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Feel Again

Page 26

by Mona Kasten


  »Das ist alles deine Schuld!«, sagte ich mit bebender Stimme.

  »Was ist meine Schuld?«, fragte er und klappte das Buch zu, ohne den Blick von mir zu nehmen. Er sah an mir hinab, ganz langsam, und dann wieder hinauf. Er schluckte, und etwas Tiefes und Dunkles flackerte in seinen Augen auf, das eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper ausbreitete.

  »Du solltest ein Projekt sein. Nicht mehr«, brachte ich hervor. Ich drückte die Zimmertür zu und lehnte mich mit dem Rücken dagegen. Ich brauchte Halt, und außerdem fühlte sich das Holz gut an meinem erhitzten Rücken an.

  Isaac stand auf. Er vergrub die Hände in den Taschen seiner Jeans und kam langsam auf mich zu. Jeder Schritt schnürte mir die Luft weiter ab. Als er dicht vor mir stehen blieb, hatte ich das Gefühl, überhaupt nicht mehr atmen zu können.

  Was machst du mit mir, was zum Teufel machst du nur mit mir?, schoss es durch meinen Kopf, und mein Herz schlug immer schneller. Ich drückte die Hand auf meine Brust, um es daran zu hindern.

  »Was ist los?«, fragte er leise.

  Ich holte zitternd Luft. »Ich kann nicht mehr.«

  Er hob kurz die Hand an mein Gesicht, ließ sie aber, kurz bevor er mich berührte, wieder sinken und ballte sie stattdessen zur Faust. »Was kannst du nicht mehr, Sawyer?«

  »Alles! Weinen. Eifersüchtig sein. Das bin ich nicht.«

  »Bei mir kannst du sein, wer du willst.«

  Ich runzelte die Stirn. »Was?«

  »Ich kann in deiner Gegenwart sein, wer ich will. Ohne mir Gedanken darüber zu machen, wie andere mich sehen. Und ich glaube, dass es dir genauso geht«, sagte er leise, aber eindringlich.

  Ich schluckte trocken. »Hör auf damit.«

  »Womit?«, fragte er herausfordernd.

  »Solche Sachen zu mir zu sagen. Lass das sein.«

  »Bist du mir deshalb die ganze Woche aus dem Weg gegangen? Weil du so was nicht hören willst?«

  Es gab so vieles, was ich auf diese Frage hätte antworten können. Dass mir die Gefühle, die er in mir auslöste, eine Heidenangst einjagten. Dass ich mich in seiner Gegenwart wie ein anderer Mensch fühlte. Dass ich mehr von ihm wollte.

  Letzten Endes konnte ich nur hilflos die Schultern heben.

  Isaac seufzte leise. Im nächsten Moment hob er die Hand und strich mir das Haar aus dem Gesicht. Als er mich berührte, war ich verloren. Das Kribbeln, das durch mich hindurchjagte, war so heftig, dass ich dankbar für die Tür in meinem Rücken war. »Ich war heute feiern«, krächzte ich nach einer Weile und sah zu ihm hoch.

  »Hab ich mir schon gedacht«, murmelte er und strich vorsichtig über die Stelle unterhalb meines Auges, entlang meines Wangenknochens bis zu meiner Schläfe. »Du bist voller Glitzer. Sieht schön aus.«

  Mir wurde noch wärmer. Ich war machtlos gegen das, was er in mir auslöste. Gegen die Art, wie er mit mir sprach. Jedes Wort, das seine Lippen verließ, war ehrlich und unerträglich zärtlich.

  Ich holte tief Luft und sammelte mich. »Da war dieser Kerl, mit dem ich nach Hause wollte.«

  Isaacs Hand erstarrte an meinem Gesicht. Sein Blick zuckte zu meinen Augen.

  »Aber ich konnte nicht«, fuhr ich stockend fort.

  »Wieso nicht?«, fragte er heiser.

  »Weil …« Meine Stimme versagte. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so sehr davor gefürchtet, etwas laut auszusprechen.

  »Sawyer …«

  »Weil ich die ganze Zeit nur an dich denken kann, Isaac.«

  Ich hielt die Luft an.

  Einen Moment sahen wir uns einfach nur an, als wären wir beide erstaunt darüber, dass ich das gerade wirklich gesagt hatte.

  Und dann drückte ich meinen Mund vorsichtig auf seinen.

  Es war unschuldig und nur ganz kurz. Er sollte einfach wissen, dass ich … ihn wollte.

