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Collected Works of Martin Luther

Page 305

by Martin Luther


  22 WEil sie also den allmechtigen Gott anrieffen / Das er das Gut deren / so es dahin beygelegt hatten / erhalten wolte /

  23 Gedachte Heliodorus sein furnemen auszurichten. Vnd da er bey dem Gotteskasten stehet / mit Kriegsknechten /

  24 That der allmechtige Gott ein gros Zeichen / Das er vnd so vmb jn waren / sich fur der macht Gottes entsatzten / vnd in ein grosse furcht vnd schrecken fielen.

  25 Denn sie sahen ein Pferd / das wol geschmückt war / darauff sas ein schrecklicher Reuter / das rennet mit aller macht auff den Heliodorum zu / vnd sties jn mit den fördern zweien füssen / Vnd der Reuter auff dem Pferd / hatte einen gantzen gülden Harnisch an.

  26 Sie sahen auch zween junge Gesellen / die starck vnd schön waren / vnd seer wol gekleidet / Die stunden dem Heliodoro zu beiden seiten / vnd schlugen getrost auff jn /

  27 das er fur onmacht zur erden sanck / vnd jm das gesicht vergieng.

  28 Da namen sie jn / der newlich mit grosser pracht / vnd alle seinen Kriegsknechten in die Schatzkamer gegangen war / vnd trugen jn auff einem Stuel dauon / Vnd seine gewalt halff jn gar nichts

  29 (Das man offentlich die Krafft des HERRN mercken muste) Vnd er lag also fur tod / vnd redet kein wort.

  30 Die Jüden aber lobten Gott / das er seinen Tempel so geehret hatte. Vnd der Tempel / der zuuor vol furcht vnd schrecken gewest war / ward vol freuden vnd wonne / nach diesem Zeichen des allmechtigen Gottes.

  31 ABer etliche des Heliodori Freunde / kamen vnd baten Oniam / das er doch den HERRN bitten wolt / das er dem Heliodoro / der jtzt in letzten zügen lag / das leben wolt schencken.

  32 Weil sich aber der Hohepriester besorget / Der König würde einen argwan auff die Jüden haben / als hetten sie dem Heliodoro etwas gethan / opffert er fur jn / das er gesund würde.

  33 Vnd weil er betet / erschienen die zween jungen Gesellen wider / in jrer vorigen kleidung / vnd sagten zum Heliodoro / Dancke dem Hohenpriester Onia vleissig / Denn vmb seinen willen / hat dir der HERR das leben geschencket /

  34 Vnd verkündige allenthalben die grosse Krafft des HERRN / weil du von Himel herab gesteupt bist. Vnd da sie dis geredt hatten / verschwunden sie.

  35 HEliodorus aber opfferte dem HERRN / vnd gelobete jm viel / das er jm das Leben widergegeben hatte / vnd danckete dem Onia. Vnd reisete darnach wider zum Könige /

  36 vnd sagte jderman / wie er mit seinen augen die werck des höhesten Gottes gesehen hette.

  37 Als jn aber der König fragte / Wen er meinet / den er gen Jerusalem schicken kündte / der etwas ausrichtet. Antwortet jm Heliodorus /

  38 Wenn du einen Feind hast / oder einen / der dich aus dem Reich gedencket zu stossen / den schicke hin / Wenn derselb also gesteupt wird / wie ich / vnd mit dem Leben dauon kompt / so magstu jn wol wider annemen /

  39 Denn es ist Gott krefftiglich an dem Ort / vnd der seine Wonung im Himel hat / sihet darauff / vnd rettet jn / Vnd die jn beschedigen wollen / straffet er / vnd schlegt sie zu tod.

  40 Dis sey gnug von der Schatzkamer vnd Heliodoro.

  Capitel 4

  SJMON ABER DER den Schatz vnd sein Vaterland so verraten hatte / redet dem Onia vbel nach / wie er solch vnglück gestifftet hette / das Heliodoro widerfaren war /

  2 Vnd gab jm schuld / das er trachtet Herr im Lande zu werden / So er doch der Stad alles guts thet / vnd sein Volck mit trewen meinete / vnd feste hielt vber Gottes gebot.

