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Collected Works of Martin Luther

Page 310

by Martin Luther


  7 VND diese tage sol man halten im monden Adar / auff den vierzehenden vnd funffzehenden tag / desselben monden / in allen freuden / vnd mit hohem vleis / wenn das Volck zusamen kompt / Vnd sol ewiglich also gehalten werden im volck Jsrael. - Ende der Stücke in Esther.

  Historia von der Susanna vnd Daniel

  Capitel 1

  ES WAR EIN Man zu Babylon / mit namen Joiakim /

  2 der hatte ein Weib / die hies Susanna / eine tochter Helkia / die war seer schöne vnd dazu gottfürchtig /

  3 Denn sie hatte frome Eltern / die sie vnterweiset hatten nach dem gesetz Mose.

  4 Vnd jr man Joiakim war seer reich / vnd hatte einen schönen Garten an seinem hause. Vnd die Jüden kamen stets bey jm zusamen / weil er der furnemeste Man war vnter jnen allen.

  5 ES worden aber im selbigen jar zween Eltesten aus dem volck zu Richtern gesetzt / das waren solche Leute von welchen der HERR gesagt hatte / Jre Richter vben alle bosheit zu Babylon /

  6 Die selbigen kamen teglich zu Joiakim / vnd wer eine Sache hatte / muste daselbs fur sie komen.

  7 VND wenn das Volck hinweg war / vmb den mittag / pflegt die Susanna in jres Mans garten zu gehen.

  8 Vnd da sie die Eltesten sahen teglich darein gehen / wurden sie gegen jr entzünd mit böser lust /

  9 vnd wurden drüber zu Narren / vnd worffen die augen so gar auff sie / Das sie nicht kondten gen Himel sehen / vnd gedachten weder an Gottes wort noch straffe.

  10 SJe waren aber beide zu gleich gegen jr entbrand /

  11 vnd schemets sich einer dem andern zu offenbaren / vnd jglicher hette gern mit jr gebulet /

  12 Vnd warteten teglich mit vleis auff sie / das sie sie nur sehen möchten. Es sprach aber einer zum andern /

  13 Ey las vns heim gehen / Denn es ist nu zeit essens.

  14 Vnd wenn sie von einander gegangen waren / keret darnach jglicher widerumb / vnd kamen zugleich wider zusamen. Da nu einer den andern fragte / Bekandten sie beide jre böse lust / Darnach wurden sie mit einander eins / darauff zu warten / wenn sie das Weib möchten allein finden.

  15 VNd da sie einen bequemen tag bestimpt hatten / auff sie zu lauren / Kam die Susanna mit den zwo Megden / wie jre gewonheit war in den garten sich zu wasschen / Denn es war seer heis.

  16 Vnd es war kein Mensch im Garten / on diese zween Eltesten / die sich heimlich versteckt hatten / vnd auff sie laureten.

  17 Vnd sie sprach zu jren Megden / Holet mir Balsam vnd Seiffen / vnd schliesset den Garten zu / das ich mich wassche.

  18 Vnd die Megde thaten wie sie befolhen hatte / vnd schlossen den Garten zu / vnd giengen hin aus zur hinder thür / das sie jr brechten / was sie haben wolt / Vnd wurden der Menner nicht gewar / denn sie hatten sich versteckt.

  19 DA nu die Megde hinaus waren / kamen die zween Eltesten erfur / vnd lieffen zu jr / vnd sprachen /

  20 Sihe der Garten ist zugeschlossen / vnd niemand sihet vns / vnd sind entbrand in deiner liebe / Darumb so thu vnsern willen.

  21 Wiltu aber nicht / So wöllen wir auff dich bekennen / Das wir einen jungen Gesellen allein bey dir funden haben / vnd das du deine Megde darumb habst hinaus geschickt.

  22 DA erseuffzet Susanna / vnd sprach / Ah wie bin ich in so grossen engsten / Denn wo ich solchs thu / So bin ich des tods / Thu ichs aber nicht / so kome ich nicht aus ewren henden.

  23 Doch wil ich lieber vnschüldig in der Menschen hende komen / denn wider den HERRN sündigen.

  24 Vnd fieng an laut zu schreien / Aber die Eltesten schrien auch vber sie /

  25 Vnd der eine lieff hin zu der thür des Garten / vnd that sie auff.

  26 Da nu das Gesinde solch geschrey hörete / lieffen sie her aus in Garten zur hinder thür / zu sehen was jr widerfaren were.