  Ich wollte ihn tatsächlich.

  Mein Herz schlug so laut und so fest, dass mein ganzer Körper zu vibrieren schien. Ich löste meine Lippen von Isaacs und lehnte mich leicht zurück, um seinen Blick zu suchen.

  Aber seine Augen waren geschlossen. »Du hast mich geküsst«, sagte er leise.

  Darüber musste ich lächeln. »Nicht zum ersten Mal.«

  Er lächelte zurück. »Stimmt. Aber diesmal hat es sich anders angefühlt.«

  »Hat es das?«, flüsterte ich.

  Er nickte. Ohne die Augen zu öffnen, umfasste er mein Gesicht mit den Händen und beugte sich zu mir. Er strich mit seinen Lippen über meine. Und obwohl er mich kaum berührte, fühlte es sich an, als würde ich jeden Moment vom Boden abheben.

  So war es noch nie gewesen. Wenn sich bereits diese federleichte Berührung seiner Lippen so gut anfühlte …

  Ich wusste, dass ich im Begriff war, einen Fehler zu begehen. Isaac war mein einziger Freund. Meine Aufgabe war es, ihn mit anderen Mädchen zusammenzubringen, mit Mädchen, die besser zu ihm passten als ich.

  Aber eine verräterische Stimme in meinem Kopf fragte mich, warum in dieser einen Nacht nicht ich diejenige sein konnte, die zu ihm gehörte. Nur heute, nur ein einziges Mal.

  »Isaac«, flüsterte ich.

  Ich ließ die Hände über seinen Oberkörper nach unten zu seinen Hüften gleiten. Dort hielt ich mich fest, während er mich küsste, wie ich noch nie geküsst worden war. Es fing langsam an, so leicht, als würde er die Form meines Mundes mit seinen Lippen erkunden wollen. Als er den Kuss vertiefte, kitzelten seine Haare meine Stirn.

  Es war, als hätte ich alles verlernt, was ich sonst so gut konnte. Mein Kopf war wie leergefegt. Da war nur noch Isaac, nur noch das Gefühl seines Körpers an meinem, seines warmen Mundes und meines Herzschlags, der mir beinahe ungesund schnell vorkam.

  Nur die Tür hielt mich aufrecht. Wäre sie nicht da gewesen, wäre ich vermutlich einfach umgefallen. Isaac machte mich schwach, sandte aber gleichzeitig so viel Adrenalin durch meinen Körper, dass ich zitterte.

  Als hätte er gemerkt, dass meine Knie kurz davor waren, nachzugeben, legte Isaac einen Arm um meine Hüfte. Er zog mich an sich, und ich hielt mich an seinen Schultern fest. Dann glitt er mit der Zunge in meinen Mund. Ich fühlte es bis in die Zehenspitzen. Und da wusste ich es einfach: Ich wusste, dass das hier richtig war. Und noch viel mehr – es war schlichtweg unausweichlich. Wie eine Naturgewalt.

  Ich klammerte mich an seinem Körper fest, während er seine Zunge in meinen Mund tauchte und mir das gab, wonach ich mich so sehr gesehnt hatte. Verdammt. Verdammt. Nicht nur meine Knie gaben nach – mein ganzer Körper schien Stück für Stück zu schmelzen. Ich konnte mich auf nichts anderes konzentrieren als seinen Mund, seinen Körper, die unsägliche Hitze, die mich durchflutete.

  Wir küssten uns, bis wir keine Luft mehr bekamen. Dann lehnte er seine Stirn gegen meine Schläfe, und wir atmeten einfach.

  »Ich bin froh, dass du nicht mit diesem Kerl nach Hause gegangen bist«, murmelte er. Er strich mit seinen Fingern über meine Taille. Langsam nach unten und wieder hoch. Ich bekam Gänsehaut. So würde ich sicher nicht wieder zu Atem kommen. Aber vielleicht war Atmen in diesem Moment auch einfach überbewertet.

  »Ich auch«, flüsterte ich. Ich streichelte bedächtig seinen Nacken.

  »Stattdessen bist du hergekommen«, sagte er weiter. »Zu mir.«

  Ich starrte auf seinen schönen Mund und konnte nur nicken.

  »Ich denke auch an dich«, sagte er schließlich und seine Wangen wurden rosa. Wie vertraut mir dieser Farbton mittlerweile war.

  Mein Herz machte einen albernen Satz nach oben.

