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Don't HATE me (Die Don't Love Me-Reihe 2) (German Edition)

Page 37

by Kiefer, Lena

»Sie haben mich vor die Wahl gestellt – du oder ein Platz im Rat. Das war eine verflucht leichte Entscheidung.« Ich lächelte und strich sanft mit den Daumen über ihre Wangen.

  Kenzie machte sich erschrocken los. »Bist du wahnsinnig? Du kannst doch nicht einfach alles wegwerfen! Dein Plan, deine Zukunft –«

  »Ich scheiß auf den Plan, er war von Anfang an Mist. Und was meine Zukunft angeht … wenn du darin eine Rolle spielst, ist das alles, was ich brauche.« Ich wusste, wie das auf sie wirken musste – als wäre ich nicht ganz dicht, nachdem ich so lange darauf hingearbeitet hatte, meine Großmutter zu entmachten. Aber wenn ich ehrlich war, fühlte ich mich so gut wie noch nie. Und das verdankte ich ihr.

  Sie sah mich an, nach wie vor völlig perplex. »Du solltest darüber nachdenken. Darüber schlafen, dir ein paar Tage Zeit geben …«

  »Das muss ich nicht.« Ich schüttelte den Kopf. »Seit Ada sich umgebracht hat, habe ich geglaubt, dass ich es nicht verdient hätte, jemals glücklich zu sein. Also habe ich meine Energie auf etwas anderes verlagert – die Ungerechtigkeit, die in meiner Familie herrscht. Das hat geholfen, es hat mir einen Sinn gegeben. Nur dass es nie ein echter Sinn war. Ich will mein eigenes Leben, Kenzie. Ich will selbst darüber bestimmen können, was ich tue und was nicht. Und das kann ich nur, wenn ich mich von ihren Vorschriften befreie.« Ich holte Luft. »Wenn die nicht erkennen, dass du das Beste bist, was ihnen passieren könnte, dann bin ich bei ihnen falsch.«

  Kenzies Gesichtsausdruck wandelte sich bei diesen Worten, und sie lächelte, während ihr Tränen in die Augen traten. »Du hast keine Ahnung, wie stolz ich auf dich bin«, sagte sie leise.

  »Was, weil ich mich für dich entschieden habe?«, grinste ich.

  »Nein, weil du dich für dich entschieden hast.« Sie lachte. »Wobei ich zugeben muss, dass die Entscheidung mir ein bisschen schmeichelt. Mister Darcy hätte sicher nicht Pemberley für Lizzy aufgegeben.«

  »Mister Darcy ist ein Idiot.«

  Sanft strich ich ihr die Haare zurück, und in diesem Moment formten sich meine Gefühle zu Worten, ohne dass ich darüber nachdenken konnte.

  »Ich liebe dich, Kenzie«, sagte ich. »Schon in Kilmore habe ich gewusst, dass ich dich eines Tages lieben werde, und es ist nicht weggegangen, obwohl ich dachte, dass ich das mit uns verbockt hätte. Aber jetzt … jetzt weiß ich, dass du, dass diese Sache zwischen uns genau das ist, was ich immer wollte. Und glaub mir, ich würde viel mehr dafür aufgeben als ein bisschen Macht und einen Job.«

  Kenzie sah mich an, und in diesem Moment wünschte ich mir, ich könnte das Gefühl, das ich gerade hatte, für immer konservieren und wieder hervorholen, wenn ich es wollte. Ihre hellbraunen Augen waren so voller Wärme, dass mein ganzer Körper kribbelte, als sie die Hand hob und mir über die Wange strich.

  »Ich liebe dich auch«, sagte sie leise und sparte sich jede weitere Erklärung, indem sie mich küsste – wahrscheinlich der beste Kuss aller Zeiten. Ich umfing sie mit meinen Armen, vergrub meine Finger in ihren Haaren, konnte ihr nicht nah genug sein. Als wir uns wieder voneinander lösten, waren wir beide völlig außer Atem.

  Kenzie sah mich an.

  »Und was machen wir jetzt?«, fragte sie.

  »Jetzt?« Ich hob die Schultern und grinste. »Jetzt fliegen wir nach Hause.«

  44

  Kenzie

  Die Verabschiedung am nächsten Morgen war ein wahres Ereignis, weil jeder von uns am heutigen Tag Flüge in sämtliche Teile der Welt gebucht hatte und alle zwei Stunden jemand anderes von einem Wagen abgeholt wurde. Bella ging als Erste, und wir jubelten laut, als Elliott sie zum Abschied vor aller Augen formvollendet küsste, bevor er spontan entschied, sie persönlich zum Flughafen zu bringen. Um kurz vor elf begannen dann Lyall und ich, uns von den anderen zu verabschiedeten. Ich bestand auf einem letzten Kontrollgang durch die Anlage, um auch den Handwerkern Tschüs zu sagen.