  27 Vnd die Eltesten fiengen an von jr zu sagen / Das sich die knechte jrent halben schemeten / Denn des gleichen war zuuor nie von Susanna gehöret worden.

  28 VNd des andern tages / da das Volck in Joiakim jres Mannes hause zusamen kame / Da kamen auch die zween Eltesten / vol falscher list wider Susanna / das sie jr zum Tod hülffen /

  29 Vnd sprachen zu allem Volck / Schickt hin / vnd lasset Susanna / die tochter Helkie / Joiakims weib / her holen.

  30 Vnd da sie gefoddert war / kam sie mit jren Eltern vnd Kindern / vnd jrer gantzen Freundschafft.

  31 Sie war aber seer zart vnd schöne /

  32 Darumb hiessen diese Böswicht jr den Schleier wegreissen / damit sie verhüllet war / auff das sie sich ergetzten an jrer schönheit /

  33 Vnd alle die bey jr stunden / vnd die sie kenneten / weineten vmb sie.

  34 VNd die zween Eltesten tratten auff mitten vnter dem Volck / vnd legten die hende auff jr Heubt /

  35 Sie aber weinete / vnd hub die augen auff gen Himel / Denn jr hertz hatte ein vertrawen zu dem HERRN.

  36 Vnd die Eltesten fiengen an vnd sprachen / Da wir beide allein in dem Garten vmbher giengen / kam sie hinein mit zwo Megden / vnd schlos den Garten zu / vnd schickte die megde von jr /

  37 Da kam ein junger Gesel zu jr / der sich versteckt hatte / vnd legt sich zu jr.

  38 Da wir aber in einem winckel im Garten solche schande sahen / lieffen wir eilend hin zu / vnd funden sie bey einander /

  39 Aber des Gesellen kundten wir nicht mechtig werden / Denn er war vns zu starck / vnd sties die thür auff / vnd sprang dauon.

  40 Sie aber ergriffen wir / vnd fragten / Wer der junge Gesel were? Aber sie wolt es vns nicht sagen / Solchs zeugen wir.

  41 VNd das Volck gleubte den zween / als Richtern vnd Obersten im Volck / vnd verurteileten die Susanna zum tode.

  42 Sie aber schrey mit lauter stimme vnd sprach / HERR ewiger Gott / der du kennest alle heimligkeit / vnd weissest alle ding zuuor / ehe sie geschehen /

  43 Du weissest / das diese falsch Zeugnis wider mich gegeben haben. Vnd nu sihe / Jch mus sterben / so ich doch solchs vnschüldig bin / das sie böslich vber mich gelugen haben /

  44 Vnd Gott erhöret jr ruffen.

  45 Vnd da man sie hin zum tode füret / erwecket Gott den Geist eines jungen Knabens / der hies Daniel / Der fieng an laut zu ruffen /

  46 Jch wil vnschüldig sein an diesem blut.

  47 Vnd alles Volck wendet sich vmb zu jm / vnd fraget jn / Was er mit solchen worten meinete?

  48 Er aber trat vnter sie / vnd sprach / Seid jr von Jsrael / solche Narren / das jr eine tochter Jsrael verdampt / ehe jr die Sache erforschet vnd gewis werdet?

  49 Keret wider vmb fürs Gericht / Denn diese haben falsch Zeugnis wider sie geredt /

  50 Vnd alles Volck keret eilend wider vmb. VND die Eltesten sprachen zu Daniel / Setze dich her zu vns / vnd berichte vns / weil dich Gott zu solchem Richterampt foddert.

  51 Vnd Daniel sprach zu jnen / Thut sie von einander / so wil ich jglichen sonderlich verhören.

  52 Vnd da sie von einander gethan waren / foddert er den einen / vnd sprach zu jm / Du böser alter Schalck / jtzt treffen dich deine sünde / die du vor hin getrieben hast /

  53 da du vnrecht Vrteil sprachest / vnd die Vnschüldigen verdamptest / Aber die Schüldigen los sprachest. So doch der HERR geboten hat / Du solt die Fromen vnd vnschüldigen nicht tödten.

  54 Hastu nu diese gesehen / so sage an / Vnter welchem Bawm hastu sie bey einander funden? Er aber antwortet / vnter einer Linden.

