Book Read Free

Collected Works of Martin Luther

Page 266

by Martin Luther


  18 Herr König / Gott der Höhest hat deinem vater NebucadNezar / Königreich / macht / ehre vnd herrligkeit gegeben/

  19 Vnd fur solcher macht / die jm gegeben war / furchten vnd scheweten sich fur jm / alle Völcker / Leute vnd Zungen. Er tödtet wen er wolt / Er schlug wen er wolt / Er erhöhet wen er wolt / Er demütiget wen er wolt.

  20 Da sich aber sein hertz erhub / vnd er stoltz vnd hohmütig ward / ward er vom königlichen Stuel gestossen / vnd verlor seine Ehre/

  21 vnd ward verstossen von den Leuten / vnd sein hertz ward gleich den Thieren / vnd muste bey dem Wild lauffen / vnd frass gras wie Ochsen / vnd sein Leib lag vnter dem taw des Himels / vnd ward nass / Bis das er lernete / Das Gott der Höhest / gewalt hat vber der menschen Königreiche / vnd gibt sie wem er wil.

  22 VND du Belsazer sein Son / hast dein hertz nicht gedemütiget / ob du wol solchs alles weissest/

  23 Sondern hast dich wider den HErrn des Himels erhaben / vnd die Gefesse seines Hauses hat man fur dich bringen müssen / vnd du / deine Gewaltigen / deine Weiber / deine Kebsweiber habt draus gesoffen / Dazu die silbern / gülden / ehrne / eisern / hültzene / steinern Götter gelobet / die weder sehen noch hören / noch fülen / Den Gott aber / der deinen Odem vnd alle deine wege in seiner Hand hat / hastu nicht geehret.

  24 Darumb ist von jm gesand diese Hand / vnd diese Schrifft / die da verzeichent stehet.

  25 DAs ist aber die Schrifft alda verzeichent / Mene / Mene / Tekel / Vpharsin.

  26 Vnd sie bedeutet dis / Mene / das ist / Gott hat dein Königreich gezelet / vnd volendet.

  27 Tekel / das ist / Man hat dich in einer wage gewogen / vnd zu leicht funden.

  28 Peres / das ist / dein Königreich ist zuteilet / vnd den Meden vnd Persen gegeben.

  29 Da befalh Belsazer / Das man Daniel mit Purpur kleiden solt / vnd gülden Keten an den hals geben / vnd lies von jm verkündigen / das er der dritte Herr sey im Königreich.

  30 Aber des nachts / ward der Chaldeer könig Belsazer getödtet.

  31 (6) Vnd Darius aus Meden nam das Reich ein / da er zwey vnd sechzig jar alt war.

  Capitel 6

  1 (6) VND Darius sahe es fur gut an / das er vber das gantze Königreich setzte hundert vnd zwenzig Landuögte.

  2 (6) Vber diese setzet er drey Fürsten (der einer war Daniel) welchen die Landuögte solten rechnung thun / vnd der König der mühe vberhaben were.

  3 (6) DAniel aber vbertraff die Fürsten vnd Landuögte alle / Denn es war ein hoher geist in jm / Darumb gedachte der König jn vber das gantze Königreich zu setzen.

  4 (6) Derhalben trachteten die Fürsten vnd Landuögte darnach / wie sie eine Sache zu Daniel fünden / die wider das Königreich were. Aber sie kundten keine sache / noch vbelthat finden / Denn er war trew / das man keine schuld noch vbelthat an jm finden mochte.

  5 (6) Da sprachen die Menner / Wir werden keine Sache zu Daniel finden / on vber seinem Gottesdienst.

  6 (6) DA kamen die Fürsten vnd Landuögte heuffig fur den König / vnd sprachen zu jm also / Herr könig Darius / Gott verleihe dir langes leben.

  7 (6) Es haben die Fürsten des Königreichs / die Herrn / die Landuögte / die Rete vnd Heubtleute alle gedacht / Das man einen königlichen Befelh soll ausgehen lassen / vnd ein strenge Gebot stellen / Das / wer in dreissig tagen / etwas bitten wird von jrgend einem Gott oder Menschen / On von dir König alleine / solle zu den Lewen in graben geworffen werden.

  8 (6) Darumb / lieber König / soltu solch Gebot bestetigen / vnd dich vnterschreiben / Auff das nicht wider geendert werde / nach dem Rechte der Meder vnd Perser / welchs niemand vbertretten thar.

