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Collected Works of Martin Luther

Page 321

by Martin Luther


  8 Vnd gebot jnen Das sie nichts bey sich trügen auff dem wege / Denn allein einen Stab / keine Tasche / kein Brot / kein Geld im gürtel/

  9 Sondern weren geschucht / vnd das sie nicht zween Röcke anzögen.

  10 Vnd sprach zu jnen / Wo jr in ein Haus gehen werdet / da bleibet innen / bis jr von dannen ziehet.

  11 Vnd welche euch nicht auffnemen noch hören / Da gehet von dannen heraus / vnd schüttelt den staub abe von ewren Füssen / zu einem gezeugnis vber sie. Jch sage euch warlich / Es wird Sodomen vnd Gomorren am jüngsten Gerichte treglicher ergehen / Denn solcher Stad.

  12 Vnd sie giengen aus / vnd predigeten / Man solte Busse thun/

  13 Vnd trieben viel Teufel aus / vnd salbeten viel Siechen mit Ole / vnd machten sie gesund.

  14 VND es kam fur den könig herodes (denn sein Name war nu bekand) vnd er sprach / Johannes der Teuffer ist von den Todten aufferstanden / darumb thut er solche Thaten.

  15 Etliche aber sprachen / Er ist Elias / Etliche aber / Er ist ein Prophet / oder einer von den Propheten.

  16 Da es aber Herodes höret / sprach er / Es ist Johannes den ich entheubtet habe / der ist von den Todten aufferstanden. Mat. 14; Luc. 9.

  17 ER aber Herodes hatte ausgesand / vnd Johannem gegriffen / vnd ins Gefengnis gelegt / Vmb Herodias willen / seines bruders Philippus weib / Denn er hatte sie gefreiet.

  18 Johannes aber sprach zu Herode / Es ist nicht recht / das du deines bruders Weib habest.

  19 Herodias aber stellet jm nach / vnd wolt jn tödten / vnd kund nicht.

  20 Herodes aber furchte Johannem / Denn er wuste / das er ein fromer vnd heiliger Man war / Vnd verwaret jn / vnd gehorchet jm in vielen Sachen / vnd höret jn gerne.

  21 VND es kam ein gelegener tag / Das Herodes auff seinen Jartag / ein Abendmal gab / den Obersten vnd Heubtleuten vnd Furnemesten in Galilea.

  22 Da trat hin ein die tochter der Herodias / vnd tantzete / Vnd gefiel wol dem Herode / vnd denen die am tisch sassen. Da sprach der König zum meidlin / Bitte von mir was du wilt / ich wil dirs geben.

  23 Vnd schwur jr einen Eid / was du wirst von mir bitten / wil ich dir geben / bis an die helffte meines Königreichs.

  24 Sie gieng hin aus / vnd sprach zu jrer mutter / Was sol ich bitten? Die sprach / Das heubt Johannis des Teuffers.

  25 Vnd sie gieng bald hin ein mit eile zum Könige / bat vnd sprach / Jch wil / das du mir gebest / jtzt so bald / auff eine Schüssel / das heubt Johannis des Teuffers. Matt. 14; Luc. 9.

  26 DEr König war betrübt / Doch vmb des Eides willen / vnd dere die am tische sassen / wolt er sie nicht lassen ein Feilbitte thun.

  27 Vnd bald schickte hin der König den Hencker / vnd hies sein heubt her bringen. Der gieng hin / vnd entheubte jn im Gefengnis/

  28 Vnd trug her sein Heubt auff einer schüsseln / vnd gabs dem Meidlin / vnd das meidlin gabs jrer Mutter.

  29 Vnd da das seine Jünger höreten / kamen sie / vnd namen seinen Leib / vnd legten jn in ein Grab.

  30 VND die Apostel kamen zu Jhesu zusamen / vnd verkündigten jm das alles / Vnd was sie gethan vnd geleret hatten.

  31 Vnd er sprach zu jnen / Lasset vns besonders in eine Wüsten gehen / Vnd ruget ein wenig / Denn jrer war viel / die abe vnd zu giengen / vnd hatten nicht zeit gnug zu essen.

  32 Vnd er fuhr da in einem Schiff zu einer Wüste besonders.

  33 Vnd das Volck sahe sie wegfaren / vnd viel kandten jn / vnd lieffen daselbs hin mit einander zu fusse / aus allen Stedten / vnd kamen jnen zuuor / vnd kamen zu jm.

