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Collected Works of Martin Luther

Page 288

by Martin Luther


  31 MEin Kind / Jn widerwertigkeit sey getrost / vnd trotze auff dein Ampt /

  32 Denn wer an seinem ampt verzagt / wer wil dem helffen? Vnd wer wil den bey ehren erhalten / der sein Ampt selbs vnehret?

  33 DEr Arme wird geehret vmb seiner Klugheit willen / vnd der Reiche vmb seiner Güter willen.

  34 Jst aber die Klugheit löblich an einem Armen / Wie viel mehr an einem reichen? Vnd was einem Reichen vbel anstehet / das stehet viel mehr dem Armen vbel an.

  Capitel 11

  DJE WEISHEIT DES geringen bringet jn zu ehren / Vnd setzet jn bey die Fürsten. Psal. 113.

  2 DV solt niemand rhümen vmb seines grossen Ansehens willen / Noch jemand verachten / vmb seines geringen Ansehens willen.

  3 Denn die Biene ist ein kleins Vögelin / vnd gibt doch die allersüsseste Frucht.

  4 ERheb dich nicht deiner Kleider / vnd sey nicht stoltz in deinen ehren / Denn der HERR ist wünderbarlich in seinen wercken / vnd niemand weis / was er thun wil.

  5 Viel Tyrannen haben müssen herunter auff die Erden sitzen / Vnd ist dem die Kron auffgesetzt / auff den man nicht gedacht hette.

  6 Viel grosser Herrn sind zu boden gangen / vnd gewaltige Könige sind andern in die hende komen.

  7 VErdamne niemand / ehe du die Sache zuuor erkennest / Erkenne es zuuor / vnd straffe es denn.

  8 DV solt nicht vrteilen / ehe du die Sache hörest / Vnd las die Leute zuuor ausreden.

  9 MEnge dich nicht in frembde Sache / Vnd sitze nicht bey vnrechtem vrteil.

  10 MEin Kind / Stecke dich nicht in mancherley Hendel / Denn wo du dir mancherley fürnimpst / wirstu nicht viel dran gewinnen. Wenn du gleich fast darnach ringest / So erlangestu es doch nicht / Vnd wenn du gleich hie vnd da flickest / So kompstu doch nicht eraus.

  11 MAncher lessts jm sawr werden / vnd eilet zum Reichthum / Vnd hindert sich nur selber damit.

  12 DAgegen thut mancher gemach / der wol Hülffe bedürffte / ist dazu schwach vnd arm /

  13 Den sihet Gott an mit gnaden / vnd hilfft jm aus dem Elend / vnd bringt jn zu Ehren / das sich sein viel verwundern.

  14 ES kompt alles von Gott / Glück vnd Vnglück / Leben vnd Tod / Armut vnd Reichthum.

  15 DEn fromen gibt Gott güter die da bleiben /

  16 Vnd was er bescheret / das gedeiet jmerdar.

  17 MAncher karget vnd sparet / vnd wird da durch Reich /

  18 vnd dencket / Er habe etwas fur sich bracht.

  19 Vnd spricht / Nu wil ich gut Leben haben / essen vnd trincken von meinen Gütern / Vnd er weis nicht / das sein Stündlin so nahe ist / vnd mus alles andern lassen vnd sterben. Luc. 12.

  20 BLeibe in Gottes wort / vnd vbe dich drinnen / vnd beharre in deinem Beruff / Vnd las dich nicht jrren / wie die Gottlosen nach Gut trachten.

  21 Vertrawe du Gott / vnd bleibe in deinem beruff /

  22 Denn es ist dem HERRN gar leicht / einen Armen Reich zu machen.

  23 GOtt segnet den Fromen jre güter / vnd wenn die zeit kompt / gedeien sie balde.

  24 Sprich nicht / Was hilfft michs / vnd was hab ich die weil?

  25 Sprich nicht / Jch habe gnug / wie kan mirs feilen?

  26 WEnn dirs wolgehet / so gedencke / Das dirs wider vbel gehen kan / Vnd wenn dirs vbel gehet / so gedencke / Das dirs wider wol gehen kan /

  27 Denn der HERR kan einem jglichen leichtlich vergelten im Tod / wie ers verdienet hat.

  28 Ein böse stunde machet / das man aller Freude vergisset / Vnd wenn der Mensch stirbet / so wird er innen / wie er gelebt hat.

