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Collected Works of Martin Luther

Page 304

by Martin Luther


  6 Da zog Johannes an den Bach / vnd keret sich gegen den Feinden. Da er aber sahe / das das Volck eine schew hatte / sich in das wasser zubegeben / da wagt er sich erstlich hinein / vnd kam vber das wasser / Da der Hauffe dieses sahe / folgeten sie jm nach.

  7 DArnach machet Johannes seine ordnung zur Schlacht / vnd ordnet die reisigen neben das fussuolck / Aber die Feinde hatten viel einen mechtigern reisigen Zeug.

  8 Da aber Johannes drometen lies / mit der Priester posaunen / vnd die Feinde angreiff / Da gab Cendebeus die flucht / sampt seinem Heer / vnd worden viel verwundet vnd erstochen / Die vbrigen aber flohen in einen festen Flecken.

  9 Jn dieser Schlacht / ward Judas Johannes bruder auch verwundet. Aber Johannes jaget den Feinden nach / bis an die festung Cedron /

  10 Vnd die Feinde flohen auff die Festungen / auff dem lande bey Azod. Da verbrennet Johannes die selbigen Festungen / das den Feinden bey zwey tausent Man vmbkamen. Darnach zog Johannes wider heim ins land Juda.

  11 ES war aber ein Heubtman vber das land Jeriho / mit namen Ptolemeus / der son Abobi / der war seer reich /

  12 Vnd der Hohepriester Simon hatte jm eine Tochter gegeben.

  13 Darumb war er stoltz / vnd trachtet darnach / das er Herr im lande würde / vnd vnterstund sich den Simon vnd seine Söne mit listen vmbzubringen.

  14 DA nu Simon vmbher zog im lande Juda / die Regiment zu besehen vnd zubestellen / vnd gen Jericho kam mit zween Sönen / Matathia vnd Juda / im hundert vnd sieben vnd siebenzigsten jar / im eilfften monden / welcher heisst Sabat /

  15 Da empfienge sie der son Abobi in seine Burg / welche heisst Doch / vnd richtet jnen ein herrlich Mahl zu / Aber es war eitel betrug / Denn heimlich versteckt er Kriegsuolck darein.

  16 Vnd da Simon vnd seine Söne frölich waren / vnd wol getruncken hatten / macht sich Ptolemeus auff mit seinen Knechten / vnd namen jre Waffen / vnd fielen ein zu Simon ob dem Mahl / vnd schlugen jn sampt den zween Sönen vnd Knechten tod.

  17 Diese schendliche vntrew that Ptolemeus in Jsrael / vnd thet jm solche bosheit fur seine wolthat

  18 DArnach schreib er solchs dem könig Antiocho / vnd bat / das er jm Kriegsvolck zu hülffe schicken wolt / das Land vnd die Stedte mit aller nützung einzunemen.

  19 Er sendet auch einen Hauffen gen Gaza / den Johannem vmb zu bringen / Vnd schreib an die Heubtleute / das sie zu jm komen solten / so wolt er jnen grossen Sold vnd Geschencke geben.

  20 Auch schicket er Kriegsuolck / Jerusalem vnd das Heiligthum einzunemen.

  21 ABer ein Bot kam zuuor gen Gaza / Der saget Johanni / das sein Vater vnd seine Brüder vmbkomen waren / vnd das bestellet were / das man jn auch vmbbringen solte.

  22 Da Johannes solchs höret / entsatzt er sich seer / vnd lies die Leute fahen / die geschickt waren jn vmbzubringen. Vnd da er befand / das sie jn wolten ermordet haben / lies er sie tödten.

  23 WAS aber Johannes ernach weiter gethan hat / vnd die Kriege / die er gefurt hat / vnd wie er regiert vnd gebawet hat /

  24 Das ist alles beschrieben in einem eigen Buch / von der zeit seines Regiments / so lange er nach seinem Vater Hoherpriester gewesen ist. - Ende des ersten Buchs Maccabeorum.