  34 Vnd Jhesus gieng heraus / vnd sahe das grosse Volck / Vnd es jamerte jn derselben / Denn sie waren wie die Schafe / die keinen Hirten haben. Vnd fieng an eine lange Predigt. Matt. 14; Luc. 9; Mat. 9.

  35 DA nu der tag fast dahin war / tratten seine Jünger zu jm / vnd sprachen / Es ist wüste hie / vnd der tag ist nu dahin/

  36 Las sie von dir / Das sie hin gehen vmbher in die Dörffer vnd Merckte / vnd keuffen jnen Brot / Denn sie haben nicht zu essen.

  37 Jhesus aber antwortet / vnd sprach zu jnen / Gebet jr jnen zu essen. Vnd sie sprachen zu jm / Sollen wir denn hin gehen / vnd zwey hundert pfennig werd Brot keuffen / vnd jnen zu essen geben?

  38 Er aber sprach zu jnen / Wie viel Brot habt jr? Gehet hin vnd sehet. Vnd da sie es erkundet hatten / sprachen sie / Fünffe / vnd zween Fisch. Mat. 14; Luc. 9; Joh. 6.

  39 VND er gebot jnen / das sie sich alle lagerten bey tisch vollen / auff das grüne Gras.

  40 Vnd sie satzten sich / nach Schichten / ja hundert vnd hundert / funffzig vnd funffzig.

  41 Vnd er nam die fünff Brot / vnd zween Fisch / vnd sahe auff gen Himel / vnd dancket / Vnd brach die Brot / vnd gab sie den Jüngern / das sie jnen furlegten / Vnd die zween Fisch teilet er vnter sie alle.

  42 Vnd sie assen alle / vnd wurden sat.

  43 Vnd sie huben auff die Brocken / zwelff Körbe vol / vnd von den Fischen.

  44 Vnd die da gessen hatten / der war fünff tausent Man.

  45 VND als bald treib er seine Jünger / das sie in das Schiff tratten / vnd vor jm hin vber füren gen Bethsaida / bis das er das Volck von sich liesse.

  46 Vnd da er sie von sich geschaffet hatte / gieng er hin auff einen Berg zu beten.

  47 Vnd am abend war das schiff mitten auff dem Meer / vnd er auff dem lande alleine.

  48 Vnd er sahe / das sie not lidden im rudern / Denn der Wind war jnen entgegen. Vmb die vierde Wache der nacht / kam er zu jnen / vnd wandelte auff dem meer/

  49 Vnd er wolt fur jnen vbergehen. Vnd da sie jn sahen auff dem Meer wandeln / meineten sie / es were ein Gespenst / vnd schrien/

  50 Denn sie sahen jn alle / vnd erschracken. Aber als bald redet er mit jnen / vnd sprach zu jnen / Seid getrost / Jch bins. Fürchtet euch nicht.

  51 Vnd trat zu jnen ins schiff / vnd der Wind leget sich. Vnd sie entsatzten vnd verwunderten sich vber die mass/

  52 Denn sie waren nichts verstendiger worden vber den Broten / vnd jr hertz war verstarret. Matt. 14.

  53 VND da sie hin vber gefaren waren / kamen sie in das land Genesareth / vnd fuhren an.

  54 Vnd da sie aus dem Schiff tratten / als bald kandten sie jn/

  55 Vnd lieffen alle in die vmbligenden Lender / vnd huben an die Krancken vmbher zufüren auff Betten / wo sie höreten das er war.

  56 Vnd wo er in die Merckte oder Stedte / oder Dörffer eingieng / da legten sie die Krancken auff den marckt / vnd baten jn / Das sie nur den Saum seines Kleides anrüren möchten / Vnd alle die jn anrüreten / worden gesund.

  Capitel 7

  1 VND ES kamen zu jm die Phariseer / vnd etliche von den Schrifftgelerten / die von Jerusalem komen waren.

  2 Vnd da sie sahen etliche seiner Jünger mit gemeinen / das ist / mit vngewasschen henden das brot essen / versprachen sie es.

  3 Denn die Phariseer vnd alle Jüden essen nicht / sie wasschen denn die hende manchmal / Halten also die auffsetze der Eltesten/

  4 Vnd wenn sie vom Marckt komen / essen sie nicht / sie wasschen sich denn. Vnd des dings ist viel / das sie zu halten haben angenomen von Trinckgefessen / vnd Krügen / vnd ehrnen Gefessen / vnd Tisch zu wasschen. Matt. 15.

  5 Da fragten jn nu die Phariseer vnd Schrifftgelerten / Warumb wandeln deine Jünger nicht nach den auffsetzen der Eltesten / sondern essen das Brot mit vngewasschenen henden?