  3 Da nu der hass vnd neid so gros war / das des Simons anhang etliche drob erwürgeten /

  4 vnd Onias sahe / Das viel vnrats aus solcher vneinigkeit komen würde / weil Appollonius der Heubtman in Nidersyria also wütet / vnd des Simon mutwillen sterckete / Macht er sich auff zum Könige /

  5 nicht sein Volck zu verklagen / sondern Landen vnd Leuten zu gut /

  6 Denn er sahe / wenn der König nicht würde dazu thun / so were es nicht müglich / in die lenge friede zu erhalten / noch Simonis mutwillen zu stewren. Su.

  7 DA aber Seleucus gestorben war / vnd das Regiment auff Antiochum den Edlen kam / stund Jason des Onias bruder nach dem Hohenpriesterampt /

  8 vnd verhies dem Könige / wenn ers zu wegen brechte / drey hundert vnd sechzig Centner silbers / vnd von anderm einkomen / achzig Centner /

  9 Vnd vber das verhies er jm auch sonst zu verschreiben hundert vnd funffzig Centner / wenn man jm zulassen wolt / das er Spielheuser da anrichten möchte / vnd die zu Jerusalem nach der Antiocher weise ziehen.

  10 DA solches der König willigt / vnd Jason das Priesterthum kriegte / gewenete er also bald seine Leute auff der Heiden sitten /

  11 vnd die guten löblichen Sitten / von den alten Königen geordnet / thet er gar abe durch Johannem des Eupolemi vater / welcher gen Rom geschickt war / mit den Römern einen Bund zu machen / Vnd tilgete die alten ehrlichen Gesetz ab / vnd richtete andere vnehrliche Weise an.

  12 Vnter der Burg bawete er ein Spielhaus / vnd verordnete / das sich die stercksten jungen Gesellen darin vben musten.

  13 Vnd das heidnische Wesen nam also vberhand /

  14 Das die Priester des Opffers noch des Tempels nicht mehr achteten / Sondern lieffen in das Spielhaus / vnd sahen / wie man den Pallen schlug / vnd ander spiel treib /

  15 Vnd liessen also jrer Veter sitten faren / vnd hielten die Heidnische fur köstlich.

  16 Sie mustens auch wol bezalen / Denn Gott schickte vber sie eben die / welchen sie solche Spiel wolten nach thun / Das sie sie musten straffen /

  17 Denn es ist mit Gottes wort nicht zu schertzen es findet sich doch zu letzt.

  18 DA man nu das grosse Spiel zu Tyro hielt / vnd der König selbs dabey war /

  19 schickte der böswicht Jason etliche Antiochener / als weren sie von Jerusalem / das sie das Spiel auch besehen / Vnd schickte bey jnen drey hundert Drachmas / das man dem Herculi dauon opfferte. Die aber / den solchs befolhen war / sahen / das es sich nicht schicken würde / woltens derhalb da zu nicht brauchen / sondern an etwas anders wenden /

  20 Darumb ob ers gleich zu des Hercules opffer gesendet hatte / bestelleten sie doch Schiffrüstung dafur.

  21 NAch dem aber Ptolemeus Philometor der junge könig in Egypten / seinen ersten Reichstag ausgeschrieben hatte / Da schicket Antiochus den Appollonium des Mneistei son / auff den selbigen Reichstag in Egypten. Da er aber vernam / das man jn nicht haben wolt zum Furmünden / zog er wider zu rück / vnd gedacht / wie er sein Reich in frieden erhalten möchte / Vnd kam gen Joppen / vnd von dannen gen Jerusalem /

  22 vnd ward von Jason vnd der gantzen Stad herrlich empfangen / vnd eingeleitet mit Fackeln vnd grossem Triumph / Darnach reisete er wider in Phenicen.

  23 ABer nach dreien jaren schickte Jason Menelaum / des obgedachten Simonis bruder / das er dem Könige geld brechte / vnd jn etlicher nötiger Sachen halb erinnerte.

  24 Vnd da er bey dem Könige in gnaden kam / heuchlete er jm / vnd brachte das Hohepriesterthum an sich / vnd gab dem Könige drey hundert Centner silbers mehr denn Jason.

  25 Vnd kam also mit des Königes befelh wider gen Jerusalem / Vnd handlete nicht / wie ein Hoherpriester / sondern wie ein wütiger Tyran / vnd wie ein grausam wildes Thier.

