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Collected Works of Martin Luther

Page 284

by Martin Luther


  4 Vnd wiewol er der jüngste Man war / des stams Naphthali / so hielt er sich doch nicht kindisch.

  5 Vnd da sonst jederman den gülden Kelbern dienete / welche Jerobeam der könig Jsrael hatte machen lassen / Meidet er doch solchen Grewel /

  6 vnd hielt sich zum Tempel vnd Gottesdienst zu Jerusalem / vnd dienet da dem HERRN / vnd betet an den Gott Jsrael. Gab auch seine Erstlinge vnd Zehenden gantz trewlich /

  7 also / das er allezeit / im dritten jar / den Frembdlingen / Widwen vnd Waisen jren zehende gab.

  8 Solchs hielt er von Jugent auff / nach dem Gesetz des HERRN. 4. Reg. 17; 3. Reg. 12; Exo. 22; Exo. 23; Deut. 12; Deut. 18; Deut. 26.

  9 DA er nu erwachsen war / nam er ein Weib / aus dem stam Naphthali / mit namen Hanna / vnd zeugete mit jr einen Son / welchen er auch Tobiam nennete /

  10 Vnd lerete jn Gottes wort von Jugent auff / das er Gott fürchtet / vnd die sünde meidete. Num. 36.

  11 VND als er mit seinem gantzen Stam / mit seinem Weib vnd Kindern / vnter den Gefangenen weggefürt ward / in die stad Nineue /

  12 vnd jederman ass von opffern vnd speisen der Heiden / Hütet er sich vnd verunreinigt sich nicht mit solcher speise.

  13 Vnd weil er von gantzem hertzen den HERRN fürchtet / gab jm Gott gnade fur Salmanassar dem könige zu Assyrien /

  14 Das er jm erleubt frey zugehen / wo er hin wolt / vnd ausrichten was er zuthun hatte.

  15 So zoch er nu zu allen / die Gefangen waren / vnd tröstet sie mit Gottes wort.

  16 VND er kam in die stad Rages in Meden / vnd hatte bey sich zehen Pfund silbers / damit jn der König begabt hatte.

  17 Vnd da er vnter andern Jsraeliten / sahe einen mit namen Gabel aus seinem Stam / der seer arm war / that er jm dasselbige Gelt / vnd nam eine Handschrifft von jm. Jnfr. 4; Jnfr. 9.

  18 LAng aber hernach / nach dem tod Salmanassar / da sein son Senaherib nach jm regieret / welcher den kindern Jsrael feind war /

  19 gieng Tobias teglich zu allen Jsraeliten / vnd tröstet sie / vnd teilet einem jglichen mit von seinen Gütern / was er vermocht /

  20 Die Hungerigen speiset er / die Nacketen kleidet er / die Erschlagenen vnd Todten begrub er.

  21 Senaherib aber der König war geflohen aus Judea / da jn Gott geschlagen hatte / vmb seiner lesterung willen. Da er nu widerkam / war er ergrimmet / vnd lies viel der kinder Jsrael tödten / Der selbigen Leichnam verschaffte Tobias zubegraben.

  22 Als aber solchs der König erfuhr / hies er jn tödten / vnd nam jm alle seine Güter.

  23 Tobias aber flohe mit seinem Weibe vnd Sone / vnd hielt sich heimlich bey guten Freunden. 4. Reg. 19.

  24 ABer nach fünff vnd vierzig tagen / ward der König von seinen eigenen Sönen erschlagen /

  25 Vnd Tobias kam wider heim / vnd alle sein Gut ward jm widergegeben.

  Capitel 2

  DARNACH AUFF DES HERRN Fest / da Tobias in seinem Hause ein herrlich Mahl zugericht hatte / sprach er zu seinem Sone / Gehe hin vnd lade die Gottfürchtigen / aus vnserm Stamme / das sie mit vns essen.

  2 Vnd als er wider heim kam / sagte er dem vater Tobia / das einer auff der gassen tod lege.

  3 Da stund Tobias bald auff vom Tisch / vor dem essen / vnd gieng zu dem todten Leichnam / vnd hub jn auff / vnd trug jn heimlich in sein Haus / das er jn des nachts heimlich begrübe.

