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Collected Works of Martin Luther

Page 287

by Martin Luther


  23 LJebes Kind / Brauch der zeit / vnd hüte dich fur vnrechter Sache /

  24 Vnd scheme dich nicht fur deine Seele das Recht zu bekennen

  25 Denn man kan sich so schemen / das man sünde dran thut / Vnd kan sich auch also schemen / das man gnade vnd ehre dauon hat.

  26 Las dich keine Person bewegen dir zum schaden / noch erschrecken dir zum verderben /

  27 Sondern bekenne das Recht frey /

  28 wenn man den Leuten helffen sol /

  29 Denn durch bekentnis wird die Warheit vnd das Recht offenbar.

  30 REde nicht wider die Warheit / sondern las den hohn vber dich gehen / wo du in der sachen gefeilet hast /

  31 Scheme dich nicht zubekennen / wo du gefeilet hast / vnd strebe nicht wider den strom.

  32 DJene einem Narren in seiner Sache nicht / vnd sihe seine gewalt nicht an /

  33 Sondern verteidige die Warheit bis in tod / So wird Gott der HERR fur dich streiten.

  34 SEy nicht wie die / so sich mit hohen worten erbieten / Vnd thun doch gar nichts dazu.

  35 SEy nicht ein Lew in deinem Hause / Vnd nicht ein Wüterich gegen dein Gesinde.

  36 DEine Hand sol nicht auffgethan sein / jmer zu nemen / Vnd zugeschlossen nimer zu geben

  Capitel 5

  VERLAS DICH NICHT auff deinen Reichthum / vnd dencke nicht / Jch habe gnug fur mich.

  2 Folge deinem mutwillen nicht / ob du es gleich vermagst / vnd thu nicht was dich gelüstet /

  3 Vnd dencke nicht / Wer wil mirs weren? Denn der HERR der öberst Recher wirds rechen.

  4 DEncke nicht / Jch habe wol mehr gesündiget / vnd ist mir nichts böses widerfaren. Denn der HERR ist wol gedültig / Aber er wird dich nicht vngestrafft lassen.

  5 Vnd sey nicht so sicher / ob deine sünde noch nicht gestrafft ist / das du darumb für vnd für sündigen woltest.

  6 Dencke auch nicht / Gott ist seer barmhertzig / Er wird mich nicht straffen / ich sündige wie viel ich wil.

  7 Er kan balde also Zornig werden / als Gnedig er ist / Vnd sein zorn vber die Gottlosen / hat kein auffhören.

  8 DArumb verzeuch nicht / dich zum HERRN zubekeren / Vnd schieb es nicht von einem tage auff den andern.

  9 Denn sein zorn kompt plötzlich / vnd wirds rechen / vnd dich verderben.

  10 AVff vnrecht Gut verlas dich nicht / Denn es hilfft dich nicht wenn die Anfechtungen komen werden.

  11 LAS dich nicht einen jglichen Wind füren / vnd folge nicht einem jglichen wege / wie die vnbestendigen Hertzen thun /

  12 Sondern sey bestendig in deinem wort / vnd bleibe bey einerley rede.

  13 Sey bereit zu hören / vnd antworte was recht ist / vnd vbereile dich nicht.

  14 Verstehestu die Sache / so vnterrichte deinen Nehest / Wo nicht / so halt dein maul zu.

  15 Denn reden bringet ehre / Vnd reden bringet auch schande / Vnd den Menschen fellet seine eigen Zunge.

  16 SEy nicht ein Ohrenbleser / vnd verleumbde nicht mit deiner Zungen.

  17 Ein Dieb ist ein schendlich ding / Aber ein Verleumbder / ist viel schendlicher /

  18 Achts nicht geringe / es sey klein oder gros /

  Capitel 6

  LAS DICH NICHT bewegen / das du deinem Freund gram werdest / Denn solcher Verleumbder wird endlich zu schanden.

  2 LAS dich nicht zu klug düncken / jederman zu taddeln /

  3 Das deine Bletter nicht verwelcken / vnd deine Früchte verderben / vnd auch der mal einst werdest / wie ein dürrer Bawm

  4 Denn ein solcher gifftiger Mensch / schadet jm selber / vnd wird seinen Feinden ein spot.

  5 Widerumb / Wer alles zum besten auslegt / der machet jm viel Freunde / Vnd wer das beste zur Sache redet / von dem redet man widerumb das beste.