  26 ALso ward Jason / der seinen Bruder von seinem Ampt abgestossen hatte / wider durch einen andern dauon gestossen / vnd must in der Amoriterland fliehen /

  27 vnd Menelaus behielt das Regiment. Da er aber das geld / das er dem Könige versprochen hatte / nicht kunde ausrichten / da es Sostratus der Heubtman in der Burg / von jm foddert /

  28 wie jm der König befolhen hatte / Lies sie der König beide fur sich laden /

  29 vnd satzt den Menelaum abe / vnd verordnet desselben bruder Lysimachum an seine stat / vnd Sostratum setzet er zum Amptman in Cypern.

  30 DA es nu also bestellet war / richteten die Tharser vnd Malloter eine Auffrhur an / darumb / das sie der König seinem Kebsweibe geschenckt hatte.

  31 Da machte sich der König eilends auff / das er den Auffrhur stillete / vnd lies hinder jm den Fürsten Andronicum zum Stadhalter.

  32 Da das Menelaus innen ward / gedachte er / das er gelegenheit hette / das er widerumb zu seinem alten Stand ko
men kündte / Vnd stal etliche gülden Kleinot aus dem Tempel / vnd schenckets dem Andronico / vnd verkauffet etlichs gen Tyro / vnd in andere vmbliegende Stedte.

  33 DA das Onias erfur / begabe er sich an einen befreieten ort zu Daphne / das fur Antiochia ligt / vnd straffet jn /

  34 Aber Menelaus kam zu Andronico allein / vnd ermanet jn / Das er Oniam fahen solt. Das thet er / vnd gieng zu jm / vnd beredet jn mit listen / gab jm auch seine Hand / vnd den Eid darauff / das er aus der Freiheit zu jm kam / Denn er wuste / das sich Onias guts zu jm versahe / Vnd da er jn also vberredet hatte / erstach er jn wider alles Recht.

  35 Das thet nicht allein den Jüden wehe / sondern verdros auch viel Heiden / das er den fromen Man so vmbgebracht hatte.

  36 DA nu der König alle sachen in Cilicia verrichtet hatte / vnd wider heim reisete / lieffen jn die Jüden in allen Stedten an / vnd auch etliche Heiden / vnd klagten jm / Das Onias vnschüldiglich ermordet were.

  37 Vnd Antiochus bekümert sich hertzlich darumb / vnd jamerte jn / das der frome erbar Man so jemerlich war vmbkomen.

  38 Vnd ergrimmet vber den Andronicum / vnd lies jm das Purpurkleid / sampt dem andern Schmuck abziehen / vnd jn also in der gantzen Stad vmbher füren / vnd zu letzt richten an dem Ort / da er Oniam erstochen hatte. Also hat jn Gott nach seinem verdienst wider gestraffet.

  39 ALs aber Lysimachus / aus rat seines bruders Menelai / viel aus dem Tempel gestolen hatte / vnd das geschrey vnter die Leute komen war / samlete sich die Gemeine wider Lysimachum / da der gülden Kleinot schon viel hin wegkomen waren.

  40 Da sich nu die Gemeine gesamlet / vnd seer zornig war / rüstet Lysimachus drey tausent Man / vnd wolt sich mit gewalt schützen / Vnd setzet vber sie einen alten listigen Heubtman.

  41 Da dis die Bürger sahen / namen etliche steine / etliche starcke stangen / etliche worffen sie mit asschen vnter die augen /

  42 Das jr also viel wund worden / vnd etliche gar zu bodem geschlagen / die andern alle dauon lieffen / Vnd den Kirchenreuber fingen sie bey der Schatzkamer.

  43 DArnach namen sie jn mit Recht fur /

  44 Vnd weil der König gen Tyro komen war / liessen jr drey / des Rats gesandten / den Handel fur jn gelangen / das er darin solt Vrteil sprechen.

  45 Als aber Menelaus vberweiset ward / verhies er dem Ptolemeo viel geldes / wenn er jn beim König möcht ausbitten.

  46 Da gieng Ptolemeus allein zum Könige in seinen Saal / da er sich inne kület / vnd beredet den König /

  47 Das er Menelaum / der alles vnglück angericht hatte / los lies / Vnd die armen Leute zum tod verurteilet / Die doch auch bey Tattern vnschüldig erfunden vnd erkennet weren worden.

  48 Also wurden die / so des volcks vnd des Tempels sachen auff das trewlichst gehandelt hatten / vnschüldiglich erwürget.

  49 Das thet etlichen zu Tyro weh / vnd liessen sie ehrlich zur erden bestatten.

  50 Menelaus aber bleib beim Ampt aus hülffe etlicher Gewaltigen am Hofe / die sein genossen / vnd ward je lenger je erger / vnd leget den Bürgern alles vnglück an.