  6 Er aber antwortet / vnd sprach zu jnen / Wolfein hat von euch Heuchlern Jsaias geweissaget / wie geschrieben stehet / Dis Volck ehret mich mit den Lippen / Aber jr Hertz ist ferne von mir.

  7 Vergeblich aber ists / das sie mir dienen / dieweil sie leren solche Lere / die nichts ist denn menschen Gebot.

  8 Jr verlasset Gottes gebot / vnd haltet der menschen Auffsetze / von Krügen vnd Trinckgefessen zu wasschen / vnd des gleichen thut jr viel. Jesa. 29.

  9 VND er sprach zu jnen / Wol fein habt jr Gottes gebot auffgehaben auff das jr ewer Auffsetze haltet.

  10 Denn Moses hat gesagt / Du solt deinen Vater vnd deine Mutter ehren / vnd wer vater oder mutter fluchet / der sol des tods sterben.

  11 Jr aber leret / Wenn einer spricht zum Vater oder Mutter (Corban
/ das ist / Wenn ichs opffere / so ist dirs viel nützer) der thut wol.

  12 Vnd so lasst jr hinfurt jn nichts thun seinem Vater oder seiner Mutter/

  13 vnd hebt auff Gottes wort durch ewer auffsetze die jr auffgesetzt habt. Vnd des gleichen thut jr viel. Exod. 20; Leui. 20; Deut. 5; Matt. 15.

  14 VND er rieff zu jm das gantze Volck / vnd sprach zu jnen / Höret mir alle zu / vnd vernemets.

  15 Es ist nichts ausser dem Menschen / das jn künde gemein machen / so es in jn gehet / Sondern das von jm ausgehet / das ists / das den Menschen gemein macht.

  16 Hat jemand ohren zu hören der höre. Matt. 15.

  17 VND da er von dem Volck ins haus kam / Fragten jn seine Jünger vmb diese Gleichnis.

  18 Vnd er sprach zu jnen / Seid jr denn auch so vnuerstendig? Vernemet jr noch nicht / Das alles was aussen ist / vnd in den Menschen gehet / das kan jn nicht gemein machen?

  19 Denn es gehet nicht in sein Hertze / sondern in den Bauch / vnd gehet aus durch den natürlichen Gang / der alle speise ausfeget.

  20 Vnd er sprach / Was aus dem Menschen gehet / das macht den menschen gemein.

  21 Denn von innen aus dem hertzen der Menschen / gehen heraus / böse gedancken / ehebruch / hurerey / mord/

  22 dieberey / geitz / schalckheit / list / vnzucht / schalcksauge / Gotteslesterung / hoffart / vnuernunfft.

  23 Alle diese böse stück gehen von innen heraus / vnd machen den Menschen gemein.

  24 VND er stund auff vnd gieng von dannen / in die grentze Tyri vnd Sidon vnd gieng in ein Haus / vnd wolt es niemand wissen lassen / Vnd kund doch nicht verborgen sein.

  25 Denn ein Weib hatte von jm gehört / welcher Töchterlin einen vnsaubern Geist hatte / vnd sie kam / vnd fiel nider zu seinen füssen

  26 (vnd es war ein Griechisch weib aus Syrophenice) Vnd sie bat jn / das er den Teufel von jrer Tochter austriebe. /

  27 Jhesus aber sprach zu jr / Las zuuor die Kinder sat werden. Es ist nicht fein / das man der Kinder brot neme / vnd werffs fur die Hunde.

  28 Sie antwortet aber / vnd sprach zu jm / Ja HErr / Aber doch essen die Hündlin vnter dem tisch / von den brosamen der Kinder.

  29 Vnd er sprach zu jr / Vmb des worts willen / so gehe hin / der Teufel ist von deiner Tochter ausgefaren.

  30 Vnd sie gieng hin in jr Haus / vnd fand / das der Teufel war ausgefaren / vnd die Tochter auff dem bette ligend. Matt. 15.

  31 VND da er wider ausgieng von den grentzen Tyri vnd Sidon / kam er an das Galileische meer / mitten vnter die grentze der zehen Stedte.

  32 Vnd sie brachten zu jm einen Tauben / der Stum war / vnd sie baten jn / das er die Hand auff jn legte.

  33 Vnd er nam jn von dem Volck besonders / vnd legete jm die Finger in die Ohren / vnd spützet / vnd rüret seine Zunge/

  34 vnd sahe auff gen Himel / seufftzet / vnd sprach zu jm / Hephethath das ist / thu dich auff.