  55 Da sprach Daniel / O recht / Der Engel des HERRN wird dich finden / vnd zuscheitern / Denn mit deiner lügen bringestu dich selbs vmb dein Leben.

  56 VND da dieser hinweg war / Hies er den andern auch fur sich komen / vnd sprach zu jm / Du Canaans art / vnd nicht Juda / Die schöne hat dich bethöret / vnd die böse lust hat dein hertz verkeret.

  57 Also habt jr den töchtern Jsrael mit gefaren / vnd sie haben aus furcht müssen ewren willen thun / Aber diese tochter Juda / hat nicht in ewr bosheit gewilliget.

  58 Nu sage an / Vnter welchem baum hastu sie bey einander ergriffen? Er aber antwortet / Vnter einer Eichen.

  59 Da sprach Daniel / O recht / Der Engel des HERRN wird dich zeichen / vnd wird dich zurhawen / Denn mit deiner lügen bringestu dich selbs vmb dein leben.

&
nbsp; 60 DA fieng alles Volck an mit Lauter stim zu ruffen / vnd preiseten Gott / Der da hilffet denen / so auff jn hoffen vnd vertrawen.

  61 Vnd tratten auff wider die zween Eltesten / weil sie Daniel aus jren eigen worten vberweiset hatte / das sie falsche Zeugen weren /

  62 Vnd thaten jnen nach dem gesetz Mose / wie sie sich an jrem Nehesten verschuldet hatten / vnd tödteten sie. Also ward des selben tages das vnschüldig blut errettet.

  63 Aber Helkia sampt seinem Weibe / lobten Gott vmb Susanna jre Tochter / mit Joiakim jrem Man vnd der gantzen Freundschafft / das nichts vnehrlichs an jr erfunden ward.

  64 Vnd Daniel ward gros fur dem Volck / von dem tage an / vnd hernach fur vnd fur.

  Von dem Bel zu Babel.

  Capitel 2

  NACH DEM TOD Astyagis / kam das Königreich an Cyrum aus Persia / Vnd Daniel war stets vmb den König / vnd ehrlicher gehalten / denn alle Freunde des Königes.

  2 NV hatten die zu Babylon einen Abgott / der hies Bel / Dem muste man teglich opffern zwelff malter Weitzen / vnd vierzig Schafe / vnd drey eimer Weins.

  3 Vnd der König dienet dem Abgott selbs / vnd gieng teglich hin ab den selben anzubeten / Aber Daniel betet seinen Gott an.

  4 VND der König sprach zu jm / Warumb betestu nicht auch den Bel an? Er aber sprach / Jch diene nicht den Götzen / die mit henden gemacht sind / Sondern dem lebendigen Gott / der Himel vnd Erden gemacht hat / vnd ein HERR ist vber alles was da lebet.

  5 Da sprach der König zu jm / Heltestu denn den Bel nicht fur einen lebendigen Gott? Sihestu nicht wie viel er teglich isset vnd trincket?

  6 Aber Daniel lachet vnd sprach / Herr König / las dich nicht verfüren / Denn dieser Bel ist inwendig nichts denn leimen / vnd auswendig eherne / vnd hat noch nie nichts gessen.

  7 DA ward der König zornig / vnd lies allen seinen Priestern ruffen / vnd sprach zu jnen / Werdet jr mir nicht sagen / wer dis Opffer verzeret / so müsset jr sterben.

  8 Könnet jr aber beweisen / das der Bel solchs verzere / So mus Daniel sterben / Denn er hat den Bel gelestert. Vnd Daniel sprach / Ja Herr könig / es geschehe also / wie du geredt hast.

  9 ES waren aber jr siebenzig Priester des Bel / on jre Weiber vnd Kinder / Vnd der König gieng mit Daniel in den Tempel des Bel.

  10 Da sprachen die Priester desselben / Sihe / wir wöllen hinaus gehen / vnd du Herr könig solt die Speise vnd den Tranck selbs dar setzen / vnd die Thür nach dir zuschliessen vnd mit deinem eigen Ringe versiegeln.

  11 Vnd wenn du morgens früe wider komest / vnd findest / das der Bel nicht alles verzeret habe / So wöllen wir gerne sterben / Oder Daniel mus getödtet werden / der solchs auff vns gelogen hat.

  12 Sie verliessen sich aber darauff / das sie hatten einen heimlichen Gang vnter dem Tisch gemacht / durch den selben giengen sie alle zeit hinein / vnd verzereten was da war.