  29 Darumb soltu niemand rhümen fur seinem ende / Denn was einer fur ein Man gewest sey / das findet sich an seinen Nachkomen.

  30 HErberge nicht einen iglichen in deinem Hause / Denn die Welt ist vol vntrew vnd list.

  31 Ein falsch Hertz ist / wie ein Lockvogel auff dem Kloben / vnd lauret / wie er dich fahen müge.

  32 Denn was er guts sihet / deutet er auffs ergest / vnd das allerbeste schendet er auffs höhest.

  33 Aus einem funcken / wird ein gros Fewr / vnd der Gottlose höret nicht auff / bis er Blut vergiesse.

  34 Hüt dich fur solchen Buben / sie haben nichts guts im sinn / das sie dir nicht ein ewige schande anhengen.

  35 Nimpstu einen Frembden zu dir ein / so wird er dir vnruge machen / vnd dich aus deinem Eigenthum treiben.

  Capitel 12

  WJLTU GUTS THUN / So sihe zu / wenn du es thust / so verdienstu danck damit.

  2 Thu dem Fromen guts / So wird dirs reichlich vergolten / Wo nicht von jm / so geschichts gewislich vom HERRN.

  3 Aber den bösen Buben / die nicht dancken fur die Wolthat / wirds nicht wolgehen.

  4 GJb dem Gottfürchtigen / vnd erbarm dich des Gottlosen nicht /

  5 Thu guts dem Elenden / vnd gib dem Gottlosen nicht. Behalt dein Brot fur jm / vnd gib jm nichts / das er da durch nicht gestercket werde / vnd dich vntertrette /

  6 Du wirst noch eins so viel Bosheit durch jn empfahen / als du jm Guts gethan hast. Denn der Allerhöhest ist den Gottlosen feind / vnd wird die Gottlosen straffen.

  7 WEns einem wolgehet / so kan man keinen Freund recht erkennen. Wens aber vbelgehet / so kan sich der Feind auch nicht bergen /

  8 Denn wens einem wolgehet / das verdreusst seinen Feind / Wens aber vbelgehet / So weichen auch die Freunde von jm.

  9 TRaw deinem Feinde nimer mehr /

  10 Denn gleich wie das eisen jmer wider rostet / Also lesset er auch seine tücke nicht.

  11 Vnd ob er sich schon neiget vnd bücket / So halt doch an dich / vnd hüte dich fur jm. Vnd wenn du gleich an jm polirest / wie an einem Spiegel / so bleibt er doch rostig.

  12 Zeuch jn nicht zu dir / das er dich nicht wegstosse / vnd trette an deine stat. Setze jn nicht neben dich / das er nicht nach deinem Stuel trachte / Vnd zu letzt an meine wort dencken müssest / vnd dich denn gerewen wird.

  13 GLeich als wenn ein schlangen Beschwerer gebissen wird / das jamert niemand / als wenig als das / so einer mit wilden Thieren vmbgehet / vnd von jnen zurissen wird. Also gehets dem auch / der sich an den Gottlosen henget / vnd sich in jre sünde menget.

  14 Er bleibet wol eine weil bey dir / Aber wenn du strauchlest / so beharret er nicht.

  15 DEr Feind gibt wol gute wort / vnd klaget dich seer / vnd stellet sich freundlich /

  16 kan auch dazu weinen. Aber im hertzen dencket er / wie er dich in die Gruben felle / Vnd kriegt er raum / so kan er deines Bluts nicht sat werden

  17 Wil dir jemand schaden thun / So ist er der erste /

  18 vnd stellet sich als wolt er dir helffen / vnd fellet dich meuchlinges.

  19 Seinen Kopff wird er schütteln / vnd in die faust lachen / dein spotten / vnd das Maul auffwerffen.

  Capitel 13

  WER PECH ANGREIFFT / der besudelt sich damit / Vnd wer sich gesellet zum Hoffertigen / der lernet hoffart.

  2 GEselle dich nicht zum Gewaltigen vnd Reichen / Du ledest sonst eine schwere Last auff dich.

  3 Was sol dir der jrdene Topff / bey dem ehrne Topff? Denn wo sie an einander stossen / So zubricht er.

  4 DEr reiche thut vnrecht / Vnd trotzt noch dazu / Aber der Arme mus leiden / vnd da zu dancken.

  5 So lange du jm nütz bist / brauchet er dein / Aber wenn du nicht mehr kanst / so lesst er dich faren.

  6 Weil du hast / so zeret er mit dir / vnd bekümmert jn nichts / das du verdirbest.

  7 Wenn er dein bedarff / Kan er dich fein effen / vnd lechelt dich an / verheisst dir viel / vnd gibt dir die besten wort / vnd spricht / bedarffstu etwas?

