Book Read Free

Collected Works of Martin Luther

Page 318

by Martin Luther


  31 Vnd er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen / vnd sie werden samlen seine Ausserweleten von den vier Winden / von einem ende des Himels zu dem andern. Luc. 21.

  32 AN dem Feigenbaum lernet ein Gleichnis / Wenn sein zweig itzt safftig wird / vnd bletter gewinnet / So wisset jr / das der Somer nahe ist.

  33 Also auch / wenn jr das alles sehet / so wisset / das es nahe fur der thür ist.

  34 Warlich / Jch sage euch / Dis Geschlecht wird nicht vergehen / bis das dieses alles geschehe.

  35 Himel vnd Erden werden vergehen / Aber meine Wort werden nicht vergehen. Mar. 13; Luc. 21.

  36 VOn dem Tage aber / vnd von der Stund weis niemand / auch die Engel nicht im Himel / Sondern allein mein Vater.

  37 Gleich aber wie es zu der zeit Noe war / Also wird auch sein die zukunfft des menschen Sons.

  38 Denn gleich wie sie waren in den tagen / vor der Sindflut / Sie assen / sie truncken / freieten / vnd liessen sich freien / Bis an den tag / da Noe zu der Archen eingieng/

  39 vnd sie achtens nicht / Bis die Sindflut kam / vnd nam sie alle dahin. Also wird auch sein die Zukunfft des menschen Sons.

  40 Denn werden Zween auff dem felde sein / Einer wird angenomen / Vnd der ander wird verlassen werden.

  41 Zwo werden malen auff der müle / Eine wird angenomen / Vnd die ander wird verlassen werden. Luc. 17.

  42 DArumb wachet / Denn jr wisset nicht / welche stunde ewer HErr komen wird.

  43 Das solt jr aber wissen / Wenn ein Hausuater wüste / welche stunde der Dieb komen wolt / So würde er ja wachen / vnd nicht in sein haus brechen lassen.

  44 Darumb seid jr auch bereit / Denn des menschen Son wird komen zu einer stunde / da jr nicht meinet. Mar. 13; Luc. 12.

  45 WElcher ist aber nu ein trewer vnd kluger Knecht / den der Herr gesetzt hat vber sein Gesinde / das er jnen zu rechter zeit Speise gebe?

  46 Selig ist der Knecht / wenn sein Herr kompt / vnd findet jn also thun.

  47 Warlich ich sage euch / Er wird jn vber alle seine Güter setzen.

  48 SO aber jener / der böse Knecht / wird in seinem hertzen sagen / Mein Herr kompt noch lange nicht/

  49 Vnd fehet an zu schlahen seine Mitknechte / isset vnd trincket mit den Trunckenen.

  50 So wird der Herr des selben Knechts komen / an dem tage / des er sich nicht versihet / vnd zu der stunde / die er nicht meinet/

  51 vnd wird jn zuscheittern / Vnd wird jm seinen Lohn geben / mit den Heuchlern / Da wird sein heulen vnd zeenklappen.

  Capitel 25

  1 DENN WIRD das Himelreich gleich sein zehen Jungfrawen / die jre Lampen namen / vnd giengen aus dem Breutgam entgegen.

  2 Aber fünff vnter jnen waren töricht / vnd fünff waren klug.

  3 Die törichten namen jre Lampen / Aber sie namen nicht Ole mit sich.

  4 Die klugen aber namen Ole in jren gefessen sampt jren Lampen.

  5 Da nu der Breutgam verzog / worden sie alle schlefferig / vnd entschlieffen.

  6 ZVr Mitternacht aber ward ein geschrey / Sihe / der Breutgam kompt / gehet aus jm entgegen.

  7 Da stunden diese Jungfrawen alle auff / vnd schmückten jre Lampen.

  8 Die törichten aber sprachen zu den klugen / Gebt vns von ewrem Ole / Denn vnsere Lampen verlesschen.

  9 Da antworten die Klugen / vnd sprachen / Nicht also / auff das nicht vns vnd euch gebreche / Gehet aber hin zu den Kremern / vnd keuffet fur euch selbs.

  10 Vnd da sie hin giengen zukeuffen / kam der Breutgam / vnd welche bereit waren / giengen mit jm hin ein zur Hochzeit / Vnd die thür ward verschlossen.

