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Collected Works of Martin Luther

Page 326

by Martin Luther


  8 DA das Simon Petrus sahe / Fiel er Jhesu zu den knien / vnd sprach / HErr / gehe von mir hinaus / Jch bin ein sündiger Mensch.

  9 Denn es war jn ein schrecken ankomen / vnd alle die mit jm waren / vber diesem Fischzug / den sie mit einander gethan hatten/

  10 Desselbigen gleichen auch Jacobum vnd Johannem / die söne Zebedei / Simonis gesellen. Vnd Jhesus sprach zu Simon / Fürchte dich nicht / Denn von nu an wirstu Menschen fahen.

  11 Vnd sie füreten die Schiff zu lande / vnd verliessen alles / vnd folgeten jm nach.

  12 VND es begab sich / da er in einer stad war / Sihe / da war ein Man vol aussatzs / Da der Jhesum sahe / fiel er auff sein angesichte / vnd bat jn / vnd sprach / HErr / wiltu / so kanstu mich reinigen.

  13 Vnd er strecket die Hand aus / vnd rüret jn an / vnd sprach / Jch wils thun / Sey gereiniget. Vnd also bald gieng der aussatz von jm.

  14 Vnd er gebot jm / das ers niemand sagen solt / Sondern gehe hin / vnd zeige dich dem Priester / vnd opffer fur deine Reinigung / wie Moses geboten hat / jnen zum Zeugnis.

  15 Es kam aber die sage von jm je weiter aus / Vnd kam viel Volcks zusamen / das sie höreten / vnd durch jn gesund würden von jren Kranckheiten.

  16 Er aber entweich in die Wüsten / vnd betet. Matt. 8; Mar. 1; Leui. 14.

  17 VND es begab sich auff einen tag / das er lerete. Vnd sassen da die Phariseer vnd Schrifftgelerten / die da komen waren aus allen Merckten in Galilea vnd Judea / vnd von Jerusalem / Vnd die krafft des HErrn gieng von jm / vnd halff jederman.

  18 Vnd sihe / etliche Menner brachten einen Menschen auff einem bette / der war Gichtbrüchig / vnd sie suchten / wie sie jn hin ein brechten / vnd fur jn legten.

  19 Vnd da sie fur dem Volck nicht funden / an welchem ort sie jn hin ein brechten / stiegen sie auff das Dach / vnd liessen jn durch die ziegel ernider mit dem Bettlin / mitten vnter sie / fur Jhesum.

  20 Vnd da er jren glauben sahe / sprach er zu jm / Mensch / deine sunde sind dir vergeben. Matt. 9; Mar. 2.

  21 VND die Schrifftgelerten vnd Phariseer fiengen an zu dencken / vnd sprachen / Wer ist der / das er Gotteslesterung redet? Wer kan sünde vergeben / denn alleine Gott?

  22 Da aber Jhesus jre gedancken merckte / antwortet er / vnd sprach zu jnen / Was dencket jr in ewren hertzen?

  23 Welchs ist leichter zu sagen / Dir sind deine sunde vergeben / Oder zu sagen / Stehe auff vnd wandele?

  24 Auff das jr aber wisset / das des menschen Son macht hat auff Erden / sünde zu vergeben / sprach er zu dem Gichtbrüchigen / Jch sage dir / stehe auff / vnd hebe dein Betlin auff / vnd gehe heim.

  25 Vnd als bald stund er auff / fur jren augen / vnd hub das Betlin auff / darauff er gelegen war / vnd gieng heim / vnd preisete Gott.

  26 Vnd sie entsatzten sich alle / vnd preiseten Gott / vnd wurden vol furcht / vnd sprachen / Wir haben heute seltzame ding gesehen.

  27 VND darnach gieng er aus / vnd sahe einen Zölner / mit namen Leuis / am zol sitzen / vnd sprach zu jm / Folge mir nach.

  28 Vnd er verlies alles / stund auff / vnd folget jm nach.

  29 Vnd der Leuis richtet jm ein gros Malh zu in seinem hause / Vnd viel Zölner vnd ander sassen mit jm zu tisch.

  30 Vnd die Schrifftgelerten vnd Phariseer murreten wider seine Jünger / vnd sprachen / Warumb esset vnd trincket jr mit den Zölnern vnd Sündern?

  31 Vnd Jhesus antwortet / vnd sprach zu jnen / Die Gesunden dürffen des Artztes nicht / sondern die Krancken.

  32 Jch bin komen zu ruffen den Sündern zur Busse / vnd nicht den Gerechten. Matt. 9; Mar. 2.

  33 SJe aber sprachen zu jm / Warumb fasten Johannes Jünger so offt / vnd beten so viel / Desselbigen gleichen der Phariseer Jünger / Aber deine Jünger essen vnd trincken?