  Er senkte seinen Mund wieder zu meinem. Kurz bevor unsere Lippen sich berührten, murmelte er: »Ununterbrochen.«

  Diesmal machten wir keine Pause zum Luftholen. Isaac umfasste meinen Kopf und küsste mich, intensiver, heißer und tiefer als zuvor. Dann drängte er sich gegen mich, so abrupt und plötzlich, dass ich mit dem Rücken gegen die Tür prallte.

  »Sorry«, keuchte Isaac. »Das wollte ich nicht.«

  »Macht nichts«, sagte ich atemlo
s. »Ich fand es irgendwie heiß.«

  Trotz des stürmischen Ausdrucks in seinen Augen breitete sich ein jungenhaftes Grinsen auf seinem Gesicht aus. »Ja?«

  Zur Antwort packte ich ihn beim Kragen und zog ihn zurück zu mir. Isaac stöhnte, als unsere Zungen sich trafen. Er glitt mit den Händen an meinem Körper hinab und umfasste meinen Hintern. Erst zögerlich, dann ein wenig fester, bis ich keuchte. Ermutigt stieß er mit seinen Hüften gegen meine. Ich konnte deutlich fühlen, wie erregt er war. Es setzte meinen gesamten Körper in Flammen.

  Das Bedürfnis, ihn zu berühren, war überwältigend. Ich schob meine Hände unter sein Shirt und seufzte, als ich die warme Haut ertastete. Ich fuhr mit den Fingern über die Muskeln an seinem Rücken bis zu seinen Schultern, wo ich sie schließlich vergrub.

  Isaac zog eine Spur von Küssen an meinem Kiefer entlang bis zu meinem Hals. Dort presste er seine Lippen auf meinen Puls genau in dem Moment, in dem er seine Hände unter mein Kleid schob. Er umfasste meine Oberschenkel von hinten, weiter nach oben wagte er sich nicht. »Verdammt, Sawyer, ich will dich.«

  Seine Worte machten mich sprachlos. Immerhin war das Isaac. Isaac, der bis vor Kurzem noch halb gestorben war, wenn ein Mädchen ihn nur angelächelt hatte. Isaac, der bei jeder Kleinigkeit rot anlief.

  Isaac, der mich gerade gegen eine Tür drückte und heiß in mein Ohr keuchte.

  Seine Brust hob und senkte sich schwer. Ich legte einen Finger unter sein Kinn, damit er mich ansah. In seinen Augen flackerte Unsicherheit auf, als wüsste er nicht, was nach seinen Worten der nächste Schritt sein würde. Ich hatte selbst keine Ahnung.

  Mit Isaac war alles anders. Ich hatte das Gefühl, als würde ich das alles zum ersten Mal machen, zum ersten Mal einen Mann küssen, zum ersten Mal einen Mann berühren.

  Meine Hände bebten, ob vor Verlangen oder Nervosität wusste ich nicht. Ich hoffte inständig, dass er es nicht merkte, als ich meine Finger mit seinen verschränkte und mich auf die Zehenspitzen stellte. Ich küsste ihn und dirigierte ihn gleichzeitig nach hinten.

  Wir stolperten gegen einen Schreibtischstuhl, und ich stieß mit der Wade gegen den Bettpfosten, aber das war egal. Aufzuhören, ihn zu küssen, und stattdessen zu gucken, wo wir langliefen, war keine Option.

  »Ich brauche Hilfe mit dem Reißverschluss«, flüsterte ich heiser. Isaacs Pupillen waren riesig, seine Lippen ganz rot. Nur mit Mühe brachte ich es fertig, ihm meinen Rücken zuzudrehen.

  Er schob mein Haar zur Seite. Ich konnte spüren, dass seine Finger mindestens genauso sehr bebten wie meine eigenen. Dann hakte er den oberen Verschluss des Kleides auf. Er brauchte mehrere Anläufe, aber dann hörte ich ihn erleichtert die Luft ausstoßen. Gleich darauf legte er eine Hand auf meinen Rücken, um das Kleid straff zu halten, während er es mit der anderen langsam aufzog. Als er unten ankam, hielt er inne. Dann berührte er zögerlich den Ansatz meiner Wirbelsäule und fuhr mit seinen Fingern sanft nach oben.

  Selbst diese eine leichte Berührung sorgte dafür, dass mir fast schon schwindelig vor Verlangen wurde. Vorsichtig schob Isaac das Kleid auseinander, während ich es vor meiner Brust festhielt, damit es nicht herunterrutschte. Er atmete scharf ein – vielleicht, weil ich keinen BH trug.