  13 DA nu die Priester hinaus waren / lies der König dem Bel die Speise fürsetzen / Aber Daniel befalh seinen knechten / das sie Asschen holeten / vnd lies die selbige strewen durch den gantzen Tempel / fur dem Könige. Darnach giengen sie hinaus / vnd schlossen die Thür zu / vnd versiegelten sie mit des Königes ringe / vnd giengen dauon.

  14 DJe Priester aber giengen des nachts hinein / nach jrer gewonheit / mit jren Weibern vnd Kindern / frassen vnd soffen alles was da war.

  15 Vnd des morgens seer früe / war der König auff vnd Daniel mit jm.

  16 Vnd der König sprach / Jst das Siegel vnuerseert?

  17 Er aber antwortet / Ja Herr könig. Vnd so bald die thür auffgethan war / sahe der König auff den Tissch / vnd rieff mit lauter stim / Bel / Du bist ein grosser Gott / vnd ist nicht betrug mit dir.

  18 Aber Daniel lachet / vnd hielt den König / das er nicht hinein gieng / vnd sprach / Sihe / auff den boden / vnd merck / wes sind diese fustapffen.

  19 Der König sprach / Jch sehe wol fustapffen Menner vnd Weiber vnd Kinder.

  20 Da ward der König zornig / vnd lies die Priester fahen mit jren Weibern vnd Kindern / Vnd sie musten jm zeigen die heimlichen Genge / dadurch sie waren aus vnd eingegangen / vnd verzeret hatten was auff dem Tisch war.

  21 Vnd der König lies sie tödten / Vnd gab Daniel den Bel in seine gewalt / Derselb zustöret jn vnd seinen Tempel.

  Vom Drachen zu Babel.

  22 ES WAR auch ein grosser Drach daselbs / den die zu Babel anbeteten.

  23 Vnd der König sprach zu Daniel / Wie / wiltu von dem auch sagen / das er nichts denn ein eherner Götze sey? Sihe er lebet ja / Denn er isset vnd trincket / Vnd kanst nicht sagen / das er nicht ein lebendiger Gott sey / Darumb so bete jn an.

  24 Aber Daniel antwortet / Jch wil den HERRN meinen Gott anbeten / Denn der selbige ist der lebendige Gott.

  25 Du aber Herr könig / erleube mir / so wil ich diesen Drachen vmbbringen / on einig schwert oder stangen. Vnd der König sprach / Ja / es sey dir erleubt.

  26 Da nam Daniel pech / fettes vnd har / vnd kochet es vnter einander / vnd macht Küchlin daraus / vnd warffs dem Drachen ins maul / Vnd der Drache barst dauon mitten entzwey. Vnd Daniel sprach / Sihe / das sind ewr Götter.

  27 DA nu die zu Babel solchs höreten / verdros sie es seer / vnd machten eine Auffrhur wider den König / vnd sprachen. Vnser König ist ein Jüde worden / Denn er hat den Bel zurstöret / vnd den Drachen getödtet / vnd die Priester vmbbracht.

  28 Vnd sie tratten fur den König / vnd sprachen / Gib vns den Daniel her / Wo nicht / So wöllen wir dich vnd dein gantzes haus vmbbringen.

  29 Da nu der König sahe das sie mit gewalt auff jn drungen / muste er jnen den Daniel vbergeben.

  30 Vnd sie worffen jn zun Lewen in den Graben / darin lag er sechs tage lang.

  31 VNd es waren sieben Lewen im Graben / den gab man teglich zween Menschen / vnd zwey Schaf. Aber diese tage gab man jnen nichts / auff das sie Daniel fressen solten.

  32 ES war aber ein Prophet Habacuc in Judea / der hatte einen Brey gekocht / vnd Brot eingebrocket in eine tieffe Schüssel / vnd gieng damit auffs feld / das ers den Schnittern brechte.

  33 Vnd der Engel des HERRN sprach zu Habacuc / Du must das Essen das du tregst / dem Daniel bringen gen Babel / in der Lewengraben.

  34 Vnd Habacuc antwortet / HERR / Jch hab die stad Babel nie gesehen / vnd weis nicht wo der Graben ist.

  35 DA fasset jn her Engel oben bey dem Schopff / vnd füret jn wie ein starcker wind gen Babel an den Graben.

  36 Vnd Habacuc rüffet / vnd sprach / Daniel / Daniel / Nim hin das essen / das dir Gott gesand hat.

  37 Vnd Daniel sprach / HERR Gott / du gedenckest ja noch an mich / vnd verlessest die nicht / die dich anruffen / vnd dich lieben.