  34 Er sprach aber zu jnen / Jr müget die Hochzeitleute nicht zu fasten treiben / so lange der Breutgam bey jnen ist.

  35 Es wird aber die zeit komen / das der Breutgam von jnen genomen wird / Denn werden sie fasten. Matt. 9; Mar. 2.

  36 VND er saget zu jnen ein Gleichnis / Niemand flicket einen lappen vom newen Kleid / auff ein alt kleid / Wo anders / so reisset das newe / vnd der lappe vom newen reimet sich nicht auff das alte.

  37 Vnd niemand fasset Most in alte Schleuche / Wo anders / so zureisset der most die Schleuche / vnd wird verschüt / vnd die Schleuche komen vmb.

  38 Sondern den Most sol man in newe schleuche fassen / so werden sie beide behalten.

  39 Vnd niemand ist / der vom Alten trincket / vnd wölle bald des Newen / Denn er spricht / der alte ist milder. Mat. 9; Mar. 2.

  Capitel 6

  1 VND ES begab sich auff einen Affter sabbath / das er durchs Getreide gieng / vnd seine Jünger raufften Ehren aus / vnd assen / vnd rieben sie mit den henden.

  2 Etliche aber der Phariseer sprachen zu jnen / Warumb thut jr / das sich nicht zimet zu thun auff die Sabbather?

  3 Vnd Jhesus antwortet / vnd sprach zu jnen / Habt jr nicht das gelesen / das Dauid thet / da jn hungerte / vnd die mit jm waren?

  4 Wie er zum hause Gottes eingieng / vnd nam Schawbrot / vnd ass / vnd gab auch denen / die mit jm waren / die doch niemand thurste essen / on die Priester alleine.

  5 Vnd sprach zu jnen / Des menschen Son ist ein HErr / auch des Sabbaths. Matt. 12; Mar. 2; 1. Reg. 21.

  6 ES geschach aber auff einen andern Sabbath / das er gieng in die Schule / vnd lerete. Vnd da war ein Mensch / des rechte hand war verdorret.

  7 Aber die Schrifftgelerten vnd Phariseer hielten auff jn / ob er auch heilen würde am Sabbath / Auff das sie eine sache zu jm fünden.

  8 Er aber merckete jre gedancken / vnd sprach zu dem Menschen mit der dürren hand / Stehe auff / vnd trit erfür. Vnd er stund auff / vnd trat da hin.

  9 Da sprach Jhesus zu jnen / Jch frage euch / Was zimet sich zu thun auff die Sabbather / Gutes oder böses? Das leben erhalten / oder verderben?

  10 Vnd er sahe sie alle vmbher an / vnd sprach zu dem Menschen / Strecke aus deine hand. Vnd er thets / Da ward jm seine hand wider zu recht bracht / gesund wie die ander.

  11 Sie aber wurden gantz vnsinnig / vnd beredeten sich mit einander / was sie jm thun wolten. Matt. 12; Mar. 3.

  12 ES begab sich aber zu der zeit / das er gieng auff einen Berg zu beten / vnd er bleib vber nacht in dem gebet zu Gott.

  13 Vnd da es tag ward / rieff er seinen Jüngern / vnd erwelet jrer Zwelffe / welche er auch Apostel nennet/

  14 Simon / welchen er Petrum nennet / vnd Andrean seinen bruder / Jacobum vnd Johannem / Philippum vnd Bartholomeum/

  15 Mattheum vnd Thomam / Jacobum Alphei son / Simon genant Zelotes/

  16 Judam Jacobs son / vnd Judam Jschariothen den Verrheter. Mat. 10; Mar. 3.

  17 VND er gieng ernidder mit jnen / vnd trat auff einen Platz im felde / vnd der hauff seiner Jünger / vnd eine grosse menge des Volcks / von allem Jüdischenlande vnd Jerusalem / vnd Tyro von Sidon / am meer gelegen/

  18 die da komen waren / jn zu hören / vnd das sie geheilet würden von jren Seuchen / Vnd die von vnsaubern Geisten vmbgetrieben wurden / die wurden gesund.

  19 Vnd alles Volck begeret jn anzurüren / Denn es gieng Krafft von jm / vnd heilet sie alle.

  20 VND er hub seine augen auff vber seine Jünger / vnd sprach / Selig seid jr Armen / Denn das reich Gottes ist ewer.

  21 Selig seid jr / die jr hie hungert / Denn jr solt sat werden. Selig seid jr / die jr hie weinet / Denn jr werdet lachen.