  Oder aber wegen der Tattoos auf meinem Rücken, die er gerade zum ersten Mal sah. Isaac strich mit dem Finger erst über die Worte, die auch Riley an exakt der gleichen Stelle trug, dann weiter über die Reihe von kleinen Runen, die die Stelle unterhalb meines Schulterblatts zierten. Ich erschauerte.

  »Was bedeuten sie?«, fragte er leise.

  »Mut. Kraft. Durchhaltevermögen.«

  »Sie passen zu dir«, murmelte er, und im nächsten Moment spürte ich erst seine Hand auf meiner nackten Taille und dann seine Lippen auf meinem Rücken. Er verteilte Küsse auf jedem einzelnen meiner Tattoos, strich mit seinem Mund über meine Haut.

  Seine Hände fuhren unter dem Stoff nach vorne, bis sie auf meinen Rippen lagen. Langsam ließ ich meinen Kopf nach hinten gegen seine Schulter sinken, und er saugte an meinem Hals, erst ganz sanft, dann kräftiger. Die Spannung in mir wurde unerträglich. Ich ließ das Kleid los und es rutschte mir bis zur Taille. Isaacs Atem war heiß an meinem Nacken, als er den Stoff weiter nach unten schob, über meine Hüften, bis es auf den Boden fiel. Ich stieg hinaus und schob es mit dem Fuß beiseite.

  Dann drehte ich mich mit wummerndem Herzen wieder zu ihm um. Sein glühender Blick lag auf meinem Gesicht, und seine Hände strichen an meinen Seiten hinauf, bis er mit den Daumen die Unterseite meiner Brust streifte. Meine Brustwarzen verhärteten sich, und am liebsten hätte ich seine Hände genommen und sie das letzte Stückchen nach oben geschoben. Aber ich ermahnte mich selbst.

  Sein Tempo.

  Ich hatte mich noch nie so gefühlt wie im Moment, so wertvoll und begehrt und besonders. Und das lag daran, dass Isaac mich berührte.

  Ich war so verwirrt gewesen, als ich hierhergekommen war, so verloren und verletzlich. Aber Isaac schaffte es, dass ich mich bei ihm geborgen fühlte.

  Ungeduldig, ihn ebenfalls zu berühren, fuhr ich mit den Händen unter sein Shirt. Ich wollte es ihm ausziehen, endlich seine Haut an meiner spüren, aber Isaac kooperierte nicht so, wie ich mir das vorstellte.

  »Isaac«, brachte ich atemlos hervor.

  Er war gerade damit beschäftigt, Küsse entlang meines Schlüsselbeins zu verteilen. »Mh?«

  Ich zog an seinem Shirt. »Ausziehen.«

  »Oh. Ups«, murmelte er. Das Lächeln, das er mir schenkte, war so süß und gleichzeitig so anzüglich, dass es mich für einen kurzen Moment völlig aus dem Konzept brachte. Dann schüttelte ich den Kopf und zog erneut an seinem Shirt. »Ausziehen«, wiederholte ich.

  Sein Lächeln wurde frech. »Und ich dachte, du magst das Shirt.«

  Ich wollte ihn boxen, was allerdings nur dazu führte, dass er mein Handgelenk festhielt, es an seinen Mund zog und lauter kurze Küsse darauf verteilte. Ich ließ sein Shirt los und vergrub meine Hand stattdessen in seinen Locken.

  Isaac verpasste mir einen sanften Stoß in Richtung Bett.

  Im Ernst. Isaac Theodore Grant schubste mich auf sein Bett.

  Mit trockener Kehle sah ich ihm dabei zu, wie er seine Brille langsam abnahm und auf dem Schreibtisch ablegte. Allein das reichte schon, um mir noch mehr Hitze in die Wangen und den Bauch schießen zu lassen. Dann umfasste er mit beiden Händen den Saum seines Shirts und zog es sich in einer Bewegung über den Kopf. Ich richtete mich auf den Ellenbogen auf.

  Oh, verdammt.

  Isaacs Körper war genauso fantastisch, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Ich ließ meinen Blick langsam über seine breiten Schultern wandern, über seine starken Arme und seine muskulöse Brust und entlang seiner unteren Bauchmuskeln, die in einem V unter dem Bund seiner tiefsitzenden Jeans verschwanden.