  9 (60) Also unterschreib sich der König Darius.

  10 (61) ALs nu Daniel erfur / das solch Gebot vnterschrieben were / gieng er hinauff in sein haus (Er hatte aber an seinem Sommerhause / offene fenster gegen Jerusalem) Vnd er kniet des tages drey mal auff seine Knie / betet / lobet vnd dancket seinem Gott / wie er denn vorhin zu thun pfleget.

  11 (62) Da kamen diese Menner heuffig / vnd funden Daniel beten / vnd flehen fur seinem Gott.

  12 (63) Vnd traten hinzu / vnd redeten mit dem König / von dem königlichen Gebot / Herr König / Hastu nicht ein Gebot vnterschrieben / das / wer in dreissig tagen etwas bitten würde / von jrgend einem Gott oder Menschen / on von dir König alleine / solle zu den Lewen in den Graben geworffen werden? Der König antwortet / vnd sprach / Es ist war / vnd das Recht der Meden vnd Persen / sol niemand vbertretten.

  13 (64) Sie antworten vnd sprachen fur dem Könige / Daniel der Gefangenen aus Juda einer / der achtet weder dich / noch dein Gebot / das du verzeichent hast / Denn er betet des tages drey mal.

  14 (65) DA der König solchs höret / ward er seer betrübt / vnd thet grossen vleis / das er Daniel erlösete / vnd mühet sich / bis die Sonne vntergieng / das er jn errettet.

  15 (66) Aber die Menner kamen heuffig zu dem Könige / vnd sprachen zu jm / Du weissest herr König / Das der Meder vnd Perser recht ist / das alle Gebot vnd befelh / so der König beschlossen hat / sol vnuerendert bleiben.

  16 (67) Da befalh der König / das man Daniel her brechte / Vnd worffen jn zu den Lewen in den Graben. Der König aber sprach zu Daniel / Dein Gott / dem du on vnterlas dienest / der helffe dir.

  17 (68) Vnd sie brachten einen Stein / den legten sie fur die thür am graben / den versiegelt der König mit seinem eigen Ringe / vnd mit dem ringe seiner Gewaltigen / Auff das sonst niemand an Daniel mutwillen vbet.

  18 (69) Vnd der König gieng weg in seine Burg / vnd bleib vngessen vnd lies kein essen fur sich bringen / kund auch nicht schlaffen.

  19 (60) DEs morgens frü / da der tag anbrach / stund der König auff / vnd gieng eilend zum Graben / da die Lewen waren.

  20 (61) Vnd als er zum graben kam / rieff er Daniel mit kleglicher stim / Vnd der König sprach zu Daniel / Daniel / du Knecht des lebendigen Gottes / Hat dich auch dein Gott / dem du on vnterlas dienest / mügen von den Lewen erlösen?

  21 (62) Daniel aber redet mit dem Könige / Herr könig / Gott verleihe dir langes Leben/

  22 (63) Mein Gott hat seinen Engel gesand / der den Lewen den rachen zugehalten hat / das sie mir kein leid gethan haben / Denn fur jm bin ich vnschüldig erfunden / So hab ich auch wider dich / Herr könig / nichts gethan.

  23 (64) Da ward der könig seer fro / Vnd hies Daniel aus dem Graben ziehen / Vnd sie zogen Daniel aus dem graben / vnd man spüret keinen schaden an jm / Denn er hatte seinem Gott vertrawet.

  24 (65) DA hies der König die Menner / so Daniel verklagt hatten / her bringen / vnd zun Lewen in den Graben werffen / sampt jren Kindern vnd Weibern / Vnd ehe sie auff den boden hinab kamen / ergriffen sie die Lewen / vnd zumalmeten auch jre gebeine.

  25 (66) DA lies der könig Darius schreiben allen Völckern / Leuten vnd Zungen. Gott gebe euch viel friede.

  26 (67) Das ist mein Befelh / Das man in der gantzen Herrschafft meines Königreichs / den Gott Daniels fürchten vnd schewen sol. Denn er ist der lebendige Gott / der ewiglich bleibet / vnd sein Königreich ist vnuergenglich / vnd seine Herrschafft hat kein ende.

  27 (68) Er ist ein Erlöser vnd Nothelffer / vnd er thut Zeichen vnd Wunder / beide im Himel vnd auff Erden / Der hat Daniel von den Lewen erlöset.

  28 (69) Vnd Daniel ward gewaltig im Königreich Darius / vnd auch im Königreich Cores / der Persen.