  22 Selig seid jr / so euch die Menschen hassen / vnd euch absondern / vnd schelten euch / vnd verwerffen ewern namen / als einen boshafftigen / vmb des menschen Sons willen.

  23 Frewet euch als denn vnd hüpffet / Denn sihe / ewer Lohn ist gros im Himel. Des gleichen theten jre Veter den Propheten auch.

  24 Aber dagegen weh euch Reichen / Denn jr habt ewern trost da hin.

  25 Weh euch / die jr vol seid / Denn euch wird hungern. Weh euch / die jr hie lachet / Denn jr werdet weinen vnd heulen.

  26 Weh euch / wenn euch jederman wol redet. Des gleichen theten jre Veter den falschen Propheten auch. Mat. 5.

  27 ABer ich sage euch / die jr zuhöret / Liebet e
wre Feind. Thut denen wol die euch hassen.

  28 Segenet die / so euch verfluchen. Bittet fur die / so euch beleidigen.

  29 Vnd wer dich schlehet auff einen Backen / dem biete den andern auch dar. Vnd wer dir den Mantel nimpt / dem were nicht auch den Rock.

  30 Wer dich bittet / dem gib. Vnd wer dir das deine nimpt / da foddere es nicht wider.

  31 Vnd wie jr wolt / das euch die Leute thun sollen / Also thut jnen gleich auch jr. Mat. 5; Mat. 7.

  32 VND so jr liebet die euch lieben / was dancks habt jr dauon? Denn die Sünder lieben auch jre Liebhaber.

  33 Vnd wenn jr ewren Wolthetern wolthut / was dancks habt jr dauon? Denn die Sünder thun dasselbige auch.

  34 Vnd wenn jr leihet / von denen jr hoffet zu nemen / was dancks habt jr dauon? Denn die Sünder leihen den sündern auch / auff das sie gleichs widernemen.

  35 Doch aber / Liebet ewre Feinde / Thut wol / vnd leihet / das jr nichts dafur hoffet / So wird ewer Lohn gros sein / vnd werdet Kinder des Allerhöchsten sein / Denn er ist gütig vber die vndanckbarn vnd boshafftigen.

  36 DARumb seid barmhertzig / wie auch ewr Vater barmhertzig ist.

  37 Richtet nicht / So werdet jr auch nicht gerichtet. Verdampt nicht / So werdet jr nicht verdampt. Vergebet / So wird euch vergeben.

  38 Gebt / So wird euch gegeben. Ein vol / getrückt / gerüttelt vnd vberflüssig Mas wird man in ewern schos geben. Denn eben mit dem Mas / da jr mit messet / wird man euch wider messen. Mat. 7.

  39 VND er saget jnen ein Gleichnis / Mag auch ein Blinder einem Blinden den weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Gruben fallen?

  40 Der Jünger ist nicht vber seinen Meister / Wenn der Jünger ist wie sein Meister / so ist volkomen.

  41 Was sihestu aber einen Splitter in deines Bruders auge / vnd des Balcken in deinem auge wirstu nicht gewar?

  42 Oder wie kanstu sagen zu deinem Bruder / Halt stille bruder / ich wil den Splitter aus deinem auge ziehen / vnd du sihest selbst nicht den Balcken in deinem auge? Du Heuchler / Zeuch zuuor den Balcken aus deinem auge / vnd besihe denn / das du den Splitter aus deines Bruders auge ziehest. Matt. 15.

  43 DEnn es ist kein guter Bawm / der faule frucht trage / vnd kein fauler bawm / der gute frucht trage.

  44 Ein jglicher Bawm wird an seiner eigen Frucht erkand. Denn man lieset nicht Feigen von den Dornen / Auch so lieset man nicht Drauben von den Hecken.

  45 Ein guter Mensch bringet gutes erfur / aus dem guten Schatz seines hertzen / Vnd ein boshafftiger Mensch bringet böses erfür / aus dem bösen schatz seines hertzen. Denn wes das hertz vol ist / des gehet der Mund vber. Mat. 7; Mat. 12.

  46 WAS heisst jr mich aber HErr / HErr / Vnd thut nicht was ich euch sage?

  47 Wer zu mir kompt / vnd höret meine rede / vnd thut sie / Den wil ich euch zeigen / wem er gleich ist.

  48 Er ist gleich einem Menschen / der ein Haus bawete / vnd grub tieff / vnd legete den grund auff den Fels. Da aber Gewesser kam / da reis der Strom zum Hause zu / vnd mochts nicht bewegen / Denn es war auff den Fels gegründet.