  Lyall hatte entschieden, erst in ein paar Tagen zurück nach Chicago zu fliegen und mich vorher noch nach Hause zu begleiten. Also hatte er sich ein Ticket für meinen Flug gebucht und wollte dann von London am kommenden Montag in die USA weiterreisen. Das gab ihm genug Zeit, von meinen Schwestern belagert zu werden – etwas, auf das er sich angeblich freute.

  Wir standen auf dem Parkplatz vor Finlays Mietwagen, den er dagelassen hatte und mit dem wir zum Flughafen fahren würden. Agatha war noch am vorhergehenden Abend abgereist – nachdem Lyall ihr und ihren Regeln eine Abfuhr erteilt hatte, hatte sie im Eilschritt in Theodoras Begleitung die Anlage in Augenschein genommen und war im Anschluss sofort abgeholt worden. Sie hatte verlangt, dass Edina sie begleitete, aber die hatte sich geweigert und damit klargemacht, auf wessen Seite sie stand. Und obwohl wir alle wussten, dass ihre Großmutter das alles sicher nicht einfach hinnehmen würde, hatten wir noch ein schönes Abschiedsessen und einen tollen letzten Abend auf Korfu miteinander verbracht.

  Theodora schloss mich fest in die Arme.

  »Ich hoffe, du weißt – für mich gehörst du zur Familie«, lächelte sie.

  »Das weiß ich zu schätzen.« Ich nickte und lächelte ebenfalls. »Solange Edina, Finlay und du es in Ordnung finden, dass wir zusammen sind, ist es mir egal, was der Rest sagt.«

  Zwar war für mich klar, dass ich wohl nie für die Henderson Group arbeiten würde, weil Agatha das nicht zulassen würde, und ich auch keinen Job in einer Firma annehmen wollte, zu der Lyall der Zugang verwehrt blieb. Aber das konnte ich verschmerzen. Zum einen gab es viele interessante Agenturen in England und auf der Welt – und zum anderen wusste ja niemand, ob das Kefi Palace nicht so gut laufen würde, dass Theodora weitere persönliche Projekte umsetzen wollte.

  Sie sah zu Lyall, der sich gerade von Martha verabschiedete. »Ich werde Lye als Architekt noch eine Weile nachtrauern, aber als meinem Sohn wünsche ich ihm einfach nur, dass er glücklich ist. Und du bist genau das, was er dafür braucht. Ich bin froh, dass er das erkannt hat, auch wenn ich deswegen in der Firma auf ihn verzichten muss.« Sie senkte die Stimme. »Oh, und ich habe mir übrigens den Designer dieses Hochzeitskleides von gestern aufgeschrieben. Solltest du also mal Bedarf haben …«

  »Ich glaube, dafür ist es etwas zu früh«, lachte ich. »Aber ich komme bei Gelegenheit gerne darauf zurück.«

  Theodora umarmte mich noch einmal herzlich. »Pass gut auf ihn auf, okay?«

  »Das mache ich.«

  Unter wildem Winken und dem Versprechen von Edina, dass wir uns bald in London sehen würden, fuhren wir schließlich vom Parkplatz. Ich atmete aus, als ich das Fenster schloss.

  Lyall legte seine Hand auf mein Knie. »Und, bereit, nach Hause zu fahren?«

  »Ja, schon. Ich freue mich, die Meute wiederzusehen. Die letzten Wochen haben gutgetan, aber ich vermisse es ein bisschen, Juliet anzubrüllen, weil sie ihren dämlichen Hip-Hop zu laut aufgedreht hat.«

  Er lachte. »Wenn ich das gewusst hätte … Musik laut aufzudrehen ist eine meiner Spezialitäten.«

  »Ach, wirklich?«, machte ich gespielt beeindruckt. »Die Anzahl deiner Talente ist ja schier endlos.«

  »Nicht wahr?« Lyall grinste zufrieden. »Ich muss sagen, darauf bin ich besonders stolz.« Und dann drehte er tatsächlich das Radio auf, und wir sangen fürchterlich falsch irgendwelchen Pop des letzten Sommers, der auf den griechischen Sendern rauf und runter gespielt wurde, bis wir am Flughafen ankamen.