  das ander Buch Maccabeorum

  Vorrede auff das ander Buch Maccabeorum

  DJS HEISST VND sol sein das Ander Buch Maccabeorum / wie der Titel anzeiget. Aber das kan nicht recht sein / weil es etliche Geschicht meldet / die vor des ersten Buchs geschichten geschehen sind / vnd nicht weiter kompt / denn auff den Judam Maccabeum das ist / bis in das vij. capit. des ersten buchs. Das es billicher das erst / denn das ander solt heissen. Man wolt es denn heissen / Ein anders Buch / vnd nicht das ander buch Maccabeorum / Alium vel Alienum scilicet / non secundum. ABer wir lassens so mit hin gehen / vmb der schönen Geschicht willen / der sieben Marterer Maccabeorum / vnd jrer Mutter / vnd anderer mehr stücken. Es sihet aber / als sey es nicht ein Meister gewest / sondern zusamen geflickt aus vielen Büchern. HAt auch einen harten Knoten im xinj. cap. an dem Rasias / der sich selbs erwürgete / welchs auch S. Augustinus vnd die alten Veter anficht. Denn solch Exempel taug nicht / vnd ist nicht zu loben / Obs gleich geduldet / vnd wol ausgelegt mag werden. So beschreibts auch den tod Antiochi im ersten cap. gar anders / denn das erste Buch thut. SVmma / So billich das erste Buch solt in die zal der heiligen Schrifft genomen sein / So billich ist dis ander Buch eraus geworffen / ob wol etwas gutes darinnen stehet. Es sey aber alles dem fromen Leser befolhen vnd heimgestellet zu vrteilen vnd erkennen.

  Capitel 1

  WJR JÜDEN: EWRE Brüder / so zu Jerusalem / vnd durch das gantze Jüdischeland sind / Wündschen euch Jüden / vnsern Brüdern / so in Egypten sind / Glück vnd heil.

  2 GOtt segene euch / vnd gedencke an seinen Bund / den er Abraham / Jsaac vnd Jacob seinen trewen Knechten zugesagt hat.

  3 Vnd gebe euch ein rechtschaffen hertz / Das jr in seinem Gesetze fest vnd bestendig bleibet /

  4 vnd verleihe euch / das jr vleissig seid in seinen Geboten / vnd tröste euch /

  5 Er erhöre ewr Gebet vnd sey euch gnedig / vnd las euch nicht in der not.

  6 Also bitten wir stets fur euch.

  7 WJr haben an euch geschrieben in vnser höhesten not / Da Jason vnd sein Anhang von dem heiligen Land / vnd von dem Königreich abtrünnig ward /

  8 vnd verbrenten vnsere thor / vnd vergossen das vnschüldige blut. Da beteten wir / vnd der HERR erhöret vns / vnd wir opfferten jm Semelmehl / vnd zündten die Lampen an / vnd legten die Schawbrot auff.

  9 Vnd begeren / das jr jtzt wolt die Kirchweihe mit vns halten / des monden Casleu. Datum im hundert vnd neun vnd sechzigsten jar / zu der zeit des königs Demetrij.

  10 WJr zu Jerusalem vnd im gantzen Judea / sampt den Eltesten / vnd Johannes / Wündschen Aristobulo des königs Ptolemei Schulmeister / der von dem priesterlichen Stamme ist / vnd den andern Jüden so in Egypto sind / Glück vnd heil.

  11 WJr dancken Gott billich / Das er vns aus so grosser not erlöset hat / die wir vns gegen so einem mechtigen König wehren musten.

  12 Denn Gott hat vnser Feinde aus der heiligen Stad weggetrieben /

  13 bis gen Persien / Daselbs ward der König mit seinem vnüberwindlichem Heer im Tempel Nane erwürget / aus list der Priester Nane.

  14 Denn da Antiochus dahin kam / sampt seinen Freunden / zur Göttin Diana / als wolt er sie freien / vnd alles geld aus dem Tempel zur Morgengabe nemen /

  15 Vnd da es die Priester der Nane erfur trugen / vnd er mit etlichen in die Capellen gegangen war / schlossen sie die Kirchen hinder jm zu /

  16 vnd worffen jn vnd alle die mit jm waren / mit steinen zu tod / Darnach hieben sie jn zustücken / vnd worffen sie heraus.

  17 Gott hab jmer lob / das er die Gottlosen so hat weggericht.

  18 DEm nach / weil wir auff den fünff vnd zwenzigsten tag des monden Casleu gedencken die reinigung des Tempels zubegehen / haben wirs euch wollen anzeigen / Das jr auch mit vns dasselb Fest begehet. Wie man begehet den tag / daran Nehemias das Fewr gefunden hat / da er den Tempel vnd den Altar bawet vnd wider opfferte.

