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Collected Works of Martin Luther

Page 312

by Martin Luther


  6 Vnd du Bethlehem im Jüdischenlande / bist mit nichte die kleinest vnter den Fürsten Juda. Denn aus dir sol mir komen / der Hertzog / der vber mein volck Jsrael ein Herr sey. Mich. 5; Joh. 7.

  7 Da berieff Herodes die Weisen heimlich / vnd erlernet mit vleis von jnen / Wenn der Stern erschienen were?

  8 Vnd weisete sie gen Bethlehem / vnd sprach / Ziehet hin / vnd forschet vleissig nach dem Kindlin / Vnd wenn jrs findet / saget mirs wider / Das ich auch kome / vnd es anbete.

  9 ALS sie nu den König gehört hatten / zogen sie hin. Vnd sihe / der Stern den sie im Morgenland gesehen hatten / gieng fur jnen hin / Bis das er kam / vnd stund oben vber / da das Kindlin war.

  10 Da sie den Stern sahen / wurden sie hoch erfrewet/

  11 Vnd giengen in das Haus / vnd funden das Kindlin mit Maria seiner mutter / vnd fielen nider / vnd betten es an / Vnd theten jre Schetze auff / vnd schenckten jm Gold / Weyrauch vnd Myrrhen.

  12 Vnd Gott befalh jnen im trawm das sie sich nicht solten wider zu Herodes lencken / Vnd zogen durch einen andern weg wider in jr Land.

  13 DA sie aber hin weg gezogen waren / Sihe / da erschein der Engel des HERRN dem Joseph im trawm / vnd sprach / Stehe auff / vnd nim das Kindlin vnd seine Mutter zu dir / vnd fleuch in Egyptenland / vnd bleib alda / bis ich dir sage. Denn es ist fur handen / das Herodes das Kindlin süche / das selb vmb zu bringen.

  14 Vnd er stund auff / vnd nam das Kindlin vnd seine Mutter zu sich / bey der nacht / vnd entweich in Egyptenland/

  15 vnd bleib alda / bis nach dem tod Herodis. Auff das erfüllet würde / das der HERR durch den Propheten gesagt hat / der da spricht / Aus Egypten hab ich meinen Son geruffen. Osee. 11; Num. 23.

  16 DA Herodes nu sahe / Das er von den Weisen betrogen war / ward er seer zornig / Vnd schicket aus / vnd lies alle Kinder zu Bethlehem tödten / vnd an jren gantzen Grentzen / die da zwey jerig vnd drunter waren / Nach der zeit / die er mit vleis von den Weisen erlernet hatte.

  17 Da ist erfüllet das gesagt ist von dem Propheten Jeremia / der da spricht/

  18 Auff dem Gebirge hat man ein geschrey gehöret / viel klagens / weinens vnd heulens. Rahel beweinet jre Kinder / vnd wolt sich nicht trösten lassen / Denn es war aus mit jnen. Jere. 31.

  19 DA aber Herodes gestorben war / sihe / da erschein der Engel des HERRN Joseph im trawm / in Egyptenland/

  20 vnd sprach / Stehe auff / vnd nim das Kindlin vnd seine Mutter zu dir / vnd zeuch hin / in das land Jsrael / Sie sind gestorben / die dem Kinde nach dem leben stunden.

  21 Vnd er stund auff / vnd nam das Kindlin vnd seine Mutter zu sich / vnd kam in das land Jsrael.

  22 Da er aber hörete / das Archelaus im Jüdischen lande König war / an stat seines vaters Herodis / furcht er sich da hin zu komen / Vnd im Trawm empfieng er befelh von Gott / vnd zoch in die örter des Galileischen lands/

  23 vnd kam / vnd wonet in der Stad / die da heisst Nazareth. Auff das erfüllet würde / das da gesagt ist durch die Propheten / Er sol Nazarenus heissen. Jesa. 11; Jud. 13.

  Capitel 3

  1 ZV DER zeit kam Johannes der Teuffer / vnd prediget in der wüsten des Jüdischen lands / vnd sprach/

  2 Thut busse / das Himelreich ist nahe herbey komen.

  3 Vnd er ist der / von dem der Prophet Jsaias gesagt hat / vnd gesprochen / Es ist eine stimme eines Predigers in der wüsten / Bereitet dem HERRN den weg / vnd machet richtig seine steige.

  4 Er aber Johannes hatte ein Kleid von Kameelharen / vnd einen leddern Gürtel vmb seine lenden / Seine speise aber war Hewschrecken vnd wild Honig. Luc. 9; Joh. 16; Jesa. 40; Mar. 1.