  35 Vnd als bald thaten sich seine Ohren auff / vnd das band seiner Zungen ward los / vnd redet recht.

  36 Vnd er verbot jnen / sie soltens niemand sagen. Je mehr er aber verbot je mehr sie es ausbreiteten/

  37 vnd wunderten sich vber die mass / vnd sprachen / Er hats alles wol gemacht / Die Tauben macht er hörend / vnd die Sprachlosen redend.

  Capitel 8

  1 ZV DER zeit / da viel Volcks da war / vnd hatten nicht zu essen / rieff Jhesus seine Jünger zu sich / vnd sprach zu jnen/

  2 Mich jamert des volcks / Denn sie haben nu drey tage bey mir beharret / vnd haben nichts zu essen/

  3 Vnd wenn ich sie vngeessen von mir heim liesse gehen / würden sie auff dem wege verschmachten / Denn etliche waren von ferne komen. Mat. 15.

  4 SEine Jünger antworten jm / Woher nemen wir Brot hie in der wüsten / das wir sie settigen?

  5 Vnd er fragte sie / Wie viel habt jr Brots? Sie sprachen / Sieben.

  6 Vnd er gebot dem volck / das sie sich auff die erden lagerten. Vnd er nam die sieben Brot / vnd dancket / Vnd brach sie / vnd gab sie seinen Jüngern / das sie die selbigen furlegten. Vnd sie legten dem Volck fur.

  7 Vnd hatten ein wenig Fischlin / Vnd er danckt / vnd hies die selbigen auch furtagen.

  8 Sie assen aber vnd wurden sat / Vnd huben die vbrigen Brocken auff / sieben Körbe.

  9 Vnd jrer war bey vier tausent / die da gessen hatten. Vnd er lies sie von sich.

  10 VND als bald trat er in ein Schiff mit seinen Jüngern / vnd kam in die gegend Dalmanutha.

  11 Vnd die Phariseer giengen heraus / vnd fiengen an sich mit jm zubefragen / versuchten jn / vnd begerten an jm ein Zeichen vom Himel.

  12 Vnd er seufftzet in seinem Geist / vnd sprach / Was suchet doch dis Geschlechte zeichen? Warlich / Jch sage euch / Es wird diesem Geschlecht kein zeichen geben.

  13 Vnd er lies sie / vnd trat widerumb in das schiff / vnd fur herüber. Mat. 16; Luc. 12.

  14 VND sie hatten vergessen Brot mit sich zunemen / vnd hatten nicht mehr mit sich im schiff denn ein Brot.

  15 Vnd er gebot jnen / vnd sprach / Schawet zu / vnd sehet euch fur / fur dem Sawerteig der Phariseer / vnd fur dem sawerteig Herodis.

  16 Vnd sie gedachten hin vnd wider / vnd sprachen vnternander / Das ists / das wir nicht Brot haben.

  17 Vnd Jhesus vernam das / vnd sprach zu jnen / Was bekümmert jr euch doch / das jr nicht brot habt? Vernemet jr noch nichts / vnd seid noch nicht verstendig? Habt jr noch ein verstarret Hertz in euch?

  18 Habt augen vnd sehet nicht / vnd habt ohren vnd höret nicht. Vnd dencket nicht dran/

  19 Da ich fünff brot brach vnter fünff tausent / Wie viel Körbe vol brocken hubt jr da auff? Sie sprachen / zwelffe.

  20 Da ich aber die sieben brach vnter die vier tausent / Wie viel Körbe vol brocken hubt jr da auff? Sie sprachen / sieben.

  21 Vnd er sprach zu jnen / Wie vernemet jr denn nichts. Mat. 16.

  22 VND er kam gen Bethsaida / vnd sie brachten zu jm einen Blinden / vnd baten jn / das er jn anrüret.

  23 Vnd er nam den Blinden bey der hand / vnd füret jn hin aus fur den Flecken / vnd spützet in seine augen / vnd legete seine Hand auff jn / vnd fraget jn / Ob er ichtes sehe?

  24 Vnd er sahe auff / vnd sprach / Jch sehe menschen gehen / als sehe ich Bewme.

  25 Darnach leget er aber mal die Hende auff seine augen / vnd hies jn abermal sehen / Vnd er ward wider zu rechte bracht / das er alles scharff sehen kundte.

  26 Vnd er schicket jn heim vnd sprach / Gehe nicht hin ein in den Flecken / vnd sage es auch niemand drinnen.

  27 VND jhesus gieng aus / vnd seine jünger in die merckte der stad Cesaree Philippi / Vnd auff dem wege fraget er seine Jünger / vnd sprach zu jnen / Wer sagen die Leute / das ich sey?