  »Mich hat noch nie jemand so angesehen wie du.«

  Bei seinen leisen Worten sah ich wieder an ihm hoch.

  Isaacs Blick war lodernd und intensiv, und bevor ich antworten konnte, kletterte er zu mir auf das Bett und drückte mich mit seinem Körper in die Matratze. Seine Haut war heiß an meiner, und endlich traute er sich, meine Brüste zu berühren. Das Geräusch, das er ausstieß, als sein Daumen über meine Brustwarze strich, war so tief und sexy, dass ich es zwischen meinen Schenkeln spürte. Ich reckte mich ihm entgegen. So wild und gierig seine Hände waren, so zärtlich und hingebungsvoll war sein Mund. Er küsste erneut meinen Hals und mein Schlüsselbein, dann wanderte er tiefer, über den Ansatz meiner Brust, bis seine Lippen sich um meine linke Brustwarze schlossen. Er saugte daran.

  Ich bäumte mich auf und vergrub die Hände in seinem Haar.

  »Sorry«, murmelte er.

  »Hör auf, dich zu entschuldigen«, murmelte ich und lockerte meinen Griff.

  »Okay.«

  Ich streichelte seinen Nacken. »Es ist nur eine Weile her. Ich bin empfindlich.«

  Er blickte durch gesenkte Lider zu mir hoch und lächelte. »Ich glaube, unsere Auffassungen von ›einer Weile‹ s
ind ziemlich unterschiedlich.«

  Ich kam nicht dazu, zu fragen, was er meinte, weil er erneut an meinem Nippel saugte und dann mit den Zähnen sanft darüberschabte.

  »Komm her«, brachte ich hervor. Vermutlich riss ich ihm ein paar Haare aus, so fest zog ich daran. Aber ich konnte nicht anders. Er machte mich wahnsinnig.

  Er brummte ein »Noch nicht« an meiner Haut. Er schien es zu genießen, mich zu foltern.

  Seine Hände lagen auf meinen Brüsten, während er jeden Fleck Haut an meinem Bauch küsste und mit der Zunge nachfuhr. Beim Bund meiner Strumpfhose zögerte er einen Moment, dann rutschte er auf dem Bett nach unten und zog mir zuerst meine Boots aus, dann streifte er mir – unerträglich langsam – die Strumpfhose von den Beinen.

  Ich starrte atemlos an die Decke, als er mit dem Mund an den Innenseiten meiner Schenkel hochfuhr, und unterdrückte ein Stöhnen, als er Küsse auf den empfindlichsten Stellen verteilte.

  Wo zum Teufel hatte er das gelernt?

  Eigentlich wollte ich die Antwort auf diese Frage gar nicht wissen.

  Er erkundete mit einer solchen Zärtlichkeit und Ehrfurcht meinen Körper, dass meine Brust ganz eng wurde. Ich konnte spüren, dass das hier nicht nur für mich war. Es war auch für ihn. Er genoss es, mich zu berühren.

  Ich streichelte seine Schultern, glitt mit den Händen an seinen Armen hinab und zog ihn zu mir hoch. Dann schlang ich die Beine um seine Hüfte und rollte mich auf ihn. Ich fühlte ihn hart durch den Stoff seiner Jeans und schob ihm mein Becken entgegen. Ich hielt kurz inne, um zu sehen, wie er reagierte und ob es ihm zu schnell ging. Aber Isaac umfing meine Hüften mit den Händen und zog mich noch mal gegen sich. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen, und er stieß diese tiefen Laute aus, bei denen mir ganz schwindelig wurde.

  »Du fühlst dich gut an«, flüsterte ich und beugte mich vor, um sein Ohrläppchen zwischen meine Lippen zu nehmen.

  Aber es war nicht genug. Ich wollte jeden Zentimeter seines Körpers mit meinen Lippen erkunden. Langsam arbeitete ich mich nach unten, strich mit den Lippen über seine Schulter, schabte mit den Zähnen über seine Brustwarzen. Ich lauschte seinem stockenden Atem und fand langsam heraus, was ihm gefiel. Ich senkte meinen Mund auf seinen Bauch, fühlte, wie sich die Muskeln unter meiner Berührung anspannten. Als ich einmal quer über die Haut direkt über dem Bund seiner Jeans leckte, stieß er keuchend den Atem aus. »Das wollte ich schon machen, als ich dich in der Umkleide gesehen habe«, murmelte ich und sah zu ihm hoch.

 

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