  6 HAlts mit jederman freundlich / Vertrawe aber vnter tausent kaum einem.

  7 Vertrawe keinem Freunde / du habest jn denn erkand in der not.

  8 Denn es sind viel Freunde / weil sie es geniessen können / Aber in der not halten sie nicht.

  9 Vnd ist mancher Freund / der wird balde Feind / vnd wüsste er einen Mord auff dich / er sagts nach.

  10 Es sind auch etliche Tischfreunde / vnd halten nicht in der not.

  11 Weil dirs wolgehet / so ist er dein Geselle / vnd lebet in deinem Hause / als were er auch Hausherr /

  12 Gehet dirs aber vbel / So stehet er wider dich / vnd lesst sich nirgend finden.

  13 THu dich von deinen Feinden / vnd hüte dich gleichwol auch fur Freunden.

  14 Ein trewer Freund ist ein starcker Schutz / Wer den hat / der hat einen grossen Schatz.

  15 Ein trewer Freund / ist mit keinem geld noch gut zubezalen.

  16 Ein trewer Freund / ist ein trost des lebens / wer Gott fürchtet / der krigt solchen Freund.

  17 Denn wer Gott fürchtet / dem wirds gelingen mit Freunden / Vnd wie er ist / also wird sein Freund auch sein.

  18 Ljebes kind / las dich die weisheit ziehen von Jugent auff / So wird ein weiser Man aus dir.

  19 Stelle dich zu jr / wie einer der da ackert vnd seet / vnd erwarte jre gute Früchte.

  20 Du must ein kleine zeit vmb jrer willen mühe vnd erbeit haben / Aber gar balde wirstu jrer Früchte geniessen.

  21 Bitter ist sie den vngebrochen Menschen / vnd ein Ruchloser bleibet nicht an jr.

  22 Denn sie ist jm ein harter Prüfestein / vnd er wirfft sie balde von sich.

  23 Sie rhümen wol viel von der Weisheit / Aber wissen wenig drumb.

  24 LJebes kind / Gehorche meiner Lere / vnd verachte nicht meinen Rat.

  25 Ergibe deine Füsse in jre fessel / vnd deinen Hals in jre halseisen.

  26 Bücke deine Schultern vnd trage sie / vnd sperre dich wider jre bande nicht.

  27 Halte dich zu jr von gantzem hertzen / vnd bleibe mit allen krefften auff jrem wege.

  28 Forsche jr nach / vnd suche sie / So wirstu sie finden. Vnd wenn du sie erkriegest / so las sie nicht von dir

  29 Denn endlich wirstu trost an jr haben / vnd wird dir dein leid in freude gekeret werden.

  30 Vnd jre Fessel werden dir ein starcker Schirm / vnd jr Halseisen ein herrlich Kleid werden.

  31 Sie hat eine güldene Krone / mit einer Purpurhauben /

  32 dasselbige Kleid wirstu anzihen / vnd die selbige schöne Krone wirstu auffsetzen.

  33 LJebes Kind / Wiltu folgen / so wirstu weise / Vnd nimpstu es zu hertzen / so wirstu klug.

  34 Wirstu gern gehorchen / so wirstu sie kriegen / Vnd wirstu deine ohren neigen / so wirstu weise werden.

  35 Sey gern bey den Alten / vnd wo ein weiser Man ist / zu dem halte dich. HOre gern Gottes wort / vnd mercke die gute Sprüche der weisheit.

  36 Wo du einen vernünfftigen Man sihest / zu dem kom mit vleis / vnd gehe stets aus vnd ein bey jm.

  37 Betrachte jmerdar Gottes gebot / vnd gedencke stets an sein Wort / Der wird dein hertz volkomen machen / vnd dir geben Weisheit / wie du begerest.

  Capitel 7

  THU NICHT BÖSES / So widerferet dir nicht böses /

  2 Halt dich vom vnrechten / So trifft dich nicht vnglück.

  3 See nicht auff den Acker der vngerechtigkeit / So wirstu sie nicht erndten siebenfeltig.

  4 DRinge dich nicht in Empter fur Gott / vnd ringe nicht nach gewalt beim Könige.

  5 Las dichs nicht düncken fur Gott / du seiest tüchtig gnug dazu / vnd las dich nicht düncken beim Könige / du seiest weise gnug dazu.