  5 DA gieng zu jm hinaus die stad Jerusalem / vnd das gantze Jüdische land / vnd alle Lender an dem Jordan/

  6 vnd liessen sich teuffen von jm im Jordan / vnd bekanten jre sünde.

  7 Als er nu viel Phariseer vnd Saduceer sahe zu seiner Tauffe komen / sprach er zu jnen / Jr Otter gezichte / Wer hat denn euch geweiset / das jr dem künfftigen Zorn entrinnen werdet?

  8 Sehet zu / thut rechtschaffene frucht der busse.

  9 Dencket nur nicht / das jr bey euch wolt sagen / Wir haben Abraham zum vater. Jch sage euch / Gott vermag dem Abraham aus diesen steinen Kinder zu erwecken.

  10 Es ist schon die Axt den Bewmen an die wurtzel gelegt / Darumb welcher Bawm nicht gute Frucht bringet / wird abgehawen / vnd ins fewr geworffen. Jnfr. 7; Luc. 3.

  11 JCh teuffe euch mit Wasser zur busse / Der aber nach mir kompt / ist stercker denn ich / Dem ich auch nicht gnugsam bin / seine Schuch zutragen / Der wird euch mit dem heiligen Geist vnd mit Fewr teuffen.

  12 Vnd er hat seine Worffschauffeln in der hand / Er wird seine Tenne fegen / vnd den Weitzen in seine Schewnen samlen / Aber die Sprew wird er verbrennen mit ewigem Fewr. Marc. 1; Luc. 3; Joha. 13.

  13 ZV der zeit kam Jhesus aus Galilea an den Jordan zu Johanne / das er sich von jm teuffen liesse.

  14 Aber Johannes wehret jm / vnd sprach / Jch bedarff wol / das ich von dir getaufft werde / vnd du komest zu mir?

  15 Jhesus aber antwort / vnd sprach zu jm / Las jtzt also sein / also gebürt es vns / alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da lies ers jm zu. Marc. 1; Luc. 3.

  16 VND da Jhesus getaufft war / steig er bald her auff aus dem Wasser / Vnd sihe / da thet sich der Himel auff vber jm / Vnd Johannes sahe den Geist Gottes / gleich als eine Taube her ab faren / vnd vber jn komen.

  17 Vnd sihe / eine stimme vom Himel her ab sprach / Dis ist mein Lieber Son / An welchem ich wolgefallen habe. Johan. 1; Matt. 17; Luc. 3; Luc. 9; Luc. 2 1. Pet. 1.

  Capitel 4

  1 DA WARD Jhesus vom Geist in die Wüsten gefürt / Auff das er von dem Teuffel versucht würde.

  2 Vnd da er vierzig tag vnd vierzig nacht gefastet hatte / hungert jn.

  3 Vnd der Versucher trat zu jm / vnd sprach / Bistu Gottes son / so sprich / das diese stein brot werden.

  4 Vnd er antwortet / vnd sprach / Es stehet geschrieben / Der Mensch lebet nicht vom Brot alleine / Sondern von einem jglichen wort / das durch den mund Gottes gehet. Marc. 1; Luc. 4; Deut. 8.

  5 DA füret jn der Teufel mit sich / in die heilige Stad / vnd stellet jn auff die zinnen des Tempels/

  6 vnd sprach zu jm / Bistu Gottes son / so las dich hinab / Denn es stehet geschrieben / Er wird seinen Engeln vber dir befelh thun / vnd sie werden dich auff den henden tragen / Auff das du deinen fuss nicht an einen stein stössest.

  7 Da sprach Jhesus zu jm / Widerumb stehet auch geschrieben / Du solt Gott deinen HERRN nicht versuchen. Psal. 91; Deut. 6.

  8 WJderumb füret jn der Teufel mit sich / auff einen seer hohen Berg / vnd zeiget jm alle Reich der Welt / vnd jre Herrligkeit/

  9 Vnd sprach zum jm / Das alles wil ich dir geben / So du niderfellest / vnd mich anbetest.

  10 Da sprach Jhesus zu jm / Heb dich weg von mir Satan / Denn es stehet geschrieben / Du solt anbeten Gott deinen HERRN / vnd jm allein dienen.