  Die Check-in-Schalter waren heillos überfüllt, weil die Saison in diesem Monat begonnen hatte, aber wir hatten ausreichend Puffer eingeplant, um nicht in Stress zu geraten. Im Gegenteil, es war genug Zeit, damit wir uns nach der Sicherheitskontrolle noch ein ruhiges Plätzchen am Gate suchen konnten, um aufs Boarding zu warten.

  »Willst du einen Kaffee?«, fragte mich Lyall, als er seinen Rucksack auf dem Polster abstellte.

  »Bist du sicher, dass Kaffee eine gute Idee ist?« Ich grinste ihn an und deutete dann einmal an ihm herauf und wieder herunter. Lyall Henderson, der die meiste Zeit totale Gelassenheit ausstrahlte, schien neuerdings keine Sekunde stillstehen zu können. Seit er seiner Grandma gesagt hatte, dass sie ihn mal sonst wo konnte, trug er eine unruhige Energie mit sich herum, die
vermutlich einige Kilometer Laufen oder ein paar Bahnen Schwimmen gebraucht hätte – aber kein Koffein.

  »Kaffee ist immer eine gute Idee.« Er wippte auf und ab, bevor er mich schließlich in seine Arme zog.

  »Auch, wenn man eh schon total überdreht ist?«

  »Ich bin doch nicht überdreht«, sagte er empört. »Ich bin glücklich, das ist ein Unterschied.«

  Ich lachte. »Okay, du Glücklicher, dann nehme ich gerne einen Kaffee.« Ich drückte ihm einen Kuss auf den Mund und seufzte leise auf, als Lyall ihn vertiefte. Als allerdings ein missbilligendes Räuspern von einer Mutter zu hören war, dessen kleiner Sohn uns interessiert anstarrte, ließ ich Lyall los, und er machte sich davon. Knapp zehn Minuten später kam er mit zwei großen Kaffee zurück – die wir gerade geleert hatten, als das Boarding losging.

  Ich hatte einen Fensterplatz, und als wir gestartet waren, sah ich hinunter aufs Meer, wo Korfu immer kleiner und kleiner wurde. Ein bisschen Wehmut machte sich in mir breit. Diese Insel würde für mich immer etwas Besonderes sein, das war mir klar. Denn es war der Ort, der Lyall und mich wieder zusammengeführt hatte.

  »Was hast du jetzt eigentlich vor?« Ich schob meine Hand in seine und sah ihn an.

  »Keine Ahnung. Erst mal machen wir unseren Urlaub, und dann suche ich mir einen Job in London, schätze ich. Oder ich mache noch einen Master. Vielleicht sogar in Innendesign, damit ich mit dir in den Seminaren hitzige Streitgespräche führen kann.«

  »Untersteh dich.« Ich hob den Zeigefinger. »Sonst verliere ich noch jedes Ansehen bei meinen Dozenten, weil man uns ständig irgendwo erwischt, wie wir uns wieder versöhnen. Am Ende schmeißen die mich noch raus.«

  »Okay, ich lasse dich in Ruhe studieren, ich verspreche es.« Er hob die Finger zum Schwur. »Aber im Ernst … ich lasse es auf mich zukommen. Ich habe gute Noten, bestimmt findet sich irgendwo ein Platz für mich.«

  Ich holte Luft. »Dann macht es dir nichts aus, dass alles, was du dir vorgestellt hast, jetzt keine Option mehr ist?«

  »Komisch ist es schon«, gab er zu. »Meine Mum und ich haben uns seit Jahren ausgemalt, welche Art Hotels wir bauen wollen, wenn ich erst im Team bin.« Er hob die Schultern. »Aber ganz ehrlich? Es ist auch ein gutes Gefühl, so frei zu sein. Ich kann machen, was ich will, und arbeiten, für wen ich will. Meine berufliche Zukunft war so klar vorgezeichnet, dass ich mir nie Gedanken darum gemacht habe, ob ich mit meinem Studium vielleicht etwas anderes machen möchte. Jetzt habe ich die Gelegenheit dazu.«

  Ich strich ihm über die Wange. »Und vorher fahren wir erst mal in den Urlaub. Bei den Schweden hast du eine Menge Zeit, dir zu überlegen, was du mit deiner Zukunft anfangen willst.«

  Lyall nickte. »Wer weiß, vielleicht gefällt es uns da oben so gut, dass wir gar nicht mehr zurückwollen.«

  Ich lehnte mich zurück und atmete aus. »Eigentlich ist es mir völlig egal, was wir tun«, antwortete ich. »Solange du bei mir bist.«

  Darauf bekam ich keine Antwort, sondern einen Kuss. Aber der war mir Antwort genug.