  8 Vnd ledet dich ein mal oder drey zu gast betrieglich / Bis er dich vmb das deine bringe / vnd spotte dein zu letzt.

  9 Vnd wenn er gleich deine Not sihet / lesst er dich doch faren / vnd schüttelt den Kopff vber dich.

  10 Darumb sihe zu / das dich deine einfeltigkeit nicht betriege /

  11 vnd in vnglück bringe.

  12 WEnn dich ein Gewaltiger wil zu sich ziehen / so wegere dich / so wird er dich deste mehr zu jm ziehen.

  13 Dringe dich nicht selbs zu jm / Das du nicht verstossen werdest / Fleuchs auch nicht zu seer / das man dich zu
r not brauchen künde.

  14 Were dich nicht / so er dir etwas befilhet / Aber verlas dich nicht drauff das er dir seer gemein ist. Denn er versucht dich damit / vnd mit seinen freundlichen geberden holet er dich aus.

  15 Wenn er vngnedig wird / so bleibets nicht bey solchen freundlichen worten /

  16 vnd schertzet nicht mit straffen vnd gefengnis.

  17 Darumb hüte dich / vnd sihe dich wol fur /

  18 du lebest in grosser fahr.

  19 EJn jglich Thier helt sich zu seines gleichen /

  20 So sol ein jglich Mensch sich gesellen zu seines gleichen.

  21 Es ist eben als wenn sich der Wolff zum Schaf gesellet / wenn ein Gottloser sich zum Fromen gesellet.

  22 Wie Hyena mit dem Hunde sich gesellet / Also auch der Reiche mit dem Armen.

  23 Wie der Lew das wild frisst in der heide / So fressen die Reichen die Armen.

  24 Wie dem Hoffertigen vnwerd ist / was gering ist / Also ist der Arme dem Reichen auch vnwerd.

  25 Wenn der Reiche fallen wil / so helffen jm seine Freunde auff / Wenn der Arme fellet / stossen jn auch seine Freunde zu boden.

  26 Wenn ein Reicher nicht recht gethan hat / so sind viel die jm vberhelffen / Wenn er sich mit worten vergriffen hat / so mus mans lassen recht sein.

  27 Wenn aber ein Armer nicht recht gethan hat / so kan mans auffmutzen / Vnd wenn er gleich weislich redet / So findets doch keine stat.

  28 Wenn der Reiche redet / so schweiget jederman / vnd sein wort hebt man in den Himel /

  29 Wenn aber der Arme redet / so spricht man / Wer ist der? Vnd so er feilet / so mus er her halten.

  30 REichthum ist wol gut / wenn man es on sünde brauchet / Aber armut des Gottlosen leret jn viel böses reden.

  31 WAs einer im sinn hat / das sihet man jm an den augen an / es sey guts oder böses /

  32 Hat er guts im sinn / so sihet er frölich auff. Wer aber mit heimlichen tücken vmbgehet / Kan nicht ruge dafur haben.

  Capitel 14

  WOL DEM / der nicht bösen Rat gibt / Vnd dauon nicht böse Gewissen hat.

  2 WOl dem / der kein böse Gewissen hat / Vnd seine zuuersicht jm nicht empfallen ist.

  3 EJm Lauser stehets nicht wol an / das er Reich ist / Vnd was sol geld vnd gut einem kargen Hunde?

  4 WEr viel samlet / vnd jm selber nichts guts thut / Der samlets andern / vnd andere werdens verbrassen. Prou. 22.

  5 WEr jm selber nichts guts thut / Was solt der andern guts thun? Er wird seines guts nimer fro.

  6 ES ist kein schendlicher ding / Denn das einer jm selbs nichts guts gönnet / vnd das ist die rechte Plage fur seine bosheit.

  7 Thut er etwas guts / So weis er freilich nichts drumb / vnd zu letzt wird er vngedültig drüber.

  8 DAs ist ein böser Mensch / der nicht sehen wag / das man den Leuten guts thut / Sondern wendet sein angesicht weg / vnd erbarmet sich niemands.