  4 Vnd als er die Leiche heimlich versteckt hatte / ass er sein Brot mit trawren /

  5 vnd dacht an das wort / welchs der HERR geredt hatte / durch Amos den Propheten /

  6 Ewre Feiertage sollen zu Trawertage werden.

  7 Vnd des nachts gieng er hin / vnd begrub den Todten. Amos. 8.

  8 SEine Freunde aber alle straffeten jn / vnd sprachen / Jtzt newlich hat dich der König / vmb der sache willen heissen tödten / vnd bist kaum dauon komen / noch begrebstu die todten.

  9 Tobias aber furchte Gott mehr denn den König / vnd trug heimlich zusamen die Erschlagenen / vnd hielt sie heimlich in seinem Hause / vnd des nachts begrub er sie. Su.

  10 ES begab sich aber auff einen tag / da er heim kam / als er Todten begraben hatte / vnd müde war / vnd sich neben eine wand leget / vnd entschlieff /

  11 schmeiste eine Schwalbe aus jrem nest / Das fiel jm also heis in die Augen / dauon ward er blind.

  12 Solch trübsal aber / lies Gott vber jn komen / Das die Nachkomen ein Exempel der Gedult hetten / wie an dem heiligen Hiob.

  13 Vnd nach dem er von Jugent auff Gott gefurcht / vnd seine Gebot gehalten hatte / zürnet noch murret er nicht wider Gott / das er jn hatte lassen blind werden / Sondern bleib bestendig in der furcht Gottes / vnd dancket Gott alle sein leben lang.

  14 Vnd wie die Könige des heiligen Hiob spotteten / Also verlachten Tobiam seine eigen Freunde / vnd sprachen /

  15 Wo ist nu dein vertrawen / darumb du dein Almosen gegeben / vnd so viel Todten begraben hast?

  16 Vnd Tobias straffet sie vnd sprach /

  17 Saget nicht also / Denn wir sind kinder der Heiligen / vnd warten auff ein Leben /

  18 welchs Gott geben wird / denen so im glauben starck vnd feste bleiben fur jm. Hiob 4.

  19 HAnna aber sein Weib / die erbeitet vleissig mit jrer hand / vnd erneeret jn mit spinnen.

  20 Es begab sich aber / das sie eine junge Ziegen heim brachte.

  21 Vnd da sie jr man Tobias höret blecken / sprach er / Sehet zu das nicht gestolen sey / Gebets dem rechten Herrn wider / Denn vns gebürt nicht zu essen vom gestolen Gut / oder das selb anzurüren.

  22 Vber diese rede ward sein Hausfraw zornig / antwortet vnd sprach / Da sihet man / das dein vertrawen nichts ist / vnd dein Almosen verlorn sind.

  23 Mit solchen vnd andern mehr worten / warff sie jm sein elend für.

  Capitel 3

  DA ERSEUFFTZET TOBIAS tieff / Vnd hub an zu weinen vnd zu beten / vnd sprach /

  2 HERR du bist gerecht / vnd alle dein Thun ist recht / vnd eitel Güte vnd Trewe.

  3 Vnd nu mein HERR sey mir gnedig / vnd reche nicht meine sünde / gedencke nicht meiner oder meiner Veter Missethat.

  4 Denn weil wir deine Gebot nicht gehalten haben / so sind wir auch dahin gegeben / vnsern Feinden / das sie vns berauben / gefangen halten vnd tödten / vnd sind zu schanden vnd spot vnd hohn worden den Frembden / dahin du vns zurstrewet hast.

  5 Vnd nu HERR / schrecklich sind deine Gerichte / weil wir deine Gebot nicht gehalten / vnd nicht recht gewandelt haben fur dir.

  6 Ah HErr / erzeige mir gnade / vnd nim meinen Geist weg im friede / Denn ich wil viel lieber tod sein / denn leben.

  7 VND es begab sich des selbigen tages / das Sara eine tochter Raguel in der Meder stad Rages / auch vbel geschmehet vnd gescholten ward / von einer Magd jres Vaters /

  8 Der hatte man sieben Menner nach einander gegeben / vnd ein böser geist Asmodi genant / hatte sie alle getödtet / als bald wenn sie beyligen sollen.

  9 Darumb schalt sie jres Vaters Magd / vnd sprach /

  10 Gott gebe / das wir nimer einen Son / oder Tochter von dir sehen auff erden / du Mennermörderin /

  11 Wiltu mich auch tödten / wie du die sieben Menner getödtet hast?

  12 Auff solche wort gieng sie in eine Kamern / oben im Haus / vnd ass noch tranck nicht drey tage vnd drey nacht / vnd hielt an mit beten vnd weinen / vnd bat Gott / das er sie von der schmach erlösen wolt.