  11 Da verlies jn der Teufel / Vnd sihe / da tratten die Engel zu jm vnd dieneten jm. Deut. 6.

  12 DA nu Jhesus höret / Das Johannes vberantwortet war / zoch er in das Galileischeland/

  13 vnd verlies die stad Nazareth / kam vnd wonete zu Capernaum / die da ligt am Meer / an der grentze Zabulon vnd Nephthalim/

  14 Auff das erfüllet würde / das da gesagt ist durch den Propheten Jsaiam / der da spricht/

  15 Das land Zabulon / vnd das land Nephthalim / am wege des meers / jenseid des Jordans / vnd die heidnisch Galilea.

  16 Das Volck das im finsternis sass / hat ein grosses Liecht gesehen / vnd die da sassen / am ort vnd schatten des tods / den ist ein Liecht auffgangen.

  17 Von der zeit an / fieng Jhesus zu predigen / vnd sagen / Thut busse / Das Himelreich ist nahe her bey komen. Luc. 4; Johan. 2; Jsai. 9.

  18 ALS nu Jhesus an dem Galileischen meer gieng / sahe er zween Brüdere / Simon / der da heisst Petrus / vnd Andrean seinen bruder / die worffen jre netze ins meer / denn sie waren Fischer/

  19 Vnd er sprach zu jnen / Folget mir nach / Jch wil euch zu menschen Fischer machen.

  20 Bald verliessen sie jre netze / vnd folgeten jm nach.


  21 Vnd da er von dannen furbas gieng / sahe er zween andere Brüder / Jacobum den son Zebedei / vnd Johannen seinen bruder / im schiff mit jrem vater Zebedeo / das sie jre netze flickten / Vnd er rieff jnen.

  22 Bald verliessen sie das schiff vnd jren Vater / vnd folgeten jm nach. Luc. 5.

  23 VND Jhesus gieng vmb her im gantzen Galileischenlande / lerete in jren Schulen / vnd prediget das Euangelium von dem Reich / vnd heilet allerley Seuche vnd Kranckheit im volck.

  24 Vnd sein gerucht erschal in das gantz Syrienland. Vnd sie brachten zu jm allerley Krancken mit mancherley seuchen vnd qual behafft / die Besessenen / die Monsüchtigen vnd die Gichtbrüchigen / Vnd er machte sie alle gesund.

  25 Vnd es folgete jm nach viel Volcks aus Galilea / aus den zehen Stedten / von Jerusalem / aus dem Jüdischenlande / vnd von jenseid des Jordans. Luc. 6.

  Capitel 5

  1 DA ER aber das Volck sahe / gieng er auff einen Berg / vnd satzte sich / vnd seine Jünger tratten zu jm/

  2 vnd er that seinen Mund auff leret sie / vnd sprach.

  3 Selig sind / die da geistlich arm sind / Denn das Himelreich ist jr.

  4 Selig sind / die da leide tragen / Denn sie sollen getröstet werden.

  5 Selig sind die Senfftmütigen / Denn sie werden das Erdreich besitzen.

  6 Selig sind die da hungert vnd dürstet nach der Gerechtigkeit / Denn sie sollen sat werden.

  7 Selig sind die Barmhertzigen / Denn sie werden barmhertzigkeit erlangen.

  8 Selig sind die reines hertzen sind / Denn sie werden Gott schawen.

  9 Selig sind die Friedfertigen / Denn sie werden Gottes kinder heissen.

  10 Selig sind / die vmb Gerechtigkeit willen verfolget werden / Denn das Himelreich ist jr.

  11 Selig seid jr / wenn euch die Menschen vmb Meinen willen schmehen vnd verfolgen / vnd reden allerley vbels wider euch / so sie daran liegen.

  12 Seid frölich vnd getrost / Es wird euch im Himel wol belohnet werden. Denn also haben sie verfolget die Propheten / die vor euch gewesen sind.

  13 JR seid das Saltz der Erden. Wo nu das Saltz thum wird / wo mit sol man saltzen? Es ist zu nicht hin furt nütze / denn das man es hin aus schütte / vnd las die Leute zutretten.

  14 Jr seid das Liecht der Welt. Es mag die Stad die auff einem Berge ligt / nicht verborgen sein.

  15 Man zündet auch nicht ein Liecht an / vnd setzt es vnter einen Scheffel / sondern auff einen Leuchter / So leuchtet es denn allen / die im Hause sind.

  16 Also lasst ewer Liecht leuchten fur den Leuten / Das sie ewre gute Werck sehen / vnd ewren Vater im Himel preisen. Mar. 9; Luc. 14; Mar. 4; Luc. 8; Luc. 11.

  17 JR solt nicht wehnen / das ich komen bin / das Gesetz oder die Propheten auffzulösen / Jch bin nicht komen auffzulösen / sondern zu erfüllen.