  9 EJn vorteilischer Mensch / lesst jm nimer gnügen an seinem teil / Vnd kan fur Geitz nicht gedeien.

  10 EJn Neidischer sihet nicht gern essen / Vnd thut jm wehe / wenn er sol essen geben.

  11 MEin Kind / Thu dir selbs guts von dem deinen / Vnd gib dem HERRN Opffer / die jm gebüren. Su; Tob. 4.

  12 GEdenck / das der Tod nicht seumet / Vnd du weist ja wol / was du fur einen Bund mit dem Tod hast.

  13 THu gutes dem Freund fur deinem ende / Vnd reiche dem Armen nach deinem vermügen.

  14 VErgis der Armen nicht / wenn du den frölichen tag hast / So wird dir auch Freude widerfaren / die du begerest.

  15 Du must doch deinen sauren Schweis andern lassen / vnd deine erbeit den Erben vbergeben.

  16 GJb gern / So wirstu wider empfahen / vnd heilige deine Seele /

  17 Denn wenn du tod bist / so hastu ausgezeret.

  18 ALes Fleisch verschleist wie ein Kleid / Denn es ist der alte Bund / Du must sterben. Esa. 40; Jacob. 1; 1. Pet. 1.

  19 GLeich wie die grünen Bletter / auff einem schönen Bawm / etliche abfallen / etliche wider wachsen / Also gehets mit den Leuten auch / Etliche sterben / etliche werden geborn.

  20 ALle vergenglich ding mus ein ende nemen /

  21 Vnd die damit vmbgehen / faren auch mit dahin.

  22 WOl dem / der stets mit Gottes wort vmbgehet / vnd dasselb auslegt vnd leret

  23 Ders von hertzen betracht vnd gründlich verstehen lernet / vnd der Weisheit jmer weiter nachforschet / vnd schleicht jr nach / wo sie hin gehet /

  24 vnd kucket zu jrem Fenster hinein / vnd horcht an der Thür /

  25 sucht Herberg nahe bey jrem Hause / vnd richtet an jrer wand seine Hütten auff / vnd ist jm eine gute Herberge.

  26 Er bringet seine Kinder auch vnter jr Dechlin / vnd bleibt vnter jrer Lauben /

  27 Darunter wird er fur der Hitze beschirmet / vnd ist jm eine herrliche Wonung.

  Capitel 15

  SOLCHS THUT NIEMAND / denn der den HERRN fürchtet / Vnd wer sich an Gottes wort helt / der findet sie.

  2 Vnd sie wird jm begegen / wie eine Mutter / vnd wird jn empfahen / wie eine junge Braut.

  3 Sie wird jn speisen mit brot des Verstands / vnd wird jn trencken mit wasser der Weisheit.

  4 Da durch wird er starck werden / das er fest stehen kan / vnd wird sich an sie halten / das er nicht zu schanden wird.

  5 Sie wird jn erhöhen vber seine Nehesten / vnd wird jm seinen mund auffthun / in der Gemeine.

  6 Sie wird jn krönen mit freuden vnd wonne / vnd mit ewigem namen begaben.

  7 ABer die Narren finden sich nicht / vnd Gottlosen können sie nicht ersehen /

  8 Denn sie ist fern von den Hoffertigen / vnd die Heuchler wissen nichts von jr.

  9 Ein Gottloser kan nichts rechts leren / Denn es kompt nicht von Gott.

  10 Denn zu rechter Lere gehöret die Weisheit / so gibt Gott gnade dazu.

  11 DV darffest nicht sagen / Hab ich vnrecht geleret / so hats Gott gethan / Denn was er hasset / das soltestu nicht thun.

  12 Du darffest nicht sagen / Hab ich vnrecht geleret / so hat er mich betrogen / Denn er darff keines Gottlosen /

  13 Denn der HERR hasset alle Abgötterey / Vnd wer jn fürchtet / der schewet sich dafur.

  14 ER hat den Menschen von anfang geschaffen / vnd jm die wahl gegeben /

  15 Wiltu / so halt die Gebot / vnd thu was jm gefelt / in rechtem vertrawen.

  16 Er hat dir fewr vnd wasser fürgestellet / greiff zu welchem du wilt.

  17 Der Mensch hat fur sich Leben vnd Tod / welchs er wil / das wird jm gegeben werden.

  18 Denn die weisheit Gottes ist gros / vnd er ist mechtig /

  19 vnd sihet alles /

  20 vnd seine Augen sehen auff die / so jn fürchten / Vnd er weis wol / was recht gethan oder heucheley ist.