  6 Las dich nicht verlangen Richter zu sein / Denn durch dein vermügen / wirstu nicht alles vnrecht zu recht bringen / Du möchtest dich entsetzen fur einem Gewaltigen / vnd das Recht mit schanden fallen lassen.

  7 RJcht nicht Auffruhr an in der Stad / vnd henge dich nicht an den Pöbel /

  8 Auff das du nicht tragen müssest zweifeltige schuld / Denn es wird keine vngestrafft bleiben.

  9 Dencke auch nicht / Gott wird dafur / mein gros Opffer ansehen / vnd wenn ich dafur dem allerhöhesten Gott opffere / so wird ers annemen.

  10 WEnn du betest / so zweiuel nicht /

  11 Vnd sey nicht lass / Almosen zu geben.

  12 SPotte des Betrübten nicht / Denn es
ist einer / der kan beide nidrigen vnd erhöhen.

  13 STiffte nicht Lügen wider deinen Bruder / noch wider deinen Freund /

  14 Gewehne dich nicht an die lügen / Denn das ist eine schedliche gewonheit.

  15 SEy nicht Wesschafftig bey den Alten / Vnd wenn du betest / so mache nicht viel wort. Matt. 6.

  16 OB dirs sawr wird mit deiner Narung vnd Ackerwerck / das las dich nicht verdriessen / Denn Gott hats so geschaffen. Gen. 3.

  17 VErlas dich nicht drauff / das der Hauffe gros ist / mit denen du vbel thust /

  18 Sondern gedencke / das dir die straffe nicht ferne ist.

  19 Darumb demütige dich von hertzen / Denn Fewr vnd Würme ist rache vber die Gottlosen.

  20 VBergib deinen Freund vmb keines Guts willen / Noch deinen trewen Bruder vmb des besten Golds willen.

  21 SCheide dich nicht von einer vernünfftigen vnd fromen Frawen / Denn sie ist edler weder kein Gold.

  22 EJnen trewen Knecht vnd vleissigen Erbeiter / halt nicht vbel /

  23 Einen fromen Knecht habe lieb / Vnd hindere jn nicht / wo er frey werden kan. Jnfr. 33.

  24 HAstu Viehe / so warte sein / Vnd treget dirs nutz / so behalt sie.

  25 HAstu Kinder / so zeuch sie / Vnd beuge jren Hals von jugent auff.

  26 HAstu Töchter / so beware jren Leib / Vnd verwehne sie nicht.

  27 BErate deine Tochter / so hastu ein gros werck gethan / Vnd gib sie einem vernünfftig Man.

  28 HAstu ein Weib / das dir liebet / So las dich nicht von jr wenden / sie zuuerstossen / Vnd vertraw der Feindseligen nicht.

  29 EHre deinen Vater von gantzem hertzen / vnd vergiss nicht / wie sawr du deiner Mutter worden bist /

  30 Vnd dencke / das du von jnen geborn bist / Vnd was kanstu jnen dafur thun / das sie an dir gethan haben? Su.

  31 FVRchte den HERRN von gantzem hertzen / Vnd halt seine Priester in allen ehren. LJebe den der dich gemacht hat von allen krefften / Vnd seine Diener verlas nicht. Summa.

  32 FVrchte den HERRN / vnd ehre den Priester /

  33 Vnd gib jnen jr Teil / wie dir geboten ist /

  34 von den Erstlingen vnd Schuldopffern

  35 vnd Hebopffern / vnd was mehr geheiliget wird zum Opffer / vnd allerley heilige Erstlinge.

  36 REiche dem Armen deine hand / Auff das du reichlich gesegnet werdest /

  37 Vnd deine wolthat dich angeneme mache / fur allen lebendigen Menschen / Ja beweise auch an den Todten deine wolthat.

  38 LAs die Weinenden nicht on trost / Sondern trawre mit den Trawrigen. Rom. 12.

  39 BEschwere dich nicht die Krancken zu besuchen / Denn vmb des willen wirstu geliebet werden.

  40 WAs du thust / so bedencke das ende / So wirstu immer mehr vbels thun.

  Capitel 8

  ZANCKE NICHT MIT einem Gewaltigen / Das du jm nicht in die hende fallest.