  In London gab es einen Notfall auf einem anderen Flug, der gerade angekommen war, deswegen mussten wir ganz am Ende des Terminals parken und hatten einen langen Weg bis zum Gepäckband. Lyall und ich waren mit die Letzten, die das Flugzeug verließen und durch die Schiebetüren ins Innere des Gebäudes gingen – und im Gegensatz zu den hektischen Geschäftsreisenden, die an uns vorbeieilten, ließen wir uns Zeit. Die Gänge waren ungewöhnlich leer, als wir in Richtung Gepäckausgabe liefen, und ich wunderte mich ein bisschen darüber, weil ich Heathrow nur als großes, lautes Chaos kannte, in dem ich noch nie so eine Ruhe erlebt hatte. War irgendetwas passiert? Eine Terrorwarnung oder so etwas?

  »Leer hier, oder?«, sprach Lyall aus, was ich dachte, und klang ebenso verwirrt, wie ich es war.

  »Ja, das dachte ich auch schon.« Ich nahm mein Handy hervor, aber ich hatte keine Nachricht bekommen, die mich warnte. Auch die News-App, die ich installiert hatte, meldete keine Katastrophen. »Vielleicht renovieren die nur«, mutmaßte ich mit einem Blick auf ein Gerüst, das vor einer Glasscheibe stand, einige leere Farbeimer daneben. »Es wird schon nichts sein. Sonst hätten die uns doch gar nicht erst landen lassen.«

  Lyall zeigte nach vorne. »Was machen die dann hier?«

  Eine Gruppe von uniformierten Polizisten kam in unsere Richtung, mit eiligem Schritt, zwei Typen in Zivil an ihrer Spitze. Wir traten zur Seite, um ihnen Platz zu machen und zu warten, bis sie vorbeigegangen waren. Aber dann wurden sie plötzlich langsamer, sahen uns an. Und wie in Zeitlupe wurde mir klar, die wollten nicht vorbei.

  Die wollten zu uns.

  Ich verspannte mich, eine fürchterliche Vorahnung in meinem Kopf, die ich weder greifen noch benennen konnte. Da nahm einer der Kerle in Zivil Lyall ins Visier, während ein anderer ihm etwas zuraunte, das ich nicht verstand, aber von seinen Lippen ablesen konnte.

  Das ist er.

  Der Typ im Mantel stoppte direkt vor Lyall und klappte einen Ausweis auf. »Inspector David Miller von Scotland Yard. Sind Sie Lyall Henderson?«

  »Ja«, antwortete er, und ich hörte das angespannte Zittern in seiner Stimme. »Das bin ich. Wie kann ich Ihnen helfen, Sir?«

  Der Polizist steckte den Ausweis weg und trat noch einen Schritt auf ihn zu.

  »Ich verhafte Sie wegen des Mordes an Adaline Warner. Sie haben das Recht, zu dem Vorwurf zu schweigen. Alles, was Sie sagen, kann jedoch vor Gericht gegen Sie verwendet werden.«

  »Was?!«, rief Lyall. Er war wie ich starr vor Schock, während die Bedeutung der Worte des Polizisten nur tröpfchenweise in mein Bewusstsein sickerten. Ich verhafte Sie wegen des Mordes an Adaline Warner. Mord. An Ada Warner. Das konnte nicht sein. Das war nur ein Missverständnis, ein dämlicher Streich, irgendwas Dummes. Lyall hatte Ada nicht getötet. Das hatte sie selbst getan und es war fast vier Jahre her. Was zur Hölle sollte das?

  Der Inspector trat hinter Lyall und zog Handschellen heraus, die er ihm um die Handgelenke legte. Das Klicken war schrecklich laut in der Stille. Als ich es hörte, erwachte ich endlich aus meiner Starre. »Lassen Sie ihn sofort los!«, fuhr ich diesen Miller an und trat auf ihn zu. »Er hat das nicht getan!« Der Inspector, der Lyall festhielt, ließ ihn bei meinem Vorstoß überrascht los, aber im nächsten Moment fasste mich jemand fest von hinten an den Schultern.

  »Bitte machen Sie keinen Ärger, Miss«, sagte eine tiefe Stimme und die Hände zogen mich von Lyall weg. »Sonst müssen wir Sie auch mitnehmen.«

  »Dann nehmen Sie mich mit!«, schrie ich ihn an. »Ich habe ebenso viel getan wie er – nämlich absolut gar nichts! Wie können Sie einfach hier auftauchen und ihn festnehmen?!« Ich war völlig außer mir, ich spürte, wie ich die Kontrolle verlor. Aber es war mir egal. Ich musste das verhindern.