  38 Vnd er stund auff / vnd ass. Aber der Engel Gottes bracht Habacuc von stund an wider an seinen Ort.

  39 VND der König kam am siebenden tage / Daniel zu klagen. Vnd da er zum Graben kam / vnd hinein schawet / sihe / da sas Daniel mitten vnter den Lewen.

  40 Vnd der König rieff laut / vnd sprach / O HERR / du Gott Daniels / Du bist ein grosser Gott / vnd ist sonst kein Gott / denn du.

  41 Vnd er lies jn aus dem Graben nemen. Aber die andern / so jm zum tode wolten bracht haben / lies er in den Graben werffen / Vnd worden so bald fur seinen augen von den Lewen verschlungen.

  Das Gebet Asarie: Dani. iij. - Aus dem Griechischen.

  Capitel 3

  VND ASSARIA STUND mitten im glüenden Ofen / vnd that seinen Mund auff / betet vnd sprach.

  2 GElobt seiestu HERR / der Gott vnser Veter / vnd dein Name müsse gepreiset vnd geehret werden ewiglich.

  3 Denn du bist Gerecht in allem das du vns gethan hast / Alle deine Wercke sind rechtschaffen / vnd was du thust / das ist recht / vnd alle deine Gerichte / sind vnstrefflich.

  4 Du thust vns recht / das du vns gestraffet hast / mit solcher straffe / die du vber vns hast gehen lassen / vnd vber Jerusalem die heilige Stad vnser Veter / Ja du thust recht vnd wol daran / vmb vnser sünde willen.

  5 DEnn wir haben gesündigt vnd vbel gethan / Damit das wir von dir gewichen sind / vnd allenthalben wider dich gethan haben /

  6 Vnd deinen Geboten nicht gehorchet noch jr g
eachtet / das wir darnach theten / wie du vns befolhen hast / auff das es vns wolgienge.

  7 Darumb hastu recht gethan / das du solches alles vber vns hast gehen lassen /

  8 vnd vns gegeben in die hende vnser Feinde der gottlosen bösen Leute / vnd dem vngerechten grausamsten Könige auff Erden.

  9 VND wir thüren vnsern mund nicht auffthun / so sind wir zu schanden vnd zu spot worden fur deinen Knechten / vnd fur allen die dich fürchten.

  10 Aber doch verstosse vns nicht gar / vmb deines heiligen Namens willen / vnd verwirff deinen Bund nicht /

  11 vnd nim deine Barmhertzigkeit nicht von vns / vmb Abrahams deines geliebten Freunds willen / vnd deines knechts Jsaac vnd Jsrael deines Heiligen /

  12 welchen du verheissen hast / jren Samen zu mehren / wie die Stern am Himel / vnd wie den sand am Meer.

  13 DEnn wir sind geringer worden / denn alle Heiden / vnd sind jtzt die verachtesten auff Erden / vmb vnser sünden willen /

  14 das wir nu keinen Fürsten / Propheten noch Lerer mehr haben / vnd weder Brandopffer noch teglich Opffer / noch Speisopffer / noch Reuchwerg / Vnd haben keine Stete / da wir fur dir opffern / vnd gnade finden möchten.

  15 Sondern mit betrübtem hertzen vnd zurschlagenem Geist komen wir fur dich /

  16 als brechten wir Brandopffer von Widdern vnd Rindern / vnd viel tausent fetter Schafe. Also woltestu vnser opffer heuten fur dir gelten vnd angenem sein lassen / Denn du lessest nicht zu schanden werden / die so auff dich hoffen.

  17 ALso komen wir nu mit gantzem hertzen / vnd suchen dein Angesicht mit furcht.

  18 Darumb las vns nicht zu schanden werden / Sondern thu vns HERR nach deiner Gnade / vnd nach deiner grossen Barmhertzigkeit /

  19 vnd errette vns nach deinen Wunderthaten / vnd gib deinem Namen die Ehre /

  20 Das sich schemen müssen alle / die deinen Knechten leid thun / vnd zuschanden werden fur deiner grossen macht vnd gewalt / das jre macht zurstöret werde /

 

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