  49 Wer aber höret vnd nicht thut / Der ist gleich einem Menschen / der ein Haus bawete auff die Erden on grund. Vnd der Strom reis zu jm zu / vnd es fiel bald / vnd das Haus gewan einen grossen Riss. Matt. 7.

  Capitel 7

  1 NACH DEM er aber fur dem Volck ausgeredt hatte / gieng er gen Capernaum.

  2 Vnd eines Heubtmans Knecht lag tod kranck / den er werd hielt.

  3 Da er aber von Jhesu höret / sandte er die Eltesten der Jüden zu jm / vnd bat jn / das er keme / vnd seinen Knecht gesund machet.

  4 Da sie aber zu Jhesu kamen / baten sie jn mit vleis / vnd sprachen / Er ist sein werd / das du jm das erzeigest/

  5 Denn er hat vnser Volck lieb / vnd die Schule hat er vns erbawet.

  6 Jhesus aber gieng mit jnen hin. Matt. 8. Da sie aber nu nicht ferne von dem Hause waren / sandte der Heubtman Freunde zu jm / vnd lies jm sagen / Ah HErr / bemühe dich nicht / Jch bin nicht werd / das du vnter mein Dach gehest/

  7 Darumb ich auch mich selbs nicht wirdig geachtet hab / das ich zu dir keme / Sondern sprich ein wort / so wird mein Knabe gesund.

  8 Denn auch ich bin ein Mensch der Oberkeit vnterthan / vnd habe Kriegsknechte vnter mir / vnd spreche zu einem / Gehe hin / so gehet er hin. Vnd zum andern / Kom her / so kompt er. Vnd zu meinem knecht / Thu das / So thut ers.

  9 Da aber Jhesus das höret / verwundert er sich sein / vnd wandte sich vmb / vnd sprach zu dem Volck das jm nachfolgete / Jch sage euch / solchen Glauben habe ich in Jsrael nicht funden.

  10 Vnd da die Gesandten widerumb zu Hause kamen / funden sie den krancken Knecht gesund.

  11 Vnd es begab sich darnach / das er in eine Stad / mit namen Nain / gieng / vnd seiner Jünger giengen viel mit jm / vnd viel Volcks.

  12 Als er aber nahe an das Stadthor kam / Sihe / da trug man einen Todten heraus der ein einiger Son war seiner Mutter / vnd sie war eine Widwe / Vnd viel Volcks aus der Stad / gieng mit jr.

  13 Vnd da sie der HErr sahe / jamerte jn der selbigen / vnd sprach zu jr / Weine nicht.

  14 Vnd trat hin zu / vnd rüret den Sarck an / Vnd die Treger stunden. Vnd er sprach / Jüngling / Jch sage dir / stehe auff.

  15 Vnd der Todte richtet sich auff / vnd fieng an zu reden / Vnd er gab jn seiner Mutter.

  16 Vnd es kam sie alle ein furcht an / vnd preiseten Gott / vnd sprachen / Es ist ein grosser Prophet vnter vns auffgestanden / vnd Gott hat sein Volck heim gesucht.

  17 Vnd diese Rede von jm erschall in das gantze Jüdischeland / vnd in alle vmbligende Lender.

  18 Vnd es verkündigeten Johanni seine jünger das alles. Vnd er rieff zu sich seiner Jünger zween/

  19 vnd sandte sie zu Jhesu / vnd lies jm sagen / Bistu der da komen sol / Oder sollen wir eines andern warten?

  20 Da aber die Menner zu jm kamen / sprachen sie / Johannes der Teuffer hat vns zu dir gesand / vnd lesst dir sagen / Bistu der da komen sol / Oder sollen wir eines andern warten?

  21 Zu derselbigen stunde aber machte er viel gesund von Seuchen vnd Plagen vnd bösen Geisten / vnd viel Blinden schencket er das gesichte.

  22 Vnd Jhesus antwortet / vnd sprach zu jnen / Gehet hin vnd verkündiget Johanni / was jr gesehen vnd gehöret habt / Die Blinden sehen / die Lamen gehen / die Aussetzigen werden rein / die Tauben hören / die Tödten stehen auff / den Armen wird das Euangelium geprediget/

  23 Vnd selig ist / der sich nicht ergert an mir. Matt. 11; Jesa. 35.

  24 DA aber die boten Johannis hin giengen / fieng Jhesus an zu reden / zu dem Volck / von Johanne. Was seid jr hin aus gegangen in die wüsten zu sehen? Woltet jr ein Rhor sehen / das vom winde beweget wird?