  18 Denn ich sage euch warlich / Bis das Himel vnd Erde zurgehe / wird nicht zurgehen der kleinest Buchstab / noch ein Tütel vom Gesetze / bis das es alles geschehe.

  19 Wer nu eines von diesen kleinesten Geboten aufflöset / vnd leret die Leute also / Der wird der kleinest heissen im Himelreich. Wer es aber thut vnd leret / Der wird gros heissen im Himelreich. Luc. 16.

  20 DEnn ich sage euch / Es sey denn ewer Gerechtigkeit besser / denn der Schrifftgelerten vnd Phariseer / So werdet jr nicht in das Himelreich komen.

  21 JR habt gehört / das zu den Alten gesagt ist / Du solt nicht tödten / Wer aber tödtet / Der sol des Gerichts schüldig sein.

  22 Jch aber sage euch / Wer mit seinem Bruder zörnet / Der ist des Gerichts schüldig / Wer aber zu seinem bruder sagt / Racha / der ist des Rats schüldig. Wer aber sagt / du Narr / der ist des hellischen Fewrs schüldig. Exo. 20; Leui. 24.

  23 DARumb / wenn du deine Gabe auff den Altar opfferst / vnd wirst alda eindencken / Das dein Bruder etwas wider dich habe/

  24 So las alda fur dem Altar deine Gabe / vnd gehe zuuor hin / vnd versüne dich mit deinem Bruder / vnd als denn kom vnd opffer deine Gabe.

  25 Sey wilfertig deinem Widersacher bald / die weil du noch bey jm auff dem wege bist / Auff das dich der Widersacher nicht der mal eins vberantworte dem Richter / vnd der Richter vberantworte dich dem Diener / vnd werdest in den Kercker geworffen.

  26 Jch sage dir warlich / Du wirst nicht von dannen eraus komen / bis du auch den letzten heller bezallest. Luc. 12.

  27 JR habt gehört / das zu den Alten gesagt ist / Du solt nicht ehebrechen/

  28 Jch aber sage euch / Wer ein Weib ansihet jr zu begeren / Der hat schon mit jr die ehe gebrochen in seinem hertzen. Exo. 20.

  29 ERgert dich aber dein rechts Auge / So reis es aus / vnd wirffs von dir. Es ist dir besser / das eins deiner Gelied verderbe / vnd nicht der gantze Leib in die Helle geworffen werde.

  30 Ergert dich deine rechte Hand / So haw sie abe / vnd wirff sie von dir. Es ist dir besser / das eins deiner Gelied verderbe / vnd nicht der gantze Leib in die Helle geworffen werde. Jnfr. 18; Mar. 9.

  31 ES ist auch gesagt / Wer sich von seinem Weibe scheidet / der sol jr geben einen Scheidbrieff.

  32 Jch aber sage euch / Wer sich von seinem Weibe scheidet / (Es sey denn vmb ehebruch) der macht / das sie die Ehe bricht / Vnd wer ein Abgescheidete freiet / der bricht die Ehe. Deut. 24; Matt. 19; Mar. 10; Luc. 16.

  33 JR habt weiter gehört / das zu den Alten gesagt ist / Du solt keinen falschen Eid thun / vnd solt Gott deinen Eid halten.

  34 Jch aber sage euch / Das jr aller ding nicht schweren solt / weder bey dem Himel / denn er ist Gottes stuel.

  35 Noch bey der Erden / denn sie ist seiner Füsse schemel / Noch bey Jerusalem denn sie ist eines grossen Königes stad.

  36 Auch soltu nicht bey deinem Heubt schweren / Denn du vermagst nicht ein einigs Har weis vnd schwartz zu machen.

  37 Ewer rede aber sey Ja / ja / Nein / nein / Was drüber ist / das ist vom vbel. Leui. 19.

  38 JR habt gehört / das da gesagt ist / Auge vmb auge / Zan vmb zan.

  39 Jch aber sage euch / Das jr nicht widerstreben solt dem vbel / Sondern so dir jemand einen streich gibt auff deinen rechten Backen / dem biete den andern auch dar.

  40 Vnd so jemand mit dir rechten wil / vnd deinen Rock nemen / dem las auch den Mantel/

  41 Vnd so dich jemand nötiget eine Meile / so gehe mit jm zwo.

  42 Gib dem der dich bittet / vnd wende dich nicht von dem / der dir abborgen wil. Exo. 21; Leui. 24; Deut. 19; Luc. 6.

  43 JR habt gehört / das gesagt ist / Du solt deinen Nehesten lieben / Vnd deinen Feind hassen.

  44 Jch aber sage euch / Liebet ewre Feinde. Segenet die euch fluchen. Thut wol denen die euch hassen. Bittet fur die / so euch beleidigen vnd verfolgen.