  11 Zu letzt kamen auch die andern Jungfrawen / vnd sprachen / HErr / HErr / thu vns auff.

  12 Er antwortet aber / vnd sprach / Warlich ich sage euch / Jch kenne ewer nicht.

  13 Darumb wachet / Denn jr wisset weder tag noch stund in welcher des menschen Son komen wird.

  14 GLeich wie ein Mensch der vber land zog / ruffete seinen Knechten / vnd thet jnen seine güter ein/

  15 Vnd einem gab er fünff Centner / dem andern zween / dem dritten einen / Einem jedern nach seinem vermögen / vnd zog bald hinweg.

  16 Da gieng der hin / der fünff Centner empfangen hatte / vnd handelte mit den selbigen / vnd gewan andere fünff Centner.

  17 Desgleichen auch der zween Centner empfangen hatte / gewan auch zween andere.

  18 Der aber einen empfangen hatte / gieng hin / vnd machete eine Grube in die erden / vnd verbarg seines Herrn geld. Mar. 13; Luc. 19.

  19 VBer eine lange zeit / kam der Herr dieser Knechte / vnd hielt rechenschafft mit jnen.

  20 Da trat erzu / der fünff Centner empfangen hatte / vnd legete ander fünff Centner dar / vnd sprach / Herr / Du hast mir fünff Centner gethan / Sihe da / ich habe da mit andere fünff Centner gewonnen.

  21 Da sprach sein Herr zu jm / Ey du fromer vnd getrewer Knecht / Du bist vber wenigem getrew gewest / Jch wil dich vber viel setzen / Gehe ein zu deines Herrn freude.

  22 Da trat auch erzu / der zween Centner empfangen hatte / vnd sprach / Herr / Du hast mir zween Centner gethan / Sihe da / ich hab mit denselben zween ander gewonnen.

  23 Sein Herr sprach zu jm / Ey du fromer vnd getrewer Knecht / Du bist vber wenigem getrew gewesen / Jch wil dich vber viel setzen / Gehe ein zu deines Herrn freude.

  24 DA trat auch erzu / der einen Centner empfangen hatte / vnd sprach / Herr / Jch wuste / das du ein harter Man bist / Du schneittest / wo du nicht geseet hast / vnd samlest / da du nicht gestrawet hast/

  25 Vnd furchte mich / gieng hin / vnd verbarg deinen Centner in die erden / Sihe / da hastu das deine.

  26 Sein Herr aber antwortet / vnd sprach zu jm / Du Schalck vnd fauler Knecht / wustestu das ich schneitte / da ich nicht geseet habe / vnd samle / da ich nicht gestrawet habe/

  27 So soltestu mein geld zu den Wechslern gethan haben / vnd wenn ich komen were / hette ich das meine zu mir genomen mit wucher.

  28 Darumb nemet von jm den Centner / vnd gebets dem / der zehen Centner hat.

  29 Denn wer da hat / dem wird gegeben werden / vnd wird die fülle haben / Wer aber nicht hat / Dem wird auch das er hat genomen werden.

  30 Vnd den vnnützen Knecht werfft in die finsternis hin aus / Da wird sein heulen vnd zeenklappen.

  31 WEnn aber des menschen son komen wird / in seiner Herrligkeit / vnd alle heilige Engel mit jm / Denn wird er sitzen auff dem stuel seiner Herrligkeit/

  32 vnd werden fur jm alle Völcker versamlet werden / Vnd er wird sie von einander scheiden / gleich als ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet/

  33 vnd wird die Schafe zu seiner Rechten stellen / vnd die Böcke zur Lincken.

  34 Da wird denn der König sagen zu denen zu seiner Rechten / Kompt her jr gesegneten meines Vaters / ererbet das Reich / das euch bereitet ist von anbegin der welt.

  35 Denn ich bin Hungerig gewesen / vnd jr habt mich gespeiset. Jch bin Durstig gewesen / vnd jr habt mich getrencket. Jch bin ein Gast gewesen / vnd jr habt mich beherberget.

  36 Jch bin Nacket gewesen / vnd jr habt micht bekleidet. Jch bin Kranck gewesen / vnd jr habt mich besucht. Jch bin Gefangen gewesen / vnd jr seid zu mir komen. Su; Mar. 4; Luc. 19.

  37 DEnn werden jm die Gerechten antworten / vnd sagen / HErr / Wenn haben wir dich hungerig gesehen / vnd haben dich gespeiset? Oder durstig / vnd haben dich getrenckt?

  38 Wenn haben wir dich einen Gast gesehen / vnd beherberget? Oder nacket / vnd haben dich bekleidet?

  39 Wenn haben wir dich kranck oder gefangen gesehen / vnd sind zu dir komen?

  40 Vnd der König wird antworten / vnd sagen zu jnen / Warlich ich sage euch / Was jr gethan habt einem vnter diesen meinen geringsten Brüdern / Das habt jr mir gethan.