  2 Zancke nicht mit einem Reichen / das er dich nicht vberwege /

  3 Denn viel lassen sich mit Gelde stechen / vnd beweget auch wol der Könige hertz.

  4 Zancke nicht mit einem Schwetzer / das du nicht holtz zutragest zu seinem fewr.

  5 Schertze nicht mit einem groben Menschen / das er dein Geschlechte nicht schmehe.

  6 RVcke dem nicht auff seine Sünde / der sich bessert / Vnd gedencke das wir alle noch schuld auff vns haben.

  7 VErachte das Alter nicht / Denn wir gedencken auch Alt zu werden.

  8 FRewe dich nicht das dein Feind stirbt / Gedencke das wir alle sterben müssen.

  9 VEracht nicht / was die Weisen reden / sondern richte dich nach jren Sprüchen.

  10 Denn von jnen kanstu etwas lernen / vnd wie du dich halten solt gegen grossen Leuten.

  11 LAs dich nicht klüger düncken denn die Alten / denn sie habens auch von jren Vetern gelernet /

  12 Denn von jnen kanstu lernen / wie du solt antworten / wo es not ist.

  13 BLase dem Gottlosen nicht sein Fewr auff / das du nicht auch mit verbrennest.

  14 Lege dich nicht an einen Lesterer / das er dir dein wort nicht verkere.

  15 LEihe nicht einem Gewaltigern denn du bist / Leihestu aber / So achts als verlorn.

  16 WErde nicht Bürge vber dein vermögen / Thustus aber / So dencke vnd bezale.

  17 REchte nicht mit dem Richter / Denn man spricht das Vrteil wie er wil.

  18 WAndere nicht mit einem Tolkünen / das er dich nicht in vnglück bringe / Denn er richt an was er wil / so mustu denn vmb seiner torheit willen schaden leiden.

  19 HAddere nicht mit einem Zornigen / vnd gehe nicht allein mit jm vber feld / Denn er achtet blut vergiessen wie nichts / Wenn du denn keine hülffe hast / so erwürget er dich.

  20 MJt Narren halt keinen Rat / Denn es gehet jnen nicht zu hertzen.

  21 FVr einem Frembden thu nicht / das dich heel hat / Denn du weissest nicht / was draus komen möcht.

  22 Offenbar dein Hertz nicht jederman / Er möcht dir vbel dancken.

  Capitel 9

  EJUER NICHT VBER dein fromes Weib / Denn solch hart auffsehen / bringt nichts guts.

  2 Las deinem Weibe nicht gewalt vber dich / Das sie nicht dein Herr werde.

  3 FLeuch die Bulerin / das du nicht in jre stricke fallest.

  4 Gewene dich nicht zu der Singerin / das sie dich nicht fahe mit jrem reitzen.

  5 Sihe nicht nach den Megden / das du nicht entzündet werdest gegen sie.

  6 Henge dich nicht an die Huren / das du nicht vmb das deine komest.

  7 GAffe nicht in der Stad hin vnd wider / vnd lauffe nicht durch alle winckel.

  8 Wende dein angesicht von schönen Frawen / vnd sihe nicht nach der gestalt anderer Weiber.

  9 Denn schöne Weiber haben manchen bethöret /

  10 vnd böse lust entbrennet dauon / wie ein fewr.

  11 Sitze nicht bey eins andern Weib /

  12 vnd hertze dich nicht mit jr /

  13 vnd prasse nicht mit jr / das dein hertze nicht an sie gerate / vnd deine sinne nicht bethöret werden.

  14 VBergib einen alten Freund nicht / denn du weissest nicht / ob du so viel am newen kriegest.

  15 Ein newer Freund / ist ein newer wein / Las jn alt werden / so wird er dir wol schmecken.

  16 LAs dich auch nicht bewegen den Gottlosen in seinen grossen Ehren / Denn du weissest nicht wie es ein ende nemen wird.

  17 Las dir nicht gefallen der Gottlosen furnemen / Denn sie werden nimer mehr From bis in die Helle hinein.

  18 HAlt dich von denen / so gewalt haben zu tödten / So darffestu dich nicht besorgen / das er dich tödte.

  19 Mustu aber vmb jn sein / so vergreiff dich nicht / das er dir nicht das Leben neme / da du dichs am wenigsten versihest /

  20 Vnd wisse / das du vnter den stricken wandelst / vnd gehest auff eitel hohen Spitzen

  21 ERlern mit allem vleis deinen Nehesten / vnd wo du Rat bedarffst so suchs bey weisen Leuten /

  22 vnd besprich dich mit den Verstendigen / Vnd richte alle deine Sache nach Gottes wort.