  Capitel 7

  1 JM ERSTEN jar Belsazer des Königes zu Babel / hatte Daniel einen Traum vnd Gesicht auff seinem Bette / vnd er schreib denselbigen Traum / vnd verfasset jn also.

  2 Jch Daniel sahe ein Gesichte in der nacht / vnd sihe / Die vier Winde vnter dem Himel / stürmeten widernander auff dem grossen Meer.

  3 Vnd vier grosse Thier stiegen er auff aus dem Meer / eins je anders denn das ander.

  4 DAS erste wie ein Lewe / vnd hatte flügel wie ein Adeler / Jch sahe zu / bis das jm die Flügel ausgeraufft wurden / vnd es ward von der Erden genomen / vnd es stund auff seinen Füssen / wie ein Mensch / vnd jm ward ein menschlich Hertz gegeben.

  5 VND sihe / Das ander Thier hernach / war gleich einem Beeren / vnd stund auff der einen
seiten / vnd hatte in seinem Maul vnter seinen zeenen drey grosse lange Zeene / Vnd man sprach zu jm / Stehe auff / vnd friss viel Fleisch.

  6 NAch disem sahe ich / vnd sihe / Ein ander Thier / gleich einem Parden / Das hatte vier Flügel / wie ein Vogel / auff seinem rücken / vnd dasselbige Thier hatte vier Köpffe / Vnd jm ward gewalt gegeben.

  7 NAch diesem sahe ich / in diesem Gesicht / in der nacht / Vnd sihe / das vierde Thier / war grewlich vnd schrecklich / vnd seer starck / vnd hatte grosse eiserne Zeene / frass vmb sich vnd zumalmet / vnd das Vbrige zutrats mit seinen füssen / Es war auch viel anders / denn die vorigen / vnd hatte zehen Hörner.

  8 DA ich aber die Hörner schawet / Sihe / da brach erfur zwisschen denselbigen / ein ander klein Horn / fur welchem / der fordersten Hörner drey / ausgerissen wurden / Vnd sihe / dasselbige Horn hatte Augen / wie Menschen augen / vnd ein Maul das redet grosse ding.

  9 SOlchs sahe ich / Bis das Stüele gesetzt wurden / Vnd der Alte setzet sich / des Kleid war schnee weis / vnd das Har auff seinem Heubt / wie rein wolle / sein Stuel war eitel Fewrflammen / vnd desselbigen Reder brandten mit Fewr/

  10 vnd von dem selbigen gieng aus ein langer fewriger stral. Tausent mal tausent dieneten jm / vnd zehen hundert mal tausent stunden fur jm / Das Gericht ward gehalten / vnd die Bücher wurden auffgethan.

  11 JCH sahe zu / vmb der grossen Rede willen / so das Horn redet / Jch sahe zu / Bis das Thier getödtet ward / vnd sein Leib vmbkam / vnd ins Fewr geworffen ward/

  12 Vnd der ander Thier gewalt auch aus war / Denn es war jnen / zeit vnd stunde bestimpt / wie lang ein jglichs wehren solte.

  13 JCH sahe in diesem Gesichte des nachts / vnd sihe / Es kam einer in des Himels wolcken / wie eins menschen Son / bis zu dem Alten / vnd ward fur denselbigen gebracht.

  14 Der gab jm Gewalt / Ehre vnd Reich / Das jm alle Völcker / Leute vnd Zungen dienen solten / Seine Gewalt ist ewig / die nicht vergehet / vnd sein Königreich hat kein ende.

  15 JCh Daniel entsatzt mich dafur / vnd solch Gesicht erschreckt mich.

  16 Vnd ich gieng zu der einem die da stunden / vnd bat jn / das er mir von dem allen gewissen bericht gebe. Vnd er redet mit mir / vnd zeiget mir / was es bedeutet/

  17 Diese vier grosse Thier / sind vier Reich / so auff Erden komen werden.

  18 Aber die Heiligen des Höhesten werden das Reich einnemen / vnd werdens jmer vnd ewiglich besitzen.

  19 DArnach hette ich gerne gewust gewissen bericht von dem vierden Thier / welchs gar anderst war / denn die andern alle / seer grewlich / Das eiserne Zeene vnd ehrne Klawen hatte / das vmb sich frass vnd zumalmet / vnd das Vbrige mit seinen füssen zutrat/

  20 Vnd von den zehen Hörnern auff seinem Heubt. Vnd von dem andern / das erfur brach / fur welchen drey abfielen / Vnd von dem selbigen Horn / das Augen hatte / vnd ein Maul / das grosse ding redet vnd grösser war / denn die neben jm waren.