  Capitel 5

  VMB DIESELBIGE ZEIT / zog Antiochus zum andern mal in Egypten.

  2 Man sahe aber durch die gantze Stad / vierzig tage nach einander in der lufft / Reuter in güldem Harnisch / mit langen spiessen in einer Schlachtordnung /

  3 Vnd man sahe / wie sie mit einander traffen / vnd mit den schilden vnd spiessen sich wehreten / vnd wie sie die schwert zuckten / vnd auff einander schossen vnd wie der gülden Zeug schimmert / vnd wie sie mancherley Harnisch hatten.

  4 Da betet jederman das es ja nichts böses bedeuten solt. Dan. 11.

  5 ABer es kam ein erlogen geschrey aus / wie Antiochus solt tod sein. Da nam Jason bey tausent Man zu sich / vnd greiff vnuersehens die Stad an. Vnd als er die mauren mit den seinen erstiegen / vnd die Stad eröbert hatte /

  6 flohe Menelaus auff die Burg. Jason aber würget seine Bürger jemerlich / vnd gedachte nicht / weil es jm so glücket wider seine Freunde / das es sein grosses vnglücke were / Sondern lies sich düncken / er sieget wider seine Feinde / vnd sieget wider seine Bürger.

  7 Er kundte aber gleichwol das Regiment nicht eröbern / sondern krieget seinen Lohn / wie er verdienet hatte / vnd flohe mit schanden wider in der Amoriter land.

  8 Da ward er zu letzt verklaget fur Areta der Araber könig / Das er von einer Stad in die ander fliehen muste / vnd nirgent sicher war. Vnd jederman war jm feind / als einem / der von seinem Gesetz abtrünnig war / Auch verflucht jn jederman / als einen Verrheter vnd Feind seines Vaterlandes / Vnd ist also in Egypten verstossen worden.

  9 Vnd wie er viel Leute aus jrem Vaterland vertrieben hatte / So muste er auch selbs im elend sterben / zu Lacedemon / da er verhoffte einen auffenthalt zu finden / weil sie mit einander gefreund waren.

  10 Aber wie er viel vnbegraben hin geworffen hat / so ist er auch hin gestorben / das niemand vmb jn leid getragen. Vnd hat nicht allein nicht glück gehabt / das er seinem Vaterland were begraben worden / Sondern hat auch in der frembde kein Grab haben mögen.

  11 ALs dem Könige solches furkam / gedacht er gantz Judea würde von jm abfallen. Vnd zog in einem grim aus Egypten / vnd nam Jerusalem mit gewalt ein /

  12 vnd hies die Kriegsknechte erschlahen / on alle barmhertzigkeit / was sie funden / auff der Gassen vnd in Heusern.

  13 Da würgt man durcheinander jung vnd alt / Man vnd Weib / Kinder vnd Jungfrawen / ja auch die Kinder in der wiegen /

  14 Das also in dreien tagen achzig tausent vmb kamen / vierzig tausent gefangen / vnd bey achzig tausent verkaufft wurden. Dan. 11.

  15 ABer Antiochus lies jm an diesem nicht genügen / Sondern greiff auch die heiligste Stet auff Erden an / Vnd Menelaus der Verrheter / fürete jn hin ein.

  16 Da raubet er mit seinen verfluchten henden / die heiligen Gefess / Vnd alles was die andern Könige zum Tempel gegeben hatten / zum schmuck vnd zierde / Das raffet er mit seinen sündigen Henden hinweg

  17 vnd vberhube sich seer / vnd sahe nicht / Das der HERR solchs verhenget / vber die so in der Stad waren / vmb jrer sunden willen. DAs war die vrsache / das Gott die heilige Stete / so schendlich zurichten lies /

  18 Sonst solts dem Antiocho eben gangen sein / wie dem Heliodoro / der vom könige Seleuco gesand war / die Schatzkamer zu besichtigen / vnd ward wol drob zerschlagen / das er muste von seinem freueln furnemen abstehen.

  19 Denn Gott hat das Volck nicht auserwelet / vmb der Stete willen / sondern die Stete vmb des Volcks willen.

  20 Darumb muste sich der heilige Tempel auch mit leiden / da das Volck gestrafft ward / wie er auch widerumb des volcks genos. Denn wie der Tempel von den Feinden eingenomen ward / da der HERR zürnet / Also ist er wider zu ehren vnd zu recht komen / da der HERR jnen wider gnedig ward. Su.