  13 DArnach am dritten tage / da sie jr gebet volendet hatte / lobet sie Gott / vnd sprach /

  14 Gelobet sey dein name HERR / ein Gott vnser Veter / Denn wenn du zürnest / erzeigestu gnad vnd güte / vnd in dem trübsal vergibstu sünde / denen die dich anruffen.

  15 Zu dir / mein HERR / kere ich mein angesicht / Zu dir hebe ich meine augen auff /

  16 vnd bitte dich / Das du mich erlösest aus dieser schweren schmach / oder mich von hinnen nemest.

  17 Du weist / HERR / das ich keins Mannes begert habe / vnd meine Seele rein behalten von aller böser lust /

  18 vnd habe mich nie zu vnzüchtiger vnd leichtfertiger Gesellschafft gehalten.

  19 Einen Man aber zu nemen / habe ich gewilliget / in deiner furcht / vnd nicht aus furwitz.

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nbsp; 20 Vnd entweder bin ich jr / oder sie sind meiner nicht werd gewesen / vnd du hast mich vieleicht einem andern Manne behalten /

  21 Denn dein Rat stehet nicht in Menschen gewalt.

  22 DAS weis ich aber furwar / wer Gott dienet / der wird nach der anfechtung getröst / vnd aus der trübsal erlöset / vnd nach der züchtigung findet er gnade /

  23 Denn du hast nicht lust an vnserm verderben. Denn nach dem vngewitter lesst du die Sonnen wider scheinen / vnd nach dem heulen vnd weinen / vberschüttestu vns mit freuden. Deinem Namen sey ewiglich ehre vnd lob / du Gott Jsrael.

  24 JN der stunde ward dieser beider Gebet erhöret von dem HERRN im Himel.

  25 Vnd der heilige Raphael / der Engel des HERRN / ward gesand / das er jnen beiden hülffe / weil jr Gebet gleich auff eine zeit fur dem HERRN fürgebracht ward.

  Capitel 4

  DA NU TOBIAS gedacht / das sein Gebet also erhöret were / das er sterben würde / Rieff er seinem Son zu sich / vnd sprach zu jm /

  2 Lieber son / Höre meine wort / vnd behalt sie feste in deinem hertzen.

  3 Wenn Gott wird meine Seele wegnemen / so begrabe meinen Leib. Vnd ehre deine Mutter alle dein lebenlang /

  4 Dencke dran / was sie fur fahr gestanden hat / da sie dich vnter jrem hertzen trug.

  5 Vnd wenn sie gestorben ist / so begrabe sie neben mich. Exo. 20; Eccle. 3.

  6 VND dein lebenlang hab Gott fur augen vnd im hertzen / Vnd hüte dich / das du in keine Sünde willigst / vnd thust wider Gottes gebot.

  7 VOn deinen Gütern hilff dem Armen / vnd wende dich nicht vom armen / So wird dich Gott wider gnedig ansehen.

  8 Wo du kanst / da hilff den Dürfftigen /

  9 Hastu viel / so gib reichlich / Hastu wenig / so gib doch das wenig mit trewem hertzen.

  10 Denn du wirst samlen einen rechten Lohn in der not /

  11 Denn die Almosen erlösen von allen sünden / auch vom tode / vnd lassen nicht in der not /

  12 Almosen ist ein grosser trost fur dem höhesten Gott.

  13 HVte dich mein Son / fur allerley Hurerey / vnd on dein Weib halt dich / zu keiner andern. Deut. 24.

  14 Hoffart las weder in deinem hertzen noch in deinen worten herrschen / Denn sie ist ein anfang alles verderbens.

  15 WEr dir erbeitet / dem gib bald seinen Lohn / vnd halt niemand seinen verdienten Lohn für.

  16 Was du wilt das man dir thue / das thu einem andern auch. Matt. 7.

  17 TEile dein Brot den Hungerigen mit / vnd bedecke die Nacketen mit deinen Kleidern.

  18 Gib Almosen von deinem Brot vnd Wein / bey dem begrebnis der Fromen / vnd iss noch trincke nicht mit den Sündern.

  19 Allezeit suche rat bey den Weisen. Jesa. 58.

  20 VNd dancke allezeit Gott / vnd bete / das er dich regiere / vnd du in alle deinem fürnemen / seinem wort folgest.

  21 DV solt auch wissen mein Son / das ich zehen Pfund silbers / da du noch ein kind warest / gelihen habe dem Gabel / in der stad Rages in Meden / vnd seine Handschrifft habe ich bey mir / Darumb dencke wie du zu jm komest / vnd solch Geld fodderst / vnd jm seine Handschrifft wider gebest. Jnfr. 9.