  21 Vnd ich sahe dasselbige Horn streiten wider die Heiligen / vnd behielt den Sieg wider sie/

  22 Bis der Alte kam / vnd Gericht hielt fur die Heiligen des Höhesten / vnd die zeit kam / das die Heiligen das Reich einnamen.

  23 ER sprach also / Das vierde Thier / wird das vierde Reich auff Erden sein / welchs wird mechtiger sein / denn alle Reich / Es wird alle Land fressen / zutretten vnd zumalmen.

  24 Die zehen Hörner / bedeuten zehen Könige / so aus dem selbigen Reich entstehen werden. Nach dem selbigen aber wird ein ander auffkomen / Der wird mechtiger sein / denn der vorigen keinen / vnd wird drey Könige demütigen.

  25 Er wird den Höhesten lestern / vnd die Heiligen des Höhesten verstören / vnd wird sich vnterstehen Zeit vnd Gesetz zu endern / Sie werden aber in seine Hand gegeben werden / eine zeit vnd etliche zeit / vnd eine halbe zeit.

  26 DARnach wird das Gericht gehalten werden / Da wird denn seine Gewalt weggenomen werden / das er zu grund vertilget / vnd vmbbracht werde.

  27 Aber das Reich / gewalt vnd macht / vnter dem gantzen Himel / wird dem heiligen Volck des Höhesten gegeben werden / des Reich ewig ist / vnd alle gewalt wird jm dienen vnd gehorchen.

  28 Das war der rede ende. Aber ich Daniel ward seer betrübt in meinen gedancken / vnd meine gestalt verfiel / Doch behielt ich die Rede in meinem hertzen.

  Capitel 8

  1 JM DRITTEN jar des Königreichs des königes Belsazer / erschein mir Daniel ein Gesicht / nach dem so mir am ersten erschienen war.

  2 Jch war aber / da ich solch Gesicht sahe / zu schlos Susan im lande Elam / am wasser Vlai.

  3 Vnd ich hub meine Augen auff / vnd sahe / vnd sihe / ein Widder stund fur dem wasser / der hatte zwey hohe Hörner / doch eins höher denn das ander / vnd das höhest wuchs am letzten.

  4 Jch sahe / Das der Widder mit den Hörnern sties gegen Abend / gegen Mitternacht / vnd gegen Mittag / Vnd kein Thier kund fur jm bestehen / noch von seiner Hand errettet werden / Sondern er thet was er wolt / vnd ward gros.

  5 VND in dem ich drauff merckt / Sihe / so kompt ein Zigenbock vom Abend her / vber die gantze Erden / das er die erde nicht rürete / Vnd der Bock hatte ein ansehelich Horn zwisschen seinen augen.

  6 Vnd er kam bis zu dem Widder der zwey Hörner hatte / den ich stehen sahe fur dem wasser / vnd er lieff in seinem zorn gewaltiglich zu jm zu.

  7 Vnd ich sahe jm zu / das er hart an den Widder kam / vnd ergrimmet vber jn / vnd sties den Widder / vnd zubrach jm seine zwey Hörner. Vnd der Widder hatte keine Krafft / das er fur jm hette mügen bestehen / Sondern er warff jn zu boden / vnd zutrat jn / vnd niemand kund den Widder von seiner hand erretten.

  8 Vnd der Zigenbock ward seer gros / Vnd da er auffs sterckest worden war / zubrach das grosse Horn / vnd wuchsen an des stat anseheliche viere / gegen die vier winde des Himels.

  9 VND aus der selbigen einem / wuchs ein klein Horn / das ward seer gros gegen Mittage / gegen Morgen / vnd gegen das Werdeland.

  10 Vnd es wuchs bis an das Himelsheer / vnd warff etliche dauon / vnd von den Sternen zur Erden / vnd zutrat sie.

  11 Ja es wuchs / bis an den Fürsten des Heeres / Vnd nam von jm weg / das tegliche Opffer / vnd verwüstet die Wonung seines Heiligthums.

  12 Es ward jm aber solche macht gegeben / wider das teglich Opffer / vmb der Sünde willen / Das er die warheit zu bodem schlüge / vnd was er thet / jm gelingen muste.