  »Es liegt ein hinreichender Tatverdacht vor«, sagte der Inspector nur, ich hörte ihm jedoch nicht zu, ich sah nur Lyall, der mich anschaute, als würde er fürchten, ich glaubte das Gleiche wie die.

  »Bitte, Kenzie.« Er sah mich flehend an. »Du weißt, dass ich das nicht getan habe.«

  »Natürlich weiß ich das!« Ich machte mich los und umarmte ihn, spürte, wie sein ganzer Körper steinhart vor Anspannung war. »Ich kümmere mich darum, okay? Es ist nur irgendein dummes Missverständnis. Ich rufe Finlay an, deine Mum … wir kriegen das hin, hörst du? Wir kriegen das hin.«

  Er nickte, seine Augen waren trotzdem voller Panik. Ich wollte sie ihm nehmen, aber ich konnte es nicht. Ich konnte gar nichts tun.

  »Abführen«, befahl Miller kühl.

  Ich konnte nur dastehen und zusehen, während sie Lyall in ihre Mitte nahmen und wegführten, weg von mir, weg von dem, was wir als unsere Zukunft geplant hatten. Sie verschwanden einfach mit dem Mann, den ich liebte, brachten ihn fort, und ich blieb zurück, stumm vor Schock und Angst.

  Vollkommen allein.

  Vollkommen hilflos.

  Ich hatte mich noch nie so verloren gefühlt wie in diesem Moment.

  Dank

  Hier sind wir wieder, nur zwei Monate nach dem letzten Mal – ich hoffe, ihr seid mich noch nicht leid. Diesmal ging es für Kenzie und Lyall in
den sonnigen Süden, vielleicht gar keine schlechte Idee, wo doch Dezember ist, wenn dieses Buch erscheint, und wir vermutlich alle frieren. Ich wünsche mir, dass es euch auch diesmal gefallen hat und ihr euch zusammen mit mir auf den finalen Band freut, in dem es für Lyall und Kenzie buchstäblich um alles geht.

  Zunächst danke ich meiner Lektorin Stefanie Hester, die sich quasi aus dem Nichts in dieses Projekt eingefuchst und dabei großartige Arbeit geleistet hat. Mit niemandem diskutiere ich lieber über die Bösartigkeit von Großmüttern oder die Eindeutigkeit von Gefühlen. Ich wäre sogar bereit, Finlay mit dir zu teilen – und das will echt was heißen.

  Vielen Dank an all diejenigen aus dem cbj Verlag, die das Abenteuer New Adult mit mir gewagt und Lyall und Kenzie ihr Vertrauen geschenkt haben. Ganz besonders danke ich Vertriebskönigin Christina Wätjen, die mit vollem Einsatz und unter den in diesem Jahr widrigen Bedingungen dafür gesorgt hat, dass Don’t LOVE Me so viele LeserInnen erreichen konnte.

  Gerlinde Moorkamp von der Agentur Silke Weniger: Auch wenn du jetzt wieder viele Neuanfragen bekommen wirst, ich werde nicht müde, zu erwähnen, wie unglaublich du bist. Gerade in diesem Jahr musstest du nicht nur einmal für mich in die Schlacht ziehen und hast jede Einzelne davon mit deiner einmaligen Mischung aus Beharrlichkeit und Besonnenheit gewonnen. Vielen, vielen Dank dafür.

  Gar nicht genug danken kann ich dir, Kira, für den kreativen Austausch, das gemeinsame Blödfinden von Sachen, für Tipps zur Auswahl der richtigen Handtücher und jeden medizinischen Rat. Ohne deine Sprachnachrichten wäre meine Welt ein schlechterer Ort – und meine Arbeitstage deutlich einsamer. Wie praktisch für mich, dass du auch noch wahnsinnig tolle Bücher schreibst, die ich vor allen anderen lesen darf.

  Beril, my dear, so nette Menschen wie dich findet man wirklich selten auf der Welt – und dann sind sie mit Sicherheit nicht so erstklassige Testleserinnen. Danke für deine hilfreichen Anmerkungen, die du immer in so viel Wohlwollen verpackst, dass sie nicht einmal mich als diplomierte Perfektionistin schmerzen. Und natürlich für dein Zitat, das hinten auf diesem Buch steht.

 

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