  25 Oder was seid jr hin aus gegangen zu sehen? Woltet jr einen Menschen sehen / in weichen Kleidern? Sehet die in herrlichen Kleidern vnd lüsten leben / die sind in den königlichen Höfen.

  26 Oder was seid jr hinaus gegangen zu sehen? Woltet jr einen Propheten sehen? Ja ich sage euch / der da mehr ist / denn ein Prophet/

  27 Er ists / von dem geschrieben stehet / Sihe / Jch sende meinen Engel fur deinem Angesicht her / der da bereiten sol deinen weg fur dir.

  28 Denn ich sage euch / das vnter denen / die von Weibern geborn sind / ist kein grösser Prophet / denn Johannes der Teuffer. Der aber Kleiner ist im reich Gottes / der ist Grösser denn er. Mal. 3.

  29 VND alles Volck das jn höret / vnd die Zölner / gaben Gott recht / vnd liessen sich teuffen mit der tauffe Johannis.

  30 Aber die Phariseer vnd Schrifftgelerten verachteten Gottes rat / wider sich selbs / vnd liessen sich nicht von jm teuffen.

  31 ABer der HErr sprach / Wem sol ich die Menschen dieses geschlechts vergleichen? vnd wem sind sie gleich?

  32 Sie sind gleich den Kindern / die auff dem Marckte sitzen / vnd ruffen gegen ander / vnd sprechen / Wir haben euch gepfiffen / vnd jr habt nicht getantzet. Wir haben euch geklaget / vnd jr habt nicht geweinet.

  33 Denn Johannes der Teuffer ist komen / vnd ass nicht Brot / vnd tranck keinen Wein / So sagt jr / Er hat den Teufel.

  34 Des menschen Son ist komen / isset vnd trincke
t / So sagt jr / Sihe / der mensch ist ein Fresser vnd Weinseuffer / der Zölner vnd Sünder freund.

  35 Vnd die Weisheit mus sich rechtfertigen lassen von allen jren Kindern. Matt. 11.

  36 Es bat in aber der phariseer einer / das er mit jm esse. Vnd er gieng hin ein / in des Phariseers haus / vnd setzet sich zu tisch.

  37 Vnd sihe / ein Weib war in der Stad / die war eine Sünderin. Da die vernam / das er zu tische sass in des Phariseers hause / bracht sie ein Glas mit Salben/

  38 vnd trat hinden zu seinen Füssen / vnd weinet / vnd fieng an seine Füsse zu netzen mit Threnen / vnd mit den haren jres Heubts zu trucken / vnd küsset seine Füsse / vnd salbet sie mit Salben.

  39 DA aber das der Phariseer sahe / der jn geladen hatte / sprach er bey sich selbs / vnd saget / Wenn dieser ein Prophet were / so wüste er / wer vnd welch ein Weib das ist / die jn anrüret / Denn sie ist eine Sünderin.

  40 Jhesus antwortet / vnd sprach zu jm / Simon / Jch habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach / Meister / sage an.

  41 Es hatte ein Wücherer zween Schüldener / Einer war schüldig fünff hundert Grosschen / der ander funffzig.

  42 Da sie aber nicht hatten zu bezalen / schencket ers beiden. Sage an / Welcher vnter denen wird jn am meisten lieben?

  43 Simon antwortet vnd sprach / Jch achte / dem er am meisten geschencket hat. Er aber sprach zu jm / Du hast recht gerichtet.

  44 VND er wandte sich zu dem Weibe / vnd sprach zu Simon / Sihestu dis weib? Jch bin komen in dein Haus / Du hast mir nicht Wasser gegeben / zu meinen Füssen / Diese aber hat meine Füsse mit threnen genetzet / vnd mit den haren jres Heubts getrücket.

  45 Du hast mir keinen Kuss gegeben / Diese aber nach dem sie herein komen ist / hat sie nicht abgelassen meine Füsse zu küssen.

  46 Du hast mein Heubt nicht mit öle gesalbet / Sie aber hat meine Füsse mit salben gesalbet.

  47 Derhalben sage ich dir / Jr sind viel Sünde vergeben / Denn sie hat viel geliebet / Welchem aber wenig vergeben wird / der liebet wenig.

  48 VND er sprach zu jr / Dir sind deine Sünde vergeben.

  49 Da fiengen an die mit jm zu tisch sassen / vnd sprachen bey sich selbs / Wer ist dieser / der auch die sünde vergibt?

 

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