  23 GEselle dich zu fromen Leuten / Vnd sey frölich / Doch mit Gottes furcht.

  24 DAs werck lobet den Meister / vnd einen weisen Fürsten seine Hendel.

  25 Es ist ein fehrlich ding mit einem Regiment / vmb einen Schwetzer / Vnd ein jecher Wesscher wird zu schanden.

  Capitel 10

  EJN WEISER REGENT ist strenge / vnd wo ein verstendige Oberkeit ist / da gehet es ordenlich zu.

  2 Wie der Regent ist / so sind auch seine Amptleute. Wie der Rat ist / so sind auch die Bürger.

  3 Ein wüster König / verderbet Land vnd Leute / Wenn aber die Gewaltigen klug sind / so gedeiet die Stad.

  4 DAs Regiment auff Erden / stehet in Gottes handen / der selbige gibt jr zu zeiten einen tüchtigen Regenten.

  5 Es stehet in Gottes handen / das einem Regenten gerate / der selbe gibt jm einen löblichen Cantzler Als den nehesten Rat / Wie Naeman dem Könige zu Syria. 4. Reg. 5.

  6 REche nicht zu genaw alle missethat / vnd küle dein mütlin nicht / wenn du straffen solt.

  7 Den Hoffertigen ist beide Gott vnd die Welt feind / Denn sie handeln fur allen beiden vnecht.

&nb
sp; 8 VMb gewalt / vnrecht vnd Geitzes willen / kompt ein Königreich von einem Volck auffs ander.

  9 WAs erhebet sich die arme Erde vnd Assche?

  10 Jst er doch ein eitel schendlicher Kot / weil er noch lebet.

  11 Vnd wenn der Artzt schon lange dran flickt /

  12 so gehets doch entlich also / Heute König / morgen Tod.

  13 Vnd wenn der Mensch tod ist / so fressen jn die Schlangen vnd Würme.

  14 DA kompt alle Hoffart her / wenn ein Mensch von Gott abfellet / vnd sein Hertz von seinem Schepffer weichet.

  15 Vnd hoffart treibet zu allen sünden / Vnd wer darin steckt / der richtet viel grewel an.

  16 DArumb hat der HERR allezeit den Hohmut geschendet / vnd endlich gestürtzet.

  17 Gott hat die hoffertigen Fürsten vom Stuel herunter geworffen / vnd Demütige drauff gesetzt.

  18 Gott hat der stoltzen Heiden wurtzel ausgerot / vnd Demütige an jre stet gepflantzet.

  19 Gott hat der Heiden land vmbkeret / vnd zu grund verderbet /

  20 Er hat sie verdorren lassen / vnd verstöret / vnd jren Namen vertilget auff Erden. Luc. 1.

  21 DAs die Leute hoffertig vnd grimmig sind / das ist von Gott nicht geschaffen.

  22 Der Mensch ist nicht böse geschaffen /

  23 Sondern welcher Gott fürchtet der wird mit ehren bestehen. Welcher aber Gottes Gebot vbertrit / Der wird zu schanden.

  24 VNd die so Gott fürchten / halten jren Regenten in ehren / Darumb behütet er sie.

  25 ES sol sich beide der Reiche vnd Arme / der Grosse vnd Kleine keines andern rhümen / denn das sie Gott fürchten.

  26 ES taug gar nichts / Das man einen Armen verstendigen verschmehe / Vnd einen reichen Gottlosen ehre.

  27 FVrsten / Herrn vnd Regenten sind in grossen ehren / Aber so gros sind sie nicht / als der so Gott fürchtet.

  28 EJnem weisen Knecht mus der Herr dienen / Vnd ein vernünfftiger Herr murret nicht drumb.

  29 STehe nicht auff deinem eigen Kopff / in deinem Ampt / Vnd mache dich nicht Stoltz / wenn man dein darff.

  30 ES ist besser / das einer seines Thuns warte / dabey er gedeiet / Denn sich viel vermessen / vnd dabey ein Betler bleibe.

 

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