  19 DEnn da vnser Veter in Persien weggefurt worden / haben die Priester das fewr vom Altar in eine tieffe trocken Gruben versteckt vnd erhalten / das es niemand erfür.

  20 Als nu nach etlichen jaren Nehemias / nach dem willen Gottes / vom Könige heim gesand ward / schickt er derselben Priester Nachkomen / die das Fewr verborgen hatten / das sie es wider sucheten. Aber wie sie vns berichtet haben / haben sie kein Fewr / sondern ein dickes wasser funden /

  21 Dasselb hat er sie heissen schepffen vnd bringen. Da es nu alles zum Opffer zugerüstet war / hat Nehemias befolhen / Sie solten das wasser vber das holtz vnd das Opffer / das auff dem holtz lage / giessen.

  22 Als sie dasselb gethan hatten / vnd die Sonne wol herauff komen war / vnd die wolcken vergangen / da zund sich ein grosses Fewr an / Des verwunderten sie sich alle.

  23 Da fiengen die Priester vnd das Volck an zu beten / bis das Opffer verbrand war. Vnd Jonathas sang vor / Die andern aber sprachen jm nach mit Nehemia.

  24 DJS aber war das gebet Nehemie / HERR vnser Gott / der du
alle ding geschaffen hast / vnd bist schrecklich / starck vnd gerecht / vnd barmhertzig / vnd allein der rechte König vnd Gesalbete /

  25 Der du allein alle Gaben gibst / der du allein gerecht / allmechtig vnd ewig bist / Der du Jsrael erlösest aus allem vbel / Der du vnsere Veter erwelet / vnd sie geheiliget hast /

  26 Nim das Opffer an fur das gantze volck Jsrael / vnd beware vnd heilige dein Erbe.

  27 Bringe vns zurstrewete wider zusamen / Erlöse die / so den Heiden dienen müssen / vnd sihe vns verachte an / da fur jederman einen grawen hat / Das doch die Heiden erfaren / das du vnser Gott seiest.

  28 Straffe die vns vnterdrücken / vnd mit grossem pochen vns alle schande anlegen /

  29 Pflantze dein Volck wider an deinem heiligen Ort / wie Moses gesagt hat.

  30 DArnach sungen die Priester Lobgesang dazu / bis das Opffer verzeret ward.

  31 Darnach hies Nehemias das vbrige wasser auff die grossen stein giessen /

  32 Da gieng auch eine flamme auff / Aber sie ward verzeret von der flamme des fewrs auff dem Altar.

  33 Dis ist balde lautbar worden / vnd vor den König der Persen komen / Wie man an dem Ort / da man das fewr versteckt hatte / Wasser gefunden / vnd dasselb die Opffer angezündet hette.

  34 Da versuchets der König auch / vnd lies den Ort aussondern vnd befrieden /

  35 vnd gab viel Gelds dazu?

  36 Vnd des Nehemias gesellen nenneten den ort / Nechpar / Auff Deudsch / Reinigung / Etliche heissen jn auch Nephtar.

  Capitel 2

  MAN FINDET AUCH in den Schrifften / das Jeremias der Prophet / die / so weggefüret waren / geheissen habe / Das sie das Fewr solten mit nemen / wie oben angezeiget /

  2 vnd jnen das Gesetz mit gegeben / vnd befolhen habe / Das sie ja des HERRN Gebot nicht vergessen / vnd sich nicht liessen verfüren / wenn sie die gülden vnd silbern Götzen / vnd jren schmuck sehen.

  3 Vnd habe jnen der gleichen viel mehr befolhen / das sie das Gesetze nicht aus jrem hertzen wolten lassen.

  4 So stund das auch in der selben Schrifft / Das der Prophet / nach göttlichem Befelh sie geheissen habe / Das sie die Hütten des Zeugnis vnd die Laden solten mit nemen.

  5 ALs sie nu an den Berg kamen / da Moses auff gewesen / vnd des HERRN Erbland gesehen hatte / fand Jeremias eine Hülen / darein versteckt er die Hütten vnd die Laden / vnd den Altar des Reuchopffers / vnd verschlos das Loch.

  6 Aber etliche die auch mit giengen / wolten das Loch mercken vnd zeichnen / Sie kundtens aber nicht finden.

  7 Da das Jeremias erfur / straffet er sie / vnd sprach / Diese stet sol kein Mensch finden noch wissen / Bis der HERR sein Volck wider zu hauff bringen / vnd jnen gnedig sein wird /

  8 Denn wird jnen der HERR wol offenbaren. Vnd man wird denn des HERRN Herrligkeit sehen in einer Wolcken / wie er zu Moses zeiten erschein / vnd wie Salomo bat / das er die Stet wolt heiligen. Deut. 34.