  21 Er heisst niemand Gottlos sein / vnd erleubt niemand zu sündigen.

  Capitel 16

  FREW DICH NICHT / das du viel vngeratener Kinder hast / Vnd poche nicht darauff / das du viel Kinder hast / wenn sie Gott nicht fürchten /

  2 Verlas dich nicht auff sie / vnd trawe nicht auff jr vermögen.

  3 Denn es ist besser ein from Kind / denn tausent Gottlosen /

  4 Vnd ist besser on Kinder sterben / denn gottlose Kinder haben.

  5 EJn fromer Man kan einer Stad auffhelffen / Aber wenn der Gottlosen gleich viel ist / wird sie doch durch sie verwüstet /

  6 Des hab ich mein tag viel gesehen / vnd noch viel mehr gehört.

  7 DAs Fewr verbrand den gantzen hauffen der Gottlosen / vnd der zorn gieng an / vber die vngleubigen.

  8 Er verschonet der alten Risen nicht / die mit jrer stercke zu boden giengen.

  9 Er schonet auch nicht dere / bey welchen Lot ein Frembdling war / Sondern verdampt sie vmb jres Hohmuts willen /

  10 vnd verderbet das gantze Land on alle barmhertzigkeit / die es mit sünden vbermacht hatten.

  11 Also hat er wol sechs hundert Tausent weggerafft / darumb das sie vngehorsam waren. Wie solt denn ein einiger Vngehorsamer vngestrafft bleiben?

  12 Denn er ist wol barmhertzig / Aber ist auch zornig. Er lesset sich versünen / Vnd strafft auch grewlich /
So gros seine Barmhertzigkeit ist / So gros ist auch seine Straffe / Vnd richtet einen jglichen / wie ers verdienet. Gen. 19; Num. 14; Num. 26.

  13 DEr Gottlose wird mit seinem vnrechte nicht entgehen / Vnd des Fromen hoffnung wird nicht aussen bleiben.

  14 ALle Wolthat wird jre stet finden / Vnd einem jglichen wird widerfaren / wie ers verdienet hat.

  15 SPrich nicht / Der HERR sihet nach mir nicht / Wer fragt im Himel nach mir?

  16 Vnter so grossem Hauffen / dencket er an mich nicht / Was bin ich gegen so grosser Welt?

  17 DEnn sihe / der gantze Himel allenthalben / das Meer vnd Erden beben /

  18 Berg vnd Tal zittern / wenn er heimsucht / Solt er denn in dein Hertz nicht sehen?

  19 Aber was er thun wil / das sihet niemand / vnd das Wetter / so furhanden ist / merckt kein Mensch /

  20 Vnd er kan viel thun / des sich niemand versihet / Vnd wer kans aussagen / vnd ertragen / so er richtet?

  21 Aber solch drewen ist zu weit aus den augen /

  22 vnd wens ein roher Mensch höret / bleibet er doch bey seiner torheit / vnd bey seinem jrthum.

  23 MEin Kind gehorche mir / vnd lerne Weisheit / vnd mercke auff mein wort mit ernst /

  24 Jch wil dir eine gewisse Lere geben / vnd dich klerlich vnterrichten.

  25 GOtt hat von anfang seine Werck wol geordnet /

  26 vnd einem jglichen sein eigen werck gegeben.

  27 Vnd erhelt sie für vnd für in solcher Ordnung / das sie jr Ampt jmerdar ausrichten /

  28 vnd keins das ander hindere / sondern sind jmerdar seinem befelh gehorsam.

  29 Weiter hat er auch auff die Erden gesehen / vnd sie mit seinen Gütern erfüllet /

  30 Vnd machet das Erdreich vol Thiere / welche wider vnter die erden komen. Gen. 1; Gen. 2.

  Capitel 17

  GOTT HAT DEN Menschen geschaffen / aus der Erden /

  2 vnd macht jn wider zur Erden /

  3 vnd bestimpt jnen die zeit jres Lebens / Vnd schuff sie beide / ein jglichs zu seiner Art / vnd macht sie nach seinem Bilde.

 

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