  13 JCH höret aber einen Heiligen reden / vnd der selbige Heilige sprach zu einem der da redet / Wie lange sol doch weren solch Gesicht vom teglichen Opffer / vnd von der Sünden / vmb welcher willen diese Verwüstung geschicht / das beide / das Heiligthum vnd das Heer zutretten werden?

  14 Vnd er antwortet mir / Es sind zwey tausent / vnd drey hundert tage / von abend gegen morgen zu rechen / So wird das Heiligthum wider geweihet werden.

  15 VND da ich Daniel solch Gesicht sahe / vnd hette es gerne verstanden / Sihe / da stunds fur mir / wie ein Man.

  16 Vnd ich höret zwisschen Vlaj eines Menschenstim / der rieff / vnd sprach / Gabriel / Lege diesem das Gesicht aus / das ers verstehe.

  17 Vnd er kam hart bey mich / Jch erschrack aber da er kam / vnd fiel auff mein angesicht. Er aber sprach zu mir / Merck auff du Menschenkind / denn dis Gesicht gehört in die zeit des endes.

  18 Vnd da er mit mir redet / sanck ich in eine Ammacht zur erden auff mein angesicht. Er aber rüret mich an / vnd richtet mich auff / das ich stund.

  19 Vnd er sprach / Sihe / ich wil dir zeigen / wie es gehen wird / zur zeit des letzten zorns / Denn das ende hat seine bestimpte zeit.

  20 DEr Widder mit den zweien Hörnern / den du gesehen hast / sind die Könige in Media vnd Persia.

  21 Der Zigenbock aber ist der König in Griechenland. Das grosse Horn zwisschen seinen Augen / ist der erste König.

  22 Das aber Vier an seiner stat stunden / da es zubrochen war / bedeut / Das vier Königreiche aus dem Volck entstehen werden / Aber nicht so mechtig / als er war.

  23 Nach diesen königreichen / wenn die vbertretter vber hand nemen / wird auffkomen ein frecher vnd tückischer König.

  24 Der wird mechtig sein / doch nicht durch seine Krafft / Er wirds wünderlich verwüsten / Vnd wird jm gelingen /
das ers ausrichte. Er wird die Starcken / sampt dem heiligen Volck / verstören/

  25 vnd durch seine klugheit wird jm der betrug geraten / Vnd wird sich in seinem hertzen erheben / vnd durch wolfart wird er viel verderben / Vnd wird sich aufflehnen / wider den Fürsten aller Fürsten / Aber er wird on hand zubrochen werden.

  26 DJS Gesicht vom abend vnd morgen / das dir gesagt ist / das ist war / Aber du solt das Gesicht heimlichhalten / denn es ist noch eine lange zeit dahin.

  27 Vnd ich Daniel ward schwach / vnd lag etliche tage kranck. Darnach stund ich auff / vnd richtet aus des Königs geschefft / vnd verwunderte mich des Gesichts / vnd niemand war der michs berichtet.

  Capitel 9

  1 JM ERSTEN jar Darius des sons Ahasueros / aus der Meder stam / der vber das Königreich der Chaldeer König ward/

  2 Jn dem selbigen ersten jar seines Königreichs / merckt ich Daniel / in den Büchern / auff die zal der jar / dauon der HERR geredt hatte zum Propheten Jeremia / das Jerusalem solt siebenzig jar wüst ligen.

  3 Vnd ich keret mich zu Gott dem HErrn / zu beten vnd zu flehen / mit fasten / im Sack vnd in der Asschen.

  4 Jch betet aber zu dem HERRN meinem Gott / bekand / vnd sprach. Jere. 29. Ah lieber HERR / du grosser vnd schrecklicher Gott / der du Bund vnd Gnad heltest / denen / die dich lieben / vnd deine Gebot halten.

  5 Wir haben gesündiget / vnrecht gethan / sind Gottlos gewesen / vnd abtrünnig worden / wir sind von deinen Geboten vnd Rechten gewichen.

  6 Wir gehorchten nicht deinen Knechten den Propheten / die in deinem Namen vnsern Königen / Fürsten / Vetern vnd allem Volck im Lande predigten.

  7 Du HErr bist gerecht / wir aber müssen vns schemen / Wie es denn jtzt gehet / den von Juda / vnd den von Jerusalem / vnd dem gantzen Jsrael / beide denen / die nahe vnd ferne sind in allen Landen / Dahin du vns verstossen hast / vmb jrer Missethat willen / die sie an dir begangen haben.

 

‹ Prev