  9 VND Jeremias erzelet jnen auch / wie Salomo geopffert hatte / da die Kirche geweihet vnd der Tempel fertig ward.

  10 Auch wie Moses den HERrn gebeten / vnd das fewr vom Himel das Opffer verzeret hatte. Also bat Salomon / vnd das Fewr verzeret auch das Brandopffer.

  11 Vnd wie Moses gesagt hatte / Das sein Opffer sey vom Fewr verzeret worden / vnd nicht geessen /

  12 Also hat Salomo auch acht tage geopffert. 3. Reg. 7; 2. Par. 6.

  13 DAs alles findet man in den Schrifften / die zu Nehemias zeiten geschrieben sind. Vnd gleich wie er der Könige / Propheten / vnd Dauids Bücher / vnd die Brieue der Könige von den Opffern wider zusamen gesucht / vnd eine Librarey zugericht hat.

  14 Also hat Judas auch gethan / vnd was fur Bücher / weil Kriege im Lande gewesen sind / verfallen / wider zusamen bracht.

  15 Vnd wir haben sie hie / wolt jr sie nu lesen / so lassets bey vns holen.

  16 DJEweil wir nu solchs Fest begehen wollen / haben wirs euch wollen schreiben / Denn es gebürt euch / das jrs auch haltet.

  17 Wir hoffen aber zu Gott / Das der HERR / der seinem Volck hilfft / vnd das Erbe vns wider gibt / nemlich / das Reich vnd das Priesterthum /

  18 wie ers im Gesetze / verheissen hat / werde sich vnser balde erbarmen / Vnd werde vns aus der weiten Welt / an dem heiligen Ort / wider zusamen bringen /

  19 wie er vns bereit aus grossem vnglück errettet / vnd den Ort gereiniget hat.

  20 Dje historien aber von juda dem maccabeer vnd seinen Brüdern / vnd von der reinigung des Hohenpriesters / vnd wie man den Altar geweihet hat /

  21 Vnd von dem Krieg wider den Antiochum den Edlen / vnd seinen son Eupator /

  22 Vnd von den Zeichen von Himel / die denen / so das Jüdenthum / redlich beschützet haben geoffenbaret sind / Das jr so ein kleiner Hauffe / das gantze Land geplündert / vnd eine grosse menge der Heiden in die flucht geschlagen / vnd jnen nachgeeilet haben /

  23 Vnd weiter von dem Tempel / wie man jn widerbawet / wie man schon allenthalben dauon weis / vnd die Stad jre Freiheit wider erlangt habe / Das alle ander Gesetz auff gehaben / vnd allein des HERRN gehalten sol werden / welcher vns jtzt wol wil vnd gnedig ist /

  24 Dis vnd anders mehr / das Jason in fünff Büchern verzeichnet / gedencken wir hie auff das kürtzest zusamen zu ziehen.

  25 DEnn wir sehen / wie die zaal in einander geworffen ist / Das es schweer wil sein / die Historien / weil sie also auff einem hauffen ligen / recht zu fassen.

  26 Darumb haben wirs also machen wollen / das mans gerne lese / vnd leichter behalten könne / vnd jederman müge nützlich sein.

  27 Vnd zwar / wir mercken / das vns eben schweer wil werden / das wir vns der mühe vnterstanden haben / Denn es gehöret viel erbeit vnd grosser vleis dazu.

  28 Gleich wie es on erbeit nicht zugehet / der eine Malzeit zurichten vnd den Gesten gütlich thun wil. Dennoch wollen wir dasselb nicht ansehen / vnd diese mühe / den andern damit zu dienen gern auff vns nemen.

  29 JN den Historien an jnen selbs / wollen wir nichts endern / sondern bleiben lassen / wie sie vor hin geschrieben sind / On das wirs kürtzer wollen zusamen ziehen.

  30 Vnd gleich wie ein Zimmerman / wenn er ein newes Haus bawet / nicht weiter denckt / denn das ers also mache / das es einen bestand habe / Wie man es aber malen vnd schmücken sol / da lesst er einen andern fur sorgen.