  41 DEnn wird er auch sagen zu denen zur Lincken / Gehet hin von mir / jr Verfluchten / in das ewige Fewr / das bereitet ist dem Teufel vnd seinen Engeln.

  42 Jch bin Hungerig gewesen / Vnd jr habt mich nicht gespeiset. Jch bin Durstig gewesen / vnd jr habt mich nicht getrencket.

  43 Jch bin ein Gast gewesen / vnd jr habt mich nicht beherberget. Jch bin Nacket gewesen / vnd jr habt mich nicht be
kleidet. Jch bin Kranck vnd Gefangen gewesen / vnd jr habt mich nicht besucht.

  44 DA werden sie jm auch antworten vnd sagen / HErr / Wenn haben wir dich gesehen / hungerig / oder durstig / oder einen gast / oder nacket / oder kranck oder gefangen / Vnd haben dir nicht gedienet?

  45 Denn wird er jnen antworten / vnd sagen / Warlich ich sage euch / Was jr nicht gethan habt einem vnter diesen Geringsten / das habt jr mir auch nicht gethan.

  46 Vnd sie werden in die ewige Pein gehen / Aber die Gerechten in das ewige Leben.

  Capitel 26

  1 VND ES begab sich / da Jhesus alle diese Rede volendet hatte / sprach er zu seinen Jüngern/

  2 Jr wisset / das nach zween tagen Ostern wird / Vnd des menschen Son wird vberantwortet werden / das er gecreutziget werde. Mar. 14; Luc. 22.

  3 DA versamleten sich die Hohenpriester vnd Schrifftgelerten / vnd die Eltesten im volck / in den Pallast des Hohenpriesters / der da hies Caiphas/

  4 vnd hielten rat / wie sie Jhesum mit listen griffen vnd tödten.

  5 Sie sprachen aber / Ja nicht auff das Fest / auff das nicht ein Auffrhur werde im Volck. Joh. 12.

  6 DA nu Jhesus war zu Bethanien / im hause Simonis des Aussetzigen/

  7 trat zu jm ein Weib / das hatte ein glas mit köstlichem Wasser / vnd gos es auff sein Heubt / da er zu tisch sass.

  8 Da das seine Jünger sahen / wurden sie vnwillig / vnd sprachen / Wo zu dienet dieser vnrat?

  9 Dieses wasser hette mocht tewr verkaufft / vnd den Armen gegeben werden.

  10 Da das Jhesus merckte / sprach er zu jnen / Was bekümmert jr das weib? Sie hat ein gut werck an mir gethan/

  11 Jr habt alle zeit Armen bey euch / Mich aber habt jr nicht alle zeit.

  12 Das sie dis wasser hat auff meinen Leib gegossen / hat sie gethan / das man mich begraben wird.

  13 Warlich / Jch sage euch / Wo dis Euangelium geprediget wird in der gantzen Welt / da wird man auch sagen zu jrem Gedechtnis / was sie gethan hat.

  14 DA gieng hin der Zwelffen einer / mit namen Judas Jscharioth / zu den Hohenpriestern/

  15 vnd sprach / Was wolt jr mir geben / Jch wil jn euch verrhaten? Vnd sie boten jm dreissig Silberling.

  16 Vnd von dem an / suchet er gelegenheit / das er jn verrhiete. Mar. 14; Luc. 22.

  17 ABer am ersten tage der süssenbrot / tratten die Jünger zu Jhesu / vnd sprachen zu jm / Wo wiltu / das wir dir bereiten das Osterlamb zu essen?

  18 Er sprach / Gehet hin in die Stad / zu einem / vnd sprecht zu jm / Der Meister lesst dir sagen / meine zeit ist hie / ich wil bey dir die Ostern halten / mit meinen Jüngern.

  19 Vnd die Jünger thaten / wie jnen Jhesus befolhen hatte / vnd bereiteten das Osterlamb.

  20 VND am abend satzte er sich zu tisch mit den Zwelffen.

  21 Vnd da sie assen / sprach er / Warlich ich sage euch / Einer vnter euch wird mich verrhaten.

  22 Vnd sie wurden seer betrübt / vnd huben an / ein jglicher vnter jnen / vnd sagten zu jm / HErr / bin ichs?

  23 Er antwortet / vnd sprach / Der mit der hand mit mir in die Schüssel tauchet / der wird mich verrhaten.

  24 Des menschen Son gehet zwar da hin / wie von jm geschrieben stehet / Doch weh dem Menschen / durch welchen des menschen Son verrahten wird / Es were jm besser / das der selbige Mensch noch nie geborn were.