  45 Auff das jr Kinder seid ewrs Vaters im Himel / Denn er lesst seine Sonne auff gehen vber die Bösen vnd vber die Guten / vnd lesst regenen vber Gerechte vnd Vngerechte.

  46 Denn so jr liebet / die euch lieben / Was werdet jr fur Lohn haben? Thun nicht das selb auch die Zölner?

  47 Vnd so jr euch nur zu ewern Brüdern freundlich thut / Was thut jr sonderlichs? Thun nicht die Zölner auch also?

  48 Darumb solt jr volkomen sein / gleich wie ewer Vater im Himel volkomen ist. Leui. 19; Leui. 26.

  Capitel 6

  1 HABT ACHT auff ewer Almosen / das jr die nicht gebt fur den Leuten / das jr von jnen gesehen werdet / Jr habt anders keinen Lohn bey ewerm Vater im Himel.

  2 Wenn du nu Almosen gibst / soltu nicht lassen fur dir posaunen / wie die Heuchler thun / in den Schulen vnd auff den gassen / Auff das sie von den Leuten gepreiset werden / Warlich ich sage euch / sie haben jren Lohn dahin.

  3 Wenn du aber Almosen gibst / So las deine lincke hand nicht wissen / was die rechte thut/

  4 Auff das dein Almosen verborgen sey / vnd dein Vater / der in das verborgen sihet / wird dirs vergelten öffentlich.

  5 Vnd wenn du betest / soltu nicht sein wie die Heuchler / die da gerne stehen vnd beten in den Schulen / vnd an den ecken vnd auff den Gassen / Auff das sie von den Leuten gesehen werden. Warlich ich sage euch / sie haben jren lohn da hin.

  6 Wenn aber du betest / So gehe in dein Kemmerlin / vnd schleus die thür
zu / vnd bete zu deinem Vater im verborgen / vnd dein Vater / der in das verborgen sihet / wird dirs vergelten öffentlich.

  7 Vnd wenn jr betet / solt jr nicht viel plappern / wie die Heiden / Denn sie meinen / sie werden erhöret / wenn sie viel wort machen.

  8 Darumb solt jr euch jnen nicht gleichen / Ewer Vater weis / was jr bedürffet / ehe denn jr jn bittet.

  9 Darumb solt jr also beten. Vnser Vater in dem Himel. Dein Name werde geheiliget.

  10 Dein Reich kome. Dein Wille geschehe / auff Erden / wie im Himel.

  11 Vnser teglich Brot gib vns heute.

  12 Vnd vergib vns vnsere Schulde / wie wir vnsern Schüldigern vergeben.

  13 Vnd füre vns nicht in versuchung. Sondern erlöse vns von dem vbel. Denn dein ist das Reich / vnd die Krafft / vnd die Herrligkeit in ewigkeit Amen.

  14 Denn so jr den Menschen jre feile vergebet / So wird euch ewer himlischer Vater auch vergeben.

  15 Wo jr aber den Menschen jre feile nicht vergebet / So wird euch ewer Vater ewre feile auch nicht vergeben. Luc. 11; Mar. 11.

  16 WEnn jr fastet / solt jr nicht sawr sehen / wie die Heuchler / Denn sie verstellen jre angesicht / Auff das sie fur den Leuten scheinen mit jrem fasten. Warlich ich sage euch / sie haben jren Lohn da hin.

  17 Wenn du aber fastest / so salbe dein heubt / vnd wassche dein angesicht/

  18 Auff das du nicht scheinest fur den Leuten mit deinem fasten / Sondern fur deinem Vater / welcher verborgen ist / vnd dein Vater / der in das verborgen sihet / wird dirs vergelten öffentlich.

  19 JR solt euch nicht Schetze samlen auff Erden / Da sie die Motten vnd der Rost fressen / vnd da die Diebe nach graben vnd stelen.

  20 Samlet euch aber Schetze im Himel / da sie weder motten noch rost fressen / vnd da die Diebe nicht nach graben / noch stelen/

  21 Denn wo ewer Schatz ist / da ist auch ewer Hertz. Luc. 12.

  22 DAS Auge ist des leibs Liecht. Wenn dein auge einfeltig ist / so wird dein gantzer Leib liecht sein.

  23 Wenn aber dein Auge ein Schalck ist / so wird dein gantzer Leib finster sein. Wenn aber das liecht / das in dir ist / finsternis ist / Wie gros wird denn die finsternis selber sein? Luc. 11.

 

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