  22 SOrge nur nichts mein Son / Wir sind wol arm / Aber wir werden viel Gutes haben / so wir Gott werden fürchten / die sünde meiden / vnd guts thun.

  Capitel 5

  DA ANTWORTET DER junge Tobias seinem Vater / vnd sprach / Alles was du mir gesagt hast / mein Vater / das wil ich thun.

  2 Wie ich aber das Geld ermanen sol / das weis ich nicht / Er kennet mich nicht / so kenne ich jn auch nicht. Was sol ich jm fur ein Zeichen bringen / das er mir glauben gebe? So weis ich auch den weg nicht dahin.

  3 Da antwortet jm sein Vater / vnd sprach / Seine Handschrifft habe ich bey mir / Wenn du die jm weisen wirst / so wird er dir bald das Gelt geben.

  4 Gehe nu hin / vnd suche einen trewen Gesellen / der vmb seinen Lohn mit dir ziehe / das du solch Gelt bey meinem leben wider kriegest.

  5 DA gieng der junge Tobias hin aus / vnd fand einen feinen jungen Gesellen stehen / der hatte sich angezogen / vnd bereitet zu wandern /

  6 vnd wuste nicht / das der Engel Gottes war / Grüsset jn / vnd sprach / Von wanne bistu guter Gesel?

  7 Vnd er sprach / Jch bin ein Jsraeliter.

  8 Vnd Tobias sprach zu jm / Weistu den weg ins land Meden?

  9 Er antwortet / Jch weis jn wol / vnd bin jn offt gezogen / vnd bin zur Herberge gelegen bey vnserm bruder Gabel / welcher wonet in der stag Rages / in Meden / welche ligt auffm berg Egbatana.

  10 Vnd Tobias sprach zu jm / Lieber verzeuch ein wenig / bis das ich dis meinem Vater widersage.

  11 VNd Tobias gieng hinein / vnd sagt solchs seinem Vater / vnd der Vater verwundert sich / vnd bat den Jüngling / das er hinein gienge.

  12 Vnd er gieng zum Alten hinen / vnd grüsset jn / vnd sprach / Gott gebe dir freude.

  13 Vnd Tobias sprach zu jm / Was sol ich fur freude haben / der ich im finstern sitzen mus / vnd das liecht des Himels nicht sehen kan?

  14 Vnd der Jüngling sprach zu jm / Hab gedult / Gott wird dir bald helffen.

  15 Vnd Tobias sprach zu jm / Wiltu meinen Son geleiten in die stad Rages / in Meden zu Gabel? so wil ich dir deinen Lohn geben / wenn du wider komest.

  16 Vnd der Engel sprach zu jm / Jch wil jn hinfüren / vnd wider zu dir her bringen.

  17 VND Tobias sprach zu jm / Jch bitte dich / zeige mir an / aus welchem Geschlecht / vnd von welchem Stamme bistu?

  18 Vnd der Engel Raphael sprach / Sey zu frieden / Jsts nicht gnug / das du einen Boten hast / Was darffstu wissen / wo her ich bin?

  19 Doch das du deste weniger sorgen dürffest / so wil ich dirs sagen / Jch bin Azarias des grossen Ananie son.

  20 Vnd Tobias sprach / Du bist aus einem guten Geschlechte /

  21 Jch bitte dich / du wöllest nicht zörnen / das ich nach deinem Geschlecht gefragt habe.

  22 Vnd der Engel sprach / Jch wil deinen Son gesund hin vnd her wider füren.

  23 Tobias antwortet / So ziehet hin / Gott sey mit euch auff dem wege / vnd sein Engel geleite euch.

  24 DA schicket sich Tobias mit allem was er mit jm wolt nemen / vnd gesegnet Vater vnd Mutter / vnd zoch mit seinem Gesellen dahin.

  25 Vnd seine Mutter fieng an zu weinen / vnd sprach / Den trost vnsers Alters hastu vns genomen / vnd weg geschickt /

  26 Jch wolt / das das Geld nie gewesen were / darumb du jn weg geschickt hast.

  27 Wir weren wol zu frieden gewest mit vnserm armut / Das were ein gros Reichthumb / das vnser Son bey vns were.

  28 Vnd Tobias sprach / Weine nicht / vnser Son wird frisch vnd gesund hin vnd wider ziehen / vnd deine augen werden jn sehen.