  25 Da antwortet Judas / der jn verrhiet / vnd sprach / Bin ichs Rabbi? Er sprach zu jm / Du sagests.

  26 DA sie aber assen / Nam Jhesus das Brot / dancket / vnd brachs vnd gabs den Jüngern / vnd sprach / Nemet / esset / Das ist mein Leib.

  27 Vnd er nam den Kelch / vnd dancket / gab jnen den / vnd sprach / Trincket alle draus/

  28 Das ist mein Blut des newen Testaments / welchs vergossen wird fur viel / zur vergebung der sünden.

  29 Jch sage euch / Jch werde von nu an nicht mehr von diesem gewechs des weinstocks trincken / bis an den tag / da ichs newe trincken werde mit euch in meines Vaters Reich. Mar. 14; Luc. 22; 1. Cor. 11.

  30 VND da sie den lobgesang gesprochen hatten / giengen sie hinaus an den Oleberg.

  31 Da sprach Jhesus zu jnen / Jn dieser nacht werdet jr euch alle ergern an mir. Denn es stehet geschrieben / Jch werde den Hirten schlahen / Vnd die Schafe der herde werden sich zerstrewen.

  32 Wenn ich aber aufferstehe / wil ich fur euch hin gehen in Galileam.

  33 Petrus aber antwortet / vnd sprach zu jm / Wenn sie auch alle sich an dir ergerten / So wil ich doch mich nimer mehr ergern.

  34 Jhesus sprach zu jm / Warlich ich sage dir / Jn dieser nacht / ehe der Hane krehet / wirstu mich drey mal verleugnen.

  35 Petrus sprach zu jm / Vnd wenn ich mit dir sterben müste / So wil ich dich nicht verleugnen. Des gleichen sagten auch alle Jünger. Zach. 13.

  36 DA kam Jhesus mit jnen / zu eim Hofe / der hies Gethsemane / vnd sprach zu seinen Jüngern / Setzet euch hie / bis das ich dort hin gehe / vnd bete.

  37 Vnd nam zu sich Petrum / vnd die zween söne Zebedei / Vnd fieng an zu trawren vnd zu zagen.

  38 Da sprach Jhesus zu jnen / Meine Seele ist betrübet bis an den Tod / Bleibet hie / vnd wachet mit mir.

  39 Vnd gieng hin ein wenig / fiel nider auff sein Angesichte / vnd betet / vnd sprach / Mein Vater / Jsts müglich / so gehe dieser Kelch von Mir / Doch nicht wie Jch wil / sondern wie Du wilt/

  40 Vnd er kam zu seinen Jüngern / vnd fand sie schlaffend / vnd sprach zu Petro. Könnet jr denn nicht eine stunde mit mir wachen?

  41 Wachet vnd betet / Das jr nicht in anfechtung fallet. Der Geist ist willig / Aber das Fleisch ist schwach.

  42 ZVm andern mal gieng er aber hin / betet / vnd sprach / Mein Vater / Jsts nicht müglich / das dieser Kelch von mir gehe / Jch trincke jn denn / so geschehe dein wille.

  43 Vnd er kam vnd fand sie aber schlaffend / Vnd jre augen waren vol schlaffs.

  44 Vnd er lies sie / vnd gieng aber mal hin / vnd betet zum dritten mal vnd redet die selbigen wort.

  45 Da kam er zu seinen Jüngern / vnd sprach zu jnen / Ah wolt jr nu schlaffen vnd rugen? Sihe / die stunde ist hie / das des menschen Son in der Sünder hende vberantwortet wird.

  46 Stehet auff / lasst vns gehen / Sihe / er ist da / der mich verrhet.

  47 VND als er noch redet / Sihe / da kam Judas der Zwelffen einer / vnd mit jm eine grosse Schar / mit Schwerten vnd mit Stangen / von den Hohenpriestern vnd Eltesten des Volcks.

  48 Vnd der Verrheter hatte jnen ein Zeichen gegeben / vnd gesagt / Welchen ich küssen werde / der ists / den greiffet.

  49 Vnd als bald trat er zu Jhesu / vnd sprach / Gegrüsset seistu Rabbi / vnd küsset jn.

  50 Jhesus aber sprach zu jm / Mein Freund / Warumb bistu komen? Da tratten sie hin zu / vnd legten die hende an Jhesum / vnd griffen jn. Mar. 14; Luc. 22; Joh. 18.