  21 DJe Summa aber alles was Antiochus aus dem Tempel geraubet hat / sind achtzehen hundert Centner silbers / die nam er mit sich / vnd zog flugs gen Antiochia / mit einem solchen stoltz vnd hoffart / das er gedacht / Er wolt nu die Erden machen / das man darauff schiffte / wie auff dem Meer / Vnd das Meer / das man darauff wandelet / wie auff der Erden /

  22 Vnd lies hinter jm zu Jerusalem etliche Amptleute / böse Buben / Philippum aus Phrygia / der noch erger vnd wilder war / denn sein Herr.

  23 Zu Garizim Andronicum / vnd neben den beiden / Menelaum / welcher vber die andern alle war / das er sein eigen Volck so plaget.

  24 WEil aber Antiochus den Jüden so gar feind war / schickte er jnen den schendlichen Buben Appollonium / mit zwey vnd zwenzig tausent Man ins Land / vnd gebot jm / Er solt alle erwachsene Menner erwürgen / Die Weiber aber vnd das junge Volck / verkeuffen.

  25 Als er nu fur Jerusalem kam / stellet er sich friedlich / bis auff den Sabbath tag / da die Jüden an feiren / Da gebot er flugs seinen Leuten / sie solten sich rüsten.

  26 Als nu jederman zulieff / vnd sehen wolte / was da werden würde / Lies er sie alle erstechen / vnd kam also mit dem gantzen Zeug in die Stad / vnd erschlug eine grosse Menge.

  27 ABer Judas Maccabeus machte sich dauon mit neun Brüdern in die wildnis vnd das gebirge / Vnd enthielt sich da / mit allen /
so sich zu jm geschlagen hatten / von den Kreutern / Das er nicht muste vnter den vnreinen Heiden leben.

  Capitel 6

  NJCHT LANGE DARNACH / sandte der König einen alten Man von Antiochia / das er die Jüden zwingen solte / Das sie von jrer veter Gesetz abfielen / vnd Gottes gesetz nicht mehr hielten /

  2 Vnd das er den Tempel zu Jerusalem solt verunreinigen / vnd jn heissen des Jouis Olimpij Kirchen / vnd den Tempel zu Garizim / des Jouis Xenij Kirchen / dieweil frembde Leute da selbs woneten.

  3 Aber solch wüste wesen thet jederman seer wehe /

  4 Denn die Heiden schwelgeten vnd prasseten im Tempel / Vnd trieben allerley vnzucht mit den Weibern an der heiligen Stet / vnd trugen viel hin ein / das sich nicht gebüret.

  5 MAn opffert auff dem Altar verbotene Opffer im Gesetz /

  6 vnd hielt weder Sabbath noch andere gewöhnliche Feier / Vnd durfft sich gar niemand mercken lassen / das er ein Jüde were /

  7 Sondern man treib sie mit gewalt / alle monden zum Opffer / wenn des Königs geburtstag war. Wenn man aber des Bacchi Fest begieng / da zwang man die Jüden / Das sie in Krentzen von Ephaw / dem Baccho zu ehren / einher gehen musten.

  8 MAn hatte auch aus des Ptolemei angeben / ein Gebot lassen ausgehen / an die Stedte der Heiden / die vmb Jerusalem waren / Das sie die Jüden allenthalben zum Opffer zwingen solten.

  9 Vnd so etliche darauff bestunden / das sie es nicht mit den Heiden halten wolten / Die solt man flugs erstechen / Da sahe man einen grossen jamer.

  10 Zwo frawen wurden fur gefurt / das sie jre Söne beschnitten hatten / Den band man die Kindlin an die brust / vnd fürete sie herumb durch die gantze Stad / vnd wurffen sie zuletzt vber die maur hinab.

  11 Etliche hatten sich in der nehe verkrochen in die Löcher / das sie den Sabbath halten möchten / Die selbigen / als es Philippo angezeiget ward / verbrennet man / Denn sie wolten sich nicht wehren / das sie sich am Sabbath nicht vergrieffen.

  12 Jch mus aber hie den leser vermanen / das er sich nicht ergere vber diesem jamer / Sondern gedencke / das jnen die straffe nicht zum verderben / sondern zur warnung widerfaren sey.

 

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