sprach / Das verborgen ding / das der König foddert von den Weisen / Gelerten / Sternsehern vnd Warsagern / stehet in jrem vermügen nicht dem Könige zu sagen.

  28 Sonde
rn Gott von Himel / der kan verborgen ding offenbaren / Der hat dem Könige NebucadNezar angezeigt / was jn künfftigen zeiten geschehen sol.

  29 DEin Traum vnd deine Gesicht / da du schlieffest / kam da her / Du König dachtest auff deinem Bette / Wie es doch hernach gehen würde / Vnd der so verborgen ding offenbart / hat dir angezeigt / wie es gehen werde.

  30 So ist mir solch verborgen ding offenbart / Nicht durch meine weisheit / als were sie grösser denn aller / die da leben / Sondern darumb / das dem Könige die deutung angezeigt würde / vnd du deines hertzen gedancken erfürest.

  31 DV König sahest / vnd sihe / Ein seer gros vnd hoch Bilde stund gegen dir / das war schrecklich an zusehen.

  32 Des selben bildes Heubt war von feinem golde / Seine Brust vnd Arm waren von silber / Sein Bauch vnd Lenden waren von ertz.

  33 Seine Schenckel waren eisen / Seine Füsse waren eins teils eisen / vnd eins teils thon.

  34 Solches sahestu / Bis das ein Stein herab gerissen ward / on hende / Der schlug das Bilde an seine Füsse / die eisen vnd thon waren / vnd zumalmet sie.

  35 Da wurden mit einander zumalmet / das Eisen / Thon / Ertz / Silber vnd Gold / vnd wurden wie Sprew auff der Sommertennen / vnd der Wind verwebt sie / das man sie nirgend mehr finden kundte. Der Stein aber / der das Bilde schlug / ward ein grosser Berg / das er die gantze Welt füllete.

  36 Das ist der Traum / Nu wöllen wir die deutunge fur dem Könige sagen.

  37 DV König bist ein König aller Könige / dem Gott von Himel Königreich / macht / stercke vnd ehre gegeben hat/

  38 vnd alles da Leute wonen / Da zu die Thier auff dem felde / vnd die Vogel vnter dem Himel in deine hende gegeben / vnd dir vber alles gewalt verlihen hat / Du bist das gülden Heubt.

  39 Nach dir wird ein ander Königreich auffkomen / geringer denn deines. Darnach das dritte Königreich / das Ehern ist / welchs wird vber alle Land herrschen.

 

‹ Prev