  51 VND sihe / Einer aus denen / die mit Jhesu waren / recket die hand aus / vnd zoch sein Schwert aus / vnd schlug des Hohenpriesters Knecht / vnd hieb jm ein Ohr ab.

  52 Da sprach Jhesus zu jm / Stecke dein Schwert an seinen ort / Denn wer das Schwert nimpt / Der sol durchs Schwert vmbkomen.

  53 Oder meinstu / das ich nicht kündte meinen Vater bitten / das er mir zuschickte mehr denn zwelff legion Engel?

  54 Wie würde aber die Schrifft erfüllet? Es mus also gehen.

  55 ZV der stunde sprach Jhesus zu der Scharen / Jr seid ausgangen / als zu einem Mörder / mit schwerten vnd mit stangen / mich zu fahen / Bin ich doch teglich gesessen bey euch / vnd habe geleret im Tempel / vnd jr habt mich nicht gegriffen.

  56 Aber das ist alles geschehen / das erfüllet würden die Schrifft der Propheten. Da verliessen jn alle Jünger / vnd flohen.

  57 DJe aber jhesum gegriffen hatten füreten jn zu dem Hohenpriester Caiphas / Da hin die Schrifftgelerten vnd Eltesten sich versamlet hatten.

  58 Petrus aber folgete jm nach von ferns / bis in den Pallast des Hohenpriesters / vnd gieng hin ein / vnd satzte sich bey die Knechte / Auff das er sehe / wo es hinaus wolte.

  59 Die Hohenpriester aber vnd Eltesten / vnd der gantze Rat / suchten falsche Zeugnis wider Jhesum / Auff das sie jn tödten/

  60 vnd funden keins /
Vnd wiewol viel falscher Zeugen erzu traten / funden sie doch keins. Zu letzt traten erzu zween falsche Zeugen/

  61 vnd sprachen / Er hat gesagt / Jch kan den tempel Gottes abbrechen / vnd in dreien tagen den selben bawen.

  62 VND der Hohepriester stund auff / vnd sprach zu jm / Antwortestu nichts zu dem / das diese wider dich zeugen?

  63 Aber Jhesus schweig stille. Vnd der Hohepriester antwortet / vnd sprach zu jm / Jch beschwere dich bey dem lebendigen Gott / das du vns sagest / Ob du seiest Christus / der son Gottes?

  64 Jhesus sprach / Du sagests. Doch sage ich euch / von nu an wirds geschehen / das jr sehen werdet des menschen Son sitzen zur Rechten der Krafft / vnd komen in den wolcken des Himels.

  65 Da zureis der Hohepriester seine kleider / vnd sprach / Er hat Gott gelestert / Was dürffen wir weiter zeugnis? Sihe / jtzt habt jr seine Gotteslesterung gehört/

  66 Was dünckt euch? Sie antworten vnd sprachen / Er ist des todes schuldig.

  67 Da speieten sie aus in sein Angesichte / vnd schlugen jn mit feusten / Etliche aber schlugen jn ins Angesichte/

  68 vnd sprachen / Weissage vns Christe / wer ists / der dich schlug?

  69 PEtrus aber sass draussen im Pallast / Vnd es trat zu jm eine Magd / vnd sprach / Vnd du warest auch mit dem Jhesu aus Galilea.

  70 Er leugnet aber fur jnen allen / vnd sprach / Jch weis nicht was du sagest.

  71 Als er aber zur thür hinaus gieng / sahe jn ein andere / vnd sprach zu denen / die da waren. Dieser war auch mit dem Jhesu von Nazareth.

  72 Vnd er leugnet abermal / vnd schwur da zu / Jch kenne des Menschen nicht.

  73 Vnd vber eine kleine weile / traten hin zu / die da stunden / vnd sprachen zu Petro / Warlich / du bist auch einer von denen / Denn deine sprache verrhet dich.

  74 Da hub er an / sich zuuerfluchen vnd schweren / Jch kenne des Menschen nicht. Vnd als bald krehet der Hane.

  75 Da dachte Petrus an die wort Jhesu / da er zu jm sagte / Ehe der Hane krehen wird / Wirstu mich drey mal verleugnen. Vnd gieng heraus / vnd weinet bitterlich. Mar. 14; Luc. 22; Joh. 18.

  Capitel 27

  1 DES MORGENS aber hielten alle Hohepriester vnd die Eltesten des volcks einen Rat vber Jhesum / Das sie jn tödten.

 

‹ Prev