  29 Denn ich gleube / das der gute Engel Gottes jn geleite / vnd alles wol schicken wird / das er furhat / Also / das er mit freuden wird wider zu vns komen. Also schweige seine Mutter stille / vnd gab sich zu frieden.

  Capitel 6

  VND TOBIAS ZOCH hin / vnd ein Hündlin lieff mit jm. Vnd die erste Tagereise bleib er bey dem wasser Tygris.

  2 Vnd gieng hin / das er seine Füsse wüssche / Vnd sihe / ein grosser Fisch fuhr eraus / jn zu verschlingen.

  3 Fur dem erschrack Tobias / vnd schrey mit lauter stimme / vnd sprach / O Herr / er wil mich fressen.

  4 Vnd der Engel sprach zu jm / Ergreiff jn bey den Flosfeddern / vnd zeuch jn heraus.

  5 Vnd er zog jn auffs land / da zappelt er fur seinen füssen.

  6 DA sprach der Engel / Hawe den Fisch von einander / das Hertz / die Gallen vnd die Lebbern behalt dir / Denn sie sind seer gut zur Artzney.

  7 Vnd etliche stücke vom Fische brieten sie / vnd namens mit auff den weg / Das ander saltzten sie ein / das sie es vnter wegen hetten / bis sie kemen in die stad Rages in Meden.

  8 Da fraget Tobias den Engel / vnd sprach zu jm / Jch bitte dich Azaria mein bruder / du woltest mir sagen / was man fur Artzney machen kan von den stücken / die du hast heissen behalten?

  9 Da sprach der Engel / Wenn du ein stücklin vom Hertzen legest auff glüende kolen / so vertreibt solcher rauch allerley böse Gespenst / von Man vnd von Frawen / also / das sie nicht mehr schaden
können.

  10 Vnd die Galle vom Fisch ist gut die Augen damit zu salben / das einem den Star vertreibe.

  11 VNd Tobias sprach / Wo wöllen wir denn einkeren? Vnd der Engel antwortet vnd sprach /

  12 Es ist hie ein Man / mit namen Raguel / dein Verwanter von deinem Stamme / der hat nur ein einige Tochter / die heisst Sara / vnd sonst kein Kind /

  13 dir sind alle seine Güter bescheret / vnd du wirst die Tochter nemen.

  14 Darumb wirb vmb sie bey jrem Vater / So wird er sie dir geben zum Weibe.

  15 Da sprach Tobias / Jch habe gehöret / das sie bereit sieben Mennern zuuor vertrawet ist / die sind alle tod / Vnd da zu sagt man / ein böser Geist habe sie getödtet.

  16 Darumb fürchte ich mich / das mirs nicht auch also möchte gehen / So würden denn meine Eltern fur leide sterben / weil ich ein einiger Son bin.

  17 DA sprach der Engel Raphael / Höre zu / Jch wil dir sagen / vber welche der Teufel gewalt hat /

  18 nemlich / vber die jenigen / welche Gott verachten / vnd allein vmb vnzucht willen Weiber nemen / wie das tumme Vieh.

  19 Du aber / wenn du mit deiner Braut in die kamer komest / soltu drey tag dich jr enthalten / vnd mit jr beten. Vnd die selbige nacht / wenn du wirst die Lebber vom fisch auff die glüende kolen legen / so wird der Teufel vertrieben werden.

  20 Die ander nacht aber soltu zu jr gehen züchtiglich / wie die heiligen Patriarchen.

  21 Die dritte nacht wirstu erlangen / das gesunde Kinder von euch geboren werden.

  22 Wenn aber die dritte nacht fur vber ist / so soltu dich zu der Jungfraw zuthun mit Gottes furcht / mehr aus begirde der Frucht / denn aus böser lust / Das du vnd deine Kinder den Segen erlangest / der dem samen Abraham zugesagt ist.

  Capitel 7

  VND SIE KERETEN zum Raguel ein / vnd Raguel empfieng sie mit freuden.

  2 Vnd er sahe Tobiam an / vnd sprach zu der Hanna seinem Weibe / wie gleich sihet der junge Gesell vnserm Vetter.

  3 Vnd als er das saget / sprach er / Von wanne seid jr / lieben Brüder?

 

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