  28 Sie antworten / Sie sagen Du seiest Johannes der Teuffer. Etliche sagen du seiest Elias. Etliche du seiest der Propheten einer.

  29 Vnd er sprach zu jnen / Jr aber / wer saget jr / das ich sey? Da antwortet Petrus / vnd sprach zu jm / Du bist Christus.

  30 Vnd er bedrawet sie / das sie niemand von jm sagen solten. Mat. 16; Luc. 9.

  31 VND hub an sie zu leren / des menschen son mus viel leiden / vnd verworffen werden von den Eltesten vnd Hohenpriestern vnd Schrifftgelerten / vnd getödtet werden / Vnd vber drey tage aufferstehen.

  32 Vnd er redet das wort frey offenbar. Vnd Petrus nam jn zu sich / fieng an jm zu weren.

  33 Er aber wand sich vmb / vnd sahe seine Jünger an / vnd bedrawet Petrum / vnd sprach / Gehe hinder mich du Satan / Denn du meinest nicht das Göttlich / sondern das menschlich ist. Mat. 16; Luc. 9; Joh. 12.

  34 VND er rieff zu sich dem volck sampt seinen Jüngern / vnd sprach zu jnen / Wer mir wil nachfolgen / der verleugne sich selbs / vnd neme sein Creutz auff sich / vnd folge mir nach.

  35 Denn wer sein Leben wil behalten / der wirds verlieren / Vnd wer sein Leben verleuret / vmb meinen vnd des Euangelij willen / der wirds behalten.

  36 Was hülffs den Menschen / wenn er die gantze Welt gewünne / vnd neme an seiner Seelen schaden?

  37 Oder was kan der Mensch geben / da mit er seine Seele löse?

  38 Wer sich aber mein vnd meiner wort schemet / vnter die
sem ehebrecherischen vnd sündigem Geschlecht / Des wird sich auch des menschen Son schemen / wenn er komen wird in der Herrligkeit seines Vaters / mit den heiligen Engeln.

  Capitel 9

  1 VND ER sprach zu jnen / Warlich ich sage euch / Es stehen etliche hie / die werden den tod nicht schmecken / Bis das sie sehen das Reich Gottes mit Krafft komen. Mat. 10.

  2 VND nach sechs tagen / nam Jhesus zu sich Petrum / Jacobum vnd Johannem / vnd füret sie auff einen hohen Berg besonders alleine / vnd verkleret sich fur jnen.

  3 Vnd seine Kleider wurden helle vnd seer weis / wie der Schnee / das sie kein Ferber auff erden kan so weis machen.

  4 Vnd es erschein jnen Elias mit Mose / vnd hatten eine rede mit Jhesu.

  5 Vnd Petrus antwortet / vnd sprach zu Jhesu / Rabbi / hie ist gut sein / Lasset vns drey Hütten machen / Dir eine / Mosi eine / vnd Elias eine.

  6 Er wuste aber nicht was er redet / denn sie waren verstörtzt.

  7 Vnd es kam eine Wolcken / die vberschattet sie. Vnd eine stimme fiel aus der wolcken / vnd sprach / Das ist mein lieber Son / den solt jr hören.

  8 Vnd bald darnach sahen sie vmb sich / vnd sahen niemand mehr / denn allein Jhesum bey jnen.

  9 Da sie aber vom berge erab giengen / verbot jnen Jhesus / das sie niemand sagen solten / was sie gesehen hatten / Bis des menschen Son aufferstünde von den Todten.

  10 Vnd sie behielten das wort bey sich / Vnd befragten sich vnternander / Was ist doch das aufferstehen von den Todten? Mat. 17; Luc. 9.

  11 VND sie fragten jn / vnd sprachen / Sagen doch die Schrifftgelerten / das Elias mus vor komen?

  12 Er antwortet aber / vnd sprach zu jnen / Elias sol ja zuuor komen / vnd alles wider zu recht bringen / Dazu des menschen Son sol viel leiden vnd verachtet werden / Wie denn geschrieben stehet.

  13 Aber ich sage euch / Elias ist komen / Vnd sie haben an jm gethan / was sie wolten / nach dem von jm geschrieben stehet. Mal. 3.

  14 VND er kam zu seinen Jüngern / vnd sahe viel volcks vmb sie / vnd Schrifftgelerten / die sich mit jnen befrageten.

  15 Vnd als bald da alles Volck jn sahe / entsatzten sie sich / lieffen zu / vnd grüsseten jn.

 

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