  31 Also wollen wir auch thun / vnd den / der zum ersten die Historien geschrieben hat / dafur sorgen lassen / wie ers alles geredt / vnd alle stücke mit vleis durch erbeitet habe /

  32 Wir aber wollen nicht mehr thun denn auffs kürtzest die Summa fassen.

  33 Vnd wollen nu zu der Historien greiffen / vnd dis also zum eingang gesagt haben / Das nicht die Vorrede grösser werde / denn die gantze Historia.

  Capitel 3

  ALS MAN NU wider in gutem Frieden zu Jerusalem wonete / vnd das Gesetze fein im schwang gieng / weil der Hohepriester Onias so from war / vnd so vleissig darüber hielt /

  2 Wurden auch die Könige beweget / die Stad zu ehren / vnd schickten herrliche Geschencke in den Tempel /

  3 Also das Seleucus der könig in Asia / aus seinen Emptern verordnen lies / allen Kosten / so man zum Opffer bedurfft.

  4 NV war dazumal ein Vogt des Tempels / der hies Simon / ein Benjamiter / der war dem Hohenpriester feind / das er jm seins mutwillens in der Stad nicht gestatten wolt.

  5 Weil jm aber Onias zu mechtig war / zog er zu Appollonio / des Thrasei son / dem Heubtman in Nidersyria vnd Phenice /

  6 vnd sagt jm / Wie der Gotteskasten zu Jerusalem / vber die massen reich von Gelt were / vnd seer viel vberig / das man nicht bedürfft zum Opffer / vnd der König möcht es wol zu sich nemen.

  7 Da nu Appollonius zum Könige kam / sagt er jm an / was jm Simon vom gelde angezeigt hatte. Da verordnet der König Heliodorum seinen Kemerer / vnd gab jm befelh / er solt dasselb Geld bringen.

  8 Der macht sich bald auff / vnd wendet fur er müste Rente einnemen in Nidersyria vnd Phenice / Seine meinung aber war / das er des Königs befelh wolt ausrichten. Jnf. 4.

  9 ALs Heliodorus nu gen Jerusalem kam / vnd der Hohepriester jn freundlich empfangen hatte / Erzelet er jm / was jn sein Herr bericht /
vnd warumb er da were / Vnd fraget / ob es also were / oder nicht?

  10 Da antwortet jm der Hohepriester / Es ist ein teil hinder vns gelegt zu trewer hand / das Widwen vnd Waisen gehört /

  11 Das ander ist des Tobias Hircani / welchs ein trefflicher Man war. Vnd hellt sich gar nicht also / wie der Verrheter Simon gesagt hat / Denn es sind nicht mehr denn vier hundert Centner silbers / vnd zwey hundert Centner golds.

  12 So were es ein grosser freuel / das man es so hin wegneme / vnd die so das jre vertrawet haben dem heiligen Tempel / der in aller welt so hoch geehret vnd gefreiet ist / solt vmb das jre betriegen.

  13 ABer Heliodorus bestund auff dem befelh des Königs / Er müste es zu sich nemen /

  14 vnd kam auff einen bestimpten tag in den Tempel / vnd wolts besehen. Da erhub sich ein grosser jamer durch die gantze Stad /

  15 Die Priester lagen in jrem heiligen Schmuck fur dem Altar / vnd rieffen Gott im Himel an / derselbs geboten hat / Das man die Beylage nicht sol veruntrewen / Das er den Leuten das jre / so sie an den Ort zu trewen henden beygelegt hatten / wolt erhalten.

  16 Der Hohepriester aber stellet sich so jemerlich / das jn niemand / on grosses mitleiden / ansehen kunde / Denn man sahe es jm an / weil er sich so im angesicht entferbet hatte / das er in grossen engsten war /

  17 Denn er war so gar erschrocken / das er aller zitterte / Daraus man leichtlich spüren kundte wie vbel jm zu sinn war.

  18 Die Leute aber hin vnd wider in Heusern lieffen zusamen / vnd beteten mit einander / weil sie sahen / das der Tempel in verachtung solt komen.

  19 Vnd die Weiber legten Secke an / lieffen auff den gassen vmb / Vnd die Jungfrawen / so sonst nicht vnter die Leute giengen / lieffen vnter die thor vnd auff die mauren / Etliche lagen in den fenstern /

  20 vnd huben alle jre hende auff gen Himel / vnd beteten.

  21 Es war beides erberlich / das das Volck vnter einander so gar erschrocken / vnd der Hohepriester so engstig war.

 

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